Aktuelles

leben, bilden / 12.03.2024
Pankower Frauenpreis 2024 an Malalai Murr verliehen

Malalai Murr beim Eintrag ins Goldene Buch im Rathaus Pankow (Foto: Bezirksamt Pankow)
Malalai Murr beim Eintrag ins Goldene Buch im Rathaus Pankow (Foto: Bezirksamt Pankow)

Anlässlich des Internationalen Frauentages wurde am 11. März 2024 der diesjährige Pankower Frauenpreis an Malalai Murr verliehen. Sie erhielt den Preis im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Emma-Ihrer-Saal des Rathauses Pankow.

Wer ist Malalai Murr?

Der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Pankow, Dr. Oliver Jütting würdigte in seiner Laudatio Malalai Murr, die seit vielen Jahren mit Geflüchteten in Pankow arbeitet, als Brückenbauerin zwischen Frauen und Männern, zwischen alter und neuer Heimat. Malalai Murr, selbst gebürtige Afghanin, arbeitet mit ihrem Verein Arezo e.V. zumeist ehrenamtlich für und mit geflüchteten Frauen, Kindern und Jugendlichen. Sie berät in Sozial-, Familien-, Bildungs- und Gesundheitsfragen –  auch auf Farsi. Sie initiiert Freizeitangebote wie zum Beispiel Tanzveranstaltungen, ein Sprachcafé und Musikunterricht. Auch politische Bildung ist ihr wichtig – Besuche im Bundestag und Abgeordnetenhaus sind daher fester Bestandteil ihrer Arbeit.

„Malalai Murr begleitet die Veränderungen von Frauen, die nach Deutschland gekommen sind. Unaufgeregt, aber klar in ihrer Haltung. Klar in ihrer Haltung an der Seite der Frauen. Sie versucht, Frauen und Männer gemeinsam reden zu lassen, miteinander.“ so Dr. Oliver Jütting. Auch ihr Wirken für Afghanistan ist für Jütting von Bedeutung: „Sie schlägt eine Brücke zu den Frauen, die heute in Afghanistan sind. Sie informiert über die Lage dort, sie beteiligt sich hier in Deutschland aktiv an der politischen Diskussion. Und ja, sie hilft auch hier konkret, vor Ort, um die Situation in Afghanistan zu verbessern. Ihr Projekt für Straßenkinder dort ist ein sichtbares Zeichen dafür.“

In Würdigung all dieser Leistungen wurde Malalai Murr „für ihren unermüdlichen und selbstlosen Einsatz für geflüchtete Frauen, Kinder und Familien in Pankow sowie für ihr besonderes Engagement für Afghaninnen in Berlin und Afghanistan“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Pankower Frauenpreis ehrt seit 2020 gleichstellungspolitisches Engagement

Der Pankower Frauenpreis wurde 2019 durch die Bezirksverordnetenversammlung Pankow initiiert und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen. Bisherige Preisträgerinnen sind Renate Laurentius (2020), Raja Al Khlefawi (2021) und Christina „Tina“ Pfaff (2023). Im Jahr 2022 konnte der Preis aufgrund der Haushaltssperre im Land Berlin nicht verliehen werden.

Der Preis ehrt Einzelpersonen, Frauenprojekte, Initiativen oder Unternehmen in Pankow, die sich im Bezirk für die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzen und die Geschlechterdemokratie fördern. Ausgezeichnet wird das besondere gleichstellungspolitische Engagement, welches beispielsweise auf die Einhaltung und Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen abzielt, marginalisierte Frauengruppen unterstützt oder innovativ-nachhaltige Gleichstellungsprojekte entwickelt.

Weitere Informationen zum Pankower Frauenpreis:

www.berlin.de/ba-pankow/Frauenpreis

 

07.03.2024
Wochen gegen Rassismus in Pankow vom 11. bis 24. März 2024

Wochen gegen Rassismus in Pankow vom 11. bis 24. März 2024

Die Pankower Wochen gegen Rassismus 2024 stehen kurz bevor. Vom 11. - 24. März möchte das Netzwerk "Pankow gegen Rassismus" mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen auf Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Die Pankower:innen erwartet ein spannendes Programm aus über 40 Veranstaltungen und Aktionen, die zum Nachdenken, Perspektivwechseln, Austauschen und Aktiv-Werden einladen. "Durch die bei uns gemeldeten Vorfälle erfahren wir immer wieder, dass besonders Alltagsrassismus an vielen Stellen im Bezirk vorkommt und in Bedrohungen oder Beleidigungen münden kann. Im schlimmsten Fall geschehen sogar Angriffe", so Andreas Ziehl von der Meldestelle Pankower Register, einem der Netzwerkpartner von „Pankow gegen Rassismus“.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch: „Nur ein gemeinsames Engagement gegen Rassismus kann erfolgreich sein. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Pankower Wochen auch in diesem März wieder ein vielseitiges Programm in den Ortsteilen bieten. Nutzen Sie die Angebote und Anregungen in unseren Stadtteilbibliotheken und Stadtteilzentren, kommen Sie miteinander bei den Aktionstagen in den Kiezen ins Gespräch!“

Auftaktveranstaltung am 12. März von 10 bis 18 Uhr

Die Stadtteilbibliothek Buch (Wiltbergstraße 19-23, 13125 Berlin) gestaltet am 12. März von 10 bis 18 Uhr einen Tag mit vielen Aktionen für Groß und Klein. Im Programm heißt es: "Wir spielen für Toleranz und Vielfalt, hören ghanisch-deutsche Geschichten, eröffnen eine Ausstellung mit einem XXL-Origami Boot, als Zeichen der Solidarität mit den mehr als 100 Millionen Menschen, die sich derzeit weltweit auf der Flucht befinden. Zudem freuen wir uns auf die Filmvorführung "Women make our history“ und das Gespräch dazu mit Protagonist:innen. Vereine und Initiativen wie Source d'espoir, InterFem Collective e.V., BuKa, Gangway, Spielkultur Buch, BENN-Team Buch und viele mehr präsentieren sich und ihre Angebote in der Bibliothek. Musikalisch abgerundet wird dieser besondere Tag ab 17 Uhr mit Rachel Hermlin und Gennadij Desatnik, die amerikanische Swingmusik der 1930er Jahre spielen. Kommt vorbei!"

Gemeinsame Aktionstage in den Ortsteilen

Auch in diesem Jahr zieht es die Organisator:innen wieder raus auf Pankows Plätze. Dort suchen sie das Gespräch, um gemeinsam rassismuskritische Perspektiven zu entwickeln und weitere Bausteine für solidarische Nachbarschaften zu setzen. Die Aktionstage weisen in den jeweiligen Kiezen auf das lokale Engagement gegen Rassismus hin und machen auf rassistische Vorfälle aufmerksam, die vom Pankower Register gesammelt werden. Außerdem: Viele Mitmach-Aktionen und verschiedene Austauschangebote für Jung und Alt, Performances und Live-Musik.

Aktionstage:

Prenzlauer Berg (Markt an der Greifswalder Straße): Di., 12. März, 15:00 17:30 Uhr

Pankow-Zentrum (Markt am Anger): Mi., 13. März, ab 10:00 Uhr

Weißensee (Antonplatz): Fr., 15. März, 14:30 – 17:00 Uhr

Karow (Piazza), Sa., 16. März, 10:00 – 12:00 Uhr 

Französisch-Buchholz (AktivSpielPlatz): Mi., 20. März, 15:00 - 19:30 Uhr

Über das Netzwerk:

"Pankow gegen Rassismus" ist ein Netzwerk aus Pankower Vereinen, Initiativen, Bibliotheken und Verwaltung, das sich für Menschenrechte, Vielfalt und Partizipation und gegen Rassismus einsetzt. Gemeinsam organisiert das Netzwerk seit einigen Jahren die Wochen gegen Rassismus Pankow und freut sich über neue Engagierte und ihre Ideen.

Alle Programm-Infos:

https://www.pankow-gegen-rassismus.de/wochen-gegen-rassismus-2024

produzieren / 28.02.2024
Eckert & Ziegler weitet Aktivitäten mit Ga-68 in Japan aus

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) weitet gemeinsam mit Novartis Pharma K.K. (Japan) seine Aktivitäten im Bereich der Gallium-68 (Ga-68) markierten Diagnostika in Japan aus. Zu diesem Zweck wurde bei der japanischen Arzneimittelbehörde PMDA (Pharmaceuticals and Medical Devices Agency) eine klinische Studie angemeldet, die Eckert & Zieglers eigenentwickelten Ge-68/Ga-68-Generator GalliaPharm® als alleinige Lieferquelle für Ga-68 vorsieht.

Der erste GalliaPharm® im Rahmen der Studie wurde bereits im Januar 2024 ausgeliefert. Bis Mitte 2025 wird dieser durch mehrere weitere Generatoren ergänzt werden. Die Zusammenarbeit wird nach erfolgreicher Marktzulassung ein erhebliches Umsatzpotenzial generieren.

"Wir freuen uns, dass wir unser Geschäft mit Radioisotopen in Japan ausbauen können, indem wir unseren GalliaPharm® zu diesem wichtigen klinischen Forschungsprojekt beisteuern", erklärt Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG. "Viel wichtiger ist jedoch, dass die Studie die Grundlage für einen verbesserten Zugang zu Krebstherapien und -diagnostika für japanische Patienten schaffen wird."

Die Studie (NCT06240741) untersucht die diagnostische Leistungsfähigkeit der [68Ga]Ga-DOTA-TATE Positronen-Emissions-Tomographie (PET)/Computertomographie (CT) bei Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien (NEN). NEN gelten als seltene Tumoren. Dennoch steigt die Zahl der diagnostizierten Patienten seit Jahren weltweit an.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

28.02.2024
Pankower Umweltpreis 2024: Bis zum 10. Juni 2024 sind Bewerbungen möglich

Unter dem Motto „Pankow grünt und wächst – alte Sorten neu gemacht“ suchen die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und das Bezirksamt innovative Ideen von Bürger:innen, Schüler:innen, Kitagruppen, ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und allen anderen Interessierten.

Erde, Wasser, Pflanzen und Luft sind natürliche Ressourcen und die Grundlage unseres täglichen Lebens. Die Nutzung natürlicher Ressourcen nimmt weltweit stetig zu. Wertschätzung und Erhalt sind Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Viele Pankower:innen setzen sich für Achtsamkeit und Wertschätzung der natürlichen Ressourcen ein, indem sie z.B. einen alten Garten mit frischem Leben und Kreativität in neuem Glanz erstrahlen lassen. Die Pflege und Erhaltung alter, zum Teil vergessener Pflanzen, Obst- und Gemüsesorten dient der nachhaltigen Entwicklung.

Wer kann sich bewerben?

Für den diesjährigen Pankower Umweltpreis wird "Pankows feinstes Grün" gesucht, in dem das Wiederentdecken und der Erhalt "Alter Sorten" im Vordergrund stehen. Gefragt sind innovative Ideen zu diesem spannenden und wichtigen Thema von Pankower:innen aller Altersgruppen, von Schulen und Kitas sowie von ehrenamtlichen Initiativen, Vereinen und allen anderen Interessierten.

Über den Umweltpreis

Der Pankower Umweltpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von bis zu 3.000 Euro dotiert. Zusätzlich wird die "Goldene Kröte" als Wanderpreis an ein herausragendes Projekt verliehen. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury, die aus Mitgliedern aller BVV-Fraktionen besteht.

Die Bewerbungen sind bis zum 10. Juni 2024 an das BVV-Büro zu richten:

Büro der Bezirksverordnetenversammlung, Fröbelstr. 17 (Haus 7), 10405 Berlin, Zi. 104 - 106

E-Mail: bvv-buero@ba-pankow.berlin.de

Kontakt bei Rückfragen: Tel.: 030 90295 -5002 oder -5003

Weitere Informationen und die Auslobungsunterlagen sind auf der BVV-Website zu finden.

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/wissenswertes/artikel.192350.php

forschen, produzieren, heilen, bilden / 28.02.2024
Zukunftsberufe begreifen: Mitmach-Stationen, Science-Slam & Co

Blick in die Berufswahlmesse vocatium 2023 am MDC.C auf dem Campus Berlin-Buch
Blick in die Berufswahlmesse vocatium 2023 am MDC.C auf dem Campus Berlin-Buch

Über Karriereeinstiege sprechen und Berufe erlebbar machen. Das ist Ziel der vocatium Berlin focus Fachmesse für Ausbildung und Studium, die am 13. und 14. März 2024 im Max Delbrück Communications Center (MDC.C) stattfindet. Von 8.30 Uhr bis 15.00 Uhr können Jugendlichen mit mehr als 30 Ausstellern, darunter Ausbildungsbetriebe, Hochschulen, Fachschulen und Institutionen, aus dem Fachgebiet MINT und Gesundheit Gespräche führen und sich als potenzielle Nachwuchskräfte oder Studierende präsentieren. Mindestens 1200 Jugendliche nehmen teil. Sie wurden vor der Messe auf die Gespräche vorbereitet und kommen mit eigenen Fragen und festen Gesprächsterminen zur vocatium. Der Eintritt ist frei. Spontanbesucher sind ebenfalls herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es unter www.erfolg-im-beruf.de.

Sonderformat mit Vorlesungen und experimentellen Workshops

Die vocatium-focus-Messe ist ein Sonderformat der bundesweit etablierten vocatium – Fachmessen für Ausbildung+Studium: Die focusVeranstaltung in der Hauptstadt stellt Zukunftsberufe, besonders in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sowie Gesundheit, in den Mittelpunkt. Neu in diesem Jahr: Erstmalig wird ein Forum MINT und Gesundheit mit vielen interaktiven Möglichkeiten in die Messe integriert. Neben experimentellen Workshops im Gläsernen Labor können die jungen Menschen an MI(N)T-Mach-Stationen aktiv werden oder eine medizinische Schnuppervorlesung hören. Großes Highlight ist in diesem Jahr der Science Slam am ersten Messetag ab 12:00 Uhr. Dort tritt auch die Deutsche Science-Slam-Meisterin 2022 Lisa Budzinski auf.

Veranstalter, Schirmherren und Unterstützer

Die vocatium wird vom IfT Institut für Talententwicklung in Kooperation mit dem Max Delbrück Center veranstaltet. Zudem erhält die vocatium freundliche Unterstützung durch Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer des Campus Berlin-Buch. Die bundesweite Schirmherrschaft hat Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übernommen.

Einzigartiges Messekonzept: vorbereitete und terminierte Gespräche

Die vocatium Fachmessen basieren auf einem einzigartigen Konzept: Die Jugendlichen werden vom IfT im Unterricht auf die Messe vorbereitet und erhalten im Anschluss terminierte Gespräche mit den Ausstellern ihrer Wahl. Dazu steht das IfT eng mit den Schulen der Region in Kontakt. Das vocatium-Konzept ist einzigartig und aufgrund seiner Qualität vielfach gelobt. Bundesweit 4 000 Aussteller und 5 000 Schulen haben mindestens eine vocatium-Messe fest in ihrem Jahresplan.

Mehr als nur Messe: Buch, Suchbörse, Podcasts, Videos, Online-Magazin

Zur vocatium gehört auch das Messehandbuch „Chancen in Berlin- Brandenburg – Schwerpunkt MINT und Gesundheitsberufe“. Das Nachschlagewerk zeigt den jungen Menschen regionale und überregionale Ausbildungsbetriebe, Fachschulen, Akademien und Hochschulen. Weitere Bildungsanbieter finden die Schülerinnen und Schüler in der Suchbörse auf erfolg-imberuf.de. Rund 4 000 Profile sind eingetragen. Hilfreiche Einblicke in die Berufswelt bietet das digitale vocatium magazin: Neben wertvollem Lesestoff zu Bildungsthemen hält es auch eine Mediathek mit Audios und Videos bereit.

Über das IfT Institut für Talententwicklung

Das IfT Institut für Talententwicklung ist als Wegbereiter für die berufliche Zukunft tätig. Das Unternehmen arbeitet mit 5 000 allgemeinbildenden Schulen und rund 4 000 Unternehmen, Kammern und Verbänden, Fach- und Hochschulen sowie Institutionen aus dem In- und Ausland zusammen. Die Wurzeln des IfT reichen in das Jahr 1991 zurück. Heute ist das Unternehmen in allen deutschen Bundesländern und im benachbarten Ausland tätig. Die rund 200 festangestellten Mitarbeitenden sind für 75 Standorte aktiv. Hauptsitz ist Berlin. Alle Informationen zum IfT unter www.erfolg-im-beruf.de.

