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forschen / 15.02.2021
Auszeichnung für Einzelzellforscher Leif Ludwig

Dr. Leif S. Ludwig (Foto: Felix Petermann, MDC)
Dr. Leif S. Ludwig (Foto: Felix Petermann, MDC)

Für seine Forschungen zum Erbgut der Kraftwerke der Zelle, den Mitochondrien, erhält Leif S. Ludwig den Hector Research Career Development Award. Der Preis unterstützt besonders talentierte Wissenschaftler*innen auf den ersten Schritten ihrer Karriere.

„Dass ich für den Hector Research Career Development Award ausgewählt wurde, hat mich außerordentlich gefreut“, sagt Dr. Leif S. Ludwig. „Ich möchte mich dafür zutiefst bei der Hector Fellow Academy und meinen MentorInnen bedanken, die mich während meiner wissenschaftlichen Entwicklung begleitet und unterstützt haben.“ Der Biochemiker und Humanmediziner hat sich unter anderem auf die Erforschung des Erbguts der als Zellkraftwerke bekannten Mitochondrien spezialisiert. Mit seiner Forschungsgruppe untersucht er beispielsweise, wie sich Varianten und Mutationen in der mitochondrialen DNA auf Erkrankungen beim Menschen auswirken.

Das neue Förderformat der Hector Fellow Academy richtet sich an besonders talentierte junge Forscher*innen aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften, der Medizin oder Psychologie, die ihr wissenschaftliches Profil bereits geschärft und ihren ersten Karriereschritt gemacht haben. Wer in das Programm aufgenommen wird, erhält neben einer einmaligen Unterstützung in Höhe von 25.000 Euro auch die Finanzierung einer Promotionsstelle sowie ergänzend 9.500 Euro Forschungsmittel pro Jahr. Darüber hinaus werden die Preisträger*innen für fünf Jahre zu Mitgliedern der Hector Fellow Academy ernannt. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, weitere Förderungen zu beantragen. „Der Award ist für meine Arbeitsgruppe und mich eine bedeutende Stütze. Denn nun können wir unsere Forschung in der Einzelzellanalyse und der mitochondrialen Genetik weiter stärken und ausbauen.“

Das Erbgut der Kraftwerke der Zelle im Fokus

Leif S. Ludwig ist Emmy-Noether-Gruppenleiter im neuen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für personalisierte Medizin“ des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), des Berlin Institute of Health und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sein Labor ist am MDC Mitte und somit am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) angesiedelt. Er hat Biochemie und Humanmedizin studiert und in beiden Fächern jeweils an der Freien Universität Berlin und der Charité promoviert. Für seine Doktorarbeit erforschte er genetische Einflüsse auf die Blutbildung im Labor von Professor Harvey Lodish am Whitehead Institute for Biomedical Research, USA. Als Postdoktorand bei Professorin Aviv Regev am Broad Institute des MIT und der Universität Harvard und bei Professor Vijay Sankaran am Boston Children's Hospital, USA, etablierte er neue Einzelzellmethoden zur Sequenzierung des mitochondrialen Genoms.

„Mit diesen neuen Ansätzen konnten wir zeigen, wie Mutationen in der mitochondrialen DNA-Sequenz dazu dienen können, die Aktivität von Stammzellen im Körper nachvollzuziehen, also wie viele Stammzellen aktiv Blut produzieren und wie diese Aktivität reguliert wird.“ Derzeit erforscht Leif S. Ludwig grundlegende Eigenschaften und Auswirkungen von Varianten und Mutationen im mitochondrialen Erbgut auf menschliche Erkrankungen. Die klinische Anwendung seiner Ergebnisse verfolgt er unter anderem gemeinsam mit seinen klinischen Partnern, den Direktoren der Medizinischen Kliniken der Charité mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Professor Lars Bullinger am Charité Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Professor Ulrich Keller am Charité Campus Benjamin Franklin (CBF).

 

Weiterführende Informationen

Forschungsfokus „Single-Cell-Technologien für die personalisierte Medizin“
Pressemitteilung: „Mit zellbasierter Medizin Krankheiten abfangen“

Einzelzellbiologie am MDC

Das Berlin Institute of Health (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

www.mdc-berlin.de 

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center)

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