Patient care / 29.12.2010
Kindesmissbrauch auf der Kinderintensivstation des HELIOS Klinikums Berlin-Buch

Seit Dienstag, 21. 12. 2010, 16.00 Uhr hat das HELIOS Klinikum Berlin-Buch eine Hotline für Eltern eingerichtet. Seit dem Start der Hotline gingen bis zum 29. 12., 10 Uhr insgesamt 82 Anrufe ein. Die Anrufer sind überwiegend Eltern von Kindern, die im HELIOS Klinikum Berlin-Buch behandelt wurden. Die Resonanz auf die Hotline ist fast durchweg positiv. Viele Eltern zeigen sich erleichtert über diese direkte Kontaktmöglichkeit.

\n \nDie Anrufer erhalten hier Auskunft über unseren Kenntnisstand der Ermittlungen gegen einen Pflegedienstmitarbeiter der Kinderintensivstation des HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Er soll in fünf Fällen Patienten dieser Station während ihres Aufenthaltes in der Klinik sexuell missbraucht haben. Er war vom 1. Oktober 2009 bis zum 17. Dezember 2010 Pflegedienstmitarbeiter der genannten Station. Nach dem jetzigen Kenntnisstand des Landeskriminalamtes Berlin sind alle Missbrauchsopfer Jungen im Alter zwischen 5 und 10 Jahren.

\n \nDie Klinik Hotline ist unter der Nummer 030 9401 54444 täglich zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr von vier Mitarbeitern besetzt. Mindestens einer dieser Mitarbeiter ist Psychologe/Psychologin. Die Eltern erhalten hier auch die Nummer der ermittelnden Dienstelle beim Landeskriminalamt. Über die Weihnachtsfeiertage wird die Klinik-Hotline weiter besetzt sein.

\n \nWir stehen derzeit im Austausch mit zwei externen Organisationen zu den nächsten Schritten. Wir gehen davon aus, dass wir Mitte Januar 2011 erste Erkenntnisse haben werden.

\n \nMit der Aufarbeitung der Vorfälle stehen wir noch am Anfang. Wir unterstützen die ermittelnden Behörden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch wir sind auf weitere Erkenntnisse der Ermittlungen des LKA angewiesen. Wir haben Verständnis für die vielen drängenden Fragen, die uns gestellt werden, die aber auch wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht alle beantworten können.

\n \nChristian Straub. Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 21.12.2010
Neue Regeln der Teamarbeit

Kleine Hitzeschockproteine arbeiten in Teams, sogenannten Oligomeren, die strukturelle Cluster darstellen. Ihre Aufgabe entspricht einem Sicherungssystem. Sie sollen sicherstellen, dass keine für die Zelle negativen Effekte auftreten, wenn Proteine ihre Struktur verlieren. Diese Struktur, der Wissenschaftler spricht auch von Faltung, ändert sich zum Beispiel bei Temperaturschwankungen.

\nHartmut Oschkinat und Barth van Rossum vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) haben zusammen mit Forschern der Universität von Washington in Seattle (UW) mehrere Methoden kombiniert, um die Struktur eines repräsentativen Clusters des Hitzeschockproteins AlphaB-Kristallin darzustellen. Neben der kernmagnetischen-Resonanzspektroskopie (NMR) arbeiteten sie mit der sogenannten Kleinwinkel-Röntgenbeugung. Die NMR ermöglicht die Messung von Abständen zwischen Atomen, während die Kleinwinkel-Röntgenbeugung die allgemeine Form der Cluster wiedergibt. Das Besondere dabei ist, dass mit NMR Informationen über die Struktur von heterogenen Clustermischungen gewonnen werden konnten, die für die kleinen Hitzeschockproteine charakteristisch sind.

\nDie Forscher konnten zeigen, dass vor allem Cluster aus 24 einzelnen Proteinen auftreten, die die Form eines kugelförmigen Komplexes bilden, der innen hohl ist. Gleichzeitig konnten sie sehr wichtige Details erkennen, wie die Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen des Clusters und die paarweise Anordnung der einzelnen Proteine (Dimer). Jedes einzelne Proteinmolekül weist eine Sandwich-Struktur aus β-Faltblättern auf, die unter Verlängerung der Faltblattstruktur an ein weiteres Molekül binden. Aufgrund der atomaren Auflösung der Struktur konnten die Forscher die Schnittstelle des Dimers darstellen. Außerdem untersuchten sie die strukturellen Konsequenzen von Mutationen, die im menschlichen Körper in einer frühen Phase des grauen Stars auftreten oder zu Herzkrankheiten führen können.

\n\nZiel der strukturellen Untersuchung ist es, die Aktivierung des Hitzeschockproteins zu verstehen. Diese spielt eine Rolle bei Durchblutungsstörungen, wie sie bei Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. In solchen Fällen sinkt der pH-Wert in Zellen, was sich auf die Dynamik der Proteincluster auswirkt. Hartmut Oschkinat und Barth van Rossum konnten zeigen, dass in diesem Fall der Zusammenhalt des Clusters verringert wird und die Verbindungstellen zwischen einzelnen Proteinen freiliegen. Das ist die Voraussetzung, damit sie ihre Funktionen ausüben können: aus der Form geratene Proteine zu binden und damit die Zelle zu schützen. Zusammen mit Stefan Jehle (FMP) und Ponni Rajagopal (UW) wurden die Experimente bei verschiedenen pH-Werten durchgeführt. Dabei kam es zur überraschenden Schlussfolgerung, dass sich mit dem pH-Wert die Krümmung der Dimere ändert, und damit vermutlich auch die Stabilität der Cluster.

\n\nDiese Untersuchung hat weitreichende Konsequenzen für die Strukturbiologie, denn die Forscher konnten zeigen, dass man Strukturinformationen mit hoher Auflösung an relativ großen Proteinsystemen erhalten kann. Dies eröffnet neue Perspektiven zur Strukturuntersuchung von einer Vielzahl von Systemen, die bislang nicht zugänglich waren, wie zum Beispiel Proteinkomplexe des Zytoskeletts oder Membranproteine.

\n\nDas FMP wird diese Methoden im Rahmen seiner Beteiligung an europäischen Infrastrukturnetzwerken (Bio-NMR, INSTRUCT) anderen Forschern zugänglich machen.

\n\nDie Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) ist eine Methode, mit der die räumliche Struktur von Proteinen bestimmt werden kann. Die Struktur von AlphaB-Kristallin war bislang nur für kleine „Domänen“, einzelne Teile der Aminosäurekette, darstellbar. Mit einer speziellen Technik der NMR-Spektroskopie, bei der die untersuchte Proteinprobe sehr schnell um eine bestimmte Achse in einem Magnetfeld gedreht wird, der sogenannten „Magic-Angle-Spinning-NMR-Spektroskopie“ (MAS-NMR) konnte nun die Struktur des vollständigen Proteins gezeigt werden.

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

\nJehle S, Rajagopal P, Bardiaux B, Markovic S, Kühne R, Stout JR, Higman VA, Klevit RE, van Rossum BJ, Oschkinat H. Solid-state NMR and SAXS studies provide a structural basis for the activation of alphaB-crystallin oligomers. Nat Struct Mol Biol. 2010 Sep;17(9):1037-42.

\n\nArtikel unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20802487

\n\nKontakt

\nLeibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
\nProf. Hartmut Oschkinat
\nDr. Barth von Rossum
\nTel. (030) 94 793-225
\nE-Mail: brossum(at)fmp-berlin.de

\n Pressemitteilung FMP

Patient care / 17.12.2010
Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Rund 10 Prozent aller schwangeren Frauen leiden unter Bluthochdruck. Meist ist dies völlig harmlos und normalisiert sich von alleine wieder.\nIn manchen Fällen kann ein erhöhter Blutdruck aber auch ein Anzeichen für eine gefährliche Erkrankung, die sogenannte Präeklampsie, sein.

\n \n \nEs gibt verschiedene Formen des Bluthochdrucks während der Schwangerschaft. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen: Den chronischen Bluthochdruck, der bereits vor der Schwangerschaft besteht und den, der sich erst während der Schwangerschaft entwickelt, die sogenannte Gestationshypertonie. Bei einer Schwangeren sollte der Blutdruck 140 zu 90 mmHG nicht überschreiten, um die optimale Versorgung des Kindes nicht zu gefährden.

\n \nDer größte Teil der Frauen, die an einer der beiden Formen des Bluthochdrucks während der Schwangerschaft leiden, durchleben eine ganz normale Schwangerschaft. In manchen Fällen kann die Hypertonie aber ein Vorzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein: die Präeklampsie. Mehr als 15.000 Schwangere sind in Deutschland davon in jedem Jahr betroffen. Bei der Erkrankung handelt es sich um ein Krankheitsbild, das nur während der Schwangerschaft auftritt und das nach der Entbindung von alleine wieder abklingt. Die Ursachen für Präeklampsie sind unbekannt. In schweren Fällen kann es zu akutem Nierenversagen, Wasseransammlungen im Gehirn oder sogar zu einer Ablösung der Plazenta (Mutterkuchen) kommen. In diesem Fall kann die Versorgung des Kindes mit Nährstoffen nicht mehr gewährleistet werden. Hat sich bereits mehr als die Hälfte des Mutterkuchens abgelöst, besteht Lebensgefahr für das Kind.

\n \nSymptome der Präeklampsie sind ein erhöhter Blutdruck, Ödeme (Schwellungen) und Eiweißausscheidungen über den Harn. Jedes dieser Symptome kann auch bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft vorkommen – Vorsicht ist besonders dann geboten, wenn mehrere dieser Anzeichen zusammen auftreten. Bei schweren Verläufen können Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Schwindel, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen hinzukommen.

\n \n„Deshalb ist eine engmaschige und frühzeitige Überwachung der Schwangeren mit Bluthochdruck besonders wichtig, um sofort eingreifen zu können, sollte sich eine Präeklampsie entwickeln“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Volker Homuth, Facharzt für Kardiologie und Leiter der Spezialsprechstunde für „Bluthochdruck in der Schwangerschaft“ im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Besonders wichtig ist dies bei Schwangeren, die ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie mitbringen: Dies sind in erster Linie Frauen, bei denen schon einmal eine Präeklampsie aufgetreten ist, die unter chronischem Bluthochdruck leiden oder die eine Nierenerkrankung haben. „In der Bluthochdrucksprechstunde können wir sehr frühzeitig Komplikationen erkennen und dann in Kooperation mit der Klinik für Geburtshilfe sofort mit der individuellen Betreuung und Therapie von Mutter und Kind beginnen.“ Da die Entwicklung der Präeklampsie im Zusammenhang mit dem Bluthochdruck steht, setzt die vorbeugende Behandlung dort an.

\n \n„Grundsätzlich ist die Senkung des Blutdrucks der Mutter für das Ungeborene aber nicht ganz unproblematisch, denn sie kann das Wachstum des Kindes beeinträchtigen“, erklärt Dr. Homuth. In einer routinemäßig angebotenen Doppler-Ultraschalluntersuchung lässt sich feststellen, ob die Durchblutung der Plazenta (Mutterkuchen) und somit die Versorgung des Kindes mit Nährstoffen gut funktioniert. Ist dies der Fall, kann der Bluthochdruck der Mutter medikamentös meist gut eingestellt werden. Allerdings ist vielen Schwangeren nicht bekannt, dass sie während einer Schwangerschaft nur bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen können und einige auf keinen Fall verwendet werden dürfen, weil sie dem Kind schaden können.

\n \nLässt sich das Fortschreiten der Präeklampsie nicht aufhalten bzw. liegt eine schwere Form der Präeklampsie mit Gefahr für Mutter und Kind vor, ist die einzige Therapie die Entbindung – denn nach der Entbindung klingen die in manchen Fällen für die Mutter sehr gefährlichen Symptome von alleine wieder ab. „Unser Anliegen ist natürlich immer, das Kind so lange wie möglich im Mutterleib reifen zu lassen“, erklärt Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Wenn dies nicht mehr gelingt und die Schwangerschaft sogar zur Gefahr für Mutter und Kind werden kann, entscheiden wir gemeinsam mit den Kinderärzten, was die beste Lösung für Mutter und Kind ist - und dies bedeutet manchmal die vorzeitige Entbindung.“

\n \nMuss das Kind dann tatsächlich früher als geplant auf die Welt geholt werden, ist im HELIOS Klinikum Berlin-Buch im Perinatalzentrum der höchsten Stufe die optimale Versorgung des Frühgeborenen sichergestellt. Geburtshelfer arbeiten hier Tür an Tür mit Kinderärzten, Neonatologen und Kinderchirurgen zusammen.\n„Wir können hier in unserem interdisziplinären Team auch die kleinsten Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm behandeln“, erklärt Prof. Untch. „Damit ist die optimale Versorgung von Mutter und Kind während und nach der Schwangerschaft sichergestellt.“

\n \n \nSpezialsprechstunde „Bluthochdruck in der Schwangerschaft“
\nim HELIOS Klinikum Berlin-Buch:

\nPriv.-Doz. Dr. med. Volker Homuth, Facharzt für Kardiologie
\nMontag und Dienstag, 08:00 – 16:00 Uhr, Tel. 030 9401-0
\n\nSchwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin

\n \n \nFotocredit: HELIOS, Thomas Oberländer

\n \n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 08.12.2010
MDC-Geburtstagssymposium: 100 Jahre Arnold Graffi und 110 Jahre Nikolaj V. Timoféeff-Ressovsky

Mit einem Symposium hat das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch den Krebsforscher Prof. Arnold Graffi zu seinem 100. Geburtstag und den Genetiker Nikolaj V. Timoféeff-Ressovsky zu seinem 110. Geburtstag geehrt. „Beide Forscher haben ihre wichtigsten Arbeiten in Berlin-Buch gemacht, der Krebsforscher Arnold Graffi in den Jahren 1948 – 1975, der Genetiker Timoféeff-Ressovsky in den Jahren 1925 – 1945“, erklärte MDC-Stiftungsvorstand Prof. Walter Rosenthal. Die Festrede zur „Geschichte der Tumorvirologie und von Arnold Graffi in Berlin-Buch“ hielt Nobelpreisträger Harald zur Hausen aus Heidelberg, die Festrede über Timoféeff-Ressovsky Prof. Manfred Rajewsky aus Essen.

\n \nProf. Harald zur Hausen, der 2008 den Medizinnobelpreis für seine Entdeckung erhalten hatte, dass Papillomviren Gebärmutterhalskrebs auslösen können, sagte: „Arnold Graffi kann mit Recht als Pionier der Tumorviren-Forschung in Deutschland gelten. Seine Arbeiten über Hamster-Polyomaviren lieferten einen besonders wichtigen Beitrag zur Krebsentstehung durch Vertreter dieser Virusgruppe.“

\n \n„Nikolaj V. Timoféeff-Ressovsky war einer der ganz großen Genetiker des 20. Jahrhunderts. Er hatte 1966 die höchste Auszeichnung, die es international für Genetiker gibt, erhalten – den Kimber Genetics Award der National Academy of Sciences der USA. Er ist damit der zweite Nichtamerikaner, dem diese Ehrung zuteil wurde“, sagte Prof. Rajewsky.

\n \nTimoféeff-Ressovsky-Medaille für Prof. Manfred Rajewsky

\nProf. Manfred Rajewsky wurde auf dem Symposium in Berlin-Buch mit der Timoféeff-Ressovsky-Medaille der Russischen Medizinischen Akademie der Wissenschaften geehrt. Der Essener Zellbiologe und Krebsforscher hatte sich in den vergangenen Jahren intensiv mit Timoféeff-Ressovsky befasst und darüber auch einen Beitrag in dem Buch „Genetiker in Berlin-Buch“ geschrieben. Sein Vater, der Biophysiker Boris Rajewsky, war mit Timoféeff-Ressovsky eng befreundet gewesen. Die Schwester seiner Mutter, Natascha Kromm, arbeitete von 1930 bis 1945 bei Timoféeff-Ressovsky im Labor in Berlin-Buch.



\n \nKurzbiographie Arnold Graffi
\nArnold Graffi wurde am 19. Juni 1910 in Bistritz (Rumänien) geboren. Von 1930 bis 1935 studierte er Medizin in Marburg, Leipzig und Tübingen und promovierte an der Berliner Charité. Dort schloss er sich von 1937 bis 1939 dem Chirurgen Ferdinand Sauerbruch an. Danach setzte Graffi seine Arbeiten in der Krebsforschung am Paul-Ehrlich-Institut in Frankfurt/Main bis 1940 fort.
\nNach Stationen in Prag und Budapest kehrte er 1943 nach Berlin zurück, wo er in einem Forschungslabor der Schering AG sowie bei Nobelpreisträger Otto Warburg am Kaiser-Wilhelm-Institut für Zellphysiologie arbeitete. Nach seiner Habilitation an der Berliner Humboldt-Universität 1948 erhielt er einen Ruf nach Berlin-Buch an das Akademie-Institut für Medizin und Biologie. Dort arbeitete er bis zu seiner Emeritierung 1975, war aber auch danach noch für mehrere Jahre in der Krebsforschung in Berlin-Buch tätig und befasste sich insbesondere mit Fragen der Chemotherapie.
\n Seine Entdeckungen haben maßgeblich zum Verständnis der Krebsentstehung beigetragen. Prof. Graffi`s außerwissenschaftliche Interessen galten der Malerei und dem Klavierspiel. Er starb am 30. Januar 2006 im Alter von 95 Jahren in Berlin.

\n \nKurzbiographie Timoféeff-Ressovsky
\nTimoféeff-Ressovsky wurde am 7. September 1900 in Moskau geboren. Nach seinem Studium der Zoologie, Naturwissenschaften und Kunstgeschichte von 1917 bis 1923 in Moskau, unterbrochen durch I. Weltkrieg, Militärdienst und Bürgerkrieg, holte ihn der Hirnforscher Oskar Vogt 1925 nach Berlin.
\n Vogt war an der Erforschung der genetischen Grundlagen neurologischer Erkrankungen interessiert. Im Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Hirnforschung baute Timoféeff-Ressovsky eine Genetikabteilung auf, deren Leitung er 1929 übernahm. Im September 1945 wurde Timoféeff-Ressovsky verhaftet, in die Sowjetunion verschleppt und unter anderem wegen vermeintlicher Kollaboration mit den Nazis verurteilt.
\nTimoféeff-Ressovsky lieferte wesentliche Beiträge zum Verständnis der Natur der Gene und der biologischen Wirkung von Röntgenstrahlung. Zusammen mit Max Delbrück und Karl Günter Zimmer veröffentlichte er 1935 die Arbeit „Über die Natur der Genmutation und der Genstruktur“, die wegweisend für die Entwicklung der Molekularbiologie war. Er starb am 28. März 1981 in Moskau.
\nÜber zehn Jahre nach seinem Tod, im Juni 1992, wurde er von der Akademie der Wissenschaften Russlands rehabilitiert. Auf dem Campus Berlin-Buch erinnert eine Gedenktafel am Torhaus, dem ehemaligen Wohnhaus von Timoféeff-Ressovsky, an ihn sowie ein 2006 errichtetes Laborgebäude für Medizinische Genomforschung, das nach ihm benannt wurde.

Research / 03.12.2010
Einladung zum Symposium

Am 8. Dezember 2010 veranstaltet das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ein Symposium mit dem Titel 100 Jahre Arnold Graffi - 110 Jahre Nikolaj V. Timoféeff-Ressovsky.\n\n

PROGRAMM

\n\n14.00 Uhr Klavierstücke von Arnold Graffi, gespielt von Andrea Kulin

\n14.15 Uhr Begrüßung durch Prof. Walter Rosenthal, MDC-Stiftungsvorstand

\n14.30 Uhr Geschichte der Tumorvirologie und von Arnold Graffi in Berlin-Buch, Prof. em. Harald zur Hause, Virologe, Nobelpreisträger und ehemaliger Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ)

\n15.15 Uhr Kurzfilm: Der Genetiker Nikolaj Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky – Stationen seines Lebens

\n15.25 Uhr Der Genetiker Nikolaj Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky, Prof. em. Manfred Rajewsky, Zell- und Molekularbiologe, Gründungsdirektor des Instituts für Zellbiologie (IFZ) im Westdeutschen Zentrum für Tumorforschung Essen (WTZE) des Universitätsklinikums Essen

\n16:10 Uhr Musik von Arnold Graffii

\nAnschließend Empfang im Foyer des MDC.C.

\nUm Anmeldung wird gebeten. (Michaela Langer, Tel. 9406-3720)

\n\n\nBeginn: 14.00 Uhr

\n\nEintritt frei.

\n\nMax Delbrück Communications Center, R.-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin

Einladung MDC

Education / 02.12.2010
Open Space zum Thema Bildung

„Bildung ist Zukunft – sie braucht alle!“, unter diesem Motto hatte die gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen – Albatros am 13. November 2010 zum Open Space in Karow eingeladen.