Aussteller (30)

Beratungsinstitutionen / Verbände (02)

Steuerberaterkammer Berlin – Körperschaft des öffentlichen Rechts, Zahnärztekammer Berlin

Unternehmen / Ausbildungsbetriebe (17)

Berliner Stadtreinigung (BSR), Bundeswehr – Karriereberatung der Bundeswehr, Cargill GmbH, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutsche Rentenversicherung Bund, dm – drogerie markt GmbH + Co. KG, Fielmann Group AG, Helios Klinikum Berlin- Buch, Max Delbrück Center, Ministerium des Inneren und für Kommunales des Landes Brandenburg, Piepenbrock Unternehmensgruppe, Gillette – Procter & Gamble Manufacturing Berlin GmbH, Schneider und Partner Computervernetzung GmbH, Schule für Gesundheitsberufe Berlin GmbH, August Storck KG,
Vonovia SE, Zoll

Akademien / Fachschulen / Gap-Year (02)

Europäische Sportakademie Land Brandenburg gemeinnützige GmbH Osteopathie Schule Deutschland – Standort Berlin

Hochschulen (10)

BSP Business & Law School – Hochschule für Management und Recht, Bundeswehr – Karriereberatung Bundeswehr, CBS International Business School, HMU Health and Medical University, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin, SRH Hochschulen, Technische Hochschule Brandenburg Universität Greifswald
 

VORTRAGSPROGRAMM am 13.03.2024

09.00 – 09.20 Uhr
Zivile und militärische Karriere bei der Bundeswehr! Karrieremöglichkeiten in der Bundeswehr und der zivilen Verwaltung
Bundeswehr

09.40 – 10.00 Uhr
EnterTechnik – das technische Jahr für junge Frauen: Lerne die Vielfalt technischer Berufe kennen und entdecke dich selbst!
EnterTechnik

10.20 – 10.40 Uhr
Schnuppervorlesung – Nimm an einer medizinischen Vorlesung teil!
MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin

11.00 – 11.20 Uhr
Weltklasse- Rasierer benötigen Weltklasse- Azubis – Deine Ausbildung bei Procter & Gamble
Procter & Gamble Manufacturing Berlin

12.00 – 12.45 Uhr
Special Event: Science Slam – Ein Wettstreit der etwas anderen Art
 

13.00 – 13.20 Uhr
Ich möchte in den MINT- Bereich – aber wie, wo und was? Ausbildungsberufe und duale Studiengänge am Max Delbrück Center
Max Delbrück Center

13.40 – 14.00 Uhr
Mach MI(N)T – gestalte deine Zukunft! Input für Lehrpersonen
K. Schwarz – MINT Zukunft schaffen
 

SCIENCE SLAM am 13. März 2024

12:00 Uhr

Lisa Budzinski
Das Horoskot – In Zukunft Darmbakterien-(Forschung)

Biotechnologin, Science & Stories GmbH

Sandra Patsch
Magische Fernwirkung – Von würfelnden Göttern und verschränkten Kaninchen
Physikerin, Physicus Minimus

Jakob Morgenstern
Die goldenen Zeiten des Drogenscreenings – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Klinischer Chemiker, Toxikologie, Labor Berlin, Charité

Felix Günther
Geometrie als Schlüsseltechnologie
Mathematiker, Institut für Mathematik, Technische Universität Berlin
 

VORTRAGSPROGRAMM am 14.03.2024

09.00 – 09.20 Uhr
Zivile und militärische Karriere bei der Bundeswehr! Karrieremöglichkeiten in der Bundeswehr und der zivilen Verwaltung
Bundeswehr

09.40 – 10.00 Uhr
EnterTechnik – das technische Jahr für junge Frauen: Lerne die Vielfalt technischer Berufe kennen und entdecke dich selbst!
EnterTechnik

10.20 – 10.40 Uhr
Schnuppervorlesung – Nimm an einer medizinischen Vorlesung teil!
MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin

11.00 – 11.20 Uhr
Weltklasse- Rasierer benötigen Weltklasse- Azubis – Deine Ausbildung bei Procter & Gamble
Procter & Gamble Manufacturing Berlin

12.00 – 12.20 Uhr
Rette die Welt – Mach MI(N)T!
Dr. Leonie Drews, Institut für Talententwicklung GmbH

13.00 – 13.20 Uhr
Ich möchte in den MINT- Bereich – aber wie, wo und was? Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im MDC
Max Delbrück Center

13.40 – 14.00 Uhr
MINT- Netzwerke, die ich nutzen kann! Input für Lehrpersonen
S. Czybik – MINT Netz
 

Workshops im Gläsernen Labor am 13. und 14. März

An beiden Tagen stellt das Gläserne Labor die Berufsbilder „Biologielaborant:in“ und „Biologisch-technische/r Assistent:in (BTA)“ vor. Im Schülerlabor erfahren die Teilnehmenden in einem anschaulichen Vortrag, welche Voraussetzungen man dafür mitbringen muss, was zur Ausbildung gehört und wie der Arbeitsalltag aussehen wird. Zudem werden verschiedene Experimente vorgestellt, die in molekularbiologischen, zellbiologischen und mikrobiologischen Laboren regelmäßig durchgeführt werden. Die Schüler:innen dürfen jederzeit Fragen stellen, alles ausprobieren und erste Erfahrungen beim Pipettieren sammeln.
 

Quelle: Pressemitteilung IfT Institut für Talententwicklung

 

www.erfolg-im-beruf.de

27.02.2024
AG Nord des Kommunalen Nachbarschaftsforums fordert vollumfänglichen Ausbau der Heidekrautbahn bis Berlin-Gesundbrunnen

Die AG Nord des Kommunalen Nachbarschaftsforum setzt sich für einen vollumfänglichen Ausbau der Heidekrautbahn von Basdorf bis Berlin-Gesundbrunnen ein. Dies betont die AG nun in einem gemeinsamen Schreiben an die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner und den Brandenburgischen Verkehrsminister Rainer Genilke. Darin fordert sie beide zu einer entsprechenden aktiven Unterstützung des Projekts auf. Zu den Unterzeichner:innen gehören neben AG-Sprecher Cornelius Bechtler (Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste im Bezirk Pankow) die Bezirksbürgermeisterinnen der Bezirke Mitte, Reinickendorf und Pankow, die Bürgermeister der Gemeinden Liebenwalde, Mühlenbecker Land, Oranienburg und Wandlitz sowie die Landräte der Landkreise Barnin und Oberhavel.

Cornelius Bechtler weist auf die Vorteile hin, die eine Verlängerung bis Berlin-Gesundbrunnen für die gesamte Region bietet: „Die direkte Anbindung an den Fernverkehr und die Innenstadt von Berlin durch die Verlängerung würde große Teile des Märkischen Viertels und des Bezirks Pankow sowie die Gemeinden Mühlenbecker Land und Wandlitz erheblich profitieren lassen. Dies hätte nicht nur positive Auswirkungen auf die Mobilität, sondern auch auf die Entlastung des Straßennetzes, insbesondere der B96a und L100 (ehem. B109). Besser erreichbar wären auch die Ausflugsziele entlang der „Heidekrautbahn.“

Unterstützung der Staatssekretärin Daniela Kluckert

Die AG Nord beruft sich mit ihrer Forderung zudem auf die Unterstützung des Bundes in Form eines Schreibens von Staatssekretärin Daniela Kluckert an das Bezirksamt Pankow, in dem diese betont, dass eine Verbesserung und ein zielgerichteter Ausbau des ÖPNV im Interesse aller liegen.

Cornelius Bechtler ergänzt: „Das Planfeststellungsverfahren nähert sich aktuell den letzten Verfahrensschritten. Der zusätzliche Aufwand einer Verlängerung bis Gesundbrunnen würde sich aus unserer Sicht in Grenzen halten. Da bis vor wenigen Jahrzehnten noch Gleisanlagen vorhanden waren, handelt es sich schließlich nicht um einen Neu- sondern lediglich einen Wiederaufbau der Strecke. Wir als AG Nord hoffen daher sehr auf eine positive Entscheidung zugunsten einer nachhaltigen und effizienten Verkehrsanbindung in der Region.

forschen, produzieren, heilen, bilden / 22.02.2024
Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ auf dem Campus Berlin-Buch entschieden

Auf Platz 2 im Bereich Biologie, Jugend forscht: Maja Matthesius und Leni Kunz vom Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums untersuchten, mit welcher Reinigungsmethode sich die Bakterienlast an Kunsstoffflaschen minimieren lässt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)
Auf Platz 2 im Bereich Biologie, Jugend forscht: Maja Matthesius und Leni Kunz vom Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums untersuchten, mit welcher Reinigungsmethode sich die Bakterienlast an Kunsstoffflaschen minimieren lässt (Foto: Campus Berlin-Buch GmbH)

Von der Simulation einer energieeffizienten Trümmerbeseitigung im Weltraum bis zum Bauen mit Pilzen – bei der 59. Runde von „Jugend forscht“ präsentierten Schüler:innen auf der Regionalebene in Berlin-Buch beeindruckende Ideen und Forschungsergebnisse

"Mach dir einen Kopf“ – diese Aufforderung nahmen zahlreiche Berliner Schüler:innen an und beteiligten sich am bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“ bzw. „Schüler experimentieren“. Den Pateneinrichtungen auf dem Campus Berlin-Buch wurden 50 Projekte von insgesamt 95 Teilnehmenden zugeordnet. Vom 14. – 15. Februar verwandelte sich das Konferenzzentrum auf dem Campus Berlin-Buch in eine große Ausstellungsfläche. An eigenen Ständen stellten die Kinder und Jugendlichen ihre Projekte am ersten Tag der Jury und am zweiten Tag der Öffentlichkeit vor. Zum Programm gehörten auch Führungen in die Labore des Max Delbrück Centers, des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie sowie zu den Biotech-Unternehmen Cellphenomics, FyoniBio und Silence Therapeutics. Parallel wurden zwei Workshops im Schülerlabor „Gläsernes Labor“ angeboten.

Bei einer Altersspanne von acht bis 18 Jahren gab es eine Vielfalt von Fragen, denen die jungen Forschenden in ihren Projekten mit großem Engagement nachgegangen waren: Kann man temperaturunabhängigen Schnee herstellen? Kann eine Zuckerwattemaschine auch Textilien herstellen? Wie lässt sich die Bakterienlast an Kunststoff-Flaschen minimieren? Wer ist besser – Schleimpilz oder Architekt? Andere optimierten Modellraketen für Höhenflüge, überprüften, inwieweit eine Biosorption von Schwermetallen durch Algen möglich ist oder wie sich bildgenerierende KI-Systeme optimieren lassen. Die Bundessieger:innen von Jugend forscht im vergangenen Jahr, Elora Marx und Alois Bachmann, traten erfolgreich im Bereich Mathematik/Informatik mit dem Projekt „Gen_ai_I – Funktionelle Zell-Transkriptomanalyse und -rekonstruktion durch KI“ an.

Siegerehrung und Sonderpreise

Bei der Siegerehrung wurden zehn erste Preise, davon fünf in der Wettbewerbssparte „Jugend forscht“ und fünf in der Sparte „Schüler experimentieren“. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen beim Landeswettbewerb an der TU Berlin teilnehmen.

Zusätzlich zu den 1. bis 3. Plätzen wurden Sonderpreise vergeben, zum Beispiel für „Energiewende und Klimaschutz“, „Ressourceneffizienz“ oder „Umwelttechnik“. Ebenso erhielten einige Preisträger Einladungen zu einem Tag auf dem Campus Berlin-Buch, in Labore wie das DESY Labor in Zeuthen, das DLR-Lab oder das Lab Supraleitung und Magnetismus. Vier der Preisträger erhalten die Möglichkeit, ihre Projekte zur an der FU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften zu präsentieren.

Der Campus Berlin-Buch prämierte in diesem Jahr zwei herausragende Projekte im Bereich Biologie, die jeweils auch den ersten Preis gewannen, mit einem Sonderpreis: Amelie Stadermanns Projekt vom Europäischen Gymnasium Bertha-von-Suttner, “Die Entwicklung von Schleimpilzen unter abiotischen Faktoren”, das im Bereich „Schüler experimentieren“ entstand, sowie das“ Jugend-forscht“-Projekt von Lasse Klebe, Kurt-Tucholsky-Oberschule, “Auswirkungen von Harnstoff, Kupfersulfat und Natriumchlorid auf verschiedene Weizensorten”. Amelie Stadermann erhielt zusätzlich den Sonderpreis Ressourceneffizienz.

Der Campus zeichnete auch das Projekt „Nachhaltiges Recycling mit Künstlicher Intelligenz“ von Mika Corleisen, Martin-Buber-Oberschule, als bestes interdisziplinäres Projekt aus. Es erhielt außerdem einen Sonderpreis der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung. Mika Corleisen analysierte das Potenzial von neuronalen Netzen für den Einsatz im Recyclingprozess. Er verglich die Ergebnisse einer reinen Bilderkennung bei Kunststoffen mit denen einer Infrarotspektroskopie. Dafür maß er das reflektierende Spektrum von Kunststoffen und trainierte mit diesen Daten ein neuronales Netz, welches die Kunststoffart von verschiedenen Verpackungen bestimmte.

Die Campus Berlin-Buch GmbH verlieh erstmals auch einen Sonderpreis an Projektbetreuende und Schulen, die sich herausragend im Wettbewerb „Jugend forscht/Schüler experimentieren“ engagieren. Die Betreuende sind Julia Wagner, Markus Röser, Alexander Dietz, Falk Ebert, Thilo Fiedler, Marcus Hanzig, Alexander Stendal und Antonia Macha. Die Sonderpreise für die Schulen gingen an das Humboldt-Gymnasium, die Bettina-von-Arnim-Oberschule und das Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium.

Im nächsten Jahr wird der Campus den Wettbewerb gern wieder unterstützen. „Wir erleben, wie anregend dieser Wettbewerb für die Kinder und Jugendlichen ist. Er ist ein enormer Motivationsschub, sich in Richtung MINT zu orientieren und begeistert fürs Forschen“, sagt Dr. Ulrich Scheller. „Mit dem neuen Schulpreis möchten wir die langjährig und besonders engagierten Schulen auszeichnen. Schulen sind wichtige Orte der MINT-Förderung, und die Leistung derjenigen, die die Wettbewerbsprojekte anregen und betreuen, kann man nicht hoch genug wertschätzen.“

Wir gratulieren den Preisträger:innen des Regionalwettbewerbs auf dem Campus Berlin-Buch!

Arbeitswelt

Anton Vogt (SE)
Bettina-von-Arnim-Oberschule
“Die Werkzeugstuhltasche”

Mikhail Soldatov (JF)
Herder-Gymnasium Berlin
“SmartStick“

Biologie

Amelie Stadermann (SE)*
Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner
“Die Entwicklung von Schleimpilzen unter abiotischen Faktoren”

Lasse Klebe (JF)
Kurt-Tucholsky-Oberschule
“Auswirkungen von Harnstoff, Kupfersulfat und Natriumchlorid auf verschiedene Weizensorten”

Chemie

Oliver Fas (SE)
Bettina-von-Arnim-Oberschule
“Magnesium auf der Spur”

Mathematik/Informatik

Alois Bachmann, Elora Marx (JF)
Humboldt-Gymnasium Berlin
“GENErAItion- Zell-Transkriptomanalyse und –generierung mit KI”

Physik

Rusheel Sai Nuthalapati (JF)
PhysLab-Zentrum für Schulkooperationen FU
“SimuMADR: Eine simulative brennstoffeffiziente Lösung für Weltraumtrümmer”

Technik

Alexander Schliwa, Piet Richter (SE)
Humboldt-Gymnasium
“Fütterer”

Tim Reuter, Yannick Engel, Artur Korpulinski (SE)
Wilma-Rudolph-Oberschule
“Bau eines Mini-Transrapids”

Timo Rurack (JF)
Beethoven-Gymnasium
“StratosFlare: Optimierung von Modellraketen für Höhenflüge”

 

Weiterführende Informationen

www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#

News des Max Delbrück Centers mit Fotos und Videos:
https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/jugend-forscht-auf-dem-campus-berlin-buch

* Erfahrungsbericht von Amelie Stadermann über ihr Projekt und den Wettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch:
https://www.bertha-von-suttner.de/schule/erfolge-auszeichnungen/wettbewerbe/rechtes-menue/jugend-forscht

 

forschen, produzieren, heilen / 21.02.2024
Talk im Cube: Female Entrepreneurship - A Panel Discussion (in English)

Foto: Peter Himsel
Foto: Peter Himsel

Second edition in March 2024

The next "Talk im Cube" of the Gläsernes Labor Akademie (GLA) will take place on

Thursday, March 14, 2024 from 5:00 - 6:30 p.m.

