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forschen / 21.09.2022
Maike Sander erhält den Albert-Renold-Preis 2022

Professorin Maike Sander (Foto: Peter Himsel)
Professorin Maike Sander (Foto: Peter Himsel)

Die künftige Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers wurde für ihre wegweisende Diabetesforschung ausgezeichnet. Ihr Team analysiert die Entwicklung und Funktion insulin-produzierender Beta-Zellen. Diese Zellen aus Stammzellen zu erzeugen, ebnet den Weg für therapeutische Anwendungen.

Um ihre herausragenden Leistungen in der Erforschung der Langerhans-Inseln anzuerkennen, hat die European Society for the Study of Diabetes (EASD) Professorin Maike Sander den Albert-Renold-Preis 2022 verliehen. Den Preis hat die künftige Wissenschaftliche Vorständin des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) am 20. September 2022 auf der EASD-Jahrestagung in Stockholm entgegengenommen. Die EASD ist eine der größten internationalen Diabetes-Gesellschaften und erwartet mehr als 12.000 Konferenz-Teilnehmer*innen.

„Dieser Preis ist eine große Ehre. Ich habe das Glück, mit hervorragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern zusammenzuarbeiten, die diese Anerkennung wirklich verdienen. Ich danke außerdem allen Kooperationspartner*innen für ihren Einfallsreichtum und ihre Unterstützung“, sagt Sander. 

Eine Stammzelltherapie für Diabetes

Die insulin-produzierenden Beta-Zellen sind in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse zu finden und spielen eine zentrale Rolle bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Bei Typ-1 Diabetes zerstört das Immunsystem die Betazellen, bei Typ-2 Diabetes dagegen verlieren die Betazellen ihre Funktion und verursachen so einen Insulinmangel. Betazellen zu regenerieren oder zu ersetzen, könnte für beide Formen von Diabetes ein Therapieansatz sein.

Die molekularen Mechanismen aufzuklären, die die Entwicklung und die volle Funktion der Betazellen gewährleisten, ist ein zentrales Thema von Sanders Forschung. „Meine Arbeitsgruppe hat mehrere wichtige Faktoren identifiziert, die unreifen fötalen Zellen das Signal geben, zu Betazellen zu werden und Insulin zu produzieren“, erklärt Sander. Dieses Wissen diente ihrem Team als Blaupause, um aus menschlichen pluripotenten Stammzellen Betazellen herzustellen. Derzeit optimieren die Forscherinnen und Forscher die Methode; Biotech- und Pharmaunternehmen entwickeln zudem Technologien für klinische Anwendungen der aus Stammzellen gewonnenen Betazellen. „Es ist sehr ermutigend, dass unsere Arbeit die Grundlage für erste klinische Studien ist“, sagt Sander. „Ich hoffe, dass bald eine Stammzelltherapie realisiert wird.“

Allerdings liegt noch viel Arbeit vor den Forscher*innen. Obwohl die aus Stammzellen gewonnen Betazellen Insulin ausschütten, tun sie das nicht auf genau dieselbe Art und Weise wie in der menschlichen Bauchspeicheldrüse. Sanders Arbeitsgruppe nutzt nun Einzelzelltechnologien, um die molekularen Unterschiede zu verstehen. Das Team hat außerdem angefangen, andere Zelltypen in die Stammzell-Langerhans-Inseln zu integrieren – zum Beispiel Blutgefäß-Zellen. Diese Zelltypen sind normalerweise unmittelbar benachbart und erzeugen wichtige Signale. Indem die Wissenschaftler*innen die natürliche Mikroumgebung in den Stammzell-Inseln nachbilden, will Sanders Team ein geeignetes Modell schaffen, um menschliche Beta-Zellen zu analysieren und die Mechanismen von Diabetes in der Petrischale aufzuklären.

„Noch ist nicht geklärt, wie man Menschen aus Stammzellen gewonnene Betazellen transplantieren und im Körper vor der Abstoßung schützen kann“, ergänzt Sander. „Um Antworten auf diese Fragen zu finden, müssen Wissenschaft und Industrie intensiv zusammenarbeiten.“

Zu Maike Sander

Sander ist Direktorin des Pediatric Diabetes Research Center an der University of California in San Diego. Dort hat sie auch eine Professur für Pädiatrie und Molekular- und Zellmedizin inne. Ab dem 1. November 2022 übernimmt Sander den Wissenschaftlichen Vorstand des Max Delbrück Centers und eine Professur an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Sander ist gewähltes Mitglied der Leopoldina, der Vereinigung amerikanischer Ärztinnen und Ärzte (Association of American Physicians) und der American Society of Clinical Investigation. Sie ist Preisträgerin des Grodsky-Preises des Juvenile Diabetes Research Foundation, und des Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung. Seit 2019 ist Maike Sander Einstein Visiting Fellow am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).

Weiterführende Informationen

EASD 2022

Maike Sander leitet künftig das Max Delbrück Center

 

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

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