\nZiel war es, Ideen und Anregungen für eine regionale Bildungslandschaft zu sammeln, in der Schulen enge Kooperationen mit Unternehmen und Einrichtungen im Quartier pflegen und Ehrenamtliche stärker in die Bildungsarbeit einbeziehen.

\nRund 40 Akteure aus Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen, sozialen und kulturellen Organisationen, aus der Verwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an dieser Veranstaltung in der Aula des Robert-Havemann-Gymnasiums teil.

\nZügig wurden Fragen formuliert wie: In welcher Form können Projekte mit außerschulischen Partnern realisiert werden? Welche außerschulischen Lernorte existieren bereits? Welche Erfahrungen können Kinder und Jugendliche im Stadtraum sammeln? Ein junger Vater brachte das Thema der Bildungs- und Freizeitangebote für kleine Kinder in der Region ein.

\nBuch zeichnet sich durch etablierte Einrichtungen wie das Gläserne Labor und den Forschergarten aus, die für eine gelungene Verbindung zwischen Schule und Forschung in der Region stehen. Doch es gilt, weitere Einrichtungen und Unternehmen für eine langfristige Kooperation zu gewinnen. Praktika, Betriebsbesichtigungen und Kontakte zu erfahrenen Mitarbeitern können den Schülern erste Erfahrungen auf dem Weg zum Wunschberuf und -unternehmen bieten. Die Unternehmen könnten den potenziellen Auszubildenden frühzeitig ihre Anforderungen vermitteln.

\nDas Projekt „Intergenerative Bildungslandschaft im Quartier“ hat bereits gezeigt, wie ehrenamtliche Coaches bei der Berufsorientierung eingebunden werden können. Mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung helfen sie Schülern dabei, eigene Talente zu entdecken und Berufswünsche zu formulieren. Einige Teilnehmer des Open Space plädierten dafür, stärker als bisher verschiedene Generationen für gemeinsame Projekte zu gewinnen. Schüler, so der Vorschlag, könnten soziale Kompetenz erlangen, wenn sie älteren Menschen bei der Anwendung neuer Technologien (Computer/Internet) helfen würden. Im Gegenzug könnten Ältere Schüler bei den Hausaufgaben betreuen.

\nWeitere Ideen für Projekte im Quartier wurden gesammelt: Der Verein „Los Amigos“ könnte zum Beispiel einen Teil seiner Fläche als Garten- und Anbaufläche, beispielsweise für einen Schulgarten bereit stellen. Inbitec e.V. würde ökologische Exkursionen und Ferienprojekte zum Thema Naturschutz, Archäologie und Klima anbieten. Die Bucher Ferienspiele „Sommer, Sonne, Buch und Mehr“ sollen weitergeführt werden.

\nGrundsätzlich wurde diskutiert, wie sich die Schulgebäude und –freiflächen optimal nutzen lassen, unter anderem wurde überlegt, ob sie nicht auch außerhalb der Schulzeiten für das Ortsleben zur Verfügung stehen könnten.

\nDie Schulleiter, die beim Open Space mitwirkten, vereinbarten eine bessere Kooperation zwischen Grund- und Oberschulen. Der Tag der Naturwissenschaften am Robert-Havemann-Gymnasium könnte zum Beispiel auch von älteren Schülern der Grundschule besucht werden.

\nKonkrete Schritte, die in den Arbeitsgruppen vereinbart wurden, beziehen sich auf Hilfe beim Malern der Klassenräume und Flure im neuen Gebäude der Hufelandschule, das Finden eines Projektleiters für die Schulhofgestaltung im Robert-Havemann-Gymnasium, eine schülerfreundliche Busverbindung von Buchholz über Karow nach Buch, eine neue Tanzgruppe „Jung und Alt“, eine Englischförderung an der Grundschule am Hohen Feld in Karow sowie die Planung von Bildungsangeboten in den Schulferien.

\nDie Veranstaltung wurde nicht nur professionell moderiert, sondern auch von Schülerinnen und Schülern des Robert-Havemann-Gymnasiums unterstützt. Sie sorgten freundlich und kompetent für Sicherheit, Service, Einlass und Bewirtung. Die Schülerfirma hatte für ein ausgezeichnetes Buffet gesorgt, das ausnahmslos von den Teilnehmern gelobt wurde.

\n\nFortsetzung Open Space

\n\nDer Open Space wird fortgesetzt am 22. Januar 2011. Hier treffen sich die Arbeitsgruppen erneut, um weitere Schritte bei ihren Vorhaben zu besprechen.

\nInteressierte, die sich einbringen möchten, sind willkommen.

\n\nZeit: 13.00 – 16.30 Uhr

\nOrt: Evangelisches Gemeindehaus, Alt-Buch 36, 13125 Berlin-Buch

/ 02.12.2010
Familien-Advents-Führung

Pilotprojekt „Beweidung ehemaliger Rieselfelder im Raum Hobrechtsfelde / Berlin-Buch“

\n\n \n\nUm die für Naturschutz und Erholung gleichermaßen wertvollen Flächen der ehemaligen Rieselfelder vor der Verbuschung zu bewahren, wird seit Herbst 2007 ein 50 ha großes Areal zwischen dem Bucher Altforst und den wiederbewässerten Teichen bei Hobrechtsfelde mit robusten Rindern und Pferden beweidet.

\n\nDie Führung gibt Einblicke in die Geschichte der Rieselfelder, die Entwicklung der Nutzung vom Rieselfeld zum Erholungsgebiet und die noch immer aktuelle Schadstoffproblematik. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der Artenvielfalt und ihre Förderung durch die Tätigkeit der Weidetiere.

\n\nZum Abschluss der Führung gibt es neben Gebäck und warmen Getränken eine kleine Bescherung für kleine Gäste.

\n\n \n\n \n\nTermin: Sonntag, 05.12.2010, 14.00 Uhr

\n\nTreffpunkt: Parkplatz „Steine ohne Grenzen“, Hobrechtsfelder Chaussee

\n\nDauer: ca. 2 h

\n\nVeranstalter: ARGE „Beweidung“

\n\nAnmeldung: Waldschule Bucher Forst

\n\n Tel. 030 – 94 11 47 33

\n\n \n\n\n\nDas Betreten der Weidefläche erfolgt auf eigene Gefahr.

\n\n \n\nTeilnahme unentgeltlich, Anmeldung erbeten!

\n\nSpenden für das Beweidungsprojekt werden gerne entgegen genommen.

Patient care / 01.12.2010
Adventsfest im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Foyer und Shopmeile des HELIOS Klinikums Berlin-Buch verwandelten sich am vergangenen Sonnabend in ein großes Musik-Bastel-Spiel-Land. Beim Programm für die Kinder und Enkel der Mitarbeiter sowie die kleinen Patienten gab es vielfältige Angebote für Familien, um sich auf die beginnende Adventszeit einzustimmen und etwas selbst Gebasteltes mit nach Hause zu nehmen.

\n \nDie Erzieherinnen und Lehrerinnen, Kunsttherapeuten und Auszubildenden des Klinikums hatten auch in diesem Jahr wieder wunderbare und ganz vielfältige Bastelstationen aufgebaut. In der Weihnachtsbäckerei waren immer alle Plätze belegt: Beim Plätzchen Ausstechen und Lebkuchenherzen Verzieren waren die Kinder echte Bäckermeister.

\n\n„Es ist eine schöne Tradition geworden, seit der Eröffnung des Neubaus im Jahr 2007 unser Klinikumsfoyer am Sonnabend vor dem 1. Advent so wunderbar weihnachtlich verwandelt und voller Kinder zu sehen“, meinte Christian Straub, Klinikgeschäftsführer, zum großen Andrang an diesem Tag. Viel Beifall gab es bei den bunten Darbietungen der Eleven aus der „Kindertanzschule am Sandhaus“. Mit alten und neuen Liedern und Geschichten aus ihrem Programm „Warten auf den Weihnachtsmann“ animierten der Liedersänger Zwulf sowie Gina und Hans aus Wandlitz besonders die ganz Kleinen vor und auf der Bühne zum Mitsingen und Mittanzen.

\n\nBei Kinderpunsch und Zuckerwatte, Glühwein und Gebäck verging die Zeit von 10 bis 14 Uhr für die mehr als 200 Kinder wie im Fluge. Sicher fanden es die Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel nicht nur spannend, ihrem Nachwuchs beim Basteln und Backen, Tanzen und Singen zuzusehen: Wie man in Kürze auf den Bildern der Fotogalerie unter www.helios-kliniken.de/berlin-buch nachempfinden kann, machten viele einfach selbst mit.

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 27.11.2010
Prof. Ulrike Stein für Krebsforschung ausgezeichnet

Für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung“ ist Prof. Dr. Ulrike Stein, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit dem Preis der Monika-Kutzner-Stiftung zur Förderung der Krebsforschung in Potsdam ausgezeichnet worden. Sie entdeckte in Patienten mit Dickdarmkrebs ein Gen, das nicht nur das Krebswachstum, sondern auch die Metastasenbildung fördert. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und kann jährlich verliehen werden. Prof. Stein forscht am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und MDC in Berlin-Buch.

\n\nProf. Stein entdeckte zusammen mit Prof. Peter M. Schlag (Charité und MDC) und Prof. Walter Birchmeier (MDC) das Gen auf Chromosom 7 und beobachtete, dass es nicht nur das Krebswachstum, sondern auch die Metastasenbildung fördert. Das Gen trägt deshalb die Bezeichnung MACC1 (engl. für Metastasis-Associated in Colon Cancer 1 - mit Metastasen bei Dickdarmkrebs assoziiertes Gen). Prof. Stein und ihre Kollegen konnten zeigen, dass Patienten mit niedriger Aktivität von MACC1 eine günstigere Lebenserwartung haben als Patienten mit hohen MACC1-Werten.

\n\nErstmals eröffnete sich damit die Möglichkeit, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, ob ein Dickdarmtumor zur Metastasenbildung neigt. Zugleich gelang es Prof. Stein, die wesentlichen molekularen und zellbiologischen Mechanismen aufzuklären und zu zeigen, wie MACC1 die Metastasierung des Tumors auslöst. Derzeit arbeitet sie daran, die Metastasenbildung mit MACC1-Hemmern zu blockieren. Ziel ist die Behandlung von Patienten mit Dickdarmkrebs, die ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Metastase haben.

\n\nUlrike Stein studierte in Halle Biochemie (1979-1984) und war danach bis 1991 am Zentralinstitut für Krebsforschung in Berlin-Buch tätig. Nach ihrer Promotion 1991 an der Humboldt-Universität zu Berlin qualifizierte sie sich zur Fachbiochemikerin der Medizin, war von 1992/93 am neu gegründeten MDC Post-Doktorandin und ging von 1994/95 an das National Cancer Institute, Frederick, MD, USA, mit dem sie seit dieser Zeit bis heute eng zusammenarbeitet. Nach ihrer Rückkehr 1996 aus den USA leitete sie verschiedene Arbeitsgruppen am MDC sowie in der damaligen Robert-Rössle-Klinik für Krebsforschung und ist seit 2007 am ECRC. 2003 habilitierte sie sich im Fach Biochemie. 2009 wurde sie zur Außerplanmäßigen Professorin der Charité Universitätsmedizin Berlin ernannt.

Education / 26.11.2010
Gläsernes Labor beteiligt sich an den Grundschultagen 2010 der FU Berlin

Das Gläserne Labor beteiligt sich mit dem Workshop Regenerative Energien an den Grundschultagen 2010 des Fachbereichs Physik der Freien Universität.

\n\nKinder, die heute in der Grundschule sind, werden die Folgen des Klimawandels in ihrer Lebenszeit erfahren. Daher ist es besonders wichtig, sie schon in der Grundschule an das Thema heranzuführen. Dabei gilt es, Fachinhalte herauszuarbeiten, damit die Schülerinnen und Schüler grundlegende Zusammenhänge verstehen und somit Sachkompetenz erwerben können. Die Fortbildung gibt Anregungen, Konzepte und Materialien für eine fachdidaktische Umsetzung zu Klimawandel und Energie im Unterricht.

\n\nTermin: 3. und 4. Dezember 2010

\n\nWeitere Informationen und Programm: hier

\n\nAnmeldung erforderlich:
\nFreie Universität Berlin
\nFachbereich Physik / Didaktik der Physik
\nz.Hd. Frau Birk
\nArminallee 14
\n14195 Berlin
\nE-mail: fobinet@googlemail.com

Research / 23.11.2010
Dr. Oliver Daumke und Dr. Matthias Selbach sind EMBO Young Investigators

Zwei der insgesamt sieben in Deutschland von der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (engl Abk. EMBO) geförderten Nachwuchsforscher kommen aus dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch. Es sind der Biochemiker und Proteinkristallograph Dr. Oliver Daumke und der Zellbiologe und Proteomforscher Dr. Matthias Selbach. Von 137 Bewerbern wurden insgesamt 21 junge Wissenschaftler aus neun europäischen Ländern sowie Israel in das EMBO Young Investigators Programme aufgenommen. Sie erhalten jeder in den kommenden drei Jahren insgesamt 45 000 Euro, mit denen sie beim Aufbau einer eigenen, unabhängigen Forschungsgruppe unterstützt werden.

\n \nBeide Forscher kamen 2007 als Helmholtz-Nachwuchsforscher an das MDC. Diese Position wird zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfond des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und zur anderen Hälfte vom MDC finanziert.

\n \nOliver Daumke untersucht am MDC die Struktur und Funktion von GTP-bindenden Proteinen, die in Signalwegen als molekulare Schalter fungieren oder als Motorproteine Aufgaben in der Zelle übernehmen. Für die Entwicklung von Krebs und Diabetes oder bei Infektionen spielen diese Proteine eine zentrale Rolle. Im September dieses Jahres wurde er Juniorprofessor am Institut für Medizinische Physik und Biophysik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter ein Stipendium des Human Frontier Science Program, die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und den Klaus Liebrecht-Preis der Universität Köln für die beste Doktorarbeit.

\n \nMatthias Selbach leitet am MDC die Arbeitsgruppe „Zelluläre Signaltransduktion und Massenspektrometrie“. Mit seinen Mitarbeitern entwickelte er eine neue Methode, mit der er die Produktion von tausenden Proteinen gleichzeitig messen kann. Zudem zeigte er, dass eine einzige microRNA die Bildung von hunderten von Proteinen steuern kann. MicroRNAs sind kleine Bruchstücke der Ribonukleinsäure (englisch abgekürzt RNA), einer chemischen Verwandten der DNA, die bestimmen, welche Proteine die verschiedenen Zellen produzieren. Da in Krebszellen andere microRNAs aktiv sind als in gesunden Zellen, gelten microRNAs als aussichtsreiche Kandidaten für Diagnostik und Therapie. Anfang dieses Jahres erhielt er den Analytica Forschungspreis 2010. Seit Oktober 2010 ist er außerdem Professor für Proteomforschung an der Berliner Charité.

\n \nDie European Molecular Biology Organization EMBO wurde 1964 gegründet. Ihre Aufgabe ist die Förderung exzellenter Forschung im Bereich der Molekularbiologie. Sie hat ein europaweites Netzwerk von Laboren aufgebaut, die in diesem Feld arbeiten. Dazu gehört auch das MDC. Erst kürzlich war mit Prof. Nikolaus Rajewsky der siebte MDC-Wissenschaftler zum EMBO-Mitglied gewählt worden. Die „EMBO Young Investigators“ gehören zu einem Netzwerk von derzeit 200 jungen exzellenten Nachwuchsforschern, die von EMBO sowohl was die Ausbildung als auch die Finanzierung anbetrifft, gefördert werden.

Research / 22.11.2010
Bayer Early Excellence in Science Award 2010

Dem Biochemiker und Proteinkristallographen Dr. Oliver Daumke vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ist der „Bayer Early Excellence in Science Award 2010“ für Biologie zuerkannt worden. Er erhält die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Beiträge zur Aufklärung von Struktur und Funktion sogenannter GTP-bindender (G-Proteine). G-Proteine spielen in zellulären Signalwegen und bei der Abwehr von Infektionen eine wichtige Rolle. Der Preis, mit dem die Bayer-Stiftung talentierte Nachwuchswissenschaftler in der frühen Phase ihrer akademischen Laufbahn auszeichnet, wird ihm sowie Prof. Nicolai Cramer (Lausanne, Schweiz) und Dr. Andreas Walther (Helsinki, Finland), die ebenfalls je 10 000 Euro erhalten, im kommenden Frühjahr in Berlin verliehen.

\n\nG-Proteine können zum einen als molekulare Schalter fungieren, die Wachstumssignale in biologischen Zellen steuern. Zum anderen können sie aber auch als molekulare Motoren arbeiten, die zelluläre Membranen deformieren. Dr. Daumke und seine Mitarbeiter untersuchen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden G-Protein-Klassen. Die Erkenntnisse dieser Forschung können, so die Hoffnung der Forscher, zu neuen Strategien in der Bekämpfung verschiedenster Krankheiten wie zum Beispiel Krebs, Diabetes oder Grippe führen. Erst kürzlich war es Dr. Daumke zusammen mit Virologen in Freiburg gelungen, zu klären, wie das Immunsystem des Menschen bei einer Infektion mit neuen, dem Körper unbekannten Grippenviren rasch einen angeborenen Schutzmechanismus gegen die Erreger aktiviert. Sie konnten zeigen, wie dabei ein G-Protein, MxA genannt, Grippeviren daran hindert, sich ungehemmt zu vermehren.

\n\nOliver Daumke war 2007 als Helmholtz-Nachwuchsforscher an das MDC gekommen, eine Position, die zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfond des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und zur anderen Hälfte vom MDC finanziert wird. Bevor er an das MDC kam, forschte er am Labor für Molekularbiologie in Cambridge (England). Im September dieses Jahres wurde er Juniorprofessor am Institut für Medizinische Physik und Biophysik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Zuvor hatte er ein Stipendium des Human Frontier Science Program erhalten, die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und den Klaus Liebrecht-Preis der Universität Köln für die beste Doktorarbeit.

\n\nPhotograf: David Ausserhofer/ Copyright: MDC

Education / 20.11.2010
Studienbeginn an der Akademie der Gesundheit

Am 25. 11. 2010 startet planmäßig der erste Studiengang „Bachelor of Arts in Business Administration im Gesundheits- und Sozialwesen“ im Studienzentrum an der Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin.\nDurch die Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin wird den Bildungsteilnehmern schon während ihrer Ausbildung der Bachelor-Studiengang ermöglicht, um so die Studienzeit zu verkürzen.

\n\nDas Bachelor-Studium ist speziell an die Bedürfnisse der Bildungsteilnehmer beziehungsweise der späteren Arbeitnehmer angepasst. Die Studierenden erhalten ein hohes Maß an Flexibilität und Freiraum, um Ihr Studienpensum neben Ausbildung, Beruf und Familie zu absolvieren. Die Besonderheit an diesen Studiengängen ist der direkte Wissenstransfer durch eine studienbegleitende Projektarbeit, von deren Ergebnissen auch die Arbeit- beziehungsweise Projektgeber nachhaltig profitieren.

\n\nDurch die bundesweiten und internationalen Standorte der Steinbeis-Business Academy können die Bildungsteilnehmer der Akademie der Gesundheit ihr Studium auch international fortführen und somit der zunehmenden Globalisierung gerecht werden.

\n Pressemitteilung der Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V.

Patient care / 19.11.2010
2.000 Geburt im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Kurz vor Mitternacht erblickte am 12. November Emma Tinius als 2.000 Baby in diesem Jahr im HELIOS Klinikum Berlin-Buch das Licht der Welt. Volle 54 Zentimeter misst der ganze Stolz von Mutter Sabrina und Vater Marc. Für die 29-jährige Kita-Angestellte und ihren 36-jährigen Mann ist es das erste Kind. „Sie war ein absolutes Wunschkind, ohne Frage“ sagt der Justizbeamte. „Dieses Jahr war einfach toll, ich habe meiner Frau einen Antrag gemacht, wenig später haben wir geheiratet und Emma macht unser Glück nun perfekt“.

\n \nSchon zu Beginn der Schwangerschaft hatten beide gespürt, dass es sich bei ihrem Nachwuchs um ein Mädchen handelt. Getrennt voneinander schrieben sie fünf mögliche Vornamen auf, vier davon waren identisch und ganz oben auf ihrer Liste stand „Emma“. Per Kaiserschnitt holte das Team im HELIOS Klinikum Berlin-Buch um 23.15 Uhr den Nachwuchs. „Ihre Augen hat sie vom Papa, Mund und Füße kommen eher nach mir“ sagt Sabrina Tinius. Für die Familie aus Berlin-Buch steht jetzt schon fest, dass es für Emma bald noch ein Geschwisterchen geben soll.