"Female Entrepreneurship" -  A Panel Discussion (in English) 
with
Anthea Wirges, CARTemis Therapeutics GmbH
Elisa Kieback, t-knife GmbH
Lucile Bonnin, Cambrium GmbH
Merle Fuchs, Pramomolecular GmbH
Petya Jordan, Postdoc Center Adlershof, HU Berlin
Stefanie Reichelt, Carbon 13  & University of Cambridge (Moderation) 

In Germany only about 20 percent of start-ups are founded by women. Despite progress, women still face numerous hurdles and prejudices when venturing into entrepreneurship. Successful female founders from the Campus Berlin-Buch share their experiences, how they have been able to move from thriving research backgrounds into the world of successful Life Science Entrepreneurship.

•             What experiences have these entrepreneurs gained?
•             What support have they received and from whom?
•             Are there specific recommendations that can benefit other female founders?
•             Last but not least: What advantages – or challenges – do these women see when contemplating their own entrepreneurial journey?

Dr. Stefanie Reichelt, with over 20 years of experience as a scientist and coach in the UK start-up scene and climate entrepreneurship (Carbon13), will engage in conversation with

  • Dr. Anthea Wirges, Chief Operating Officer and co-founder at CARTemis Therapeutics GmbH, a spin-off from the Max Delbrück Center that wants to use novel CAR T-cell therapies to help patients with cancers that are currently untreatable,
  • Dr. Elisa Kieback, CTO and co-founder at t-knife Therapeutics, a biopharmaceutical company located on the Campus Berlin-Buch dedicated to developing novel therapeutics to fight cancer, initially focused on T cell receptor (TCR) engineered T cell therapies (TCR-Ts),
  • Dr. Lucile Bonnin, Cambrium GmbH Head of Research & Development at Cambrium,  a next-generation materials company utilizing the molecular programmability of proteins to  create new, sustainable products,
  • Dr. Merle Fuchs, CEO and Co-Founder at Pramomolecular, a spin-off from the TU Berlin developing  an innovative class of drugs that can efficiently down-regulate disease-causing proteins,
  • Dr. Petya Jordan, Coordinator PostDoc Center Adlershof at the Humboldt University of Berlin supports postdocs in their career development, both individually and as groups.

Be part of this inspiring conversation and be inspired by the experiences and insights of successful women in entrepreneurship. Feminine entrepreneurship – a discussion that sparks inspiration and paves the way for future women entrepreneurs.

Followed by Get together and Networking over snacks and drinks.

Other topics planned for this year:
- Drug approvals in oncology - a critical assessment (11 April 2024) 
- Sustainability in the laboratory 4.0 (May 2024) 
- The journey of company... "Founder stories" 
- Team 4.0 - Networked working in biotechnology  
- Life Science Marketing: A potential way of scientist to promote their products 
- CROs in diagnostics and therapeutics development

With the new event series "Talk im Cube", we want to bring business and science together on the Berlin-Buch campus and connect founders of start-ups or life science companies with scientists, e.g. from the Max Delbrück Center, FMP, Charité and BIH.
We invite experts on business topics or trends in the life sciences and highlight every month aspects such as 
- What innovations are there in the start-ups and who is driving them forward? 
- How does the life science business world work and where can synergies with science be created?
- How does the "networked laboratory" work and how do you live "sustainability in the laboratory"? 

Target audience 
Founders & scientists from start-ups, small and medium-sized life science companies and scientific institutions

Costs 
Participation is free of charge.
Registration through this website clicking "Verbindlich Buchen" is requested.

Where
BerlinBioCube (D95), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin

Further information: 
Uwe Lohmeier u.lohmeier@campusberlinbuch.de 

Quelle: Gläsernes Labor Akademie
Please register here

leben, bilden / 15.02.2024
„Mein Pankow der Zukunft“ – Bis 21. April kreative Einreichungen bei der Leitstelle Klimaschutz möglich

Die Leitstelle Klimaschutz des Bezirksamtes Pankow ruft zu einer Mach-mit-Aktion unter dem Motto „Mein Pankow der Zukunft“ im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für den Bezirk auf. Bis zum 21. April 2024 sind alle Pankower:innen – insbesondere Kinder und Jugendliche – herzlich dazu eingeladen, ihre Ideen, Träume und Visionen für ein nachhaltiges Pankow der Zukunft auf kreative Art und Weise einzubringen. Gesucht werden Bilder und Zeichnungen sowie Fotografien von Projekten, Aktionen, Performances, Skulpturen oder Erfindungen. Die Mach-mit-Aktion findet unter anderem in Kooperation mit der Jugendkunstschule Pankow statt, die in der Zeit vom 25.-28. März 2024 einen Ferienkurs mit der Illustratorin Nina Kaun zum Thema Klimaschutz anbietet.

„Mein Pankow der Zukunft“

Die Beiträge der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sollen als Inspiration für das Klimaschutzkonzept dienen: Wie sieht ihr Pankow der Zukunft aus? Wie haben sich Straßen, Häuser und die Nachbarschaft sowie die Natur verändert? Was kann dort unternommen werden? Was ist dafür notwendig? Was muss verändert werden, damit ein nachhaltiges, lebenswertes Pankow der Zukunft möglich wird?

Die eingereichten Beiträge werden auf der Website des Bezirksamtes Pankow veröffentlicht. Im Herbst/Winter 2024 wird außerdem eine Auswahl der Einreichungen im Rathaus Pankow präsentiert. Zur Eröffnung dieser Ausstellung wird eine öffentliche Veranstaltung ausgerichtet. Zudem wird eine Auswahl der Einreichungen im Klimaschutzkonzept veröffentlicht.

Ein Klimaschutzkonzept für Pankow

Derzeit erarbeitet das Bezirksamt Pankow ein Integriertes Klimaschutzkonzept für den Bezirk. Darin sollen Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und damit zur Eindämmung des Klimawandels festgelegt werden. Konkrete Handlungsfelder sind z.B. CO2-neutrale Verwaltung, Energie, Gebäude, Mobilität, Wirtschaft, Konsum und private Haushalte, natürlicher Klimaschutz und Klimaanpassung. Gefördert wird das Projekt durch die Nationale Klimaschutzinitiative.

Verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten

Seit Herbst 2023 werden die Ideen der Pankower:innen durch die Leitstelle Klimaschutz mit verschiedenen Beteiligungsformaten strukturiert erfasst. Bei verschiedenen Veranstaltungen (u.a. beim Beteiligungs-Auftakt in der KulturMarktHalle, beim Klimafest am Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg, beim Klimatag auf dem Antonplatz und bei der Klimazukunftskonferenz) gab es die Möglichkeit, konkrete Vorschläge für Maßnahmen einzureichen, darüber in Austausch zu treten und über die Umsetzungsmöglichkeiten mit den Zuständigen der Fachämter zu sprechen. Auf der Beteiligungsplattform mein.berlin.de wurden die Ideen online kommentiert und ergänzt. Alle Vorschläge fließen in das Klimaschutzkonzept ein. Derzeit ist eine weitere Beteiligungsveranstaltung in Planung, bei der die Treibhausgas-Bilanz für den Bezirk vorgestellt wird und noch einmal Gelegenheit besteht, Ideen zum Klimaschutz einzubringen.

Die bis zum 21. April laufende Mach-mit-Aktion ist eine weitere Möglichkeit der Beteiligung auf dem gemeinsamen Weg zu einem Klimaschutzkonzept für den Bezirk.

Weitere Informationen zur Erstellung des Klimaschutzkonzepts und zur Mach-mit-Aktion:

www.berlin.de/ba-pankow/klimaschutzkonzept

Kontakt der Leitstelle Klimaschutz:

Bezirksamt Pankow
Leitstelle Klimaschutz
Tel.: 030 90295 -2575
klimaschutz@ba-pankow.berlin.de
www.berlin.de/ba-pankow/klima

forschen, produzieren, heilen, bilden / 13.02.2024
Jugend forscht 2024 am Campus Buch: Besuchertag am 15. Februar

Ausstellung der Jugend-forscht-Projekte von 2023 im MDC.C, Campus Berlin-Buch (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)
Ausstellung der Jugend-forscht-Projekte von 2023 im MDC.C, Campus Berlin-Buch (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)

Nachhaltiges Recycling mit Künstlicher Intelligenz;  Schleimpilz oder Architekt, wer ist besser?;  GENErAItion - Zell-Transkriptomanalyse und -generierung mit KI – dies sind drei der Themen mit denen sich Jugendliche im Regionalwettbewerb von Jugend forscht beschäftigen.

Am Donnerstag, 15. Februar haben Sie von 11:30 Uhr bis 13:45 Uhr die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von den Ideen der Nachwuchsforschenden zu machen. Kommen Sie vorbei, besuchen Sie die Wettbewerbsausstellung im MDC.C (Max Delbrück Communications Center, Haus 83) und HvH (Hermann-von-Helmholtz-Haus, Haus 84) und lassen Sie sich die Projekte von den Jungforscher:innen erklären.

Am 14. und 15. Februar 2024 findet der 59. Regionalwettbewerb von Jugend forscht auf dem Campus Buch statt. Jungforscher:innen aus Berliner Schulen präsentieren in insgesamt sechs Fachbereichen (Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik), ihre Projekte und treten im Wettbewerb um den Einzug in den Landeswettbewerb Berlin gegeneinander an.

"Mach Dir einen Kopf!“ – so lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht. Die Pateneinrichtungen am Zukunftsort Berlin-Buch betreuen in diesem Jahr knapp 50 Projekte junger Berliner MINT-Talente. Es wird wieder sehr spannend zu sehen, welche neuen Denkansätze und Problemlösungen eingebracht werden!

Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Pressemitteilung von „Jugend forscht“ zum Auftakt 2024

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

produzieren / 08.02.2024
FyoniBio, Alder Therapeutics, and BioLamina enter Consortium Grant Agreement to Propel Recombinant Human Laminin Development for Clinical Applications

Berlin, Germany, and Stockholm, Sweden, February 07, 2024 — FyoniBio, a contract development organization (CDO) specializing in customized cell line and process development has partnered with BioLamina, a biotech company renowned for its expertise in extracellular laminin-based cell biology and development of laminins as tools for cell culture, and Alder Therapeutics, a virtual preclinical allogeneic stem cell therapy development company. The consortium will advance the development of laminins for clinical applications.

As part of the grant-funded consortium, BioLamina and FyoniBio have executed a Master Service Agreement under which FyoniBio will use its long-standing expertise in cell line development in a variety of different mammalian cell systems, including human cell lines, to develop production clones for a couple of BioLamina’s full-length human recombinant laminins.

"FyoniBio is honored to collaborate with BioLamina and Alder Therapeutics in this transformative project. The synergy between FyoniBio's advanced human cell line development capabilities, BioLamina's legacy and significant impact on cell culture standardization and quality by their laminins as substrates, and Alder’s innovative cell therapy development platform will make for a fruitful collaboration. This is the latest step in our collective commitment to help advancing cell therapies”, commented Dr. Lars Stöckl, Managing Director at FyoniBio. “

“The collaboration between BioLamina, FyoniBio and Alder Therapeutics, supported by the secured grant funding, will enable us to combine the specific expertise of all three parties, which we expect will result in a further pushing of the boundaries of cell therapy”, says Veronica Byfield Sköld, CEO of BioLamina

“Both FyoniBio and BioLamina are renowned for their complex protein production expertise, so partnering with them is a fantastic opportunity,” commented Dr. Kristian Tryggvason, CEO at Alder therapeutics. “This collaboration will provide us with additional support for our manufacturing process, so we can help treat the Retinitis Pigmentosa patients”, commented Dr. Kristian Tryggvason, CEO at Alder therapeutics.

For more information about FyoniBio, please visit fyonibio.com. For more information about BioLamina, please visit biolamina.com. To find out more about Alder Therapeutics, please visit aldertx.com.

About FyoniBio GmbH

FyoniBio’s ISO-9001 certified service portfolio covers the development chain from cell line development, process development and in-depth analytical characterization, including bioassays and clinical sample monitoring under GCLP. FyoniBio’s expertise builds on the long-standing experience of their scientists who have developed various cell lines and processes which entered late-stage clinical trials. FyoniBio`s customized approaches enable rapid, high-titer cell line development in various mammalian host cell lines specialized in meeting individual product requirements. Besides the CHOnamite® platform, FyoniBio provides the human GEX® platform, which is particularly suited for recombinant proteins with complex glycan structures. Furthermore, FyoniBio is highly skilled in mass spectrometry based in-depth analytical characterization of biopharmaceuticals and offers the whole package of clinical sample analysis from assay establishment, validation and measurement of clinical samples under GCLP.

All services are established according to the internal quality management system to assure compliance with international ISO standard and meeting international GMP standards.

About BioLamina AB

BioLamina is a Swedish biotechnology company founded in 2009, built on a strong scientific foundation in cell biology and with a legacy in extracellular matrix biology. BioLamina develops, manufactures and commercializes human recombinant laminin substrates to better reflect a biorelevant environment for cultured cells in order to maintain control, gain protocol precision and create safe cells for therapy.

With its expansive portfolio of cell culture matrices, BioLamina has established itself as a key player in advancing cell therapy worldwide, recognized for its premium products, deep scientific competence and state-of-the-art service.

About Alder Therapeutics

Alder Therapeutics is a biotechnology company on a mission to cure the incurable by harnessing the potential of pluripotent stem cell-developed therapies. Through our unique cell therapy development philosophy, we overcome the challenges of traditional development approaches, embedding risk reduction and commercial-mindedness at the core of cell therapy programs.

We have two promising allogenic stem cell therapies in the pipeline, both with preclinical proof of concept data. Our flagship program is a retinal cell therapy aiming to revolutionize treatment of Retinitis Pigmentosa.

Quelle: FyoniBio GmbH

www.fyonibio.com

forschen / 07.02.2024
Schmerz und Tastreiz: Nicht ohne Schwann-Zellen!

Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center
Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center

Damit Schmerz- und Tastreize ins Gehirn gelangen können, sind entsprechende Rezeptorzellen in der Haut nötig. Zentral beteiligt sind auch Schwann-Zellen, berichten Forschende des Max Delbrück Center in „Nature Communications“. Das eröffnet neue Perspektiven für die Schmerztherapie.

Die Haut verfügt über eine Vielzahl von sensorischen Rezeptorzellen, die Berührung, aber auch potenzielle Gefahren wie schmerzhafte mechanische und chemische Reize, Hitze oder Kälte erkennen und ein entsprechendes Signal an Rückenmark und Gehirn weiterleiten. Bislang ging man davon aus, dass sensorische Neuronen allein für diese Aufgabe verantwortlich sind. Doch auch Schwann-Zellen spielen dabei eine entscheidende Rolle, berichten die Teams um Professor Gary Lewin und Professor James Poulet vom Max Delbrück Center jetzt gemeinsam mit internationalen Kooperationspartnern im Fachjournal „Nature Communications“. 

Schwann-Zellen sind bekannt als Isolierschicht um Nervenfasern. Sie schützen und versorgen Neuronen. Bestimmte Typen von Schwann-Zellen sind aber auch aktiv an der Wahrnehmung sensorischer Reize beteiligt, hat sich nun gezeigt. Diese Schwann-Zellen durchziehen die Haut nur wenige Mikrometer unterhalb der Epidermis wie ein Netz und stehen mit den freien Nervenenden sensorischer Rezeptoren in Verbindung, die mechanischen Druck wahrnehmen. „Wir waren überrascht, wieviel Reizwahrnehmung die Schwann-Zellen selbst übernehmen“, sagt Gary Lewin, Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“ am Max Delbrück Center. 

Erste Hinweise auf die Bedeutung von Schwann-Zellen für die Schmerzwahrnehmung (Nozizeption) hatten zuvor Lewins schwedische Kollaborationspartner gefunden. Julia Ojeda-Alonso aus Lewins Team wollte der Sache zusammen mit Poulets Team und internationalen Kolleg*innen wie Dr Laura Calvo-Enrique vom Karolinska Institutet in Stockholm auf den Grund gehen. Die Forschenden nutzten dafür die Optogenetik. Sie züchteten Mäuse, bei denen sie verschiedene Typen von Schwann-Zellen durch verschiedenfarbige Lichtreize an- und ausschalten konnten. 

