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forschen, heilen / 22.04.2025
1,5 Millionen Euro EU-Förderung für neues Forschungsprojekt RAFIKI – Gemeinsam für eine bessere Arzneimittelforschung in Afrika

Ein Zusammenschluss afrikanischer und europäischer Forschungseinrichtungen erhält 1,5 Millionen Euro von der Europäischen Union – zusätzlich unterstützt durch Mittel der Schweizer Regierung – um den Aufbau von Know-how, Fachwissen und Innovationen in der Arzneimittelforschung in Subsahara-Afrika zu stärken. Das Projekt namens RAFIKI (abgeleitet vom Swahili-Wort für „Freund“) ist im Januar 2025 gestartet. Ziel ist es, Lösungen für drängende Gesundheitsprobleme zu finden und gleichzeitig neue Partnerschaften zwischen afrikanischen und europäischen Forschenden zu fördern.
Der Bedarf ist groß
Subsahara-Afrika ist besonders stark von Infektionskrankheiten betroffen – mit gravierenden Folgen für Gesundheit, Gesellschaft und Entwicklung. Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges bewegt hat, fehlt es in vielen Regionen nach wie vor an Infrastruktur und Ressourcen, um eigene, lokal passende Medikamente zu entwickeln.
Ein starkes Netzwerk für gemeinsame Lösungen
RAFIKI – offiziell „EU-Africa Research Infrastructure Alliance to Foster Infectious Disease research, Knowledge sharing and Innovation“ – bringt führende Akteure der afrikanischen und europäischen Arzneimittelforschung zusammen. Das Projekt zielt darauf ab, Strukturen nachhaltig zu stärken, die Forschung vor Ort zu stärken und globale Vernetzung zu fördern. RAFIKI ergänzt dabei bestehende Initiativen wie den Grand Challenges African Drug Discovery Accelerator (GC ADDA), der von der südafrikanischen H3D Foundation koordiniert wird. Zahlreiche Partner aus diesem Netzwerk sind auch bei RAFIKI an Bord – so kann nahtlos auf bereits bestehende Kooperationen aufgebaut werden.
Ausbildung und Infrastruktur im Fokus
Ein Herzstück von RAFIKI ist die Ausbildung von Nachwuchsforscher:innen in Afrika. Mit gezielten Trainingsangeboten – von Workshops über Mentoring bis zu Forschungsaufenthalten in Partnerlaboren – sollen junge Wissenschaftler:innen fit für die Herausforderungen der modernen Arzneimittelforschung gemacht werden.
Prof. Richard Amewu von der Universität Ghana betont: „Diese Trainings werden dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen und jungen afrikanischen Forschenden den Einstieg in die Arzneimittelforschung zu erleichtern.“
Auch Dr. Peter Cheuka von der Universität Sambia freut sich auf die Möglichkeiten, die RAFIKI bietet: „Es ist eine große Chance für sambische Forschende, aktiv an Lösungen für Krankheiten mitzuwirken, die unser Land und den Kontinent betreffen.“
Zusätzlich wird RAFIKI den Aufbau einer Substanzbibliothek und Datenplattform unterstützen – angeleitet durch das H3D Centre an der Universität Kapstadt und die Universität Ghana.
Projektmanagerin Jessica Akester unterstreicht die Bedeutung: „Ein solides Datenmanagement ist die Grundlage für nachhaltige und qualitativ hochwertige Forschung.“
Globale Zusammenarbeit für globale Herausforderungen
Ein zentraler Partner ist EU-OPENSCREEN, ein europäisches Forschungsinfrastruktur-Konsortium mit Sitz in Berlin, das seine Erfahrung und ein Netzwerk von 36 Forschungseinrichtungen in das Projekt einbringt.
Dr. Bahne Stechmann, stellvertretender Direktor von EU-OPENSCREEN, sieht großes Potenzial: „Wir wollen zeigen, dass Forschungsinfrastrukturen wirklich grenzüberschreitend wirken können – mit direktem Nutzen für die Menschen.“
Auch Dr. Susan Winks von der H3D Foundation sieht RAFIKI als wichtige Brücke: „Das Projekt wird die noch junge Arzneimittelforschung in Afrika stärken und gleichzeitig die Beziehungen zu europäischen Partnern im Bereich Global Health ausbauen.“
Dr. Elizabeth Kigondu vom Kenia Medical Research Institute plant mit RAFIKI den Aufbau eines Arzneimittelforschungszentrums in Ostafrika. Ihr Kollege Prof. Elijah Songok, Generaldirektor des Instituts, ergänzt: „Diese Initiative ist ein Meilenstein für die Entwicklung eigener Medikamente und Therapien in Afrika.“
Suze Farrell von der Universität Dundee betont die Bedeutung der Vernetzung: „Mit dem richtigen Austausch und der nötigen Infrastruktur kann RAFIKI den Aufbau einer lebendigen Forschungskultur in Afrika massiv beschleunigen.“
Alice Neequaye vom Medicines for Malaria Venture bringt es auf den Punkt: „Gemeinsam, mit fairen Partnerschaften und offenem Wissensaustausch, können wir Wissenschaft voranbringen, die allen zugutekommt.“
Wer steht hinter RAFIKI?
Zum Konsortium gehören:
- EU-OPENSCREEN (Berlin, Deutschland)
- H3D Foundation und H3D Centre, Universität Kapstadt (Südafrika)
- University of Dundee, Drug Discovery Unit (Schottland, UK)
- University of Ghana (Accra, Ghana)
- Kenya Medical Research Institute (Nairobi, Kenia)
- Stellenbosch University (Südafrika)
- University of Zambia (Lusaka, Sambia)
- Medicines for Malaria Venture (Genf, Schweiz)
Quelle: EU Openscreen
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