\n \n„In unserer Geburtshilfe verfügen wir neben den regulären vier Kreißsälen auch über einen eigenen Operationssaal. Binnen zwei Minuten kann ein interdisziplinäres Team aus Anästhesisten, Gynäkologen und Neonatologen bereitstehen, um im Ernstfall einen Kaiserschnitt durchzuführen“, sagt Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „So bieten wir den Schwangeren ein Höchstmaß an Sicherheit und Geborgenheit – vom Beginn der Wehen bis zum ersten Atemzug ihres Kindes.“

\n \n„Sicher und individuell“ – das ist das Motto der geburtshilflichen Abteilung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Neben einer modernen Geburtshilfe bietet das Klinikum auch eine umfassende Versorgung von Risikoschwangerschaften, Mehrlingsgeburten und Frühgeborenen. So arbeiten im Bucher Perinatalzentrum, der höchsten Versorgungsstufe für Frühgeborene auch unter 1500 Gramm Geburtsgewicht, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik für Kinderchirurgie eng mit der Geburtshilfe zusammen. Diese intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit garantiert eine optimale Versorgung von Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt und dies rund um die Uhr.

\n \nKlinikkontakt:

\n \nHELIOS Klinikum Berlin-Buch
Geburtshilfe
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin

Telefon (030) 9401-53300

Schwangerenberatung unter 9401-53345

\n \nJeden 1., 2. und 3. Dienstag im Monat findet um 17.30 Uhr ein Informationsabend statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

\n \n \nFoto: Sabrina und Marc Tinius mit Töchterchen Emma, denen Verwaltungsleiter Christian Straub und die Leitende Hebamme Gerlinde Behrend zur Geburt gratulierten

Fotograf: Thomas Oberländer

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/fachabteilungen/gynaekologie-und-geburtshilfe/geburtshilfe/leistungsspektrum.html

Patient care / 15.11.2010
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin jetzt im Neubau

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist von dem alten Klinikgelände in der Wiltbergstraße 50 in den Neubau in der Schwanebecker Chaussee 50 umgezogen. Damit befinden sich jetzt alle Bereiche der Kinder- und Jugendmedizin unter einem Dach.

\n\n„Wir freuen uns sehr, dass jetzt alle stationären und ambulanten Einrichtungen für Neugeborene, Kinder und Jugendliche im Neubau angesiedelt sind“, sagt Professor Dr. med. Lothar Schweigerer, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\n\nNeben den neuen, kindgerecht gestalteten Krankenzimmern sowie Therapie- und Behandlungsräumen gibt es für die Patienten und ihre Familien viele Möglichkeiten zur Ablenkung und Entspannung. Dazu gehören ein Spiel- und Bastelzimmer für die Kleinen, ein Jugendraum für die größeren Patienten und ein Koch- und Backstudio mit „Schokoladenfabrik“, in dem die Kinder und Jugendlichen ihre Lieblingsgerichte zubereiten können. Der Theater- und Kinoraum bietet Platz für Veranstaltungen und Kinoabende.

\n\n„Für unsere Patienten ist es wichtig, zwischen den Therapien Dinge tun zu können, bei denen sie einfach Kind sein können“, erklärt Professor Dr. med. Lothar Schweigerer. „Für den Heilungsprozess ist das häufig genauso wichtig wie unsere medizinische Behandlung“.

\n\nDen Eltern der kleinen Patienten steht die „Elternoase“ offen: Hier haben sie die Möglichkeit, Wartezeiten zu überbrücken, sich untereinander auszutauschen oder vor dem Fernseher zu entspannen.

\n\nDie Klinik für Kinder- und Jugendmedizin hat am Bucher Standort eine fast 60-jährige Geschichte. Auch die fachlichen Schwerpunkte - die Versorgung von Frühgeborenen im Perinatalzentrum der höchsten Stufe, die Pädiatrische Rheumatologie sowie die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen - haben bereits eine lange Tradition. Heute gehört die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im HELIOS Klinikum Berlin-Buch in diesen Bereichen zu den führenden Kliniken in Deutschland. Auch am neuen Standort garantiert das erfahrene Team aus Ärzten, Kinderkrankenschwestern, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, Erzieherinnen und Lehrern eine umfassende und individuelle Betreuung der kleinen Patienten.

\n\n„Mit der neuen Kinderklinik ermöglichen wir durch die räumliche Nähe zu den anderen Klinikbereichen wie etwa der Geburtshilfe, der Kinderchirurgie, der Kinderintensivmedizin oder dem Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg Diagnostik und Therapie ohne lange Wege“, freut sich Christian Straub, Verwaltungsleiter im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Durch die zusätzlichen Angebote werden sich unsere Patienten und ihre Angehörigen noch besser aufgehoben fühlen als bisher.“

\n\n\nFoto oben: Umzug gut überstanden: Chefarzt Prof. Dr. med. Lothar Schweigerer und seine Mitarbeiterinnen begrüßen die kleinen Patienten der Kinderklinik im Neubau

\n\nFoto unten: Neben einer medizinisch optimalen Versorgung bietet die Kinderklinik im HELIOS Klinikum Berlin-Buch zahlreiche zusätzliche Angebote für Kinder und ihre Eltern

\nFotos: HELIOS/Thomas Oberländer

\n \n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Education / 09.11.2010
Bildung ist Zukunft – sie braucht alle!

Einladung zum „Open Space“

\n\n\nam Samstag, 13. November 2010 von 11.00 bis 19.00 Uhr

\n\nin der Aula der Robert- Havemann- Schule Achillesstr. 79 in 13125 Berlin.

\nDie gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH - Albatros veranstaltet einen „Open Space“ in Karow:

\nBildung soll in der Region Karow/Buch zu einer Gemeinschaftsaufgabe im Quartier entwickelt werden. Denn: Bildung ist Zukunft und sie braucht alle.

\nIm Rahmen des EFRE-Projekts „Intergenerative Bildungslandschaft im Quartier“ (IBiQ) lädt die Albatros gGmbH lokale Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, sozialer und kultureller Organisationen, Verwaltung und interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam eine regionale Bildungslandschaft zu gestalten.

\n\nDas Projekt „Intergenerative Bildungslandschaft im Quartier“ ist ein Beispiel für eine erste Gestaltung der künftigen Bildungslandschaft: Es bietet Schülerinnen und Schülern der Hufeland-Oberschule seit dem Schuljahr 2010/2011 in der 7. und 8. Klasse kreative Ansätze zur Berufsorientierung. Dabei setzt das Projekt erfolgreich auf das ehrenamtliche Engagement von Coaches, die ihre Berufserfahrungen weitergeben möchten. Die Erfahrungen der ersten Monate bestätigen den Wunsch der Jugendlichen nach einem spielerischen und selbstbestimmten Ansatz beim Thema Berufsorientierung, der Fähigkeiten und Talente zum Vorschein bringt und trainiert. Dies fördert Engagement, soziale Kompetenz, Kreativität und Teamgeist der Jugendlichen – auf dem Weg zur Idee von der eigenen beruflichen Zukunft.

\n\nDie Veranstaltung „Open Space“ bietet einen offenen Raum für weitere Ideen und Anregungen, jeder Teilnehmer kann Impulse für Arbeitsschwerpunkte geben. So entsteht eine Plattform, auf der das Thema Bildung besprochen und geplant werden kann. Allein der zeitliche Rahmen ist vorgegeben. Die Veranstaltung wird von der Moderatorin Jutta Weimar und ihrem Assistenten Frederic Wortmann begleitet.

\n \n\t\tIhr Engagement ist gefragt. Sind Sie bereit? Dann kommen Sie!

\nFür das leibliche Wohl wird gesorgt.

\nDie Veranstalter bitten um pünktliches Erscheinen und um Bestätigung der Teilnahme.

\nALBATROS gemeinnützige Gesellschaft für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen mbH

\nStadteilzentrum im Turm

\nBusonistr. 136
\n13125 Berlin
\nTel. 943 800 97
\nFax: 943 800 99
\nE-Mail: derturm@albatrosggmbh.de

\n\nFotos: Arbeitsrunden beim Open Space im November 2008 im MDC.C

Einladung Albatros gGmbH

Research / 09.11.2010
Wirkstoffe erforschen – gemeinsam in Europa

Im Rahmen des Projektes EU-OPENSCREEN wollen europäische Forschungseinrichtungen ihr Wissen über die biologischen Wirkungen von chemischen Substanzen zusammenführen. Das vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin koordinierte Projekt erhält für eine dreijährige Vorbereitungsphase 3,7 Millionen Euro von der Europäischen Union.

\n\nChemische Substanzen können Bakterien abtöten, die Virusvermehrung stoppen oder Krebszellen am Wachsen hindern. Die Natur hat einen schier unerschöpflichen Vorrat an Substanzen hervorgebracht, ob in der Tiefsee, in den Regenwäldern oder im Erdöl. Zusätzlich stellen Chemiker weitere, künstliche Substanzen her. Somit entsteht ein riesiges Reservoir an potentiellen Medikamenten und Schädlingsbekämpfungsmitteln - wenn man nur wüsste, welche Substanz was kann.

\n„Weltweit suchen Forscher gezielt nach biologischen Wirkungen von Substanzen, um ein bestimmtes Problem zu lösen“, sagt Dr. Ronald Frank, Koordinator von EU- OPENSCREEN. Dies geschieht in Screening-Laboren, die bislang isoliert voneinander arbeiten. Jedes widmet sich einer abgegrenzten Fragestellung. Dass andere Forscher mit derselben Substanz in anderen Testsystemen völlig andere, eventuell auch unerwünschte Wirkungen finden, blieb bislang im Dunkeln. „Wir müssen alles über eine Substanz erfahren. Nur so können wir ihren biologischen Wirkmechanismus verstehen und auch etwaige Nebenwirkungen so früh wie möglich erkennen“, so Frank.

\n\nDas Projekt EU-OPENSCREEN will die vielen einzelnen Labore, die in Europa Tests durchführen, zu einer Plattform zusammenführen. Es will das Wissen über biologische Wirkungen von chemischen Substanzen europaweit sammeln, vereinheitlichen und öffentlich zur Verfügung stellen. Im Rahmen des Projektes wollen die Forscher ihre Screening-Labore deshalb über die Landesgrenzen hinweg vernetzen und für andere Forscher öffnen.

\n\nFür die Europäische Union gehört dieses Vorhaben zu den wichtigen länderübergreifenden Forschungsinfrastrukturen der Zukunft. Sie fördert deshalb eine dreijährige Vorbereitungsphase mit 3,7 Millionen Euro. Diese beginnt im November 2010, zwölf europäische Länder sind daran beteiligt.

\nIn den Laboratorien des Projekts können Forscher zehntausende von Substanzen in wenigen Stunden auf unterschiedliche biologische Wirkungen untersuchen. Diese automatisierten „Eignungstests“ schlagen an, wenn eine Substanz etwa ein bestimmtes Bakterienenzym hemmen oder das Wachsen von Krebszellen verhindern kann. Aber auch unerwünschte Wirkungen im menschlichen Organismus oder auf die Umwelt werden so sichtbar.

\n\n„Dass Weichmacher in Kunststoffen Menschen und Tiere unfruchtbar machen können, hätte man mit vernetzten Testsystemen vielleicht rechtzeitig gefunden“, erläutert der Projektleiter. Im Rahmen des Projektes soll deshalb auch eine zentrale Datenbank mit sämtlichen Testergebnissen aufgebaut werden, die öffentlich zugänglich ist. Die Grundlagenforscher können über das Wissen von verschiedenen biologischen Effekten einer Substanz auch ganz neue Erkenntnisse über deren Wirkmechanismus gewinnen. Weiter wird es darum gehen, Messmethoden europaweit zu vereinheitlichen und vergleichbar zu machen. Nur dann ist gewährleistet, dass die Wissenschaftler nicht aneinander vorbei forschen.

\n\nDerzeit ist die Screening-Einheit des FMP, unter der Leitung von Dr. Jens Peter von Kries, eine der wenigen akademischen Plattformen in Deutschland mit offenem Zugang für Forschungsprojekte aus Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen. Im Rahmen von EU-OPENSCREEN sollen in ganz Europa weitere offene Screening-Labore dazu kommen.

\n\nIn den kommenden drei Jahren wird das Projektteam zunächst die finanziellen, administrativen und rechtlichen Voraussetzungen für die zukünftige europäische Infrastruktur erarbeiten. Die Finanzierung von EU-OPENSCREEN muss dann durch die beteiligten Länder erfolgen.\n\n *European Infrastructure of Open Screening Platforms for Chemical Biology

\n\n\nFoto: Copyright FMP

\n\n \nKontakt:

\n\nDr. Ronald Frank, Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
\nTel.: 030-94793 405 oder 286
\nMobil: 0178 2844481
\nE-Mail: office(at)eu-openscreen.eu

\n\nwww.eu-openscreen.eu
\nwww.fmp-berlin.de

Pressemitteilung FMP

Research / 05.11.2010
Max-Delbrück-Medaille für Prof. Susan Lindquist

Die amerikanische Molekularbiologin Prof. Susan Lindquist vom Whitehead Institut für biomedizinische Forschung in Cambridge, Massachusetts, USA, ist in Berlin mit der Max-Delbrück-Medaille geehrt worden. Die Forscherin, die auch eine Professur am Massachusetts Institute of Technology (MIT) innehat, wird damit für ihre Forschungen über die Faltung von Proteinen ausgezeichnet.

\n\n„Prof. Lindquist habe gezeigt, dass sich Änderungen bei der Proteinfaltung grundlegend und unerwartet auf die Entstehung von Krankheiten, die Evolution als auch auf die Nanotechnologie auswirken können“, begründete die Jury die Vergabe. „Sie entwickelte Hefezelllinien, die als ‚lebende Reagenzgläser’ fungieren, mit deren Hilfe sie den Einfluss der Proteinfehlbildung auf die Krankheitsentstehung untersuchen konnte“. Die Laudatio hielt der Proteinforscher Prof. Erich Wanker vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch.

\n\nDie Proteinfehlfaltung spielt bei schweren neurologischen Erkrankungen, darunter der Parkinson und der Huntington`schen Krankheit, eine große Rolle. Professor Lindquist, die auch Howard Hughes Medical Institute Investigator ist, und ihren Kollegen gelang es, Folgen der Parkinson`schen Krankheit in Hefezellen zu reproduzieren. Sie fahndet zudem nach Substanzen, mit denen die Erkrankung verhindert bzw. behandelt werden soll.

\n\nZweischneidiges Schwert

\nProfessor Lindquist erforscht in diesem Zusammenhang auch sogenannte Hitzeschockproteine. Das ist eine Gruppe molekularer “Anstandsdamen“, die dafür sorgt, dass sich andere Proteine korrekt falten und ausbilden. Die Hitzeschockreaktion ist einer der ältesten Mechanismen. Sie ist quasi in das evolutionäre Gedächtnis eingemeißelt. Gesteuert wird sie von dem Hitzeschock-Transkriptionsfaktor HSF1. Er reguliert zahlreiche Wachstumsvorgänge und verhindert unter anderem das Zusammenklumpen von Proteinen, das mit der Alterung sowie mit neurodegenerativen Prozessen in Verbindung gebracht wird. „Schaltet man bei Mäusen HSF1 aus, sind sie seltsamerweise vor bestimmten Krebsarten geschützt. Was die Verhinderung tödlicher Krankheiten betrifft, ist die Hitzeschockreaktion somit ein zweischneidiges Schwert“, betonte Prof. Lindquist.

\n\nDie Max-Delbrück-Medaille wird seit 1992 jährlich an einen herausragenden Wissenschaftler im Rahmen der Berlin Lecture on Molecular Medicine vergeben, die der Preisträger hält und die das MDC mit anderen Berliner Forschungseinrichtungen* und der Bayer Schering Pharma AG veranstaltet. Professor Lindquist sprach über „HSF und der Balanceakt zwischen Neurodegeneration und Krebs“. Sie ist nach Prof. Robert Weinberg (1996), Prof. Eric S. Lander (2001) und Prof. Rudolf Jänisch (2006) das vierte Fakultätsmitglied des Whitehead Instituts, das diese Medaille erhält.

\n\nProf. Lindquist erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen. Erst kürzlich wurde ihr von Präsident Barack Obama die „National Medal of Science“, die höchste wissenschaftliche Auszeichung der USA, zuerkannt. Sie war Albert D. Lasker Professor für medizinische Wissenschaften (1999 – 2001), und davor ab 1978 Biologieprofessorin an der Universität Chicago. Sie promovierte 1976 in Biologie an der Harvard Universität in Cambridge, USA und wurde 1997 sowohl zum Mitglied der Amerikanischen Akademie für Kunst und Wissenschaft als auch der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

\n\nDie Max-Delbrück-Medaille ist benannt nach dem Physiker, Biologen und Nobelpreisträger (1969) Max Delbrück (1906 Berlin, Germany - 1981 Pasadena, California, USA), der als Mitbegründer der Molekularbiologie gilt. Nach ihm ist das nach dem Fall der Mauer in Berlin-Buch 1992 gegründete Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) benannt, das zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gehört. Der erste Träger der Medaille war der spätere Medizinnobelpreisträger Prof. Blobel.

\n\n*Bayer Schering Pharma, Charite – Universitätsmedizin Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Freie Universität Berlin (FU), Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Robert Koch Institute (RKI), Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Berlin, Deutsches Rheumaforschungs-Zentrum Berlin (DRFZ).

\n\nFoto: Prof. Susan Lindquist (Photo/Copyright: Whitehead Institute)

Patient care / 03.11.2010
Automatische Bildanalyse in der Metastasenchirurgie höchst zuverlässig

Beim Auftreten von Lungenmetastasen ist die chirurgische Entfernung eine gute Therapieoption, wenn ansonsten Tumorfreiheit besteht. Zur Planung der Operation ist eine\naussagefähige CT-Untersuchung zur Lokalisation der Metastasen notwendig. Hohe Richtigpositiv-Raten werden mit Hilfe der „Computer-aided detection“ Analyse (CAD) erreicht. Das belegen Daten der\nEvangelischen Lungenklinik Berlin, die ein interdisziplinäres Team von Thoraxchirurgen und Radiologen jetzt im Journal „Interactive CardioVascular and Thoracic Surgery“ veröffentlicht hat.

\n\nDie CAD-Analyse erfolgt vor der geplanten Metastasenchirurgie zusätzlich zur Befundung durch den Radiologen und stellt so einen Kontrollmechanismus dar. Die markierten CTs stehen im Operationssaal zur\nVerfügung. Während des chirurgischen Eingriffs werden alle verdächtigen Herde tastend untersucht und entfernt. Zusätzlich ertastete Befunde werden ebenfalls entfernt und histologisch untersucht.

\n\nGerade kleine Lungenmetastasen werden so wesentlich zuverlässiger erkannt. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Metastasenentfernung. Die Stärke der CAD-Analyse liegt in der\nAufdeckung von zentral lokalisierten Befunden. Eine Schwäche gibt es noch im Bereich unterhalb des Brustfells, der allerdings durch Abtasten wesentlich einfacher zugänglich ist. „Die manuelle\nPalpation ist die optimale Ergänzung einer CAD-Analyse, um alle Metastasen zu erreichen“, sagt Dr. med. Alexandra Schramm von der Klinik für Thoraxchirurgie.

\n\nDie Evangelische Lungenklinik Berlin (ELK) wendet seit 2007 die automatische computergestützte Bildanalyse in der täglichen klinischen Praxis an. Die Patienten profitieren damit von einem\nDiagnoseverfahren, mit dem Lungenmetastasen zuverlässiger als bisher erkannt werden können. Die Wahrscheinlichkeit der Heilung nimmt zu. Die ELK war das erste Krankenhaus in Deutschland, welches das\nSystem „MEDIAN LMS-Lung“ nutzte. Universitätskliniken folgten. Seit elf Jahren beschäftigt sich PD Dr. med. Dag Wormanns, Chefarzt des Radiologischen Instituts, wissenschaftlich mit der automatischen\nErkennung und Analyse von Lungenherden im CT. Er war an der Entwicklung des eingesetzten Systems beteiligt.

\n\nVeröffentlichung

\nReliability of a computer-aided detection system in detecting lung metastases compared to manual palpation during surgery\nInteractive CardioVascular and Thoracic Surgery, published on Oct 12, 2010 as doi:doi:10.1510/icvts.2010.243345 \nAlexandra Schramm, Dag Wormanns, Gunda Leschber and Johannes Merk

\n Pressemitteilung Evangelische Lungenklinik Berlin www.pgdiakonie.de

Patient care / 02.11.2010
Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Anlässlich der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung unter dem Motto „Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen” vom 1. bis zum 30. November 2010 haben die drei HELIOS Kliniken in Berlin und Brandenburg, das HELIOS Klinikum Berlin-Buch, das HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf und das HELIOS Klinikum Bad Saarow, gemeinsam das HELIOS Herz-Rhythmus-Zentrum Berlin-Brandenburg gegründet. Hier können alle Formen der Herzrhythmusstörungen von interdisziplinären Teams behandelt werden. „Durch die enge Vernetzung der drei Kliniken können wir Patienten mit Herzrhythmusstörungen an allen drei Standorten optimal behandeln“, sagt Dr. med. Michael Wiedemann, Leiter des HELIOS Herz-Rhythmus-Zentrums Berlin-Brandenburg.