Ohne Schwann-Zellen nahmen die Mäuse Vibrationen nicht wahr

Es genügte, die Schwann-Zellen durch einen Lichtreiz zu aktivieren, damit ein Schmerzreiz ins Gehirn weitergeleitet wird. Die Nozizeptoren selbst mussten dafür nicht stimuliert werden. Wenn die Schwann-Zellen blockiert wurden, reduzierte sich die Reizweiterleitung vom Nozizeptor aus um mindestens die Hälfte. „Wir gehen davon aus, dass wir aufgrund von technischen Limitierungen die Bedeutung der Schwann-Zellen nicht vollständig abbilden konnten und sie in manchen Fällen sogar den Großteil der Reizwahrnehmung übernehmen“, sagt Lewin.

Im nächsten Schritt untersuchte das Team, wie es sich mit Tastreizen verhält. Sie konzentrierten sich dabei auf die Meissner-Körperchen. Das sind Druckrezeptoren der Haut, die ebenfalls eng mit Schwann-Zellen verbunden sind. Das Team um James Poulet, Leiter der Arbeitsgruppe Neuronale Schaltkreise und Verhalten“, trainierte die Mäuse so, dass sie mit der Vorderpfote äußerst feine Vibrationen spüren und dies durch ihr Verhalten anzeigen. „Bei ausgeschalteten Schwann-Zellen war das für die Tiere deutlich schwieriger“, fasst Poulet zusammen. Wenn die optogenetische Blockade aufgehoben wurde, kehrte die feine Wahrnehmungsfähigkeit zurück. 

Neue Ansätze für die Schmerztherapie 

Vor allem die Weiterleitung mechanischer Reize, nicht jedoch die von Hitze- oder Kältereizen beeinflussen die Schwann-Zellen, konnten die Forschenden zeigen. „Es ist denkbar, dass polymodale Nozizeptoren, die auf mechanische, thermische und chemische Reize reagieren, nur mit Hilfe der Schwann-Zellen sinnvoll funktionieren“, sagt Lewin.

Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für das Verständnis und die Therapie von Schmerz und gestörtem Tastsinn. „Die Schwann-Zellen direkt unter der Hautoberfläche sind für Wirkstoffe leicht zugänglich“, sagt Lewin. „Das macht sie zu einem attraktiven Ziel, um das Problem direkt an der Wurzel anzugehen.“ 

Literatur

Julia Ojeda-Alonso, Laura Calvo-Enrique, Ricardo Paricio-Montesinos et al. (2024): „Sensory Schwann cells set perceptual thresholds for touch and selectively regulate mechanical nociception.“ Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-024-44845-8

Max Delbrück Center 

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Foto: Sensorische Schwann-Zellen sind rot gefärbt, sensorische Enden innerhalb des Meissner-Körperchen grün und SOX2-positive Zellen an der Basis des Meissner-Körperchen silberfarben. Foto: Lewin Lab, Max Delbrück Center

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Schmerz und Tastreiz: Nicht ohne Schwann-Zellen!

www.mdc-berlin.de

forschen, produzieren, heilen, bilden / 06.02.2024
„Mach dir einen Kopf“ – Jugend forscht startet in neue Runde

Plakatmotiv 2024 © Jugend forscht
Plakatmotiv 2024 © Jugend forscht

Drei Einrichtungen des Campus Berlin-Buch sind wieder Paten im Wettbewerb und betreuen junge Forscher:innen auf Regionalebene

Junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) starten im Februar in Berlin beim 59. bundesweiten Nachwuchswettbewerb Jugend forscht/Schüler experimentieren. Das diesjährige Motto lautet: „Mach dir einen Kopf“.

Im Regionalwettbewerb auf dem Campus Berlin-Buch werden 49 Projekte von fast 100 Berliner Schüler:innen zwischen acht und 18 Jahren betreut. Die Projekte bilden alle Fachbereiche des Wettbewerbs ab: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Technik.

Pateneinrichtungen des Campus sind das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, die Campus Berlin-Buch GmbH und – angeschlossen – das Experimental and Clinical Research Center von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Paten richten das Programm für die beiden Wettbewerbstage am 14. und 15. Februar aus. Am 15. Februar stellen die jungen Forscher:innen ihre Projekte an Ständen im Foyer des Max Delbrück Communications Centers (MDC.C) der Öffentlichkeit vor, bevor zum Abschluss die Preisträger:innen feierlich geehrt werden.

„Wir freuen uns auf die vielen Ideen im diesjährigen Wettbewerb. Jedes Jahr erleben wir sehr engagierte Kinder und Jugendliche, die eigenständig Forschungsfragen entwickeln und sie untersuchen. Ihre Arbeit würdigen wir unter anderem, indem wir sie in die Forschungslabore des Campus einladen“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Jugend forscht ist eine ausgezeichnete Form der Nachwuchsförderung in den MINT-Berufen, die wir sehr gern unterstützen.“

Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Pressemitteilung von „Jugend forscht“ zum Auftakt 2024

Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, das gemeinsam von Max Delbrück Center und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center sowie das Berlin Institute of Health. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 75 Unternehmen, 850 Beschäftigten und rund 45.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

forschen, heilen / 05.02.2024
Genschere repariert defekte Immunzellen

Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center
Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center

Bestimmte erbliche Gendefekte führen zu einer überschießenden Immunantwort, die tödlich enden kann. Mithilfe der Genschere CRISPR-Cas9 lassen sie sich reparieren, die Abwehrreaktion normalisiert sich. Das berichtet das Team um Klaus Rajewsky vom Max Delbrück Center in „Science Immunology“.

Die familiäre Hämophagozytische Lymphohistiozytose (FHL) ist eine seltene Erkrankung des Immunsystems. Betroffen sind meist Säuglinge und Kleinkinder im Alter von bis zu 18 Monaten. Sie erkranken schwer und die Sterblichkeit ist hoch. Ursache sind verschiedene Genmutationen, die eine normale Funktion der zytotoxischen T-Zellen verhindern. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Abwehrzellen, die von Viren befallene oder auf andere Weise veränderte Körperzellen töten. Infiziert sich ein betroffenes Kind – etwa dem Epstein-Barr-Virus (EBV), aber auch mit anderen Viren – können die zytotoxischen T-Zellen die befallenen Zellen nicht beseitigen. Stattdessen läuft die Immunantwort aus dem Ruder. Es kommt zu einem Zytokinsturm und einer überschießenden Entzündungsreaktion, die den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zieht.

„Zur Behandlung kombinieren Ärzte Chemotherapie, Immunsuppression und Knochenmarkstransplantation. Trotzdem sterben viele der erkrankten Kinder“, sagt Professor Klaus Rajewsky, Leiter der Arbeitsgruppe „Immunregulation und Krebs“ am Max Delbrück Center. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein neues Therapieprinzip entwickelt. Den Forschenden ist es gelungen, defekte T-Zellen von Mäusen sowie von zwei betroffenen Babys mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 zu reparieren. Die reparierten zytotoxischen T-Zellen funktionierten danach normal. Die erkrankten Mäuse erholten sich von der Hämophagozytischen Lymphohistiozytose. Ihre Ergebnisse veröffentlicht das Team um Rajewsky jetzt im Fachjournal „Science Immunology“.

Bei Mäusen funktioniert die Reparatur

Ausgangspunkt für die Arbeit waren Mäuse, bei denen das Team EBV-Infektionen nachstellen kann. Bei diesen Tieren veränderten die Forschenden ein Gen namens Perforin derart, dass es seine Funktion einbüßte – ein häufiger Gendefekt bei FHL-Betroffenen. Lösten sie nun einen Zustand ähnlich einer EBV-Infektion aus, vermehrten sich befallene B-Zellen unkontrolliert, weil die defekten zytotoxischen T-Zellen sie nicht beseitigen konnten. In der Folge schoss die Immunantwort über und die Mäuse erkrankten an Hämophagozytischer Lymphohistiozytose.

Aus dem Blut der Mäuse gewann das Team anschließend T-Gedächtnis-Stammzellen, also langlebige T-Zellen, aus denen aktive zytotoxische T-Zellen heranreifen. Die Forschenden reparierten mithilfe der Genschere CRISPR-Cas9 das defekte Perforin-Gen der T-Gedächtniszellen und spritzten sie den Tieren. Die Immunantwort beruhigte sich, und die Mäuse erholten sich von ihren Symptomen.

Wie lange der schützende Effekt anhält, ist ungewiss

Ob das Prinzip auch bei Menschen funktioniert, prüfte der Erstautor der Studie, Dr. Xun Li, mithilfe von Blutproben zweier erkrankter Säuglinge. Eines der Kinder hatte ein defektes Perforin-Gen, beim zweiten war ein anderes Gen betroffen. „Unser Genreparaturverfahren ist präziser als frühere Ansätze und die T-Zellen sind nach der Genreparatur nahezu unverändert“, sagt Li. „Zudem war es faszinierend, wie effektiv sich selbst aus einer geringen Blutmenge die T-Gedächtniszellen vermehren und reparieren ließen.“ Den Experimenten in Zellkulturen zufolge waren die reparierten T-Gedächtniszellen der Babys zu einer normalen zytotoxischen T-Zell-Antwort fähig.

Das Wirkprinzip funktioniert also grundsätzlich. Bevor es Betroffenen zugutekommen kann, muss das Team noch offene Fragen klären und das Behandlungskonzept in klinischen Studien prüfen. „Noch ist ungewiss, wie lange der schützende Effekt anhält“, sagt Dr. Christine Kocks, Wissenschaftlerin in Rajewskys Team.  „Da die T-Gedächtnisstammzellen lange im Körper bleiben, hoffen wir auf einen langfristigen oder sogar dauerhaften Schutz. Es ist auch denkbar, den Betroffenen ihre reparierten T-Zellen immer wieder zu verabreichen.“

Durch die geringfügige Blutentnahme ist das Vorgehen schonend, und bei den Mäusen war keine vorbereitende Behandlung notwendig – anders als beispielsweise bei einer Knochenmarkstransplantation, sagt Rajewsky: „Wir hoffen sehr, dass unser Wirkprinzip ein Durchbruch für die Behandlung von Patienten mit FHL ist – entweder um Zeit für eine erfolgreiche Knochenmarkstransplantation zu gewinnen, oder sogar als Therapie selbst.“

Weiterführende Informationen

AG Klaus Rajewsky

Der Gen-Virtuose – Porträt über Klaus Rajewsky

Feinschliff für die Genschere

Literatur
Xun Li et al (2024): „Precise CRISPR-Cas9 gene repair in autologous memory T cells to treat familial hemophagocytic lymphohistiocytosis“. Science Immunology, DOI: 10.1126/sciimmunol.adi0042

Bild: Lebergewebe von Mäusen, die als Modell für die seltene Immunerkrankung FHL dienen: Genetisch veränderte T-Zellen können die vom Epstein-Barr-Virus befallenen B-Zellen (rot) nicht abtöten. Andere Immunzellen strömen deshalb hinzu und blockieren ein Blutgefäß (Mitte). Foto: Elijah D. Lowenstein und Xun Li, AG K. Rajewsky, Max Delbrück Center

forschen, produzieren, heilen / 02.02.2024
Krebsheilung in der Petrischale

Zum Weltkrebstag am 4. Februar rückt Krebs sowie die vielen unterschiedlichen Gesichter dieser individuellen Erkrankung in den Fokus der Öffentlichkeit

Vor Behandlungsbeginn zu wissen, welche individuelle Krebstherapie für den Patienten effektiv ist, ist die zentrale Herausforderung der heutigen Zeit. Bei rund der Hälfte aller Krebspatienten versagt jedoch die verschriebene Chemotherapie. Trotz Behandlungsleitlinien wissen weder Arzt noch Patient, ob ein Krebsmedikament bei einem individuellen Tumor auch wirksam sein wird. Denn jeder Patient reagiert bei einer Chemotherapie anders und teilweise lassen sich erst nach Wochen und Monaten die Ergebnisse einer Therapie feststellen.

Das Team von ASC Oncology rund um den Krebsforscher Dr. Christian Regenbrecht entwickelte das Reverse Clinical Engineering®-Testverfahren und füllt diese Versorgungslücke:

In den Laboren auf dem Campus Berlin-Buch wird für Patienten weltweit untersucht, ob ein Medikament individuell effektiv wirkt. Für das Testverfahren wird eine frische Gewebeprobe des zu behandelnden Tumors während einer Tumoroperation oder einer Biopsie entnommen. Aus dieser Gewebeprobe züchten die Wissenschaftler im Labor 3D-Kopien des Patiententumors, sogenannte Organoide, an denen die verschiedenen Medikamente, Kombinationen und Dosierungen getestet werden. Diese 3D-Mikrotumore bilden die unterschiedlichen Zelltypen des Tumors nach und werden wie "Crash Test Dummies" eingesetzt. Behandelnde Onkologen und Patienten wissen dadurch vor dem Therapiebeginn, welches Medikament bzw. welche Medikamente bei dem einzelnen Patienten wahrscheinlich wirken oder nicht wirken werden.

Mit dem Testverfahren kann die optimale medikamentöse Therapie des individuellen Patienten mit soliden Tumoren (Karzinom oder Sarkom) ermittelt werden. Ein entsprechendes Verfahren für Blutkrebs oder Lymphdrüsenkrebs wird derzeit von den Wissenschaftlern von ASC Oncology optimiert.

Erste Antworten auf häufige Fragen zum Reverse Clinical Engineering®-Testverfahren

Für welche Patienten ist das Testverfahren geeignet?
Mit dem Testverfahren kann die optimale medikamentöse Therapie für Patienten mit malignen soliden Tumoren (Karzinom oder Sarkom) ermittelt werden. Das Verfahren wird zurzeit für Blutkrebs oder Lymphdrüsenkrebs optimiert.

Wird der Test von Krankenkassen bezahlt?
In der Regel übernehmen die privaten Krankenkassen die für die Patienten anfallenden Kosten. Bei gesetzlich Versicherten entscheidet der Medizinische Dienst von Fall zu Fall. ASC Oncology unterstützt Patienten bei der Beantragung der Kostenübernahme und arbeitet daran, dass das Testverfahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird.

Wie viel kostet ein Test?
Die Kosten für das Testverfahren hängen von der Menge der getesteten Medikamente ab und beginnen bei der Testung von vier Medikamenten bei 5700 Euro.

Was passiert, falls ein Patient das Verfahren benötigt, aber nicht bezahlen kann?
Die Geschäftsführung von ASC Oncology hat 2020 gemeinsam mit Ärzten und Patientenvertretern den Verein „Cancer Rebels“ e.V. gegründet, der Krebsbetroffene finanziell unterstützt. Der Verein kann unter anderem auch bei der Nutzung des Testverfahrens einspringen, denn Teilhabe am medizinischen Fortschritt sollte nicht von fehlenden finanziellen Mitteln aufgehalten werden.

Wer ist ASC Oncology?
ASC Oncology wurde 2019 von neun führenden Wissenschaftlern der Kompetenzfelder Pathologie, Tumorbiologie, Biochemie, Biotechnologie und Molekularbiologie 2019 mit dem Ziel gegründet, sich der wichtigsten Herausforderung der modernen Onkologie anzunehmen: Patienten zur richtigen Zeit mit der richtigen Therapie zu versorgen.

Pressemitteilung ASC Oncology GmbH
 

www.asc-oncology.com

produzieren / 31.01.2024
Eckert & Ziegler beliefert Nucleus Radiopharma mit den therapeutischen Radioisotopen Ac-225 und Lu-177

Mit der Lieferung von Lu-177 und Ac-225 durch Eckert & Ziegler startet Nucleus Radiopharma in eine neue Ära der Krebsbehandlung

Berlin, Germany und Rochester, MN, USA – 31. Januar 2024 – Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und Nucleus Radiopharma (Nucleus) haben umfangreiche Lieferverträge für wichtige therapeutische Radioisotope unterzeichnet. Eckert & Ziegler wird als Hauptlieferant für hochqualitatives und trägerfreies Lutetium-177 (Lu-177) sowie für Actinium-225 (Ac-225) fungieren. Nucleus wird die Radioisotope nutzen, um seine Dienstleistungen für die klinische Entwicklung und Herstellung von Radiopharmazeutika zu optimieren und zu ergänzen.

Actinium-225 und Lutetium-177 werden als radioaktive Substanzen in der Krebstherapie eingesetzt, die Alpha- (Ac-225) bzw. Beta-Teilchen (Lu-177) zur Zerstörung von Tumorzellen aussenden. Während Arzneimittel auf Lu-177-Basis bereits für verschiedene Indikationen zugelassen sind und weltweit eine steigende Nachfrage verzeichnen, laufen für beide Radioisotope Dutzende weitere klinische Studien. Nach Ansicht von Marktexperten wird die Nachfrage nach Ac-225 in den nächsten zehn Jahren erheblich steigen.

"Wir freuen uns, die Aktivitäten von Nucleus mit unseren Actinium-225- und Lutetium-177-Lieferungen zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Radiotherapien zu leisten", sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. "Die Zusammenarbeit und die wachsende Nachfrage nach diesen neuartigen Radiopharmazeutika bestätigen unsere strategischen Investitionen in die Produktionsanlagen für Radioisotope."

"Die zuverlässige Versorgung mit Ac-225 und Lu-177 ist eine wichtige Voraussetzung, um den steigenden Bedarf für die Entwicklung und Herstellung von Radiopharmaka zu decken", erklärte Charles S. Conroy, CEO von Nucleus. "Unsere Vereinbarung mit Eckert & Ziegler wird uns in die Lage versetzen, unsere Programme so effizient wie möglich voranzutreiben und den Zugang der Patienten zu innovativen Strahlentherapien zu sichern."

Nachdem Eckert & Ziegler im Jahr 2023 erfolgreich eine GMP-konforme Produktion für Lu-177 aufgebaut hat und die Kapazitäten kontinuierlich ausbaut, wird die Herstellung größerer Mengen von Ac-225 in GMP-Qualität für das Jahr 2024 erwartet.

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über Nucleus RadioPharma
Nucleus RadioPharma ist eine innovative CDMO in der radiopharmazeutischen Industrie, die sich der Entwicklung und Herstellung gezielter Radiotherapien widmet. Das Unternehmen, dessen Schwerpunkt auf Innovation und Qualität liegt, bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, von der Formulierung und analytischen Entwicklung bis hin zur Zulassungsdokumentation und Herstellung von Arzneimitteln. Die Technologieplattformen von Nucleus RadioPharma sind führend in der radiopharmazeutischen Forschung und dienen dazu, neue Therapien durch klinische Versuche bis zur Vermarktung zu bringen. Nucleus RadioPharma ist für seinen flexiblen Ansatz bekannt und bietet mehrere Einstiegspunkte, um innovative Unternehmen in verschiedenen Phasen ihres Produktlebenszyklus zu unterstützen. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte nucleusrad.com.

www.ezag.de

produzieren / 23.01.2024
Eckert & Ziegler und Full-Life Technologies unterzeichnen Actinium-225 Liefervertrag für Radiopharmazeutika der nächsten Generation

Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und Full-Life Technologies (Full-Life), ein in der klinischen Phase befindliches, voll integriertes und global agierendes Radiotherapeutika-Unternehmen, gaben heute bekannt, dass sie einen Vertrag über die Lieferung von Actinium-225 (Ac-225) geschlossen haben. Die Vereinbarung verschafft Full-Life Zugang zu Eckert & Zieglers hochreinem Actinium-225, einem Radionuklid für die Entwicklung der nächsten Generation von therapeutischen Radiopharmazeutika.

Ac-225 hat sich als vielversprechender Wirkstoff für die Behandlung von Krebs erwiesen. Das Radioisotop setzt hochwirksame Alphateilchen mit hoher Energie und kurzer Eindringtiefe frei, die eine präzise Bekämpfung von Tumorzellen, einschließlich schwer erreichbarer Mikrometastasen, ermöglichen. Zugleich werden die Auswirkungen auf das umgebende gesunde Gewebe minimiert. Aufgrund seines Potenzials erwarten Experten aus Klinik und Industrie einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Ac-225 im kommenden Jahrzehnt.

"Wir freuen uns, dass wir mit Full-Life Technologies eine Lieferkooperation eingegangen sind und ihnen damit den Weg in die klinische Entwicklung erleichtern können", sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. "In der Vergangenheit hat die begrenzte Verfügbarkeit von Ac-225 den Fortschritt sowohl in der klinischen Forschung als auch bei kommerziellen Anwendungen behindert. Mit der Errichtung unserer neuen Ac-225 Produktionsanlage und deren Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte werden wir den Zugang zu diesem wichtigen Radionuklid deutlich verbessern."

"Ac-225 ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Portfolios an therapeutischen Wirkstoffen, darunter unser führender Kandidat 225Ac-FL-020 zur Behandlung von metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs", erklärte Philippe van Put, Geschäftsführer von Full-Life Technologies Europe. "Um unsere Entwicklung und klinische Forschung voranzutreiben, ist die Sicherung des Zugangs unerlässlich. Eckert & Ziegler bringt großes Fachwissen und mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung als Radioisotopenspezialist zur Unterstützung unserer ehrgeizigen Entwicklungsinitiativen mit."

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet.
Wir helfen zu heilen.

Über Full-Life Technologies
Full-Life Technologies Limited ("Full-Life") ist ein voll integriertes globales Radiotherapeutika-Unternehmen mit Niederlassungen in Belgien, Deutschland und China. Unser Ziel ist es, die gesamte Wertschöpfungskette der radiopharmazeutischen Forschung und Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung zu besitzen, um den Patienten klinische Vorteile zu bieten. Das Unternehmen plant, die Kernprobleme der Radiopharmazie von heute durch innovative Forschung anzugehen, die auf die Behandlungen von morgen abzielt. Wir bestehen aus einem Team von dynamischen Unternehmern und Wissenschaftlern mit nachgewiesenen Erfolgen in den Biowissenschaften sowie in der Radioisotopenforschung und klinischen Entwicklung.

Quelle: Pressemitteilung Eckert & Ziegler AG
Eckert & Ziegler und Full-Life Technologies unterzeichnen Actinium-225 Liefervertrag für Radiopharmazeutika der nächsten Generation

forschen / 18.01.2024
Dritter ERC-Grant für Gaetano Gargiulo

Gaetano Gargiulo (Foto: David Ausserhofer)
Gaetano Gargiulo (Foto: David Ausserhofer)

Zellbasierte Immuntherapien, besonders CAR-T-Zellen aus dem Labor, gelten bei vielen Krebsleiden als vielversprechend. Aber wie können wir effektive Immunzellen produzieren? Mit einem ERC-„Proof of Concept“-Grant entwickelt Gaetano Gargiulo vom Max Delbrück Center ein neuartiges Screening-Werkzeug.

Dr. Gaetano Gargiulo, Leiter der Arbeitsgruppe „Molekulare Onkologie“ am Max Delbrück Center, und sein Team arbeiten an einem Screening-Werkzeug für CAR-T-Zellen. Es unterscheidet Zellzustände: CAR-T-Zellen, die entweder sehr effektiv Krebszellen abtöten können oder erschöpft sind. Der Europäische Forschungsrat ERC unterstützt die ersten Schritte auf dem Weg zur Kommerzialisierung mit einem „Proof of Concept“-Grant (PoC) in Höhe von 150.000 Euro. Gargiulo ist einer von 240 Forscherinnen und Forschern aus ganz Europa, die in den drei Wettbewerbsrunden des vergangenen Jahres eine solche Förderung erhalten haben, um ihre wegweisenden Erkenntnisse in vielfältig anwendbare Produkte umzusetzen. Am 18. Januar 2024 gab der ERC 102 Grants der dritten Runde bekannt.

Nach einem „Starting Grant“ im Jahr 2016 und einem „Proof of Concept“-Grant im Jahr 2022 ist das bereits seine dritte Auszeichnung durch den ERC. „Ich habe das Privileg, kontinuierlich vom ERC unterstützt zu werden“, sagt Gargiulo. „Mithilfe des ERC Starting Grants haben wir eine sehr flexible Technologie entwickelt: Damit untersuchen wir, wie Krebszellen ihren Zustand ändern, um bösartiger zu werden. Mit dieser Technologie können wir aber auch jene Immunzellen zu verbessern, die wir gentechnisch im Labor verändern, um Krebs zu bekämpfen. Die jetzt bewilligte Finanzierung gibt uns den nötigen Schwung, um diesen Ansatz zu nutzen."

Einige T-Zellen können nichts ausrichten – aus verschiedenen Gründen

CAR-T-Zelltherapien sind oft der letzte Ausweg für Patient*innen mit bestimmten Formen von Blut- oder Lymphdrüsenkrebs, die auf gängige Behandlungen nicht ansprechen. Auch gegen solide Tumoren werden neue Versionen dieser zellbasierten Immuntherapien entwickelt. Bei dieser Technologie werden Immunzellen (T-Zellen) der Erkrankten im Labor mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet – einem kleinen Fühler, der Körperzellen abtastet und nach spezifischen Eigenschaften von Krebszellen (Antigenen) sucht. Zurück im Körper des Patienten oder der Patientin, spüren sie das Antigen auf, auf das sie ausgerichtet sind, und töten die Tumorzellen ab.

Allerdings gibt es in der Praxis Hindernisse: etwa den komplexen Herstellungsprozess, den übermäßigen Kontakt mit Antigenen oder die widrige Umgebung innerhalb eines Tumors und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Diese Faktoren können dazu führen, dass die T-Zellen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Sie sind dann sowohl gegen Blutkrebs als auch gegen solide Tumoren weniger wirksam. Das Herstellungsverfahren selbst ist auch sehr teuer: in der Größenordnung von Hunderttausenden von Euro. Selbst wenn das Verfahren nur ein bisschen effizienter wirksame CAR-T-Zellen herstellen würde, würde es diesen Ansatz tragfähiger machen und könnte für mehr Patient*innen zugänglich sein.

Screenen und Störungen beheben

Das Team um Gargiulo will mit dem „Proof of Concept“-Grant des ERC ein neues Werkzeug konzipieren und testen, das die Qualität von T-Zell-Produkten aus dem Labor verbessern soll. Die Forscherinnen und Forscher nennen es SynT. Das synthetische Reportersystem soll verschiedene Zellzustände unterscheiden, die die T-Zellen entweder handlungsunfähig machen oder sie in einen kraftvollen „Serienkiller-Modus“ versetzen. Diese Zellzustände detektieren im Labor erzeugte DNA-Abschnitte, die jeweils ein fluoreszierendes Protein an- oder ausschalten (in der Fachsprache: synthetische Lokus-Kontrollregion oder sLCR). Je nachdem welche sLCR eingeschaltet ist, leuchten die Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop in einer anderen Farbe. Mit einem schnellen Mikroskop und einer Roboterplattform kann das Team Hunderte von Umgebungsbedingungen parallel testen und diejenigen finden, die den „Serienkiller“-Modus verstärken.

„Mithilfe dieses Screenings wollen wir Signalwege oder pharmakologische Wirkstoffe identifizieren, die funktionelle CAR-T-Zellen unterstützen und Störungen rückgängig machen können. SynT wird uns dabei helfen, das Bio-Engineering – und damit die Voraussetzung für die Zelltherapie gegen Krebs – besser zu verstehen und möglicherweise die Herstellung so zu verbessern, dass es die Aktivität erhöht und die Kosten senkt“, sagt Gargiulo. „Solche Fortschritte können die CAR-T-Zell-Therapien letztlich noch wirksamer machen.“

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung des ERC 

ERC-„Proof of Concept“-Grant für Gaetano Gargiulo

Vom ERC geförderte Wissenschaftler*innen am Max Delbrück Center

leben / 18.01.2024
Für ein gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus - 25. Lichterkette am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

Anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet am Samstag, dem 27. Januar 2024 um 18:00 Uhr bereits zum 25. Mal die Lichterkette vor dem ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in der Berliner Str. 120/121, 13187 Berlin statt. Die Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktags führt die Kommission für Bürgerarbeit in Pankow in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) durch.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch eröffnet die Lichterkette um 18:00 Uhr. Nach dem Auftakt ziehen die Teilnehmenden mit Kerzen weiter zur Pankower Kirche in der Breite Straße. Auf dem Weg wird es einen Halt mit Redebeiträgen geben und auf der Kreuzung wird der Verkehr für eine Gedenkminute unterbrochen. Im Anschluss findet in der Kirche eine Gedenkveranstaltung mit vier Chören und der Gruppe Csòkolom statt.

 

Alle Interessierten sind dazu aufgerufen, sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, des anwachsenden Antisemitismus und Nationalismus mit ihrer Teilnahme für ein solidarisches Miteinander zu engagieren. Bitte eigene Kerzen mitbringen!

27. Januar ist seit 1996 Gedenktag

Der 27. Januar ist seit 1996 offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1999 gestalten engagierte Bürgerinnen und Bürger Pankows eine Lichterkette, um an die Befreiung von Auschwitz durch sowjetische Soldaten am 27. Januar 1945 zu erinnern. Es geht den Veranstaltern sowohl um das Gedenken als auch darum, zu verdeutlichen, dass die Herausforderungen nicht weniger werden – sondern offensichtlich wachsen.  Die Lichterkette soll einen Beitrag für das Zusammenleben der Menschen in gegenseitiger Akzeptanz leisten – gleich welcher Herkunft, Religion und Lebenseinstellung sie sind.

Weitere Informationen: https://www.lichterkette-pankow.de/

forschen, heilen / 11.01.2024
Gezieltere Krebstherapie durch Passagier-Gene

Rot eingefärbte, abgestorbene Zellen in DDX1-MYCN co-amplifizierten Neuroblastoma nach einer Rapamycin-Behandlung (Abb.: Henssen Lab, Max Delbrück Center)
Rot eingefärbte, abgestorbene Zellen in DDX1-MYCN co-amplifizierten Neuroblastoma nach einer Rapamycin-Behandlung (Abb.: Henssen Lab, Max Delbrück Center)

Häufig entsteht ein Tumor, wenn sich Krebsgene vermehren. Dabei vervielfältigen sich als Trittbrettpassagiere weitere Gene. Sie können bisher unbekannte Schwachstellen erzeugen – was neue Therapieansätze ermöglicht. Das berichtet ein Team um Anton Henssen und Jan Dörr vom ECRC in „Cancer Discovery“.

Vor allem Veränderungen im Erbgut gelten als Ursache für eine Krebserkrankung. Häufig handelt es sich dabei um Amplifikationen: Vervielfältigungen von Genen, die eine Krebsentstehung begünstigen, wie beispielsweise Onkogene und ihre verstärkenden Elemente. Die Gene werden dabei übermäßig häufig kopiert und liegen anschließend entweder im Erbgut oder als separate DNA-Ringe in großer Zahl in der Zelle vor.

„Genau genommen vervielfältigt die Zelle allerdings nicht nur die Krebsgene, sondern kopiert auch die davor- und dahinterliegenden Abschnitte der DNA mit“, erklärt Professor Anton Henssen, Leiter der Arbeitsgruppe „Genomische Instabilität in pädiatrischen Tumoren" am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center und Kinderonkologe an der Charité. „In diesen mitkopierten Abschnitten liegen oft weitere Gene, die bisher als unbedeutend für die Krebsentstehung galten und deshalb schlicht ‚Passagier-Gene‘ genannt wurden.“

Gar nicht so stille Passagiere

Gemeinsam mit Dr. Jan Dörr, ebenfalls Charité-Kinderonkologe und Forscher am ECRC, hat sein Team in der im Fachjournal „Cancer Discovery“ veröffentlichten Studie gezeigt: Die genetischen Trittbrettfahrer sind mehr als nur stille Passagiere. Sie bringen grundlegende Vorgänge in der Zelle durcheinander. Weil die Tumorzelle diese Störung wieder ausgleichen muss, wird sie von Prozessen abhängig, die eigentlich mit dem Tumorwachstum gar nichts zu tun haben. „Damit entsteht eine Achilles-Ferse an einer völlig unerwarteten Stelle, von der wir bisher nichts wussten. Wir können den Krebs also von einer neuen Flanke angreifen, wenn wir bei der Behandlung auf die Passagier-Gene abzielen“, sagt Henssen.

Am Beispiel des Neuroblastoms zeigten die Wissenschafter*innen, wie sich diese bisher unbekannten Abhängigkeiten potenziell therapeutisch nutzen lassen. Das Neuroblastom ist eine Krebserkrankung, die vor allem kleine Kinder betrifft und als besonders bösartig gilt. In Experimenten mit Mäusen zeigte sich, dass Neuroblastome viel anfälliger für das bereits zugelassene Krebsmedikament Rapamycin sind, wenn sie nicht nur das Krebsgen MYCN, sondern auch das Passagier-Gen DDX1 in hoher Zahl aufweisen. „Das liegt daran, dass das Passagier-Gen den Stoffwechsel der Tumorzelle stört“, erklärt Jan Dörr. „Die Zelle muss die Störung kompensieren und Rapamycin hindert sie daran. Das führt schließlich zum Tod der Tumorzelle.“

Das Neuroblastom zusätzlich zu weiteren Wirkstoffen mit Rapamycin zu behandeln, könnte also insbesondere jenen Patient*innen helfen, deren Tumor sowohl das Krebs- als auch das Passagier-Gen vervielfältigt hat. Ob das tatsächlich der Fall ist, wollen die Forschenden nun in klinischen Studien prüfen. „Sollte sich das bestätigen, hätten wir einen neuen Marker für die gezielte Therapiewahl in der Hand“, sagt Dörr.