\nDas Herz ist ein Hochleistungsorgan: Rund 100.000 Mal schlägt es im Normalfall pro Tag. Mit jedem Pulsschlag sorgt es dafür, dass der Körper über den Kreislauf mit Blut versorgt wird und damit der lebensnotwendige Sauerstoff und Nährstoffe zu den einzelnen Organen gelangen. Taktgeber für unseren Herzschlag ist der sogenannte Sinusknoten im rechten Vorhof des Herzens. Er sendet elektrische Impulse aus und koordiniert die Bewegungen der Herzmuskelfasern. Dadurch zieht der Herzmuskel sich zusammen – es entsteht der sogenannte Sinusrhythmus. Ist dieser Ablauf gestört, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Folge: Das Blut kann nicht mehr richtig in den Blutkreislauf transportiert werden.

\nSehr viele Menschen leiden unter Herzrhythmusstörungen. Allein von Vorhofflimmern, der häufigsten Form, sind in Deutschland rund 1 Million Menschen betroffen. Oft sind Herzrhythmusstörungen harmlos – sie können aber auch mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall einhergehen.\nDas Vorhofflimmern zählt zu den sogenannten Tachykardien, bei denen das Herz zu schnell schlägt und die Pulsfrequenz über 100 Schläge in der Minute beträgt. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein: Das Herz rast, während der Puls sehr schnell oder unregelmäßig ist, es kommt beispielsweise zu Schwindel, Sehstörungen, Brustschmerzen oder Luftnot - oft verbunden mit Angst, weil die Rhythmusstörungen als bedrohlich empfunden werden.

\nAuch die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind vielfältig. Viele Herzerkrankungen wie Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündungen, aber auch hoher Blutdruck oder Unter- und Überfunktion der Schilddrüse können dazu führen, dass das Herz aus dem Takt gerät. „Herzrhythmusstörungen sind ein extrem komplexes Krankheitsbild und entsprechend vielfältig sind auch die Behandlungsmethoden“, erklärt Dr. Michael Wiedemann. „Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten an allen drei Standorten jetzt ein umfassendes Behandlungsangebot machen können.“

\nAlle drei HELIOS Kliniken in der Region sind mit modernen Herzkatheterlaboren ausgestattet. Hier können einfachere Formen der Rhythmusstörungen beispielsweise mit der sogenannten Kardioversion behandelt werden. Dabei wird über die Brust ein Stromstoß an das Herz abgegeben. Dies führt zu einer Normalisierung des Herzschlags. Bei schwerwiegenderen Störungen wird eine sogenannte Katheterablation durchgeführt. Mit Hilfe eines Navigationssystems kann hier eine dreidimensionale Darstellung der Herzhöhle erstellt werden. „Dadurch bekommen wir eine Landkarte der elektrischen Erregung im Herzen und wissen, wo im Herzen die Rhythmusstörung entsteht“, erklärt Dr. Wiedemann. Die verschiedenen Entstehungsmechanismen der Herzrhythmusstörungen können heutzutage mit unterschiedlichen Ablationsmethoden ganz individuell behandelt werden. In den meisten Fällen wird das krankhafte Herzmuskelgewebe mit Wärme (Hochfrequenzenergie) verödet, in anderen Fällen kann die Behandlung mit Kälte (Kryo-Ablation) von Vorteil sein.

\nBei Menschen, die durch den „plötzlichen Herztod“ bedroht sind, wird heute ein lebensrettender Defibrillator implantiert. Ist der Herzschlag zu langsam, kann mit einem klassischen Herzschrittmacher geholfen werden.

\nIm Rahmen der Herzwochen bieten die drei Standorte des HELIOS Herz-Rhythmus-Zentrums Berlin-Brandenburg Informationsveranstaltungen für Patienten und niedergelassene Ärzte an. Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht erforderlich.

\n \nHELIOS Klinikum Berlin-Buch

\n \n24. November 2010

\n Patientenveranstaltung

\n\n Wenn das Herz aus dem Takt gerät – Was ist Vorhofflimmern?
\n Palais in der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin
\n 17:30 Uhr bis 18 Uhr Imbiss
\n 18 Uhr Beginn der Vorträge

\n \nVorhofflimmern – was ist das und welche Erkrankungen können Ursache sein?
\nDr. med. Udo Zacharzowsky

\n \nTherapie mit Medikamenten – was kann erreicht und worauf muss geachtet werden?
\nDr. med. Henry Schütt

\n \nBlut verdünnen – warum und welche Gefahren können entstehen?
\nPriv.-Doz. Dr. med. Ralf Dechend

\n \nKatheterablation – was ist das und kann sie Vorhofflimmern heilen?
\nDr. med. Michael Wiedemann

\n \n\n \n Foto 1: (v. l. n. r.) Dr. med. Michael Wiedemann, Leiter des HELIOS Herz-Rhythmus-Zentrums Berlin-Brandenburg, Priv.-Doz. Dr. med. Henning T. Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Priv.-Doz. Dr. med. Adrian C. Borges, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I – Kardiologie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Dr. med. Wolf V. Dörffel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II - Kardiologie, Pneumologie, Schlafmedizin, HELIOS Klinikum Bad Saarow

\n Foto 2: Untersuchung mit dem sog. Carto-3 System - linker Vorhof des Herzens mit den Pulmonalvenen und den erzeugten Ablationslinien

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/news-detail/archive/2010/november/article/wenn-das-herz-aus-dem-takt-geraet-hilfe-bei-herzrhythmusstoerungen-im-helios-herz-rhythmus-zentrum/4587.html

Patient care / 29.10.2010
Ausstellung Welt der Sinne

20 selbstgemalte Bilder zum Thema „Erlebte Sinne – Die Hände“ von Schülerinnen und Schülern der Vineta-Grundschule (Wedding) schmücken noch bis Ende November 2010 das Foyer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Zur feierlichen Eröffnung besuchten die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin und dem Schuldirektor das Klinikum.

\n\n„Fühlst Du meinen kleinen Bär? Kuschelweich, das mag ich sehr!”, so beschreibt Nasrin, Schülerin der Klasse 6d, ihr selbstgemaltes Bild. Zur Eröffnung der Ausstellung „Kinder, Kunst und Medizin” am 27. Oktober 2010 im Foyer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch trugen alle Schüler einen selbst verfassten Zweizeiler vor.

\n\nZuvor erklärte Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann, Chefarzt der Klinik für Neurologie mit Stroke Unit im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, in seiner ganz persönlichen Schulstunde Aufbau und Funktion der fünf Sinne des Menschen. Bei kleinen Experimenten lernten die Kinder sehr anschaulich, dass dieselbe Temperatur vom Körper ganz unterschiedlich wahrgenommen werden kann und dass der Tastsinn an den Fingerspitzen besser ausgeprägt ist als beispielsweise am Rücken. Mithilfe optischer Täuschungen demonstrierte Dr. Hagemann den Schülern eindrucksvoll, wie leicht sich auch die Sinne überlisten lassen.

\n\n„Ich danke allen Schülerinnen und Schülern für die tollen Bilder, die uns, unseren Patienten und Besuchern viel Freude bereiten” sagt Dr. Hagemann bei der offiziellen Einweihung der Bildergalerie. „Besonderer Dank gilt auch dem Schulleiter Roland Barth und der Klassenlehrerin Regina Klein für ihre Unterstützung”.

\n\nInitiiert und begleitet hat die Aktion und die Ausstellung Dr. Helmut Hoffmann, ehemaliger stellvertretender Leiter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes in Berlin-Reinickendorf. Seit 1995 arbeitet der Arzt und Diplompädagoge mit Kindern und Jugendlichen, um ihnen spezielles Wissen über den menschlichen Körper zu vermitteln und das Gelernte auf künstlerische Art und Weise darzustellen.

\n\n\nZur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 61 eigene Kliniken, darunter 42 Akutkrankenhäuser und 19 Rehabilitationskliniken. Mit fünf Maximalversorgern in Berlin-Buch, Erfurt, Krefeld, Schwerin und Wuppertal nimmt HELIOS im deutschen Klinikmarkt eine führende Position bei der Privatisierung von Kliniken dieser Größe ein. Darüber hinaus hat die Klinikgruppe 24 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und vier Seniorenresidenzen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. Sitz der HELIOS Konzernzentrale ist Berlin.

\n \nHELIOS versorgt jährlich mehr als zwei Millionen Patienten, davon rund 600.000 stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 18.500 Betten und beschäftigt über 33.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2009 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius SE. 20 selbstgemalte Bilder zum Thema „Erlebte Sinne – Die Hände“ von Schülerinnen und Schülern der Vineta-Grundschule (Wedding) schmücken noch bis Ende November 2010 das Foyer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Zur feierlichen Eröffnung besuchten die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin und dem Schuldirektor das Klinikum.

\n\n„Fühlst Du meinen kleinen Bär? Kuschelweich, das mag ich sehr!”, so beschreibt Nasrin, Schülerin der Klasse 6d, ihr selbstgemaltes Bild. Zur Eröffnung der Ausstellung „Kinder, Kunst und Medizin” am 27. Oktober 2010 im Foyer des HELIOS Klinikums Berlin-Buch trugen alle Schüler einen selbst verfassten Zweizeiler vor.

\n\nZuvor erklärte Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann, Chefarzt der Klinik für Neurologie mit Stroke Unit im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, in seiner ganz persönlichen Schulstunde Aufbau und Funktion der fünf Sinne des Menschen. Bei kleinen Experimenten lernten die Kinder sehr anschaulich, dass dieselbe Temperatur vom Körper ganz unterschiedlich wahrgenommen werden kann und dass der Tastsinn an den Fingerspitzen besser ausgeprägt ist als beispielsweise am Rücken. Mithilfe optischer Täuschungen demonstrierte Dr. Hagemann den Schülern eindrucksvoll, wie leicht sich auch die Sinne überlisten lassen.

\n\n„Ich danke allen Schülerinnen und Schülern für die tollen Bilder, die uns, unseren Patienten und Besuchern viel Freude bereiten” sagt Dr. Hagemann bei der offiziellen Einweihung der Bildergalerie. „Besonderer Dank gilt auch dem Schulleiter Roland Barth und der Klassenlehrerin Regina Klein für ihre Unterstützung”.

\n\nInitiiert und begleitet hat die Aktion und die Ausstellung Dr. Helmut Hoffmann, ehemaliger stellvertretender Leiter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes in Berlin-Reinickendorf. Seit 1995 arbeitet der Arzt und Diplompädagoge mit Kindern und Jugendlichen, um ihnen spezielles Wissen über den menschlichen Körper zu vermitteln und das Gelernte auf künstlerische Art und Weise darzustellen.

\n\n\nFoto: Thomas Oberländer

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 28.10.2010
Prof. Rajewsky zum EMBO-Mitglied gewählt

Der Systembiologe Prof. Nikolaus Rajewsky vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ist von der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO) zum Mitglied gewählt worden. Mit Prof. Rajewsky wurden damit laut EMBO in diesem Jahr insgesamt 63 Wissenschaftler, darunter 12 Wissenschaftlerinnen, aus elf europäischen Ländern sowie Japan, Taiwan und den USA zu Mitgliedern dieser Organisation gewählt. Sie zählen den Angaben zufolge mit den bisherigen rund 1 500 EMBO-Mitgliedern zu den renommiertesten Molekularbiologen weltweit.

\n\nNikolaus Rajewsky ist Professor für Systembiologie am MDC und der Charité in Berlin-Buch und wissenschaftlicher Leiter des „Berlin Institute for Medical Systems Biology“ (BIMSB) am MDC Das BIMSB wird mit rund 12 Millionen Euro Anschubfinanzierung (2008-2010) vom Bundesforschungsministerium und dem Berliner Senat unterstützt. Es soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden und in ein neues Gebäude auf dem neuen ‚Life Science Campus‘ der Humboldt-Universität (HU) nach Berlin-Mitte ziehen. Die Zusammenarbeit mit den Universitäten und den außeruniversitären Einrichtungen in Berlin wird damit intensiviert.

\n\nDie Systembiologie verbindet die verschiedensten Disziplinen wie Molekularbiologie, Biochemie, Mathematik und Physik mit dem Ziel, komplexe Vorgänge des Lebens quantitativ zu erfassen und vorherzusagen. Prof. Rajewsky hat bereits zahlreiche Ehrungen erhalten, darunter 2010 den Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. 2008 wurde er Global Distinguished Professor of Biology an der New York University, USA.

\n\nMit der Wahl von Prof. Rajewsky sind insgesamt sieben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des MDC EMBO-Mitglieder. Es sind: Prof. Carmen Birchmeier, Prof. Walter Birchmeier, Prof. Thomas Jentsch (zugleich auch Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, FMP und Charité), Prof. Achim Leutz, Prof. Gary Lewin sowie Prof. Thomas Sommer.

\n\nEMBO wählt den Angaben zufolge jedes Jahr neue Mitglieder auf der Grundlage exzellenter Forschung. EMBO wurde 1964 gegründet mit dem Ziel, die Biowissenschaften in Europa zu fördern.

/ 26.10.2010
Sandbänke, Strudel und neue Bewohner für die Panke

In Zukunft wird die Panke nicht mehr schnurgerade durch die Pölnitzwiesen fließen, sondern sich in weiten Bögen schlängeln. Mit Hilfe historischer Karten haben sich Fachleute ein Bild davon gemacht, wie die Panke ursprünglich verlief – als sie noch ein lebendiger Bach mit vielen Strudeln war.

\n\nPankow und Panketal haben ihre Namen nach dem 27 Kilometer langen Bach erhalten, der von Bernau bis nach Berlin-Mitte in die Spree fließt. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts konnte man in der Panke baden und es gab reichlich Fische: Barsche, Hechte, Stichlinge, Forellen und Bachneunaugen. Doch in dem Maße, wie die Industrialisierung zunahm und Berlin zur Großstadt wurde, geriet die Panke zur Müllkippe und Abwasserleitung.

\n\nNeben den Schadstoffeinträgen haben Hochwasserschutzmaßnahmen wie Ausbau und Begradigungen des Bachlaufs, Stauregulierungen und die Bebauung der Aue den Wert des Lebensraums erheblich vermindert.

\n\nMit dem Projekt „Panke 2015“ soll der Bach wieder eine gute ökologische Qualität erhalten, die Fauna und Flora wieder vielfältiger werden lässt, der zunehmenden Trockenheit in der Landschaft entgegenwirkt und den Erlebniswert für die Menschen steigert.

\n\nInsgesamt 17 Millionen Euro sind für die Realisierung des Pankeprojekts veranschlagt worden, das als Pilotprojekt von Berlin und Brandenburg zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) auch international Beachtung findet.

\n\nFachleute aus der Wasserwirtschaft, der Gewässerunterhaltung, der Stadtentwicklung, vom Natur- und Umweltschutz, der Freiraum- und Erholungsplanung, der Denkmalpflege, der Forstwirtschaft, der Ver- und Entsorgung (Regen- und Abwasser) und des Fischereiwesens entwickelten gemeinsam das Renaturierungskonzept. Interessierte Berliner konnten sich früh informieren und ihre Vorschläge einbringen. Die gesamte stufenweise, den Prozess unterstützende Beteiligung bewertet die Arbeitsgemeinschaft „Panke 2015“ sehr positiv, da sie das Planungskonzept um eine Reihe kooperativ abgestimmter Aspekte bereichert hat.

\n\nAndrea Wolter, Mitarbeiterin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, stellte die Maßnahmen, die im Raum Buch/Karow geplant sind, auf dem Bucher BürgerForum im Oktober 2010 vor.

\n\nDie Pölnitzwiesen, der Schlosspark von Buch und die Karower Teiche gehören zu den exponierten Abschnitten der Panke, die durch ihre Entwicklung Impulse für die übrigen Abschnitte im Berliner Raum geben sollen. Sie fungieren, wie auch der Schlosspark Schönhausen und der Bürgerpark in Pankow, als ökologisch wertvolle „Strahlursprünge“. Die Experten erwarten, dass diese Bereiche so produktiv sein werden, dass es genügt, die übrigen Abschnitte maßvoll zu verbessern und grundlegend an den natürlichen Zustand anzunähern.

\n\nIn den Pölnitzwiesen werden auf der rechten Seite der heutigen Gewässerführung auf 7 Hektar Land Windungsgrade vorformuliert, Bäume gepflanzt und eine neue Brücke gebaut. Der Bach wird sich über lange Jahre sein eigenes Bett schaffen, die vorgeprägten Mäander ausbilden. Grundsätzlich wird der Wasserspiegel dadurch nicht steigen, jedoch werden die Wiesen deutlich feuchter bleiben. Insbesondere bei starkem Regen oder Schneeschmelze kann sich das Wasser in der Landschaft ausbreiten. Der alte Arm der Panke wird nicht zurückgebaut, da er Hochwasser aufnehmen kann. Schutz vor Hochwasser bieten auch unterirdische Steinschüttungen als Barriere für die Panke.

\n\nDurch die neuen Bäume erhält der Bach schattige Passagen, und herabfallendes Laub dient den Wasserorganismen als Nahrungsgrundlage. Abgestorbene Äste oder Bäume modulieren die Strömung, wodurch Sand- oder Kiesbänke und rauschende Stellen entstehen. Diese vielfältigen Strukturen bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Wechselnde Gewässertiefen und –breiten sowie unterschiedliche Uferbeschaffenheit – von Steil- bis Gleitufer – sorgen für Abwechslung.

\n\nIm Bucher Schlosspark werden die Fische und Schwebalgen künftig nicht mehr auf einen Wassersturz von einem halben Meter Höhenunterschied stoßen, sondern auf eine Sohlgleite, die den Bach in beide Richtungen passierbar macht. Der Park steht unter Denkmalschutz, weswegen nur behutsame Veränderungen vorgenommen werden. Nach und nach sollen einige Bäume am Ufer durch andere ersetzt werden, die für einen Standort am Gewässer geeigneter sind. Die hölzernen Uferbefestigungen werden entfernt, dafür werden die Ufer an einigen Stellen abgeflacht. Daneben soll gezielt Totholz in die Panke eingebracht werden.

\n\nWährend der Abschnitt im Zentrum von Buch mit der Pflanzung einzelner Bäume und der Anlage einzelner Sporne sowie dem Eintrag von Totholz verbessert werden soll, ist für den künftigen Panke-Park Buch zwischen dem Zentrum und der A 10 eine weitgehende Eigenentwicklung vorgesehen.

\n\nRund 2,7 km lang ist der Pankeabschnitt Karower Teiche. Hier soll der Gewässerraum auf der linken Seite aufgeweitet werden, damit sich typische Mäander und vielfältige Habitatstrukturen bilden können. Zwar ist dieser Abschnitt baulich der aufwändigste, jedoch zieht er auch den geringsten Pflegeaufwand nach sich. Der Pankeweg auf der rechten Seite bleibt weitestgehend erhalten. An der Lietzengrabenmündung erhält die Panke ebenfalls mehr Platz. Um das ökologische Gleichgewicht der Panke zu gewährleisten, wird empfohlen, die nährstoffreiche Zuführung aus dem Einzugsgebiet Lietzengraben (ehemalige Rieselfelder) zurückzunehmen.

\n\nDerzeit wird die Entwurfsplanung für die Renaturierung der Panke europaweit ausgeschrieben. 2012 soll das Planungsfeststellungsverfahren folgen und 2013 der Baubeginn. In der Wohnsiedlung Pankow wird ein Pilotabschnitt vorgezogen.

\n\nDie Entwicklung zu einem attraktiven und wertvollen Gewässer braucht viel Aufmerksamkeit und Pflege. So sind alle Interessierten eingeladen, PankePaten zu werden.

\n\nKinder und Jugendliche können die Panke schon jetzt mit dem lehrreichen Computerspiel „gerade war gestern“ umgestalten (Download siehe Link).

\n\nKontakt:

\n\nSenatsverwaltung für Stadtentwicklung
\nFachbereich Gewässerunterhaltung
\nZuständiger Mitarbeiter für Pankow
\nHarald Krüger

\n\nTel. 90 13 9 - 37 45

Research / 26.10.2010
MDC-Vorstand begrüßt 1000ste Mitarbeiterin

Die Doktorandin Julia Haseleu ist die 1000ste Mitarbeiterin des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC). MDC-Stiftungsvorstand Prof. Walter Rosenthal und Cornelia Lanz, Administrativer Vorstand des MDC, begrüßten die junge Neurobiologin jetzt mit einem Blumenstrauß.

\n\nFrau Haseleu hat kürzlich ihre Doktorarbeit am MDC in der Forschungsgruppe von Prof. Gary Lewin begonnen und ist in das Internationale Helmholtz-Doktorandenprogramm „Molecular Neurobiology“ (MolNeuro) eingeschrieben. Die Biologin, die an den Universitäten Marburg und Bonn studiert hat, stammt aus Blankenheim in der Eifel. Sie war im März dieses Jahres von insgesamt 350 Bewerbern für das Internationale Doktorandenprogramm des MDC in die Endrunde gekommen, von denen 22 als PhD-Studenten ausgewählt wurden.

Am MDC arbeiten mit Gästen insgesamt 1 471 Menschen aus 58 Ländern der Erde. Davon sind 1 196 Forscher, unter ihnen 328 Doktoranden.

\n\nFoto: (v.l.n.r.) MDC-Stiftungsvorstand Prof. Walter Rosenthal, Doktorandin Julia Haseleu, Cornelia Lanz, Administrativer Vorstand des MDC

Research / 25.10.2010
Neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Epithelzellen

Neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Epithelzellen und ihren Zusammenhalt haben Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und des Experimental and Clinical Research Centers (ECRC) von MDC und Charité in Berlin-Buch gewonnen. Dr. Max Werth, Katharina Walentin und Prof. Dr. Kai Schmidt-Ott identifizierten einen Transkriptionsfaktor (grainyhead-like 2, Grhl2), der die Entstehung und den Zusammenhalt von Epithelzellen steuert. Er tut dies, indem er bestimmt, wieviel von welchen Zellverbindungsmolekülen, die quasi als Brücken zwischen den Zellen fungieren, sich bilden. Die Autoren konnten zeigen, dass Grhl2 über die Bindung an die Erbsubstanz DNA die Herstellung zweier solcher Zellverbindungsmoleküle, E-cadherin und Claudin 4, direkt steuert.

\n\nDas könnte für das Verständnis verschiedenster Erkrankungen von Bedeutung sein. So sterben Mäuse, bei denen Grhl2 inaktiviert wurde, früh während der Embryonalentwicklung und zeigen ein offenes Rückenmark (Spina bifida). Die Spina bifida ist eine beim Menschen häufige angeborene Erkrankung, die oft mit schweren Behinderungen einhergeht. Sie ist in Ihrer Entstehung nur teilweise aufgeklärt und Grhl2 könnte einen wichtigen Baustein zu ihrem genaueren Verständnis liefern.

\n\nWeiterhin spekulieren die Autoren, dass Grhl2 auch in inneren Organen, wie zum Beispiel der Niere, von Bedeutung sein könnte. Die Nierenepithelzellen kleiden die beim Menschen mehrere Kilometer umfassenden Nierenkanälchen (Tubulussystem) aus. Dieses System bildet mit den Nierenkörperchen das „Herzstück“ der Niere, das Nephron. Dort werden die Schadstoffe aus etwa1 700 Liter Blut pro Tag gefiltert, wovon 180 Liter als Primärharn gesammelt und davon am Ende ein bis zwei Liter als Harn ausgeschieden werden. Die Untersuchungen der Autoren zeigen, dass Grhl2 besonders in dichten, undurchlässigen Abschnitten des Nephrons gebildet wird, die eine Feinabstimmung der Zusammensetzung des Harns vornehmen. Eine Fehlfunktion von Grhl2 könnte dort zu einer Änderung der Zelldurchlässigkeit und anderer Zelleigenschaften führen und damit an so unterschiedlichen Erkrankungen wie Nierenfehlbildungen oder der Entstehung von Bluthochdruck beteiligt sein.

\n \nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nDevelopment 137, 3835-3845, 2010; doi:10.1242/dev.055483; The transcription factor grainyhead-like 2 (Grhl2) regulates molecular composition of the epithelial apical junctional complex

Patient care / 20.10.2010
Rasche und interdisziplinäre Behandlung des Schlaganfalls im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Alle drei Minuten erleidet in Deutschland ein Mensch einen Schlaganfall – jeder fünfte stirbt daran. In Berlin und Brandenburg waren 2009 rund 15.000 Menschen von dem Akutereignis betroffen. Ein Schlaganfall trifft Betroffene oft plötzlich, doch es gibt Warnzeichen wie zunächst vorübergehende Ausfälle, z.B. Lähmungen oder Sehstörungen, die man ernst nehmen sollte. Ursache für derartige Ausfallerscheinungen ist eine zunehmende Minderdurchblutung des Gehirns – entweder durch ein Blutgerinnsel oder eine Hirnblutung. Dies hat zur Folge, dass lebenswichtige Nervenzellen keinen Sauerstoff mehr über das Blut erhalten. Die frühzeitige Diagnose dieser Probleme hilft einen Schlaganfall zu vermeiden oder zumindest, dauerhaften Schäden und einer drohenden Behinderung vorzubeugen.

\n\nDie Schlaganfallspezialstation „Stroke Unit“ in der Klinik für Neurologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch bietet eine ganzheitliche und effektive Versorgung von Patienten mit Schlaganfall (Apoplex) im Nordosten Berlins. Unter der Leitung des neuen Chefarztes der Klinik für Neurologie, Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann, arbeitet ein interdisziplinäres Team aus spezialisierten Neuroradiologen, Neuro- und Gefäßchirurgen, Krankengymnasten und Sprachtherapeuten eng mit erfahrenen Ärzten des Notfallzentrums mit Rettungsstelle zusammen.

\n\n„Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen das frühzeitige Erkennen und die optimale Behandlung der Symptome, die vor einem Schlaganfall auftreten. Durch gezielte Diagnostik und individuelle Therapiekonzepte können wir so bleibende Schäden und Spätfolgen vermeiden“ sagt Chefarzt Dr. Hagemann. Im Notfall wird mittels moderner Computertomographie und MRT umgehend festgestellt, welche Ursache für einen Schlaganfall vorliegt - bei einer Mangeldurchblutung erfolgt schnellstmöglich eine mechanische Wiedereröffnung des Gefäßes mit Kathetern oder die medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels durch die sogenannte „Fibrinolyse“.

\n\nDas erfahrene Therapieteam der „Stroke Unit“ sowie speziell geschultes Fachpflegepersonal begleiten Patienten nach einem Schlaganfall mit Hilfe einer individuell abgestimmten Rehabilitation, um die größtmögliche Selbständigkeit der Betroffenen wiederherzustellen.

\n\nSeit 2002 gibt es im HELIOS Klinikum Berlin-Buch die „Überregional zertifizierte Stroke Unit“. Aktuell erfolgte die Rezertifizierung im Februar 2009 durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

\n\nIm Rahmen der Chefarztvortragsreihe informiert Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann rund um das Thema „Schlaganfall – jede Minute zählt! Ursachen, Warnzeichen und Behandlung“ alle Interessierten am 26. Oktober 2010 um 18 Uhr im Konferenzraum Cafeteria im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich.

\n\nKlinikkontakt:

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Neurologie, Überregional zertifizierte Stroke-Unit, Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann, Telefon: (030) 94 01-54 200, E-Mail: georg.hagemann@helios-kliniken.de, www.helios-kliniken.de/berlin-buch

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/

Education / 19.10.2010
Wozu haben wir eigentlich Ohrenschmalz?

Es blubbert und brodelt, zischt und knallt. Auf der Bühne läuft eine Wissenschaftsshow. Gleich um die Ecke herrscht eine wesentlich ruhigere Arbeitsatmosphäre. Hier gehen Kinder in Workshops Fragen nach wie der, warum wir Ohrenschmalz haben. Und im Erdgeschoss gibt es an den verschiedenen Ständen großes Gedränge bei der Herstellung von Glibberschleim und Brausepulver. So sah es vom 28. bis 30. September 2010 bei den TSB Aktionstagen in der Urania aus.

\n\nEinmal im Jahr lädt die TSB mittlerweile schon traditionell alle Berliner Grundschulklassen der Stufen 3 bis 6 zu den Aktionstagen in die Urania ein. Unter dem Motto „Wer nicht fragt, bleibt dumm“ stellten auch in diesem Jahr der Forschergarten aus Berlin-Buch und viele Schülerlabore der Region ihre Experimente und Workshops vor und boten neue Möglichkeiten, sich mit Naturwissenschaften und Technik zu beschäftigen: Wieso funktioniert etwas so und nicht anders? Was steckt hinter Dingen, die man jeden Tag nutzt, ohne weiter nachzudenken?

\n\nDie Kinder reagierten begeistert. Mit großem Elan experimentierten sie, ließen sich von den Betreuern in den Workshops und an den verschiedenen Ständen ins Nachdenken bringen und nahmen neue Erkenntnisse mit nach Hause – zum Beispiel die, dass alle Säugetiere Ohrenschmalz haben und Ohrenschmalz eine Schutzfunktion hat, die verhindert, dass Schmutz und Bakterien in das Ohr eindringen können.

\n\nDas Ziel der Veranstaltung, Kinder zu begeistern und zu faszinieren, wurde im wahrsten Sinne des Wortes spielend erreicht. Damit das kein einmaliges Erlebnis bleibt, erhielten alle Schülerinnen und Schüler ein Experimentierbuch mit nach Hause. Dort können sie zahlreiche Versuche in Ruhe nachmachen.

\n\nAuch für die Lehrer stellte die TSB Informationen zusammen. Dazu gehören neben Experimentieranleitungen auch Unterrichtsmaterialien und Fortbildungshinweise in der Region. Schließlich ist Berlin-Brandenburg bundesweit führend bei außerschulischen Angeboten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.

\n\nDie Unterlagen, die alle mitnehmen können, sind TSB-Projektleiterin Annette Kleffel wichtig: „Ein solcher Aktionstag in der Urania, herausgehoben aus dem Alltag, ist für die Kinder eine tolle Erfahrung. Damit daraus mehr wird, muss diese einmalige Erfahrung vertieft werden. Mit den Aktionstagen wollen wir den Kindern einen guten Einstieg in naturwissenschaftlich-technische Themen bieten, ihre Neugierde wecken und Offenheit fördern. Gleichzeitig möchten wir den Lehrerinnen und Lehrern Anregungen bieten, Experimente vorstellen, mit denen man Kinder gewinnen kann und sicherstellen, dass die Lehrkräfte anschließen wissen, wo und wie sie sich noch fehlende Informationen beschaffen können.“

\n\nDie ursprünglich auf zwei Tage ausgelegte Veranstaltung wurde um einen Tag verlängert, weil die Resonanz so groß war. Viele Helfer aus den Laboren, aus der Lise Meitner- und der Robert Havemann-Schule sowie dem Andreas Gymnasium ermöglichten die reibungslose Durchführung. Annette Kleffel freut sich: „Die Veranstaltung um einen Tag zu verlängern, war eine organisatorische Herausforderung. Aber auch für die Klassen ist anstrengend, in die Urania zu kommen. Ich freue mich sehr über die Resonanz. Sie zeigt, dass die Berliner Lehrerinnen und Lehrer ihren Schülern was bieten möchten.“

Pressemitteilung TSB Technologiestiftung Berlin

Research / 19.10.2010
Bucher Porträts

Neuerscheinung: Lesen Sie diesmal das Porträt des Forschergartens vom Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch.

\n\nDie Entdeckerfreude und Wissbegierde von Kindern zu fördern und ihnen Naturphänomene zu erklären, ist das Anliegen des Forschergartens vom Campus Berlin-Buch. Seit 2006 besuchen Biologen, Physiker und andere Naturwissenschaftler Kindergärten und Grundschulen in Berlin und Brandenburg, um dort mit einfachen, jedoch spannenden Experimenten Themen wie Optik, Fliegen, Akustik, Kleine Küchenchemie, Strom und Magnetismus behutsam an die Kinder heranzutragen.

\n\nDer Forschergarten gehört, wie auch das Gläserne Labor vom Campus Berlin-Buch, zu den Vorreitern der Vermittlung von naturwissenschaftlicher Bildung durch Experimente für Kinder und Jugendliche. Die Wissenschaftler des Forschergartens entwickeln das Experimentierangebot ständig weiter, engagieren sich bei der Initiative Science-on-Stage, in der Langen Nacht der Wissenschaften oder bei den TSB-Aktionstagen in der Urania. Im Fokus steht auch die Aus- und Weiterbildung von Erziehern und anderen Multiplikatoren. Innovative Angebote wie Forschergeburtstage oder Forscherferien gehören zum kreativen Gesamtkonzept.

Research / 17.10.2010
Campus Berlin-Buch zu klein

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sendete am 13. Oktober 2010 einen Bericht über den wachsenden Biotechnologiepark des Campus Berlin-Buch:

\nBerlin Buch ist nicht gerade der Bezirk, wo der Bär steppt. Glauben die meisten zumindest. Dabei hat sich dort in der letzten Zeit ein Mauerblümchen zu einer richtig kräftigen Pflanze entwickelt. 1998 wurde der Biotechpark auf dem Campus Berlin Buch gegründet und inzwischen platzt dort alles aus den Nähten.
\n\nBeitrag von Kathrin Zauter

\n\nDen Beitrag können Sie im Archiv des rbb-online ansehen.

/ 13.10.2010
Bucher BürgerForum

Panke 2015 – ein Bach wird renaturiert, so lautet der Titel des Bucher BürgerForums am Dienstag, den 19. Oktober 2010, bei dem Andrea Wolter, Mitarbeiterin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz zu Gast sein wird.

\n\nPanke 2015 ist das erste gemeinsame Projekt der Länder Berlin und Brandenburg zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Ziel ist, der Panke wieder eine gute ökologische Qualität zurückzugeben. Begradigungen des Bachlaufs, Stauregulierungen, Bebauung der Aue und Schadstoffeinträge haben zu einer Minderung der Qualität des wertvollen Lebensraums geführt. Mit der Umgestaltung der Panke fällt der Startschuss für eine intensive Verbesserung aller Berliner Gewässer.

\n\nInteressierte sind herzlich eingeladen, sich über das Thema zu informieren und Fragen zu stellen.

\n\nEintritt frei.

\nBeginn: 18:00 Uhr

\n\nOrt: Restaurant Il Castello, Karower Str. 1, 13125 Berlin-Buch

Patient care / 10.10.2010
Erste Mitraclip-Operation im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Patienten mit einer bestimmten Art der Herzklappeninsuffizienz, der sogenannten Mitralklappeninsuffizienz, können jetzt in der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch besonders schonend behandelt werden. Der sogenannte Mitraclip erspart den Patienten eine Operation am offenen Herzen.

\n\nDie Mitralklappeninsuffizienz ist einer der häufigsten Herzklappenfehler in Deutschland. Die Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Dort strömt das mit Sauerstoff angereicherte Blut in die linke Herzkammer ein. Mit ihren beiden segelähnlichen Klappenteilen sorgt die Mitralklappe dafür, dass das Blut in den Blutkreislauf gepumpt wird und nicht zurück in die Lunge fließt. Ist die Mitralklappe nicht mehr dicht, kommt es zu einem Rückstau des Blutes in die Lunge. Die Folge: Luftnot und leichte Erschöpfbarkeit, die Patienten sind in Ihrem Alltag erheblich eingeschränkt.

\n\nBisher wurde bei Mitralklappeninsuffizienz entweder die defekte Mitralklappe durch eine Kunstklappe ersetzt oder aber durch eine sogenannte Klappenrekonstruktion wieder funktionstüchtig gemacht. Dies bedeutet für die Patienten jedoch eine große Operation am offenen Herzen.

\n\nIm HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurde jetzt zum ersten Mal eine Mitralklappenundichtigkeit mit einem sogenannten Mitraclip versorgt. Der kleine Clip wird zwischen die beiden Segel der Mitralklappe gesetzt und die Klappe so „zusammengeheftet“. Im Herzkatheterlabor wird der Katheter mit dem Mitraclip durch eine Vene an bis zum Herzen geführt. „Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass der Brustraum des Patienten nicht eröffnet werden muss und auch auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine verzichtet werden kann“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Jan Monti, Leiter des Herzkatheterlabors im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Dies bedeutet einen sehr schonenden Eingriff für die Patienten.“

\n\nDadurch ist die Methode in erster Linie für diejenigen Patienten geeignet, die ein Risiko für eine große Operation mit sich bringen, also Patienten mit Vorerkrankungen, einer schlechten Pumpfunktion des Herzens oder einer erhöhten Blutungsneigung. Der Mitraclip wird im Herzkatheterlabor unter Vollnarkose in einer zwei- bis dreistündigen Prozedur eingesetzt. Nach zwei bis drei Tagen kann der Patient schon wieder nach Hause gehen. „Dies ist ein weiterer großer Vorteil gegenüber einer Operation am offenen Herzen“, erklärt Dr. Monti, „besonders auch für ältere Patienten, die nach langer Liegezeit Probleme haben, wieder mobil zu werden.“

\n\nFür Patienten, die keiner Risikogruppe angehören, bleibt ein operativer Eingriff nach wie vor die erste Wahl. „Für alle Patienten mit Vorerkrankungen aber steht mit dem Mitraclip eine schonende und zuverlässige nicht-operative Methode zur Verfügung“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Henning Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Patienten diese Möglichkeit jetzt anbieten können.“

\n\n\nDie Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch verfügt über alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Kardiologie und Nephrologie – von der Basisdiagnostik bis zur speziellen Funktionsdiagnostik wie Kardio-CT oder Kardio-MRT. Im Herzkatheterlabor werden pro Jahr ca. 2.000 diagnostische Untersuchungen und ca. 800 therapeutische Eingriffe vorgenommen. Alle Formen der Herzrhythmusstörungen können in der sogenannten Elektrophysiologie diagnostiziert und behandelt werden. In der Klinik für Nephrologie (Nierenheilkunde) werden zudem alle akuten und chronischen Nierenerkrankungen behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf Diagnostik und Behandlung von Bluthochdruck und der Kombination von Herz- und Niereninsuffizienz.

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/

Research / 05.10.2010
Herbstliches Ferienprogramm auf dem Campus

Von Geheimschriften über Flugexperimente bis zum eigenen genetischen Fingerabdruck – das Herbstprogramm der Forscherferien auf dem Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch ist wieder vollgepackt mit Abwechslung und Spannung.

\n\nNeue Kurse wie Kryptologie, ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder und ein Umwelttag, bei dem die Kinder zum Beispiel eine Minikläranlage bauen werden, werden flankiert durch herbstliche Freizeitangebote. So wird es ein Lagerfeuer und selbst gebackenes Stockbrot geben, und die Kinder können sich auf das Basteln von Laternen, Drachen und Vogelhäuschen freuen. Am Herbsttag erfahren sie, warum die Blätter bunt werden, wie die Zugvögel ihren Weg finden und welche Früchte der Herbst bringt.

\n\nUm das Fliegen drehen sich viele kleine Experimente im Kurs Faszination Flugzeug, in dem die Kinder auch Geschichten über Leonardo da Vinci und Bernoulli erfahren und das Thema Bionik kennen lernen.

\n\nAlle Angebote richten sich an Kinder zwischen 6 und 16 Jahren, wobei das Mindestalter von Kurs zu Kurs variiert. Interessierte Eltern können die Betreuung halb- oder ganztags buchen, dass heißt, vier oder acht Stunden. Da das Ferienprogramm auf Initiative von Campus-Mitarbeitern entstanden ist, haben diese auch Vorrang bei der Buchung.

\n\n Im Herbstferienprogramm gibt es noch einige Plätze in folgenden Kursen:

\n\n12. Oktober Genetik für Anfänger

\n13. Oktober Sonne, Wind und Wasser – neue Energien

\n\n15. Oktober Exkursion durch den Körper

\n\n18. Oktober Herbst-Tag

\n\n19. Oktober Faszination Flugzeug

\n\n20. Oktober The best of : Seife kochen, Kräutersalz, Trockeneis

\n\n21. Oktober Optica y la vision

\n22. Oktober Umwelttag

\n\n\nDie Kurse am 11. , 12. , 14. und 21. Oktober sind ausgebucht.

\n\n\nKontakt:

\n\nClaudia Jacob
\n\nTel. 030 – 94 89 29 30
\n\ncjacob@bbb-berlin.de
\n\nwww.glaesernes-labor.de

\n\n\n\nDer Forschergarten ist eine Initiative des Gläsernen Labors und wird getragen von Physikern, Biologen und anderen begeisterten Naturwissenschaftlern, die in Kindergärten und Grundschulen Berlins und Brandenburgs durch Experimentierkurse die Wissbegierde und Entdeckungsfreude von Kindern und ihr Interesse für Naturphänomene fördern möchten. Er wird von der Eckert & Ziegler AG und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) unterstützt.