Effekt zeigt sich bei verschiedenen Tumorarten

Passagier-Gene in den Fokus zu nehmen, kann vermutlich nicht nur beim Neuroblastom helfen. Darauf deuten Millionen von Daten zur wechselseitigen Abhängigkeit von Genen in 26 verschiedenen Tumorarten hin, die öffentlich zugänglich sind und die das Team für die Studie neu durchforstete. „Wir konnten in zehn Fällen nachweisen, dass durch Passagier-Gene in den Tumoren neue Abhängigkeiten entstanden sind“, sagt Yi Bei, Doktorand in Henssens Team an der Charité und Erstautor der Veröffentlichung.

„Wir gehen davon aus, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und wir bei besserer Datenlage noch mehr dieser Fälle entdecken würden“, sagt Anton Henssen. Dass Passagier-Gene in Tumoren eine Schwachstelle erzeugen, sei offenbar ein recht weit verbreitetes Phänomen. „Wir halten den Ansatz, Tumoren unter anderem an ihren Passagier-Genen zu attackieren, deshalb auch bei anderen Krebserkrankungen für vielversprechend.“

Über die Studie

Die Studie wurde vom European Research Council (ERC) gefördert und hat zusätzliche Mittel von der Förderinitiative „Cancer Grand Challenges“ erhalten, die seit 2020 von der Cancer Research UK und dem National Cancer Institute der National Institutes of Health in den USA getragen wird. Sie wurde gleichberechtigt von Anton Henssen und Jan Dörr geleitet. Beide sind ärztlich an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité tätig. Am ECRC leitet Jan Dörr leitet die Nachwuchsgruppe „Tumorheterogenität und Therapieresistenz in pädiatrischen Tumoren“, Anton Henssen die Arbeitsgruppe „Genomische Instabilität in pädiatrischen Tumoren“. Anton Henssen wird mit einer Mildred-Scheel-Professur durch die Deutsche Krebshilfe gefördert und ist wissenschaftliches Mitglied des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Standort Berlin.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Cancer Grand Challenges

Im Jahr 2020 wurde die Cancer Grand Challenges Initiative von Cancer Research UK und dem National Cancer Institute, die zu den weltweit größten Förderern von Krebsforschung gehören, ins Leben gerufen. Die Initiative unterstützt eine globale Gemeinschaft interdisziplinärer, erstklassiger Forschungsteams, die zusammenkommen, um sich neuen Denkansätzen zu öffnen und sich den härtesten Herausforderungen im Bereich der Krebsforschung zu stellen. Es handelt sich dabei um Hindernisse, die nach wie vor den Fortschritt behindern, und die von keinem einzelnen Forschenden, keiner Institution oder keinem Land allein überwunden werden können. Mit Förderungen von bis zu £20 Millionen ermöglicht Cancer Grand Challenges den Teams, über die herkömmlichen Grenzen von Geografie und Fachbereich hinwegzugehen, um dringend benötigte Fortschritte im Kampf gegen den Krebs zu erzielen.

Quelle: Pressemitteilung Max Delbrück Center
Gezieltere Krebstherapie durch Passagier-Gene

heilen / 10.01.2024
Neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch

Dr. med. Jörg Kandyba ist neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Thomas Oberländer | Helios Kliniken
Dr. med. Jörg Kandyba ist neuer Chefarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch. Thomas Oberländer | Helios Kliniken

Mit Dr. med. Jörg Kandyba, MBA hat das Institut für Neuroradiologie im Helios Klinikum Berlin-Buch seit dem 18. Dezember 2023 einen neuen Chefarzt. Dr. Kandyba war zuletzt als Leitender Arzt in der Neuroradiologie/Interventionellen Radiologie im Raum Dortmund mit einem Projekt beschäftigt, an mehreren Krankenhäusern standortübergreifend Neurointerventionen zu etablieren.

„Ich freue mich sehr auf die Möglichkeit, die Patientenversorgung im Helios Klinikum Berlin-Buch aktiv und effektiv im neuroradiologischen und insbesondere im interventionellen Bereich mitgestalten zu können. Gerade die interventionelle Neuroradiologie hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und wir können heute vielen Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen wirksamer und weniger invasiv helfen“, berichtet Dr. med. Jörg Kandyba.

Patient:innen profitieren von der engen Verzahnung von Neuroradiologie, Neurologie und Neurochirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch – etwa bei der
Behandlung eines Schlaganfalls und anderen schweren Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks. Eine optimale Therapie kann damit gemeinsam mit den Fachkolleg:innen der neurologischen Fächer zeitnah eingeleitet werden.

Für die anschließende weitere akutmedizinische Betreuung dieser Patient:innen steht eine überregional zertifizierte Stroke Unit zur Verfügung.
Dr. Kandyba ist zertifizierter Experte der Deutschen Gesellschaften für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Er war fast vier Jahre in Osnabrück als Chefarzt für Neuroradiologie/Interventionelle Therapie tätig. Zunächst an der Paracelsus Klinik und später, nach Integration der Paracelsus Klinik als Neurozentrum der Niels-Stensen-Kliniken, dann dort und im Marienhospital. Davor war er fast sieben Jahre Stellvertretender Chefarzt im Institut für Radiologie und interventionelle Therapie und Leiter der Neuroradiologie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain.

Nach seiner medizinischen Ausbildung in Frankfurt und Boston hat Dr. Kandyba zunächst in London Erfahrungen in der inneren Medizin und Chirurgie gesammelt. Anschließend folgten zwölf Jahre in der Radiologie und Neuroradiologie zuletzt als Oberarzt an der Universitätsklinik Bonn. Nach weiteren Tätigkeiten in London und Berlin war er in Frankfurt an der Etablierung eines Teleradiologieprojektes u.a. mit lokaler Tätigkeit in Brunei engagiert.

„Wir freuen uns, dass Herr Dr. Kandyba uns mit seiner vielseitigen Erfahrung und als zertifizierter Neurovaskulärer Experte verstärkt und wünschen ihm einen guten Start und eine gute Zusammenarbeit mit seinem Team“, so Tim Steckel, Klinikgeschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

 

Über das Helios Klinikum Berlin-Buch

Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr
als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich
werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und
pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären
Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest
Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes
Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert.
Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim,
ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt
zu erreichen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum
Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in
Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22
Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das
Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs
Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen
behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und
erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“.
Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300
Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt,
davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen
Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten.
Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet
der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
 

forschen, produzieren, heilen, bilden / 10.01.2024
Wissenschaftssenatorin Dr. Czyborra zu Gast im BiotechPark auf dem Campus Berlin-Buch

Ulrike Mittmann, Laborleiterin für den Bereich Molekularbiologie im Gläsernen Labor, im Gespräch mit Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)
Ulrike Mittmann, Laborleiterin für den Bereich Molekularbiologie im Gläsernen Labor, im Gespräch mit Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH)

Dr. Ina Czyborra, Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, informierte sich am 10. Januar im BiotechPark Berlin-Buch über die erfolgreiche Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, das Konzept des Gläsernen Labors zur Wissenschaftskommunikation und Fachkräfteförderung sowie ein Modellprojekt zur einrichtungsübergreifenden Gesundheitsvorsorge für die Beschäftigten des Campus Berlin-Buch

Auf dem Campus Berlin-Buch arbeiten etwa 3.000 Menschen an der Medizin der Zukunft. Ergebnisse exzellenter Forschung sind Grundlage für neue Wirkstoffe und vielversprechende Therapieansätze, die Spin-offs hier für die Anwendung entwickeln. Über die erfolgreich gewachsene Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft hat sich heute Berlins Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra, informiert. Auf einem Rundgang stellte ihr Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Campus Berlin-Buch GmbH (CBB) den BiotechPark des Campus vor, der zu den größten Biotechparks in Europa zählt. Klar fokussiert auf Biomedizin, bildet er die komplette Wertschöpfungskette von der Erkenntnis über die Entwicklung bis zur Produktion marktfähiger Innovationen ab. Mit dem kürzlich eröffneten Life-Science-Gründerzentrum kann das Innovationspotenzial am Zukunftsort Berlin-Buch noch besser ausgeschöpft werden: Der BerlinBioCube bietet vielversprechenden Start-ups wie T-knife, MyoPax, PROSION Therapeutics oder Trypto Therapeutics geförderte Labor- und Büroflächen. Dr. Czyborra erhielt auch einen Eindruck von den Zukunftsplänen für den BiotechPark. In unmittelbarer Nähe des Campus entwickelt die CBB im Auftrag des Landes Berlin fünf Hektar, auf denen Biotech-Unternehmen expandieren können.

 „Hands on“ im Gläsernen Labor: Life Sciences erklären und Interesse wecken

Die Senatorin besuchte auf dem Rundgang das Gläserne Labor, eine gemeinsame Einrichtung von Max Delbrück Center, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie und Campus Berlin-Buch GmbH. Das Schülerlabor ermöglicht jährlich rund 14.000 Schüler:innen, in authentischen Laboren zu Forschungsthemen wie der Genschere CRISPR/Cas, Chemie oder Systembiologie zu experimentieren. Das Bildungsspektrum des Gläsernen Labors reicht von frühkindlicher Bildung über Breitenförderung bis zur Förderung von jungen Talenten. In verschiedensten Formaten engagiert sich das Gläserne Labor für den Nachwuchs an naturwissenschaftlichen Fachkräften und Wissenschaftler:innen.

Senatorin Dr. Czyborra zeigte sich begeistert vom außerschulischen Lernort und betonte die große Bedeutung von Hands on Unterricht für Schüler:innen. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Einbindung der Mittelstufe auch hinsichtlich der Berufswahl bei Ausbildungsberufen.

Fortbildung: Labortrends, neue Technologien und Business-Schools

Dr. Czyborra lernte auch die Akademie des Gläsernen Labors (GLA) kennen, die als Service für Biotech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen entstanden ist. Die GLA bildet Laborfachkräfte und Technische Angestellte zu neuesten Technologien fort. Wissenschaftler:innen, die ein Start-up gründen oder in die Industrie wechseln wollen, erlangen grundlegendes Wissen in den Business Schools der GLA. Mit der neuen Reihe „Talk im Cube“ erweitert die GLA ihre Angebote für Start-ups und Wissenschaftler:innen.

Campusweites Gesundheitsmanagement

Zur Fachkräfte-Förderung gehört auch das einrichtungsübergreifende Gesundheitsmanagement des Campus, CampusVital, das der Senatorin auf dem Rundgang vorgestellt wurde. Vor etwa zehn Jahren als Pilotprojekt in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse gestartet, fördert „CampusVital“ umfassend die Gesundheit der Beschäftigten, vom Coaching zum Thema „Gesunde Führung“ bis zu Fitnesskursen und Outdoor-Sport.

 

Weitere Informationen

Campus Berlin‐Buch
Der Campus Berlin‐Buch ist ein moderner Wissenschafts‐, Gesundheits‐ und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie‐Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,‐ Herzkreislauf‐ und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse. Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations‐ und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité. Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin‐Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
www.campusberlinbuch.de

BiotechPark Berlin‐Buch
Der BiotechPark Berlin‐Buch gehört mit 72 Unternehmen, 820 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie‐Region Berlin‐ Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.

Campus Berlin‐Buch GmbH
Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start‐ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).

Max Delbrück Center 
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird die 1992 gegründete Einrichtung zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.
www.mdc-berlin.de

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Wie entstehen Krankheiten? Mit welchen Wirkstoffen kann man gezielt in die Biochemie des Körpers eingreifen? Um diese Fragen dreht sich die Arbeit am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Deutschlands einzigem außeruniversitären Forschungsinstitut für Pharmakologie. Chemiker, Biologen, Pharmakologen, Physiker und Mediziner arbeiten eng zusammen und legen die Grundlagen für zukünftige Medikamente. Ziel der Grundlagenforschung des FMP ist es, neue bioaktive Moleküle zu identifizieren und ihre Wechselwirkung mit ihren biologischen Zielen in Zellen oder Organismen zu charakterisieren. Solche Moleküle dienen als Werkzeuge in der biomedizinischen Grundlagenforschung und liefern Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Strategien für die Behandlung, Prävention oder Diagnose von Krankheiten.
Das 250 Mitarbeiter:innen zählende Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und gehört dem Forschungsverbund Berlin e.V. an.
leibniz-fmp.de

Berliner Zukunftsorte
Zukunftsorte sind Standorte, an denen vor Ort Netzwerkstrukturen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft existieren bzw. geschaffen werden sollen. Der tatsächlich gelebte Austausch und die Kooperationen von Wirtschafts-, Forschungs-, und Technologieeinrichtungen fördern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft. Zukunftsorte generieren Wachstum basierend auf zukunftsweisenden Produkten durch wertschöpfende Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert diesen europaweit einzigartigen Zusammenschluss u. a. durch die gemeinsame Geschäftsstelle der Zukunftsorte Berlin.

Näheres dazu: www.businesslocationcenter.de/zukunftsorte​​

forschen, produzieren, heilen / 09.01.2024
„Mehr unternehmerisches Denken in der Forschung“

Foto: Peter Himsel / Max Delbrück Center
Foto: Peter Himsel / Max Delbrück Center

Interview mit Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Centers

Prof. Sander, wie fördert der Campus BerlinBuch die kommerzielle Verwertung von Wissen aus den Life Sciences?

Auf dem Campus Buch betreiben wir Grundlagenforschung in verschiedensten Disziplinen, die alle mit biomedizinischen Entdeckungen und Innovationen verknüpft sind. Dazu gehört die Forschung am Max Delbrück Center, am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), aber auch an der Charité und dem Berlin Institute of Health (BIH). Dieses Ökosystem ist ein intellektueller Inkubator für Ideen einschließlich ihrer medizinischen Anwendung. Es gibt hier schon einige Start-ups, die auf Entdeckungen auf dem Campus Buch zurückgehen. Die meisten haben sich einrichtungsübergreifend entwickelt. Das bekannteste Beispiel ist T-knife, entstanden aus dem Max Delbrück Center und der Charité. T-knife entwickelt mit Hilfe von T-Zell-Rezeptoren T-Zell-Therapien für solide Tumore. Das Unternehmen hat jetzt auch einen Standort in San Francisco. Zu den jüngsten Ausgründungen gehören MyoPax und CARTemis Therapeutics. Sie sind beide im Max Delbrück Center und der Charité beziehungsweise dem ECRC verwurzelt. MyoPax kombiniert Zell- und Gentechnologie, um Muskeln zu regenerieren und ihre Funktion wiederherzustellen. CARTemis wiederum leistet Pionierarbeit bei zellbasierten Immuntherapien für Krebserkrankungen, die bisher als un-heilbar galten. Unser Campus bietet nun mit dem BerlinBioCube die Infrastruktur, um diese vielversprechenden Spin-offs in unmittelbarer Nähe der Forschungsteams unterzubringen.

Sie sprechen hier das neue Gründerzentrum an. Welchen Beitrag kann es für den Wissenstransfer und die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft leisten?

Der BerlinBioCube bereichert unseren Campus gleich doppelt. Erstens bietet er Raum für aufstrebende Firmen. Die Nähe zu den Forschungsinstitutionen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zweitens wird durch die Präsenz der Start-ups das unternehmerische Denken und Handeln auf dem Campus generell befördert. Wissenschaftler:innen sind meistens nicht darin geschult, einen Businessplan zu entwerfen und eine Firma zu gründen. Sie wissen oft auch nicht, was Investoren wichtig ist, oder was es braucht, um ein Diagnostikum, eine Technologie oder Therapie erfolgreich auf den Markt zu bringen. Mit den jetzt entstehenden Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den Forschungsinstitutionen und den neuen, aufstrebenden Unternehmen, die sich im BerlinBioCube ansiedeln werden, können wir auf dem Campus voneinander lernen, und die Wissenschaftler:innen können sicherlich mehr Geschäftssinn und unternehmerisches Denken entwickeln.