\n\nFotos: Eindrücke von den Forscherferien im Sommer 2010

Education / 27.09.2010
TSB Aktionstage 2010

4000 Schülerinnen und Schüler aus Berliner Grundschulen freuen sich: Sie sind bei den 5. TSB Aktionstagen vom 28. bis 30. September 2010 dabei. Sie haben dort die Gelegenheit, Experimente durchzuführen und an anderen naturwissenschaftlichen Mitmach-Angeboten teilzunehmen.

\n\n\nDie TSB Technologiestiftung Berlin bietet zusammen mit dem Forschergarten, dem Gläsernen Labor, dem PhysLab, MATHEON und der Lise-Meitner-Schule drei Tage lang Workshops und Mitmach-Versuche an, die darauf angelegt sind, dass sie von den SchülerInnen zu Hause beziehungsweise mit ihren Lehrern im Unterricht nachgemacht und weiterentwickelt werden.

\n\nFotos: An den Forschergartenständen können die Kinder zum Beispiel ihr Lungenvolumen testen, Dosentelefone bauen, Brausepulver selbst herstellen oder die eigenen Fingerabdrücke untersuchen.

Pressemitteilung TSB Technologiestiftung Berlin

Patient care / 26.09.2010
Bürgerforum Aktuelles aus dem HELIOS Klinikum

Das gesamte Investitionsvolumen des HELIOS Konzerns in Berlin-Buch beträgt 2010 rund 7 Millionen Euro, wovon allein 4,5 Millionen Euro auf Bauinvestitionen entfallen. Bis Ende dieses Jahres werden voraussichtlich im HELIOS Klinikum Berlin-Buch 44.000 Patienten aus Berlin und Brandenburg sowie aus dem In- und Ausland behandelt worden sein. Die Zahl der Entbindungen wird schätzungsweise bei 2.300 liegen. Diese kontinuierliche Steigerung von Patientenzahlen wird von strukturellen, personellen und baulichen Veränderungen begleitet, über die Verwaltungsleiter Christian Straub am 16. September 2010 auf dem Bucher BürgerForum informierte.

\n\nNicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für viele Bucher zählte es zu den besonderen Veränderungen in diesem Jahr, dass etliche langjährige Chefärzte – wie Prof. Dr. med. Friedrich Luft – in den Ruhestand verabschiedet wurden. Seit letztem Jahr wurden insgesamt sieben Chefarztpositionen bundesweit ausgeschrieben. „Neu geschaffen wurde die Stelle des Chefarzts vom Interdisziplinären Notfallzentrum mit Rettungsstelle, entsprechend der Bedeutung des Zentrums“, erläuterte Verwaltungsleiter Straub.

\n\nDas Konzept, fachliche Kompetenz in Zentren zu bündeln, um eine besonders hohe Qualität in Diagnostik und Therapie zu gewährleisten, wurde 2010 weiter verfolgt. So wurden die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie und die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie zum „Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie“ zusammengeschlossen. Erst kürzlich erhielten die Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie das Zertifikat einer „Chest Pain Unit“ (Brustschmerzzentrum), im April 2010 nahm das HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg seine Arbeit auf.

\n\nSicherheit und Transparenz

\n\nDer Sicherheit der Patienten wird seit 2009 nochmals verstärkt Rechnung getragen: Anhand von OP-Checklisten versichern sich die Anästhesisten und Chirurgen vor einer OP, ob die Werte des Patienten eine Operation zulassen, im Operationssaal überzeugen sie sich vor dem Eingriff bei einem „Time out“ von der Richtigkeit aller Parameter und beenden die Arbeit wiederum mit einem „Time out“, was unter anderem die Zählung der Instrumente beinhaltet. „Wir haben außerdem Sicherheitsarmbänder für Patienten eingeführt, damit die Identität immer ersichtlich ist“, so Straub.
\nIm Notfallzentrum wurde das „Manchester Triage System“ etabliert, womit den eintreffenden Patienten sofort begründete Dringlichkeitsstufen zugewiesen werden. Besonders ernste Fälle erhalten auf diese Weise von vornherein die notwendige Priorität. Monatliche Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen tragen dazu bei, Fehler zu vermeiden. Nicht zuletzt ist es ein Ansporn, dass die Qualitätsergebnisse des HELIOS Klinikums Berlin-Buch im Rahmen der bundesweiten „Initiative Qualitätsmedizin“ veröffentlicht werden.

\n\nFrisch gebackene Eltern erhalten im HELIOS Klinikum nicht nur Informationen über den sicheren Schlaf ihrer Neugeborenen, sondern auch kostenlose Babyschlafsäcke und sogar Babyschalen für den Transport im Auto. „Wir bieten den Eltern diese Utensilien an“, so Christian Straub, „weil wir davon überzeugt sind, dass sie wichtige Sicherheitsfaktoren darstellen.“

\n \nSeit Mitte 2009 werden regelmäßig Befragungen zur Zufriedenheit der Patienten durchgeführt, um schnell auf Kritik reagieren zu können. „Im Mai 2010 wurde zum Beispiel der Essensanbieter gewechselt, weil im Vormonat jeder dritte Patient mit der Verpflegung unzufrieden war“, erklärte Herr Straub. Die Berliner Firma, die das Krankenhaus jetzt beliefert, erhält wesentlich bessere Noten und ist zudem günstiger durch kürzere Lieferwege.

\n\nFür transparente Entscheidungswege sorgen auch Konzernregelungen im Umgang mit externen Partnern; so gibt es eine zentrale Einkaufsabteilung für medizinische Produkte, an die sich Pharmafirmen und andere Anbieter wenden müssen. Die Chefärzte und Abteilungsleiter beraten dann gemeinsam über die Produkte. „Damit werden nicht nur Interessenkonflikte und Korruption vermieden. Wir können als Konzern große Mengen abnehmen und dadurch gute Preise erzielen.“

\n\nBauliche Veränderungen im HELIOS-Klinikum Berlin-Buch

\n\nAuf dem Hufeland-Campus eröffnete im Haus 209 zu Beginn dieses Jahres erstmals eine Palliativstation mit 11 Betten. Das Dachgeschoss des Hauses 211, in dem die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ein Teil der Verwaltung untergebracht sind, wurde saniert, und im Haus 202 eine zusätzliche Station mit 30 Betten für den Bereich Uro-Gynäkologie in Betrieb genommen. Da sich die Geburtenrate seit dem Einzug in den Neubau fast verdoppelt hat, ist ein vierter Kreißsaal entstanden.

\n\nIm November 2010 ist der Umzug der gesamten Kinderklinik von der Wiltbergstraße in den Neubau an der Schwanebecker Chaussee vorgesehen. Sie wird ihr Domizil nun im Gartengeschoß des zuletzt angefügten Bauteils D erhalten und unter anderem mit einem kleinen Kinosaal ausgestattet sein. Der Außenbereich soll einen Spielplatz erhalten. In der ersten Etage wird das Kinderambulanzzentrum einziehen, in der Etage darüber werden sich das Sozialpädiatrische Zentrum, die Kinderchirurgie, -onkologie, -psychiatrie und -rheumatologie befinden.

\n\nBis zum Jahresende 2010 soll die Dialyse-Abteilung einen eigenen Anbau zwischen Bauteil B und C des Neubaus erhalten, der den Patienten einen kurzen Weg und Transportdiensten die direkte Anfahrt ermöglicht.

\n\nKünftig soll eine Kindertagesstätte in der Nähe des Klinikums etabliert werden, wofür derzeit Projektpartner gesucht werden. „Wir wollen gern spezielle Angebote wie Übernachtungsmöglichkeiten oder die Betreuung auch leicht erkrankter Kinder am Wochenende einrichten“, so der Verwaltungsleiter.

\n\nAusblick

\n\nHerr Straub legte dar, dass das HELIOS Klinikum Berlin-Buch für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Charité offen sei – nach wie vor auf projektbezogener Basis. „Eine Transparenz der Forschungstätigkeit hinsichtlich des Zeit- und Kostenaufwands ist möglich“, so seine Einschätzung. Als Beispiel nannte er die Arbeitsgruppe Kardiale MRT der Franz-Volhard-Klinik, die von Prof. Dr. med. Jeanette Schulz-Menger geleitet wird und sowohl in das Experimental and Clinical Research Centers von Charité – Universitätsmedizin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) als auch in die Klinik für Kardiologie und Nephrologie des HELIOS Klinikums Berlin-Buch eingebunden ist. Die Arbeitsgruppe leistet eine klinische Versorgung von ambulanten und stationären Patienten und ist in der Forschung der kardialen Magnetresonanz engagiert.

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/

Patient care / 25.09.2010
„Karow aktiv“ 2010

Laufen, Walking, Nordic Walking – alle Fortbewegungen zählten beim 5. allod-Gesundheitslauf, an dem sich über 300 sportlich Aktive aus Karow, Buch, Blankenburg und Panketal beteiligten. Einige Teilnehmer reisten eigens aus Potsdam an. Anlässlich des ersten größeren Jubiläums – 2005 fand der erste Lauf statt – winkten Sonderpreise für die schnellsten Schulklassen.

\n\nBereits zum dritten Mal wurde das sportliche Ereignis von der Gesundheitsmesse Nord-Ost begleitet, die gemeinsam vom Sportverein Karower Dachse e.V. und dem Robert-Havemann-Gymnasium in Karow veranstaltet wird. An 45 Ständen präsentierten sich Aussteller zu den Themen Gesundheit, Wohlbefinden und Berufsperspektiven in der Gesundheitswirtschaft. Zahlreiche Mitmach-Angebote luden die Besucher ein, selbst aktiv zu werden oder ihr Gesundheitswissen testen zu lassen. Zu den Ausstellern gehörten unter anderem Krankenkassen, Verbände, Vereine, Selbsthilfegruppen, Naturheilpraktiker, Wellness-Anbieter und Ausbildungseinrichtungen für Gesundheitsberufe.

\n\nEinige Schüler des Robert-Havemann-Gymnasiums hatten eigene Stände vorbereitet; sie erklärten beispielsweise wie Blutdruckmessgeräte funktionieren und überprüften auf Wunsch den Blutdruck von Besuchern. Die Mehrzahl der Schüler mischte sich jedoch unter das Publikum. „Die Teilnahme an den Aktionen der Gesundheitsmesse ist für alle obligatorisch, wobei die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Schwerpunkte setzen können“, erläuterte Lehrerin Helga Fenz. Hierfür gab es einen Laufzettel mit 27 Aktionen, von denen mindestens acht auszuwählen waren.

\n\nDie Guttempler boten zum Beispiel an, mit der „Rauschbrille“ verschiedene Alkoholpegel zu simulieren, um das Bewusstsein für die Gefährdung zu schärfen. Das Team des Forschergartens ermittelte, ob die tägliche Ernährung der Kinder und Jugendlichen ihren Energiebedarf ausreichend deckt und gab Tipps für eine gesunde Ernährung. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes übten mit den Schülern Wiederbelebungsmaßnahmen und das Anlegen von Verbänden. Weiterhin standen unter anderem Hör- und Sehtests, Geschicklichkeitstrainings, Kontrolle des Zahnbelags im „Kariestunnel“ der LAG Berlin, virtuelles Kopfball-Schießen, Gesundheitslauf und Vorträge zur Auswahl.

\n\nDie Abwechslung im Lernalltag beginnt für die Schüler schon mit den Vorbereitungen der Gesundheitsmesse, in die sie aktiv einbezogen werden. „Das ist insgesamt eine sehr effektive Form des Lernens“, so Frau Fenz, „aus diesem Grund erhalten alle Schüler im Anschluss auch einen Tag schulfrei.“

\n\nZu den prominenten Besuchern von Gesundheitsmesse und -lauf am 18. September 2010 gehörten die Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Schule und Sport, Lioba Zürn-Kastantowicz, der Ehrenpräsident des Berliner Turnerbundes, Peter Hanisch und die Vizepräsidentin des Landessportbunds Berlin, Gabriele Wrede.

\n\nFür seine Gesundheitsinitiative „Karow aktiv“ wurde der Verein Karower Dachse e.V. im Februar 2010 mit der Auszeichnung „Sterne des Sports in Gold“ geehrt, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, gemeinsam überreichten.

\n\nBundesweit hatten sich 2500 Vereine in einem dreistufigen Wettbewerb auf Lokal- und Landesebene gemessen. Nach dem Berliner Sieg 2009 und der Nominierung für die deutschlandweite Auszeichnung konnte sich der Sporttreff Karower Dachse e.V. über den dritten Platz im Wettbewerb auf Bundesebene freuen. Die Auszeichnung `Sterne des Sports´ steht für die große Vielfalt des Sports und die Bereitschaft der Vereine, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, so DOSB-Präsident Thomas Bach. Diese Verantwortung wird in unseren Sportvereinen Tag für Tag durch ehrenamtlich tätige Menschen mit großem Engagement gelebt.

\n\nDie Auszeichnung wird vom DOSB und den Volksbanken und Raiffeisenbanken verliehen.

\n\n\nFoto oben: Lernen, wo die Organe im menschlichen Körper sitzen

\nFoto unten: Auf die Waage gelegt: Verschiedene Päckchen (für das am Tag zuvor Verzehrte, z.B. Brötchen, Saft oder Gemüse) veranschaulichen, ob der Energiebedarf (ebenfalls ein Päckchen) gedeckt wurde

www.karowaktiv.de

Education / 24.09.2010
Berliner Forschergarten begeistert Bozener Kinder

Ein vierköpfiges Team vom Forschergarten beteiligte sich am 24. September 2010 an der „Langen Nacht der Forschung“ in Bozen, Italien. Im Gepäck hatten die Berliner Experimentatoren Versuchsanleitungen und Experimente für insgesamt drei Stationen und begeisterten damit von 17 bis 23 Uhr kleine und große Forscher.

\n\nIm Festzelt des Innenhofes der Europäischen Akademie EURAC drängten sich vornehmlich Familien mit Kindern an den drei Tischen, die der Forschergarten als Mitmach-Stationen zum Thema Hören gestaltet hat. Hier konnten Dosentelefone und Flaschenorgeln gebaut, faszinierende Klänge mit Kleiderbügeln erzeugt und die Fähigkeit zum räumlichen Hören getestet werden.

\n\nFörmlich überlaufen wurden die Stationen „Prismenbrille“ und „Gedächtnistraining mit dem Zauberwürfel“. Letztere schaffte es sogar mit einem Foto auf die Titelseite der Regionalzeitung „Alto Adige“.

Research / 22.09.2010
Neue Erkenntnisse zur Multiplen Sklerose

Neue Erkenntnisse über die Multiple Sklerose (MS), eine schwere Erkrankung des Nervensystems, haben jetzt Forscher in Berlin und Mainz gewonnen. Mit Hilfe bildgebender Verfahren, mit denen es möglich ist, Prozesse im lebenden Organismus zu untersuchen, konnten Dr. Volker Siffrin und Prof. Frauke Zipp (bisher Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, MDC, Berlin-Buch, jetzt Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) zeigen, dass fehlgeleitete Zellen des Immunsystems auch Nervenzellen direkt angreifen und schädigen und nicht nur die Isolierschicht um ihre Ausläufer (Axone).

\n\nDie Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem das zentrale Nervensystem angreift. Die Folgen sind, je nachdem welche Bereiche des Nervensystems angegriffen werden, unter anderen Muskelschwäche, Gehbehinderungen, Taubheitsempfindungen oder Sehstörungen. Die Immunzellen schädigen die schützende Hülle (Myelinschicht), mit der die Nervenfasern (Axone) ummantelt sind und die normalerweise sicherstellt, dass Erregungssignale weitergeleitet werden. Weshalb die Immunzellen aus dem Ruder laufen und körpereigene Strukturen als „fremd“ erachten und attackieren, ist unbekannt.

\n\nBisherige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Nervenzellen (Neuronen) schon im Frühstadium der Erkrankung erheblich geschädigt werden. „Seit der ersten Beschreibung der Erkrankung wird eine direkte Schädigung der Neuronen diskutiert“, erläutert Prof. Zipp. „Obwohl viele verschiedene Theorien über mögliche zugrundeliegende Mechanismen erörtert worden sind, etwa die Schädigung der Neuronen als Folge der zerstörten Myelinschicht, versteht man bisher nicht besonders gut, wodurch die Nervenzellen Schaden leiden.“

\n\nUm herauszufinden, ob Immunzellen bei der Schädigung von Nervenzellen eine Rolle spielen, untersuchten Prof. Zipp und ihre Mitarbeiter Mäuse mit einer Erkrankung, die der menschlichen Multiplen Sklerose ähnelt (experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis). Für ihre Forschungen setzten sie ein Zwei-Photonen-Mikroskop ein. Dieses Mikroskop macht es möglich, Prozesse im lebenden Organismus in Echtzeit zu erforschen. Sie konnten dabei beobachten, dass bestimmte Immunzellen (Th17-Zellen) die Nervenzellen direkt kontaktieren, ähnlich wie Nervenzellen über ihre Synapsen miteinander Verbindung aufnehmen.

\n\nErhöhter Kalziumspiegel in den Neuronen

\n\nDie Interaktion von Th17-Immunzellen und Neuronen löste erhöhte Kalziumspiegel im Innern von Neuronen aus. Kalzium im Zellinnern ist an der Erregung von Nerven- und Muskelzellen beteiligt und führt bei lang anhaltender Erhöhung zum Zelltod. Einen erhöhten Kalziumspiegel in Nervenzellen können die Forscher in ihren Versuchen mit Mäusen zum Teil wieder normalisieren, wenn sie die Zellen mit Substanzen behandeln, die normalerweise zur Behandlung erhöhter Erregbarkeitszustände eingesetzt werden.

\n\n„Unser Einsatz von bildgebenden Verfahren, mit denen wir Vorgänge im lebenden Organismus untersuchen können, hat uns gezeigt, dass die Schäden an den Neuronen durch die Immunzellen sehr früh auftreten und dass diese Schädigungen möglicherweise auch behandelt werden können“, erklärt Prof. Zipp: „Womöglich sind die durch das Immunsystem ausgelösten erhöhten Kalziumspiegel im Zellinnern von Neuronen ein Angriffspunkt für künftige Therapien”. Doch wird es noch Jahre dauern, bis klar ist, ob das ein gangbarer Weg zur Behandlung der Multiplen Sklerose sein wird.

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

Immunity, DOI 10.1016/j.immuni.2010.08.018; In vivo imaging of partially reversible Th17 cell-induced neuronal dysfunction in the course of encephalomyelitis

Research / 20.09.2010
Green goes Wissenschaft: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen besucht Campus Berlin-Buch

Der Vorstand der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus besuchte am 21. September 2010 den Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch.

\n\nDr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer und Teamleiter des Gläsernen Labors und Dr. Andreas Mätzold, Geschäftsführer BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch führten den Fraktionsvorstand durch die Schülerlabore des Gläsernen Labors des Campus Berlin-Buch. Anschließend fand eine Gesprächsrunde mit dem Vorstand statt, an der auch Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) teilnahm. Dabei ging es um die Themen Gläsernes Labor und Vermittlung von praxisnahen Einblicken in Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten, Internationale Zusammenarbeit von forschungsorientierten BioTech-Standorten sowie Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft und die Ansiedlung und Innovation.

\n\nDas Treffen endete nach einem Campus-Rundgang und dem Besuch einer Forschungsgruppe am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die derzeit eine Firmenausgründung vorbereitet.

\n Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen, Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin

Education / 19.09.2010
Forschergarten-Plakette für Kita „Kleine Schlaufüchse“

Am Weltkindertag, dem 20. September 2010, überreichte das Forschergartenteam der Kita „Kleine Schlaufüchse“ in Berlin-Buch eine Forschergarten-Plakette und einen Forscherexperimentierkoffer. „Damit möchte sich der Forschergarten für die schöne und langjährige Zusammenarbeit mit der Kita bedanken“, so Diplombiologin Claudia Jacob, Projektkoordinatorin des Forschergartens. Seit 2007 experimentieren regelmäßig kleine „Schlaufüchse“ mit den Wissenschaftlerinnen des Forschergartens.

\n\nMit einfachen, jedoch spannenden Experimenten werden naturwissenschaftliche Themen – wie z.B. Fliegen, Optik, Akustik, Kleine Küchenchemie, Strom und Magnetismus – behutsam an die Kinder herangetragen. Dabei werden die physikalischen und chemischen Experimente jeweils in Geschichten „verpackt“. Beim Thema Magnetismus unternehmen die Kinder zum Beispiel eine Zeitreise bis zur Entdeckung des Magnetismus vor mehr als 2000 Jahren: Der Legende nach beobachtete ein griechischer Schafhirte, dass kleine Steinchen an den eisernen Nägeln seiner Sandalen haften blieben. Offenbar weidete er seine Herde in einer Gegend mit Magneteisensteinvorkommen. „Durch Geschichten werden die Phänomene vorstellbar, erhalten einen Alltagsbezug“, erläutert Claudia Jacob. Wenn die Kinder anschließend selbst einen Minimagneten herstellen, ist dieses Wissen hilfreich.