Wie könnte man das Ausgründen aus der Forschung noch attraktiver gestalten?

Forscher:innen haben oft die Sorge, dass die Gründung eines Unternehmens sie von ihrer wissenschaftlichen Arbeit ablenken könnte. Viele Beispiele aus den USA und Israel zeigen aber, dass das gar nicht so sein muss. Oft sind es Doktorand:innen und Postdocs, die ausgründen, während die Forschungsgruppenleitung mit der nächsten Generation an der nächsten Innovation weiterarbeitet. Als Institutionen können wir die Kommerzialisierung unterstützen, indem wir zusätzliche Ressourcen bereitstellen, die den Forschenden helfen, ihre Technologien und Entdeckungen für die Gründung eines Start-ups anzupassen. Man muss sich also nicht zwingend entscheiden: Gründe ich eine Firma oder forsche ich weiter? Beides funktioniert!

Was können wir von Start-up-Hubs in den USA oder auch in Israel/Tel Aviv lernen?

Was diese Life-Science-Regionen auszeichnet und was wir in Berlin und Deutschland verstärkt aufbauen müssen, ist der enge Austausch zwischen Wissenschaftler:innen, Unternehmen und Investor:innen. Die erfolgreichen Hubs in den USA und Israel haben ein funktionierendes Ökosystem, in dem sich Akteur:innen aus diesen verschiedenen Welten regelmäßig treffen. In unseren wissenschaftlichen Einrichtungen fehlt es oft noch an unternehmerischem Denken. In den USA machen viele Wissenschaftler:innen inzwischen eine parallele Ausbildung. Die jüngere Generation will einen gesellschaftlichen Wert schaffen – auch indem sie ihre Entdeckungen kommerzialisiert. Hier können wir ansetzen, etwa indem wir Fortbildungen über Graduiertenschulen oder andere Kanäle anbieten. Dass der BerlinBioCube sich jetzt mit Leben füllt, könnte den Mentalitätswandel und den Austausch auf dem Campus enorm beflügeln. Eine weitere wichtige Komponente ist natürlich das Fließen von Investorengeldern. Hier müssen wir uns als Institutionen zusammenschließen, um internationalen Geldgeber:innen zu zeigen, wie viel wir zu bieten haben. Die Forschung in Berlin und Deutschland ist hochkarätig und leistungsstark, es geht also ganz sicher nicht um mangelnde Exzellenz am Anfang der Pipeline.

Wie kann die Forschung noch stärker von der Nähe zu den Biotech-Unternehmen profitieren?

Netzwerkveranstaltungen wirken als echter Verstärker. Letztendlich geht es um Menschen und darum, dass wir voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren.

Interview: Jutta Kramm / Max Delbrück Center

Das Interview erschien zuerst im Standortjournal buchinside 02/2023.

forschen, produzieren, heilen / 08.01.2024
Eckert & Ziegler und ARTBIO vereinbaren Partnerschaft zur Herstellung und Lieferung von Blei-212 Verbindungen

Berlin, Deutschland und Cambridge, Massachusetts, USA, – 8. Januar 2024 – Eckert & Ziegler (ISIN DE0005659700, SDAX) und ARTBIO, Inc. (ARTBIO), ein Biotechnologieunternehmen in der klinischen Phase, das sich auf die Entwicklung einer neuen Klasse von Alpha-Radioliganden-Therapien (ARTs) spezialisiert hat, haben eine strategische Herstellungs- und Liefervereinbarung geschlossen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Eckert & Ziegler ARTBIO dabei unterstützen, die Herstellung und Lieferung ihrer Therapien zu realisieren. Hierbei wird ARTBIOs proprietäre AlphaDirectTM Blei-212 (Pb-212) Isolationstechnologie zum Einsatz kommen.

Die Partnerschaft zielt darauf ab, die Entwicklung von Alpha-Radioliganden-Therapien auf der Basis von Blei-212 zu beschleunigen, beginnend mit der klinischen Entwicklung von ARTBIOs Hauptprodukt AB001 zur Behandlung von Prostatakrebs. Beide Unternehmen konzentrieren sich dabei zunächst auf den US-amerikanischen Markt und nutzen die Anlagen von Eckert & Ziegler in Boston. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch die weltweite Ausweitung der Aktivitäten geprüft werden. Neben den USA umfasst Eckert & Zieglers globales Dienstleistungsnetzwerk für Lohnherstellung Produktionsstätten in Berlin, Deutschland und Jintan, China.

Das Radioisotop Blei-212 ist ein Alphastrahler, der als Wirkstoff in der Krebsbehandlung eingesetzt wird. Als Teil eines radiopharmazeutischen Produkts ermöglicht das Radioisotop eine präzise Behandlung von Tumorzellen, wobei die Schädigung des angrenzenden gesunden Gewebes minimiert wird. Mit zahlreichen laufenden Studien stellen mit Pb-212 markierte Verbindungen einen der derzeit vielversprechendsten Therapieansätze in der Nuklearmedizin dar.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ARTBIO bei diesem zukunftsweisenden Projekt,” sagte Dr. Harald Hasselmann, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler. ”Die Kombination von Eckert & Zieglers Expertise in der radiopharmazeutischen Herstellung mit ARTBIOs innovativen Lösungen versetzt uns in die Lage, substanzielle Fortschritte bei der Entwicklung von Alpha-Therapien auf Basis von Blei-212 zu erzielen."

"Die Partnerschaft mit Eckert & Ziegler ermöglicht es uns, unser dezentrales Produktionsnetzwerk zu erweitern, um Patienten zuverlässig und effizient mit Alpha-Radioliganden-Therapien versorgen zu können," erklärte Conrad Wueller, Leiter, Strategie und Betrieb bei ARTBIO. "Die weitreichende Erfahrung und die globale Präsenz von Eckert & Ziegler bei der Herstellung und dem Vertrieb von Radiopharmazeutika werden entscheidend sein, wenn es darum geht, unsere Pipeline voranzutreiben und unsere therapeutischen Kandidaten zu den Menschen zu bringen, die sie am dringendsten benötigen.“

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Das Unternehmen bietet weltweit an seinen Standorten Dienstleistungen und Produkte im Bereich der Radiopharmazie an, von der frühen Entwicklung bis hin zur Kommerzialisierung. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Wir helfen zu heilen.

Über ARTBIO

ARTBIO ist ein radiopharmazeutisches Unternehmen im klinischen Stadium, das die Krebsbehandlung durch die Entwicklung einer neuen Klasse von Alpha-Radioliganden-Therapien (ARTs) neu definiert. Der einzigartige ARTBIO-Ansatz wählt das optimale Alpha-Vorläuferisotop (Pb-212) und tumorspezifische Zielstrukturen aus, um Therapeutika mit dem Potenzial für höchste Wirksamkeit und Sicherheit zu entwickeln.  Die AlphaDirectTM-Technologie des Unternehmens, eine neuartige Pb-212-Isolierungsmethode, ermöglicht einen dezentralen Herstellungsansatz für die zuverlässige Produktion und Bereitstellung von ARTs. ARTBIO treibt drei Pipeline-Programme voran, wobei sich das Hauptprogramm AB001 derzeit in den ersten Studien am Menschen befindet. ARTBIO kann auf ein langjähriges wissenschaftliches Erbe zurückblicken: Fast ein Jahrhundert Pionierarbeit auf dem Gebiet der Strahlentherapie an der Universität Oslo und dem norwegischen Radium Hospital.

forschen, produzieren, heilen / 02.01.2024
Neuer Wirkstoff reguliert Serotoninproduktion

Radoslaw Wesolowski (links), Michael Bader (mitte) und Dr. Edgar Specker (rechts) entwickeln gemeinsam ein potenzielles Therapeutikum, das den Serotoninspiegel beeinflusst (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)
Radoslaw Wesolowski (links), Michael Bader (mitte) und Dr. Edgar Specker (rechts) entwickeln gemeinsam ein potenzielles Therapeutikum, das den Serotoninspiegel beeinflusst (Foto: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH)

Wenn die Serotoninproduktion im Körper entgleist, entstehen Krankheiten. Forschende um Michael Bader vom Max Delbrück Center haben einen Wirkstoff gefunden, der einen erhöhten Serotoninspiegel absenkt. In ihrem Start-up „Trypto Therapeutics“ wollen sie das Medikament zur Marktreife bringen.

Serotonin macht glücklich. Der als „Glückshormon“ bekannte Botenstoff reguliert Emotionen, den Schlaf und den Appetit. Auch im Magen-Darm-Trakt ist er wichtig; dort ist er an den Bewegungen des Darms und an der Freisetzung von Flüssigkeiten beteiligt, die für die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen wichtig sind.

Doch zu viel Serotonin macht krank. Ein Überschuss des Glückshormons kann normale Körperfunktionen aus dem Takt bringen und verschiedene Krankheiten auslösen. Professor Michael Bader und Dr. Edgar Specker haben eine Arznei entwickelt, die den Serotoninspiegel gezielt absenkt. Bader leitet die Arbeitsgruppe „Molekularbiologie von Hormonen im Herz-Kreislaufsystem“ am Max Delbrück Center, Specker die Technologieplattform „Compound Management“ am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP). „Um unseren Wirkstoff nun zur Marktreife zu bringen, haben wir die Trypto Therapeutics GmbH gegründet“, sagt Bader.  Neben den beiden Wissenschaftlern sind der Biotechnologie-Unternehmer Dirk Pleimes und Dr. Radoslaw Wesolowski an der Gründung beteiligt. Max Delbrück Center und FMP halten ebenfalls Anteile an dem Spin-off.

Stopp an der Blut-Hirn-Schranke

Warum die Serotoninproduktion entgleist, ist nicht genau bekannt. Eine Ausnahme ist das Karzinoid-Syndrom, eine Tumorerkrankung, bei der hormonbildende Zellen zu viel Serotonin herstellen. Das Karzinoid-Syndrom geht häufig mit Krankheiten wie Lungenhochdruck, Darmerkrankungen oder Herzklappen-Fibrose einher. Sie können jedoch auch ohne Karzinoid-Syndrom auftreten. So unterschiedlich diese Krankheiten sind, bei allen ist ein erhöhter Serotonin-Spiegel an der Entstehung beteiligt.

An dieser Stelle greift das Molekül an, das Bader und Specker in der Substanzbibliothek des FMP aufgespürt und weiterentwickelt haben. Es trägt den Namen TPT-004 und hemmt in den Zellen des Magen-Darm-Traktes ein Enzym namens Tryptophanhydroxylase (TPH), das an der Serotonin-Synthese beteiligt ist. Weniger TPH-Aktivität bedeutet weniger Serotonin, das durch den Körper zirkuliert. Bei Ratten mit Lungenhochdruck verbessert sich durch die Gabe von TPT-004 der Gesundheitszustand. Die Forschenden konnten außerdem nachweisen, dass dieses Molekül bei Mäusen die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Das ist wichtig, weil in den Neuronen ebenfalls Serotonin gebildet wird – ein Prozess, der nicht blockiert werden darf, weil der Botenstoff im Gehirn gebraucht wird.

Ohne Venture-Kapital geht’s nicht weiter

In die Entwicklung des TPH-Hemmers sind bislang viele Fördergelder geflossen – über das Förderprogramm Pre-GoBio des Max Delbrück Center, diverse Fördertöpfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und zuletzt über den „Spin-off-Support“ des Max Delbrück Center (SPOT). „Insgesamt sind so etwa 4,5 Millionen Euro zusammengekommen“, sagt Michael Bader. „Doch für das, was jetzt ansteht, reichen öffentliche Drittmittel nicht aus. Dafür brauchen wir Venture-Kapital. Deshalb haben wir die Trypto Therapeutics GmbH gegründet.“

Zunächst wollen die Wissenschaftler*innen eine Methode entwickeln, mit der ihr Wirkstoff in ausreichender Menge so rein hergestellt werden kann, dass er überhaupt in einer klinischen Studie am Menschen eingesetzt werden darf. Auch eine Toxizitätsstudie steht noch an. Dabei müssen die Forschenden Risiken und mögliche Nebenwirkungen der Substanz überprüfen.

Erst danach ist eine klinische Phase-I-Studie an einer kleinen Gruppe von gesunden Freiwilligen möglich. „Wenn wir die Phase-I-Studie erfolgreich abschließen, werden wir sehen, ob wir eine Phase-II-Studie anschließen oder das Ganze verkaufen“, sagt Michael Bader. Die Forschenden wollen ihre Arznei zunächst für den Einsatz bei Patient*innen mit Lungenhochdruck testen. Funktioniert das, wollen sie überprüfen, ob TPT-004 auch bei anderen Krankheitsbildern hilft, denen eine erhöhte Serotoninproduktion zugrunde liegt. In ihrer Entwicklungs-Pipeline stecken außerdem noch andere Inhibitoren für weitere Enzyme.

Max Delbrück Center

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Was hält uns gesund, was macht uns krank? Wie gelangt ein Medikament an den richtigen Wirkungsort im Körper und erspart den Patient:innen damit Nebenwirkungen? Und wie kann man umgekehrt Viren und Bakterien daran hindern, in die Zellen zu gelangen? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchen Forschende am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) biochemische Abläufe im Körper und studieren molekulare Ursachen von Krankheiten. Auf der Basis dieser Erkenntnisse können die Wissenschaftler:innen auch gezielt nach Wirkstoffen suchen und entwickeln damit die Grundlage für die Medizin von morgen. Interdisziplinäre Teams aus den Bereichen Biochemie, Chemie, Physik und Medizin arbeiten auf dem Campus Berlin-Buch in einem einzigartigen Arbeitsumfeld zusammen. Das FMP gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB), einem Zusammenschluss von sieben natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Max Delbrück Center und Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
Neuer Wirkstoff reguliert Serotoninproduktion

heilen / 02.01.2024
Helios Klinikum Berlin-Buch begrüßt Neujahrsbaby

Lukas Philipp - das Neujahrsbaby dieses Jahres (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)
Lukas Philipp - das Neujahrsbaby dieses Jahres (Foto: Thomas Oberländer/Helios Kliniken)

Ein ganz besonderes Geburtsdatum: Am Neujahrstag um 5:11 Uhr erblickte Lukas Philipp im Helios Klinikum Berlin-Buch das Licht der Welt. Der Junge erfreut sich bester Gesundheit.

Der Jahreswechsel ist immer etwas Besonderes. Doch für die glücklichen Eltern von Lukas Philipp, Isabell und George aus Wandlitz, hat das Jahr 2024 besonders gut angefangen. Ihr Sohn kam heute am 01.01.2024, um 5.11 Uhr mit einer Größe von 49 Zentimetern und einem Gewicht von 2.670 Gramm im Helios Klinikum Berlin-Buch zur Welt und machte die Familie komplett. Mit den Eltern freut sich das ganze Team der Geburtsabteilung.

„Jede Geburt ist besonders, aber die Geburt des Neujahrsbabys ist schon etwas Außergewöhnliches“, sagt Yvonne Schildai, Leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Das Geburtshilfe-Team sorgt gemeinsam mit dem Neonatologie-Team für eine professionelle Betreuung der Schwangeren und der Neugeborenen – von der normalen, komplikationslosen Geburt bis zur Hochrisikoschwangerschaft. Wenn das Baby tatsächlich Hilfe brauchen sollte, bietet unser Perinatalzentrum Level 1 den höchstmöglichen Sicherheitsstandard: Hier ist rund um die Uhr ein interdisziplinäres Spezialistenteam einsatzbereit um Risikoschwangerschaften, kranke Neugeborene und unreife Frühgeborene bestmöglich medizinisch zu versorgen.

Das Helios Klinikum Berlin-Buch gehört zu den größten und modernsten Geburtenzentren Deutschlands mit einem erfahrenen Team aus Hebammen, pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal der Gynäkologie und Geburtshilfe, Neonatologie und der Anästhesie sowie Babylotsinnen. 

Das Helios Klinikum Berlin-Buch und die Geburtshilfe wünschen allen jungen Familien einen guten und gesunden Start ins Jahr 2024.