\n\n„Nach unseren Erfahrungen ist es wichtig, den Kindern viel Zeit zu lassen, die Phänomene im Experiment selbst zu entdecken“, so Frau Jacob. Das, was sie dabei erlebt haben, wird auch dokumentiert: Schon mit vier Jahren zeichnen die Kleinen ihr eigenes Forschertagebuch.

\n\nDie Begeisterung für die wöchentlichen Experimentierstunden ist groß: Mehr als 360 Kinder der Kita „Kleine Schlaufüchse“ haben bereits teilgenommen. Auch die Erzieherinnen besuchten eine Weiterbildung des Forschergartens zum Thema naturwissenschaftliche Experimente im Kindergarten.

\n\nInzwischen hat die Beschäftigung mit den naturwissenschaftlichen Themen ein eigenes Gewicht im Profil der Kita „Kleine Schlaufüchse erhalten. Die Kinder verfügen über Bereiche, in denen sie täglich anderthalb Stunden altersgerecht und selbstständig Phänomene der unbelebten Natur entdecken können – so weit wie nötig unterstützt von den Erzieherinnen. Prismen, Eimer, Trichter, Schläuche, Waagen, Lupen, Magnete, eine Kiste mit feinstem Sand, Experimentierbücher, Schrauben und ein Holzbrett mit Bohrungen stehen bereit zur Benutzung. Ein winziger Motor kann vielfältig eingesetzt werden, zum Beispiel, um einen selbst hergestellten Rotoraufsatz aus Papier in Bewegung zu setzen. „Aus einem alten Kassettenrecorder haben wir gemeinsam einen Schaltkreis ausgebaut, damit die Kinder ihn betrachten können“, erklärt Erzieherin Katrin Nordmann.

\n\nDiese Vielfalt von Anregungen führt dazu, dass die Mädchen und Jungen eigene Fragestellungen entwickeln, worauf die Erzieher besonders stolz sind. „In solchen Momenten ist es wichtig, die Fragen der Kinder aufzugreifen“, so Frau Nordmann. Zum Beispiel überlegten zwei Forscherkinder beim Aufwischen, welche Materialien am saugfähigsten seien, und daraus entwickelte die Erzieherin eine Reihe von Experimenten; unter anderem wurde eine Windel getestet und in ihre Bestandteile zerlegt.

\n\nNachwuchsforscher unterwegs
\nIm Juni 2010 experimentierten der Forschergarten und eine kleine Forscherkindergruppe der Kita erstmalig gemeinsam mit Senioren im RENAFAN ServiceLeben LudwigPark. Erfahren im Experimentieren, konnten die Kinder ihren Seniorpartnern mit Leichtigkeit assistieren, und alle Beteiligten waren mit großer Freude dabei. Nun packt das Forschergartenteam seine Kisten für einen weiteren generationsübergreifenden Experimentiervormittag im LudwigPark am 22. September 2010 – wieder mit den Kindern der Kita „Kleine Schlaufüchse“.

\n\nDer Forschergarten ist eine Initiative des Gläsernen Labors und wird getragen von Physikern, Biologen und anderen begeisterten Naturwissenschaftlern, die in Kindergärten und Grundschulen Berlins und Brandenburgs durch Experimentierkurse die Wissbegierde und Entdeckungsfreude von Kindern und ihr Interesse für Naturphänomene fördern möchten. Er wird von der Eckert & Ziegler AG und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) unterstützt.

\n\nFoto Startseite: Die neue Leiterin des Kindergartens, Kerstin Schmolla, nimmt die Forschergarten-Plakette entgegen
\nFoto oben: Forschergartenteam bei der feierlichen Übergabe der Plakette: Claudia Berndt, Dr. Bärbel Görhardt und Rita Mitlöhner (v.l.n.r.)
\nFoto unten: Beim Auspacken des Experimentierkoffers (Foto K. Spitz)

Research / 15.09.2010
Zwei Helmholtz-Nachwuchsgruppen für das MDC

Dr. Daniela Panákova (Harvard Medical School, Boston, USA) und Dr. Oliver Rocks (Mount Sinai Hospital, Toronto, Kanada) werden Helmholtz-Nachwuchsforschergruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie erhalten je insgesamt 1,25 Millionen Euro für fünf Jahre. Die Förderung stammt zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft und vom MDC. Insgesamt fördert die Helmholtz-Gemeinschaft, zu der auch das MDC gehört, in der achten Ausschreibungsrunde 18 Nachwuchsforscher.

\n\nDr. Panákova erforscht vor allem die Steuerung von Kalziumströmen durch elektrochemische Signale und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Herzens sowie auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dr. Panákova stammt aus der Slowakei und studierte an der Comenius Universität in Bratislava. Sie machte ihre Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden, wo sie zwei Jahre nach ihrer Promotion als Postdoktorandin arbeitete. 2007 ging sie an die Harvard Medical School nach Boston, USA. Zunächst arbeitete sie dort am Herz-Kreislauf-Forschungszentrum des Massachusetts General Hospital und ab 2009 am Brigham and Women`s Hospital. 2008 erhielt sie aufgrund ihrer Leistungen eine Förderung durch das internationale Human Frontier Science Program (HFSP).

\n\nDr. Oliver Rocks erforscht Proteine (Rho-Proteine), die eine entscheidende Rolle bei der Weiterleitung von Signalen im Organismus spielen und damit wichtige zelluläre Prozesse steuern. Sind diese Prozesse gestört, können Krebszellen metastasieren, oder Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie neurologische Erkrankungen die Folge sein. Dr. Rocks stammt aus Meppen. Er studierte Biochemie in Bielefeld und promovierte an der Universität Bochum. 2005 erhielt er die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen. Es folgten Stationen an verschiedenen Max-Planck-Instituten in München und Dortmund sowie am Weizmann-Institut, in Rehovot, Israel, und am Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Seit 2007 forscht er mit einem HFSP-Stipendium am Samuel Lunenfeld Research Institute am Mount Sinai Hospital in Toronto, Kanada.

\n\nDie Helmholtz-Gemeinschaft richtete ihr Nachwuchsforscherprogramm 2003 ein, um jungen Forschern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit zu geben, früh wissenschaftlich selbstständig zu arbeiten. Mit den beiden jetzt bewilligten Nachwuchsgruppen hat das MDC insgesamt acht solcher Nachwuchsgruppen, von denen zwei inzwischen zusätzlich eine Millionenförderung über den European Research Council (ERC) eingeworben haben.

Education / 11.09.2010
Vom Runden Tisch zur Direkten Demokratie

Einladung zur öffentlichen Veranstaltung:

Die Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin, deren Schulgebäude zurzeit saniert wird, darf glücklicherweise für ca. vier Monate in der leerstehenden Schule in der Walter-Friedrich-Straße 16 zu Gast sein und möchte sich bei den Bürgern von Buch mit einer interessanten öffentlichen Veranstaltung bedanken.\nWir haben für den Politikunterricht unserer Schüler den „Omnibus für Direkte Demokratie in Deutschland“ (www.omnibus.org) eingeladen.\nDieser Bus reist seit Jahren durch Deutschland und sucht das Gespräch mit uns, den Bürgern unseres Landes, über das Thema „Direkte Demokratie und Volksabstimmung“.

\nAm Mittwoch, dem 15.9.2010 steht der Bus von 8.00 bis 18.00 Uhr in der Sackgasse vor „unserer“ Schule in der Walter-Friedrich-Straße.

\nEr ist durchgehend geöffnet und steht zum Gespräch und für alle Fragen offen.\nDa der Ansatz des Runden Tischs mit dem Untergang der DDR leider auch verschwunden ist, könnte das Instrument der Volksabstimmung helfen, den Impuls wieder zu beleben, die Bürgerschaft an den politischen Fragen, die sie selbst betrifft, zu beteiligen.

\nWir würden uns freuen, wenn Sie die Gelegenheit nutzen, sich über „Direkte Demokratie“ zu informieren, denn es geht uns alle täglich an und wir sollten nicht nur alle vier Jahre die Stimme 'ab-geben'.

\n\nMichael Benner
\nLehrer der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin
\nwww.waldorfschule-mv.de



\n\nHINTERGRUND

\n\nDirekte Demokratie – das ist die Möglichkeit der unmittelbaren Gesetzgebung durch das Volk, der Volksentscheid nach vorheriger freier Information. Die Volksabstimmung ermöglicht, dass aus allen Lebens- und Arbeitsbereichen der Gesellschaft Lösungs- und Gestaltungsvorschläge in die öffentliche Diskussion und die politische Willensbildung eingebracht werden können.
\nDer OMNIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE IN DEUTSCHLAND beruht auf einer von politischen Parteien unabhängigen Bürgerinitiative, die in Form einer gemeinnützigen GmbH agiert.
\nGemeinsam mit dem bundesweiten Verein „Mehr Demokratie e.V.“ initiiert der OMNIBUS immer wieder Volksbegehren auf Landesebene zur Verbesserung und Einführung der Direkten Demokratie. Das hat mit dazu geführt, daß es inzwischen in allen Bundesländern gesetzliche Regelungen für landesweite Volksabstimmungen und Abstimmungen auf der kommunalen Ebene gibt.

\nFoto oben: Schüler der Waldorfschule vor dem Bus im Jahr 2007
\nFoto unten: Werner Küppers, der den Omnibus fährt, mit Michael Benner

Einladung der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin

Patient care / 10.09.2010
1.500 Geburt im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Pünktlich zum errechneten Geburtstermin erblickte am 2. September 2010 um 17.29 Uhr die kleine Juliana Lidle das Licht der Welt. Damit ist Mama Helene Lidle schon die 1.500 Mutter, die in diesem Jahr ihr Kind im HELIOS Klinikum Berlin-Buch zur Welt bringt. Für die 22-Jährige Kauffrau für Bürokommunikation und ihren Mann Johannes Lidle aus Hohenschönhausen ist es das erste Kind. „Haare, Ohren und Kinn hat sie eindeutig vom Papa geerbt“ sagt die stolze Mutter, „von mir hat sie vor allem die Fingerchen“. Vater Johannes, 26, ist glücklich, dass Mutter und Kind die Geburt so gut überstanden haben. „Er kann sich vorstellen auch noch mehr Kinder zu bekommen“, so Helene Lidle.

\n\n„Der neue vierte Kreißsaal wird von den werdenden Müttern sehr gut angenommen“, freut sich Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Durch diese Investition bieten wir den Schwangeren zusätzlichen Raum, um in entspannter und familiärer Atmosphäre zu entbinden.“

\n\n„Sicher und individuell“ – das ist das Motto der geburtshilflichen Abteilung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Neben einer modernen Geburtshilfe bietet das Klinikum auch eine umfassende Versorgung von Risikoschwangerschaften, Mehrlingsgeburten und Frühgeborenen. So arbeiten im Bucher Perinatalzentrum, der höchsten Versorgungsstufe für Frühgeborene auch unter 1500 Gramm Geburtsgewicht, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik für Kinderchirurgie eng mit der Geburtshilfe zusammen. Diese intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit garantiert eine optimale Versorgung von Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt und dies rund um die Uhr.

\n\nKlinikkontakt:

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch
\nGeburtshilfe
\nSchwanebecker Chaussee 50\n13125 Berlin

\nTelefon (030) 9401-53300
\nSchwangerenberatung unter 9401-53345

\n \nJeden 1., 2. und 3. Dienstag im Monat findet um 17.30 Uhr ein Informationsabend statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

\n \nIm Internet (Link siehe unten) finden Sie weitere Informationen zur Geburtshilfe sowie zur HELIOS Elternschule „Haus Kugelrund“.

www.helios-kliniken.de/berlin-buch

Research / 01.09.2010
Hörspielkino beim Bucher Wissenschaftssommer

Der „Bucher Wissenschaftssommer“ lockte am 2. September 2010 zum Hörspielkino unterm Campushimmel. Viele Bucher Science Fiction- und Krimifans ließen sich nicht vom kühlen und nassen Wetter abschrecken. Während die Liegestühle im Freien leer blieben, füllten sich die Sitze im Axon-Hörsaal.

\n\nCornelia Lanz, administrativer Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), begrüßte die Gäste im Namen der gemeinsam einladenden Institutionen MDC, FMP, Charité und BBB Management GmbH des Campus Berlin-Buch mit dem Gläsernen Labor. Anschließend wurde das Kriminalhörspiel „Das Wittgenstein-Programm“ präsentiert, das 1998 als Gemeinschaftsproduktion von NDR und WDR nach der Romanvorlage von Philip Kerr entstanden war (Deutscher Krimipreis 1995). Eine Projektion von Bildern aus dem „Best Sientific Images Contest“ des Campus Berlin-Buch und Impressionen aus London ersetzte den Sternenhimmel.

\n\n„Philipp Kerr entwirft das Szenario einer Gesellschaft, die ‚potenzielle männliche Psychopathen’ durch eine groß angelegte Untersuchung identifiziert. Fehlt den Probanden der so genannte ventromediale Kern (VMK) im Gehirn, werden sie vorsorglich in einer Datei zur Verbrechensbekämpfung erfasst, da Gehirnforscher eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung schwerer aggressiver Verhaltensstörungen voraussagen. Kampagnen, die dafür werben, sich dieser – freiwilligen – Untersuchung zu unterziehen, versprechen Anonymität und psychotherapeutische Behandlung im Fall von psychischen Störungen.

\n\nBei der fieberhaften Ermittlung im Fall eines Londoner Serienmörders stellt sich heraus, dass der Gesuchte einer der VMK-negativen Probanden ist, der eigenständig und zielgerichtet, scheinbar „im Interesse der Gesellschaft“, VMK-negative Personen eliminiert...

\n\nDie Spannung des Hörspiels verdankt sich nicht zuletzt den ethischen Fragen, die der Roman aufwirft.“

\n\nDer Bucher Wissenschaftssommer ist Teil des Berliner Wissenschaftsjahres 2010. Berlin feiert damit in diesem Jahr seine Wissenschaften, Anlass sind die Jubiläen von fünf der ältesten und renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen: So feiert die Staatsbibliothek zu Berlin ihre Gründung vor 350 Jahren, die Charité – Universitätsmedizin Berlin ihre Gründung vor 300 Jahren, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr erstes Statut von 1710 und ihre Eröffnung 1711, die Humboldt-Universität zu Berlin ihre Gründung vor 200 Jahren und die Max-Planck-Gesellschaft die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, ihrer Vorläuferorganisation, vor 100 Jahren. Ebenso runde Geburtstage feiern das Museum für Naturkunde mit seiner Gründung vor 200 Jahren; der Botanische Garten und das Botanische Museum gedenken ihrem 100-jährigen Bestehen und Wirken am Standort Berlin Dahlem.

Research / 31.08.2010
Städtebaulicher Wettbewerb zum Campus Buch

Der im Mai dieses Jahres von der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch gemeinsam mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie und der Charité Universitätsmedizin in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgelobte nichtoffene Wettbewerb „Fortschreibung der städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenplanung des Campus Berlin-Buch“ wurde nach eintägiger Sitzung des Preisgerichts am 23. 08. 2010 entschieden. Die Architektenkammer Berlin wirkte vor und während des Wettbewerbs beratend mit.

\n\nGegenstand des Wettbewerbs ist die rund 320.000 Quadratmeter große Liegenschaft des Campus Berlin-Buch, ein seit 1930 historisch gewachsener biomedizinischer Wissenschaftsstandort von internationalem Renommé. Auf ihm arbeiten seit Anfang der 90er Jahre Einrichtungen der Grundlagen- und klinischen Forschung sowie ein BiotechPark mit Innovations- und Gründerzentrum. Der als Landschaftspark gestaltete Campus ist mit Gebäuden unterschiedlichen Alters und Funktion bebaut.
\nNach 1990 vollzog sich die städtebauliche und landschaftsplanerische Entwicklung des Campus Berlin-Buch auf Basis eines 1996 erarbeiteten Rahmenplans. Bestandsbauten wurden saniert und modernisiert. Für Forschung und Unternehmen wurden in Form einer klaren Quartierbildung neue Gebäude errichtet. Dem Ausbau des Campus ging sowohl im Jahr 2004 als auch im Jahr 2008 ein Fortschreiben des Rahmenplans voraus. Nunmehr steht eine weitere Ausbaustufe des Campus an. Sie erfordert, die Rahmenplanung erneut fortzuschreiben.

\n\nHauptaufgabe des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs war es, im Rahmen eines Gesamtkonzeptes ein zukunftsweisendes Leitbild für die Campus-Liegenschaft zu entwickeln, die dem Anspruch eines führenden Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg gerecht wird. Dabei sind die geplante Baumaßnahmen und Investitionen optimal in die vorhandene Campusstruktur einzupassen, weitere Bebauungsmöglichkeiten zu identifizieren und maximal verträgliche Baumassen unter Berücksichtigung der stark eingeschränkten Verfügbarkeit von Flächen zu definieren.
\nDie Fortschreibung hat eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Campus unter Wahrung seines typischen Parkcharakters zu gewährleisten. Bei der Verkehrsplanung steht die Erarbeitung eines Konzepts für die Anbindung des Campus-Nordbereichs zur Campus-Mitte und dem Eingang Robert-Rössle-Straße im Mittelpunkt. Gegenstand des Wettbewerbs war es ferner, Anregungen zu liefern, wie die Kommunikationsstrukturen unter dem Aspekt der räumlichen Vernetzung auf dem Campus optimiert werden können.

\n\nAm nichtoffenen Wettbewerb, der für Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten bzw. Stadtplanern und Landschaftsarchitekten im kooperativen Verfahren Anfang Mai 2010 ausgeschrieben wurde, beteiligten sich 47 Bewerber. Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden sieben Arbeitsgemeinschaften ausgewählt und zum Ausgabekolloquium am 16. 06. 2010 eingeladen. Das Preisgeld betrug insgesamt 21.000 Euro, zusätzlich standen pro Bearbeitungsteam 3.000 € als Aufwandsentschädigung zur Verfügung.

\n\nUnter dem Vorsitz des Berliner Architekten Johannes Löbbert entschied das 13-köpfige Preisgericht nach ausführlicher Diskussion wie folgt:

\n\n \n1. Preis (10.000 €)

\nkleyer.koblitz.letzel.freivogel
\ngesellschaft von architekten mbh, Berlin\t

\n\t\t\t\nsinai.
\naust. Schroll. Schwarz.
\nFreiraumplanung + Projektsteuerung GmbH, Berlin

\n\n2. Preis (7.000 €)

\t\nHEIDE & VON BECKERATHv
\nARCHITEKTEN BDA, Berlin

\n\t\t\t\ncapattistaubach
\nUrbane Landschaften, Berlin

\n\nHappold Ingenieurbüro GmbH, Berlin

\n\n3. Preis (4.000 €)

\t\nSMAQ – architecture urbanism research, Berlin

\nHL Landschaftsarchitekten, Berlin

\n\n\n\nDas Preisgericht empfiehlt dem Auslober, wenn zur Realisierung des Städtebaulichen Entwurfes weitere Planungsleistungen vergeben werden, diese Leistungen unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts an den Ersten Preisträger vergeben sowie den ersten Preisträger beratend bei der Umsetzung des Masterplanes nach Bedarf hinzuzuziehen.

\n\nAus der Beurteilung des Preisgerichts:

\nDer Entwurf wird geprägt von einer über die begleitenden Alleen städtebaulich gut gelungenen Verbindung des Nord- und Südteiles und einer betonten Ost-West-Achse, die vorgeschlagene Bebauung bildet ferner einen ausdrucksvollen Ring um das zentrale Grün.
\n\nDie historische Bausubstanz des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung (KWI) ist im Entwurf erhalten, in ihrem Zusammenhang gestärkt und sehr gut in das Gesamtensemble eingebunden. Die West- und Nordanbindung wird in Allee-Form funktional sehr gut gelöst.
\nDer Umgang mit dem zentralen Wald ist angemessen, es erfolgt nur eine moderate Ausdünnung in den Randbereichen, die jedoch die gewünschte Lockerung verspricht. Die vorgeschlagene Erweiterung der Rössle-Klinik nutzt den vorhandenen Raum nahezu optimal. Der städtebauliche Entwurf wirkt hinsichtlich der dargestellten Baumassen der Freiraumtypen etwas zu städtisch. Die östliche Wald-Allee scheint überbetont, insbesondere ist die Dopplung Wald-Baumreihe überinstrumentiert. Der Stellplatznachweis ist nicht in ausreichender Tiefe dargestellt, \nDie Enden der Achsen und die baulichen Achs-Gelenke sollten noch klarer ausgearbeitet werden. Die Anbindung zur Karower Chaussee ist durch die Doppelallee sehr repräsentativ und kraftvoll ausgearbeitet und ermöglicht einen wahrnehmbaren Campuseingang.
\nDie Ost-West-Allee geht in den zentralen Platz des Campus über, wobei ein zentraler Begegnungspark entsteht. Der Entwurf lässt sich in den ersten Schritten zeitnah umsetzen und ist gut in mehrere Abschnitte gegliedert, die schon in den ersten Umsetzungsphasen eine deutliche Stärkung des Campus erwarten lassen. Nicht zuletzt hierin liegt das Potential dieses insgesamt schlüssigen Beitrags.