Weitere Infos zur Geburtshilfe im Helios Klinikum Berlin-Buch unter: helios-gesundheit.de/berlin-buch/geburt

forschen, bilden / 18.12.2023
Spitzenforschung im Klassenzimmer

Lehrkräfte beim Experimentieren auf dem Campus Berlin-Buch (Foto: Michele Caliari / Max Delbrück Center
Lehrkräfte beim Experimentieren auf dem Campus Berlin-Buch (Foto: Michele Caliari / Max Delbrück Center

Die Forschenden von morgen sitzen in den Klassenräumen von heute. Lehrkräfte spielen einen zentrale Rolle, sie für Wissenschaft zu begeistern

Bakterien, Brutschränke, Pipettierroboter – Mitte September haben knapp 80 Lehrkräfte gespannt die virtuelle Laborführung mit Dr. Tobias Bock-Bierbaum aus der Arbeitsgruppe von Professor Oliver Daumke am Max Delbrück Center verfolgt. Wie arbeitet ein Strukturbiologe? Wie helfen uns grundlegende Erkenntnisse über den Aufbau molekularer Maschinen dabei, menschliche Krankheiten zu verstehen? Spielt Künstliche Intelligenz für solche Forschung eine Rolle? Die Lehrkräfte haben viele Fragen. Tobias Bock-Bierbaum beantwortet sie alle geduldig. Lehrkräfte und Schüler:innen für die Wissenschaft zu begeistern, ist ihm ein Anliegen. Er und seine Kolleg:innen engagieren sich regelmäßig im Wissenstransfer. Auch bei „Labor trifft Lehrer:in“ sind sie nicht zum ersten Mal dabei, und sie könnten sich gut vorstellen, bald die Lehrkräfte nach Buch einzuladen. Laborkittel statt Livestream.

Glück im Unglück

Im Jahr 2020 wechselten die Fortbildungskurse des Max Delbrück Center ins Online-Format, aus den lokalen Laborführungen wurden virtuelle. Und obwohl das Bedauern über den Verlust der Experimentierkurse anfangs groß war, waren die digitalen Fortbildungsveranstaltungen ein Glück im Unglück. Die Reichweite ist gewachsen. Lehrkräfte aus Hamburg, Hessen und sogar aus deutschen Schulen im Ausland diskutierten plötzlich mit Forschenden in Berlin. Viele Lehrer:innen kommen nicht nur einmal, sondern besuchen verschiedene Kurse. Um dieses besondere überregionale Netzwerk zu erhalten, bietet das Max Delbrück Center die Fortbildungen weiterhin online an. 100 Lehrkräfte haben sich bereits zu Beginn des Schuljahres angemeldet. Monatlich werden es mehr.

Die Kurse werden in diesem Jahr erstmals bundesweit beworben und sind überregional als offizielle Fortbildungsmaßnahme anerkannt. Wie vielfältig die Forschung am Max Delbrück Center ist, spiegelt das Programm von „Labor trifft Lehrer:in“ wider. Expert:innen geben Einblicke in modernste Sequenzierungsmethoden, Massenspektrometrie oder Künstliche Intelligenz. Sie ordnen ein, wie diese Techniken die Forschung heute und in Zukunft prägen. Doch es geht auch um ganz unmittelbare gesundheitliche Fragen, etwa um die Risiken durch Bluthochdruck oder den Zusammenhang von Ernährung und dem Immunsystem, die im Unterricht diskutiert werden sollen. So sollen Schüler:innen durch ihre Lehrkräfte einen Einblick bekommen, welche Fragen die Forschenden in der Biomedizin aktuell beschäftigen und welche Tätigkeitsfelder es in der Wissenschaft für junge Leute geben könnte.

Zukünftig soll es weitere Angebote über die Onlineveranstaltungen hinaus geben – Themenhefte oder Arbeitsblätter für den Unterricht, digitale Lernmaterialien zum Selbststudium. Damit die besten Köpfe Deutschlands hoffentlich bald ihren Weg aus den Schulen auf den Campus Buch finden.

Text: Marie Burns / Max Delbrück Center

www.mdc-berlin.de/de/ltl

forschen, heilen / 18.12.2023
Kleines Protein mit großer Wirkung: Innovative Prostatakrebsbehandlung

Prof. Dr. med. Stefan Dresel, Chefarzt der Nuklearmedizin in den Helios Kliniken Berlin-Buch (Foto: Thomas Oberländer / Helios)
Prof. Dr. med. Stefan Dresel, Chefarzt der Nuklearmedizin in den Helios Kliniken Berlin-Buch (Foto: Thomas Oberländer / Helios)

Forscher haben mit PSMA ein spezielles Eiweiß entdeckt, das sich sowohl zur exakten Diagnostik als auch Behandlung von Prostatakrebs eignet

Prostatakrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Jährlich erhalten rund 60.000 Betroffene die Diagnose – etwa 12.000 Patienten sterben. Zahlen, die zunächst wenig Mut machen. Neue Forschungserkenntnisse und eine innovative Therapie hingegen bieten Grund zur Hoffnung. Die sogenannte PSMA-Therapie kann dazu beitragen, die Lebensqualität von schwerkranken Patienten zu verbessern und Lebenszeit zu verlängern. Das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA) ist ein Proteinmolekül, das sich auf der Oberfläche von Prostatatumoren findet. Mit diesem „Zielmolekül“ verschaffen sich Ärztinnen und Ärzte Zugang zum Tumor und seinen Metastasen.

Prof. Dr. med. Stefan Dresel, Chefarzt der Nuklearmedizin in den Helios Kliniken Berlin-Buch, erklärt im Interview, wie PSMA für Diagnose und Therapie genutzt wird.

Prof. Dresel, wie funktioniert die PSMA-Therapie und was hat sie mit radioaktiven Substanzen zu tun?

Das kleine Molekül PSMA wird mit der radioaktiven Substanz Lutetium 177 (Lu-177) verbunden. Dank aktueller Forschung wissen wir heute, dass die Prostatakarzinomzellen an ihrer Oberfläche Strukturen aufweisen, woran das Lu-177 PSMA binden und dann in die Zelle eingeschleust werden kann. Dort wirkt dann das radioaktive Medikament und zerstört durch den radioaktiven Zerfall die bösartigen Zellen. Die Behandlung erfolgt stationär.

Mittlerweile liegt eine Vielzahl von Studien zur Wirksamkeit der Lu-177 PSMA-Therapie vor. Die wichtigste Studie ist die sogenannte Vision-Studie, die zeigen konnte, dass mit der Therapie Vorteile hinsichtlich eines längeren Überlebens der Patienten und einer verbesserten Lebensqualität erzielt werden. Diese Studie hat auch zur Zulassung von Lutetium-177 PSMA in Europa geführt, genauer für die Pharmafirmen Pluvicto und Novartis.

Bevor die Therapie beginnt, wird PSMA auch für die Diagnostik genutzt. Wie genau?

Vor Therapiebeginn wird diagnostisch ein Gallium-68 PSMA PET/CT (Positronenemissions- und Computertomographie) durchgeführt. Gallium-68 ist ein diagnostisches Radionuklid. Aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften ist es besonders gut für nuklearmedizinische Untersuchungen geeignet. Es kann aus einem sogenannten Generator der Firma Eckert & Ziegler hier in der Klinik gewonnen werden. Das geschieht mit der gleichen Substanz PSMA, nur ist dieses Molekül nicht an das zu therapeutischen Zwecken eingesetzte Lutetium-177 gebunden, sondern für die Diagnostik an das Gallium-68. Wir können dann im PET/CT nachweisen, ob die Tumorherde des Patienten dieses PSMA auch aufnehmen. Nur wenn dies der Fall ist, ist die Therapie überhaupt erfolgversprechend.

Dank unserer engen Kooperation mit der Eckert & Ziegler AG beziehen wir die Radionuklide direkt vom Nachbarcampus.

In welchem Stadium der Erkrankung wird die Therapie eingesetzt und was bewirkt sie?

Die Therapie wird vor allem bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom, welches Metastasen gebildet hat, eingesetzt. Hinter den Betroffenen liegen dann bereits mehrere antihormonelle Therapien und in den meisten Fällen auch eine Chemotherapie . Die Lu-177 PSMA-Therapie wird also dann angewendet, wenn klassische Therapien keine Wirkung mehr zeigen. Wenn die Voraussetzungen stimmen, wird die Therapie in diesen Fällen von der Krankenkasse übernommen. Viele Patienten profitieren sehr davon – sie blühen regelrecht auf, können besser laufen und benötigen weniger Schmerzmedikamente. Sie sind allgemein mobiler und können besser am Alltags- und Familienleben teilnehmen. Das ist ein echter Gewinn.

Interview: Julia Talman / Helios Klinikum Berlin-Buch

Das Interview erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

leben / 15.12.2023
Neues Wohnquartier in Panketal

Bild: Treucon_Kondor Wessels
Bild: Treucon_Kondor Wessels

Die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE sorgt für bezahlbare Wohnungen in Campusnähe. Ende 2024 soll vermietet werden

Nur 250 Meter von der Berliner Stadtgrenze entfernt, nahe dem Klinik- und Forschungsstandort Buch, entstehen 221 landeseigene Mietwohnungen in der Gemeinde Panketal. Der neue Gebäudekomplex am Eichenring besteht aus zwei u-förmigen Gebäuden mit drei bis fünf Geschossen, die aus der Vogelperspektive die Form eines Hufeisens ergeben. Die Gebäudeanordnung ist inspiriert von der Hufeisensiedlung der Bauhaus-Architekten Bruno Taut und Martin Wagner in Berlin-Britz. Auch der Eichenring steht für bezahlbaren Wohnraum für eine vielschichtige Bewohnerschaft.

Bezahlbare Mieten
Nach der Fertigstellung Ende 2024 wird die Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE die Wohnungen in ihren Bestand übernehmen, sie vermieten und bewirtschaften. „Die Wohnungen am Eichenring liegen in direkter Nähe zu unseren Beständen in Berlin-Buch und ergänzen diese sehr gut“, sagt Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE. „Unsere Mitarbeitenden sind vor Ort und werden auch für unsere neuen Mieterinnen und Mieter da sein.“ Entsprechend ihrem sozialen Auftrag errichtet die HOWOGE bezahlbaren Wohnraum. So wird die Durchschnittsmiete für die 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen.

Neben bezahlbaren Mietwohnungen entstehen auf dem 17.600 Quadratmeter großen Areal auch rund 840 Quadratmeter Gewerbefläche für sieben Gewerbeeinheiten. Hier sollen entsprechend der Bedarfe vor Ort Gastronomie, Dienstleistungsanbieter oder Praxen einziehen. „Ich freue mich über das Engagement der Berliner Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE für bezahlbaren Wohnraum“, sagte Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, anlässlich des Richtfestes im Juli 2023. „Dass Brandenburg und Berlin auf dem Wohnungsmarkt eng verknüpft sind, hat nicht zuletzt der gemeinsame Kabinettsbeschluss vom März vergangenen Jahres deutlich gemacht. Beide Länder sehen die Notwendigkeit, neuen Wohnraum zu schaffen und vor allem eine nachhaltige und klimaverträgliche Wohnraumentwicklung voranzubringen.“

Nachhaltiges Quartier
Die Gebäude werden im Energiestandard KfW 55 EE errichtet. Auf den Dächern ist eine Photovoltaik-Anlage geplant, die die Mieter:innen mit günstigem HOWOGE Grünstrom vom eigenen Dach versorgt, zusätzlich wird ein Teil der Wärme aus dem Abwasser der Siedlung gewonnen. Alle Wohnungen sind schwellenfrei errichtet, per Aufzug barrierefrei erreichbar und haben entweder eine Loggia, Terrasse oder einen Balkon. Die Dächer der Wohnhäuser und der Tiefgarage verfügen über eine extensive Begrünung bzw. Retentionsboxen.

Aufgrund der Beschaffenheit des Bodens gibt es kaum Versickerungsmöglichkeiten auf dem Grundstück, sodass eine 1,2 Meter dicke Ringstauleitung im Erdreich um das Gebäude installiert wurde, die das Regenwasser kontrolliert abgeleitet. In der Tiefgarage sowie im Quartier selbst stehen den Mieter:innen insgesamt 267 PKW- sowie 270 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Spiel- und Erholungsflächen sowie einen zentralen begrünten Quartiersplatz.

Die Entwicklung und den Bau übernehmen die Treucon Gruppe Berlin und die Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH für die kommunale HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH. Ende 2024 übergeben sie den Bau an die HOWOGE, sodass nach den jetzigen Planungen Anfang 2025 die ersten Mieterinnen und Mieter ihr neues Zuhause beziehen können.

Dieser Beitrag erschien zuerst im Standortjournal buchinside.

www.howoge.de

investieren / 14.12.2023
Charles River Finalizes Agreement with CELLphenomics, Expanding 3D In Vitro Services for Cancer Therapy Drug Screening

CELLphenomics’ PD3D® tumor model platform will expand Charles River’s portfolio of 3D in vitro testing services

WILMINGTON, Mass. & BERLIN--(BUSINESS WIRE)--Dec. 12, 2023-- Charles River Laboratories International, Inc. (NYSE: CRL) today announced that it has entered into an agreement with CELLphenomics, a service-based biotechnology company that is using 3D hydrogel technology to advance the understanding of the tumor microenvironment and predict therapeutic efficacy. This enhanced offering will provide Charles River clients with access to CELLphenomics’ proprietary 3D tumor model platform, PD3D®, expanding Charles River’s 3D in vitro testing services to further optimize oncological approaches for its clients.

 

CELLphenomics’ core competency is the establishment and cultivation of complex patient-derived 3D cell culture models (PD3D) from various solid tumor tissues. These highly reliable, well-annotated and predictive preclinical PD3D models robustly recapitulate the biological properties of the donor tissue, including key histopathological features and genomic makeup. They are a powerful tool for disease modeling, biomarker and drug discovery.

CELLphenomics’ continuously growing biobank comprises more than 500 complex in vitro models from more than 20 tumor entities, and offers the world’s largest collection of complex in vitro models of rare and ultra-rare tumors like sarcomas or thymomas.

 

CELLphenomics has developed a custom mid-throughput screening platform that blends complex cell culture models with advanced automation and a streamlined analysis pipeline. The proprietary, precision medicine PD3D platform offers mid-throughput efficacy testing, drug combination screening, toxicity profiling, target validation, drug sensitivity correlation with clinical response, and biomarker identification.

Charles River offers a range of cancer cell-based assays, including patient-derived xenograft (PDX) assays and assays representing the entire tumor microenvironment (TME), so therapies are not only tested for their effect on real patient materials, but also their interaction with the human immune systems. Leveraging CELLphenomics technology, Charles River will now have a novel in vitro option for identifying therapeutics for rare and ultra-rare disease types.

The agreement will also provide CELLphenomics access to Charles River’s genomically annotated and in vivo characterized cancer model database to develop PD3D models. The database is comprised of more than 700 tumor models, including PDX, cell lines and cell line-derived xenografts (CDX). These models have been extensively profiled for histological features, molecular data, and sensitivity to standard-of-care compounds, allowing a precise selection of suitable tumor models for preclinical anti-cancer agent testing. The biological advantages of PDX include the retention of histological and genetic characteristics of the donor tumor and the preservation of cell-autonomous heterogeneity. The merge of both biobanks will significantly increase the translational relevance of the in vitro and in vivo platforms offered by CELLphenomics and Charles River.

Approved Quotes

“The field of 3D in vitro services for oncology research is rapidly developing. We’re excited for the integration of CELLphenomics’ tumor model platform into our existing portfolio of products and services.” – Aidan Synnott, Corporate Vice President, Global Discovery Services, Charles River

“Our clients will benefit from this enhanced offering, but ultimately, our work will benefit patients who desperately need new treatments for cancer.” – Julia Schueler, PhD, Research Director and Therapeutic Area Lead, Oncology, Charles River

“This agreement allows us full access to Charles River’s impressive biobank and data. Now we can provide them with high quality models of the same genomic background through the entire preclinical development process – literally for any solid tumor type. From large high-throughput in vitro screens to selected PDX models, with Charles River as our partner, we can ensure an even more swiftly developmental process for novel anti-cancer drugs. Together, we make our customers’ compounds work.” –Dr. Christian Regenbrecht, CEO, CELLphenomics

About Charles River

Charles River provides essential products and services to help pharmaceutical and biotechnology companies, government agencies and leading academic institutions around the globe accelerate their research and drug development efforts. Our dedicated employees are focused on providing clients with exactly what they need to improve and expedite the discovery, early-stage development and safe manufacture of new therapies for the patients who need them. To learn more about our unique portfolio and breadth of services, visit www.criver.com.

About CELLphenomics

CELLphenomics establishes and cultivates complex patient-derived 3D cell culture models (PD3D®) from various solid tumor tissues. The company’s in vitro services combine wet-lab biology, automation and high throughput screening directly on patient samples to help predict responses to potential therapies, and ultimately determine which drugs or drug combinations will be most effective for specific types of cancers, visit:

 

www.cellphenomics.com

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