\n\nAUSSTELLUNG

\nDie Ausstellung kann an folgenden Orten besichtigt werden:

\n\n30. 08. 10 bis 10. 09. 10
\nMo - Fr von 8.00 bis 18.00 Uhr

\n\nAusstellungsort:
\nMax Delbrück Communications Center, Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin-Buch

\n\nsowie anschließend

\n\n13. 09. 10 bis 1. 10. 10
\nMo - Sa von 10.00 bis 18.00 Uhr

\n\n\nAusstellungsort:
\nLinker Seitenraum im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,\nAm Köllnischen Park 3, 10179 Berlin-Mitte

\n\n(Die Eröffnung findet am Dienstag, den 14.09.2010 um 18:00 Uhr statt.)

\n\n\nWeitere Informationen:

\nDr. Ulrich Scheller
\nBBB Management GmbH Campus Berlin-Buch
\nRobert-Rössle-Str. 10
\n13125 Berlin-Buch
\nTel./Fax: 030-9489-2511/3812
\nE-Mail: u.scheller@bbb-berlin.de
\nwww.bbb-berlin.de

\n\n\nAbbildungen:

\nDer Entwurf von SMAQ – architecture urbanism research, Berlin und HL Landschaftsarchitekten, Berlin (3. Preis) sieht einen Bibliotheksneubau mit einem Aussichtsrahmen vor, der als Hochpunkt eine Attraktion bildet und den Besuchern einen Überblick über den Campus bietet. Er markiert deutlich das neue Zentrum in der Nähe des Haupteingangs mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Mensa und Café, die ebenfalls mit Neubauten stärker ins Zentrum gerückt werden. (Abb. oben).
\nBlick zum Haupteingang: Links befindet sich die versetzte Bushaltestelle, die in Verbindung mit dem Café ein markantes Dach erhalten soll, rechts die Bibliothek (Abb. unten).

Patient care / 30.08.2010
Teilmilzentfernung per Schlüssellochmethode

Im HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurde zum 125. Mal einem Kind minimalinvasiv ein Teil der Milz entfernt. Die Operation wird in dieser schonenden Form in Deutschland nur sehr selten durchgeführt.

\n\nDie dreijährige Sophia aus Ulm leidet seit ihrer Geburt an Kugelzellanämie, der häufigsten Blutkrankheit in Mitteleuropa. Bei der Kugelzellanämie (Sphärozytose) sind die roten Blutkörperchen nicht wie sonst scheibenförmig, sondern haben die Form einer Kugel. Die Milz ist das Organ, das für den Abtransport beschädigter Blutkörperchen und anderer Schadstoffe zuständig ist. Die Verformung der Blutkörperchen bei der Kugelzellanämie stuft die Milz als defekt ein und baut sie ab. Die Folge ist ausgeprägte Blutarmut, die Kinder sind antriebslos, extrem blass und zeigen ein sehr schlechtes Blutbild. Rund 33.000 Menschen sind in Deutschland schätzungsweise davon betroffen.

\n\nWeil die Milz durch die Kugelzellanämie mehr arbeiten muss, beginnt sie, sich zu vergrößern. „Bei einem Kind von drei Jahren hat die Milz normalerweise ein Volumen von 50 Millilitern, bei Sophia hatte sie ein Volumen von über 1000 Millilitern“, erklärt Professor Dr. med. Klaus Schaarschmidt. Je größer die Milz wird, desto mehr Blut kann sie jedoch abbauen – ein gefährlicher Kreislauf beginnt. Bei schwereren Typen der Kugelzellanämie fällt die Konzentration der roten Blutkörperchen, der sogenannte HB-Wert, so weit ab, dass die Gabe von Blutkonserven notwendig wird. „Sophia hat mit ihren drei Jahren bereits 24 Blutkonserven bekommen, das ist eine enorme Belastung für einen so kleinen Körper“, erklärt der Chefarzt. „Die Blutkonserven werden vom Organismus sehr schnell abgebaut, und der Körper erhält jedes Mal eine große Menge Eisen. Dies führt auf die Dauer zu schweren Leberschäden bis zur Leberzirrhose.“ Als Abbauprodukt des Bluts wird zudem Gallensäure produziert – infolge leiden die Kinder unter Gelbsucht und bekommen häufiger Gallensteine.

\n\nEine Lösung könnte die komplette Entfernung der Milz sein, doch Kinder bis zum 6. Lebensjahr benötigen das Organ zur Ausreifung ihres Immunsystems. Aus diesem Grund entfernt man seit einigen Jahren nur einen Teil der Milz – normalerweise mit einem großen Bauchschnitt. „Wir haben in der Klinik für Kinderchirurgie 2002 zum ersten Mal mit der laparoskopischen Methode bei einem Kind einen Teil der Milz entfernt“, sagt Professor Schaarschmidt. „Wenn die Milz so stark vergrößert ist – bei Sophia war die Milz 23 Zentimeter lang – dann wäre natürlich auch ein entsprechend großer Schnitt bei der OP nötig. Da war der laparoskopische Eingriff, den wir vorgenommen haben, wesentlich schonender für das Kind.“ Bei dieser minimalinvasiven Operationsmethode werden insgesamt vier kleine Schnitte von etwa 5 mm gemacht, am Bauchnabel ein etwas größerer. Durch diese Öffnungen werden die Operationsinstrumente eingeführt. Der Teil der Milz, der entfernt werden soll, wird in eine Art Plastiksack gehüllt, in kleine Stücke zerteilt und durch die Öffnung am Nabel herausgezogen.

\n\nDas kleine Stück Milz, das dann noch übrig ist, kann dann die wie bei einem gesunden Menschen die Aufgaben der Milz übernehmen, ohne das Blutbild zu beeinträchtigen. „Nach einer solchen Teilmilzentfernung bleibt das Blutbild der Patienten normalerweise über Jahre stabil“, erklärt Professor Schaarschmidt. Bei Sophia konnte man gleich am nächsten Tag den Unterschied erkennen: „Sie hat wieder Farbe im Gesicht und ist gleich viel munterer geworden“, erzählt Sophias Mutter Sabine. „Wir waren ganz erstaunt, dass so schnell eine deutliche Verbesserung zu bemerken war.“

\nDie Krankheit hatte nicht nur für Sophia, sondern für die Eltern und die beiden älteren Schwestern eine große Belastung dargestellt. „Sophia durfte nicht in den Kindergarten gehen, da das Verletzungsrisiko mit einer vergrößerten Milz zu groß war. Wir konnten nie richtig in den Urlaub fahren, da wir spätestens alle zwei Wochen in die Tagesklinik mussten, um ihre Werte kontrollieren zu lassen“, schildert die Mutter. Auch Professor Schaarschmidt weiß, dass die Krankheit nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folgen haben kann: „Wenn ein Kind nie mit anderen Kindern spielen darf, gehänselt wird, weil es nicht so mitmachen kann wie die anderen Kinder, dann ist das für seine Entwicklung ganz schlecht“, erläutert er. „Deshalb ist es gerade bei betroffenen Kindern so wichtig, sie möglichst früh zu behandeln.“

\nFoto: Professor Dr. med. Klaus Schaarschmidt mit seiner kleinen Patientin aus Ulm
\n(Fotograf: Thomas Oberländer)

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/nachrichten.html

Research / 28.08.2010
Hörspielkino unterm Campushimmel

Die Einrichtungen des Campus Berlin-Buch: das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Charité und die BBB Management GmbH mit dem Gläsernen Labor veranstalten gemeinsam den Bucher Wissenschaftssommer 2010:

\n\nAm 2. September lädt der Campus aus diesem Anlass ein zum Hörspielkino unterm Campushimmel für Science Fiction- und Krimifans mit dem Stück „Das Wittgenstein-Programm“ nach dem Roman von Philip Kerr.

\n\nDer Bucher Wissenschaftssommer ist Teil des Berliner Wissenschaftsjahres 2010. Berlin feiert damit in diesem Jahr seine Wissenschaften, Anlass sind die Jubiläen von fünf der ältesten und renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen: So feiert die Staatsbibliothek zu Berlin ihre Gründung vor 350 Jahren, die Charité – Universitätsmedizin Berlin ihre Gründung vor 300 Jahren, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr erstes Statut von 1710 und ihre Eröffnung 1711, die Humboldt-Universität zu Berlin ihre Gründung vor 200 Jahren und die Max-Planck-Gesellschaft die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, ihrer Vorläuferorganisation, vor 100 Jahren. Ebenso runde Geburtstage feiern das Museum für Naturkunde mit seiner Gründung vor 200 Jahren; der Botanische Garten und das Botanische Museum gedenken ihrem 100-jährigen Bestehen und Wirken am Standort Berlin Dahlem.

\n\n2. September 2010, 19 Uhr

\n\nHörspielkino unterm Campushimmel für Science Fiction- und Krimifans
\n„Das Wittgenstein-Programm“
\n(NDR/WDR 1998) , nach der Romanvorlage von Philip Kerr, Deutscher Krimipreis 1995
\nÜbersetzung: Peter Weber-Schäfer
\nHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
\nHörspielmusik: Henrik Albrecht
\nVerlag: Rowohlt Verlag GmbH
\nDauer 110 Min.
\nEmpfohlen ab 16 Jahren.
\nMit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Verlages, Reinbek bei Hamburg und des NDR.

\n\nEintrittskarten nur an der Abendkasse: 3,- Euro / ermäßigt 2,50 Euro

\nVeranstaltungsort: Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\nBei Regen findet die Veranstaltung im Max Delbrück Communications Center (MDC.C) statt.

\n\n\nFoto: Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften 2010 auf dem Campus Berlin-Buch

Patient care / 24.08.2010
HELIOS-Klinik für Kardiologie als Brustschmerzzentrum (Chest Pain Unit) zertifiziert

Die Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung als „Chest Pain Unit“ (Brustschmerzzentrum) zertifiziert worden.

\n\nBei einem Herzinfarkt kommt es auf jede Minute an. Um die Ursache von unklaren Schmerzen in der Brust möglichst schnell abzuklären, gibt es die sogenannten „Chest Pain Units“ (Brustschmerzzentren). Die Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung (DGK) als „Chest Pain Unit“ zertifiziert worden. \nUm die Zertifizierung zu erhalten, muss eine Klinik bestimmte Qualitätsstandards wie zum Beispiel die Möglichkeit der kompletten invasiven Diagnostik einschließlich Echokardiografie und Ergometrie, ein kardiologisch geschultes Personal sowie schnellen Zugang zu einem Herzkatheterlabor gewährleisten.

\n\nDie Ursachen für unklaren Brustschmerz sind vielschichtig. Neben lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Lungenembolie, können sich auch einfachere Ursachen wie Muskelverspannungen oder Magenbeschwerden dahinter verbergen. Jeder Patient, der mit Schmerzen in der Brust im HELIOS Klinikum Berlin-Buch aufgenommen wird, wird von einem interdisziplinären Team aus Ärzten des Notfallzentrums und der Kardiologie sowie speziell geschultem Pflegepersonal mit Hilfe von festgelegten Behandlungsrichtlinien untersucht und behandelt. Alle notwendigen medizinischen und technischen Geräte wie beispielsweise das Herzkatheterlabor sind vor Ort rund um die Uhr verfügbar. So können auch kritische Laborwerte rasch bestimmt oder eine akute Echokardiographie mit einem speziell für diesen Zweck bereitstehenden Gerät sofort durchgeführt werden. Innerhalb kürzester Zeit kann so festgestellt werden, ob bei dem betroffenen Patienten eine Herzerkrankung vorliegt.

\n\nDarüber hinaus befindet sich in der Rettungsstelle ein sog. Telemetriesystem, mit dessen Hilfe EKG- und Vitaldaten wie Herz- oder Atemfrequenz des Patienten bereits aus dem Notarztwagen übertragen werden können. Dies erlaubt eine schnelle Diagnosestellung vor Ankunft des Patienten im Krankenhaus, so dass eine entsprechende individuelle und optimale Therapie bereits im Vorfeld geplant werden kann. „Alle Patienten kommen als erstes bei uns im Notfallzentrum an“, erläutert Priv.-Doz. Dr. med. Christian Wrede, Chefarzt des Interdisziplinären Notfallzentrums mit Rettungsstelle im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Bei Patienten mit unklarem Brustschmerz erfolgt die Diagnosestellung und Behandlung dann in enger Kooperation mit den Kardiologen der Chest Pain Unit. Die Chest Pain Unit kann ebenso wie das Notfallzentrum 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche Patienten aufnehmen.“ Bei einem akuten Herzinfarkt können durch die schnell eingeleiteten medizinischen Maßnahmen Komplikationen und Folgeschäden in vielen Fällen verhindert werden.

\n\n„Wir freuen uns sehr, dass wir das Gütesiegel der Fachgesellschaft erhalten haben. Es zeigt den hohen Qualitätsstandard unserer Arbeit“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Henning Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Den Patienten, bei denen tatsächliche beispielsweise ein Herzinfarkt vorliegt, kann auf diese Weise schnell und effektiv geholfen werden. Diejenigen Patienten, bei denen sich der Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung nicht bestätigt, können schneller beruhigt nach Hause entlassen werden.“

\n\nDie Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch verfügt über alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Kardiologie und Nephrologie – von der Basisdiagnostik bis zur speziellen Funktionsdiagnostik wie Kardio-CT oder Kardio-MRT. Im Herzkatheterlabor werden pro Jahr ca. 2000 diagnostische Untersuchungen und ca. 800 therapeutische Eingriffe vorgenommen. Alle Formen der Herzrhythmusstörungen können in der Elektrophysiologie diagnostiziert und behandelt werden. In der Nephrologie werden alle akuten und chronischen Nierenerkrankungen behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf Diagnostik und Behandlung von Bluthochdruck und der Kombination von Herz- und Niereninsuffizienz.

\nFoto oben: Priv.-Doz. Dr. med. Christian Wrede, Chefarzt des Interdisziplinären Notfallzentrums mit Rettungsstelle im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

\nFoto unten: Priv.-Doz. Dr. med. Henning Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch
\n(Fotograf: Thomas Oberländer)

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/nachrichten.html

Research / 23.08.2010
Bucher Wissenschaftssommer 2010

Zum „Bucher Wissenschaftssommer“ hatten die Forschungseinrichtungen des Campus Berlin-Buch: das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Charité und die BBB Management GmbH mit dem Gläsernen Labor gemeinsam mit weiteren Akteuren der Gesundheitsregion Berlin-Buch am 21. August 2010 eingeladen.

\n\nEin Konzert auf dem Künstlerhof, bei dem der Sänger Udo Lindenberg (Double) und die Lehrerband des Robert-Havemann-Gymnasiums auftraten, eröffnete die Veranstaltung in der historischen Mitte von Buch. Das HELIOS Klinikum Berlin-Buch und RENAFAN ServiceLeben LudwigPark boten Führungen durch ihre Einrichtungen an, während die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE vor Ort über ihre Angebote informierte.

\n\nDer Wissenschafts- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch zog zahlreiche Besucher mit Führungen an, die über die Highlights der Forschung von MDC, FMP und Charité informierten. Vorgestellt wurden die Berlin Ultrahigh Field Facility mit einem der weltweit stärksten Magnet-Resonanz-Tomografen (MRT) für Untersuchungen am Menschen, die Methode der Laser-Scanning-Mikroskopie und die klinische Forschung im Clinical Research Center (CRC).

\n\nDr. med. Michael Boschmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Nephrologie und Bluthochdruck im CRC, erläuterte zum Beispiel Methoden der Stoffwechseluntersuchung, für die den Forschern ein Labor mit einer Spezialkammer zur Verfügung steht. In dieser Kammer können sich Probanden bei einigem Komfort (Radio, TV, Hometrainer) bis zu 24 Stunden aufhalten, während eine indirekte Kalorienmessung durch Analyse ihrer Atemluft erfolgt (indirekte Respirationskalorimetrie). „Wir suchen nach Zusammenhängen zwischen Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf- und neurologischen Erkrankungen“, so Dr. Boschmann. Hierfür bietet das Experimental and Clinical Research Center (ECRC), welches das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin seit 2007 gemeinsam betreiben, optimale Bedingungen. Ziel ist es, die Ergebnisse der molekularen Forschung für die Verbesserung der Diagnose, Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Krebs sowie neurologischen Erkrankungen zu nutzen.

\n\nDas Gläserne Labor und der Forschergarten präsentierten sich im Foyer des Max Delbrück Communications Centers mit Experimentierständen für Kinder. Die kleinen Besucher konnten unter anderem ihre eigenen Fingerabdrücke untersuchen, Weinbergschnecken beim gefahrlosen Überwinden scharfkantiger Scheiben beobachten und Insekten unter dem Mikroskop betrachten.

\n\nMit ca. 400 Besuchern fand der unterhaltsame Vortrag des bekannten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke: „Dem Täter auf der Spur - forensische Entomologie und genetische Fingerabdrücke“ besonders große Resonanz. Anhand einer Vielzahl von realen Fällen – zumeist tragischen, aber auch kuriosen – erfuhren die Zuhörer, welche Überlegungen am Tatort oder in Bezug auf Beweisstücke zum Aufgabengebiet der Biologen gehören, welche Informationen das genetische Pendant des herkömmlichen Fingerabdrucks preisgibt und wann ein genetischer Fingerabdruck zur Ermittlung des Täters führen kann.

\n\nNach der großen Veranstaltung folgt noch eine weitere im Rahmen des „Bucher Wissenschaftssommers“: Am 2. September lädt der Campus zum Hörspielkino unterm Campushimmel ein. Science Fiction- und Krimifans können sich auf das Stück „Das Wittgenstein-Programm“ nach dem Roman von Philip Kerr freuen. (Siehe Rubrik „Termine“)

\n\n\nDer Bucher Wissenschaftssommer ist Teil des Berliner Wissenschaftsjahres 2010. Berlin feiert damit in diesem Jahr seine Wissenschaften, Anlass sind die Jubiläen von fünf der ältesten und renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen: So feiert die Staatsbibliothek zu Berlin ihre Gründung vor 350 Jahren, die Charité – Universitätsmedizin Berlin ihre Gründung vor 300 Jahren, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr erstes Statut von 1710 und ihre Eröffnung 1711, die Humboldt-Universität zu Berlin ihre Gründung vor 200 Jahren und die Max-Planck-Gesellschaft die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, ihrer Vorläuferorganisation, vor 100 Jahren. Ebenso runde Geburtstage feiern das Museum für Naturkunde mit seiner Gründung vor 200 Jahren; der Botanische Garten und das Botanische Museum gedenken ihrem 100-jährigen Bestehen und Wirken am Standort Berlin Dahlem.

\n\nFoto oben: Informationsstand zum Bucher Wissenschaftssommer auf dem Künstlerhof
\nFoto unten: Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke

Research / 08.08.2010
Mehr Schlagkraft gegen Krebs

Wie kann das Immunsystem schlagkräftiger gegen Krebs gemacht werden? Dr. Liang-Ping Li und Prof. Thomas Blankenstein vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben in zehnjähriger Entwicklungsarbeit die Antennen bestimmter Immunzellen (T-Zellen), die T-Zell-Rezeptoren, so geschärft, dass sie Krebszellen künftig nicht mehr unerkannt links liegen lassen, sondern gezielt aufspüren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Immunsystem die Krebszellen zerstören kann. Die Forscher entwickelten eine Maus mit einem ganzen Arsenal dieser T-Zell-Rezeptoren des Menschen. Ziel ist, diese Rezeptoren künftig für eine gezielte Immuntherapie bei Patienten einzusetzen.

\nDie T-Zellen des Immunsystems tragen auf ihrer Oberfläche Rezeptoren, mit deren Hilfe sie Bakterien, Viren, Pilze erkennen und dafür sorgen, dass das Immunsystem die fremden Eindringlinge bekämpft und zerstört. Gleichzeitig müssen T-Zellen aber fremde von körpereigenen Proteinen (Eiweißen) unterscheiden, damit das Immunsystem körpereigenes Gewebe toleriert. Kann das Immunsystem diese Unterscheidung nicht mehr treffen, attackiert es körpereigene Strukturen und es entstehen sogenannte Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes Typ 1 oder Multiple Sklerose.

\nBei Krebserkrankungen jedoch scheint das Immunsystem an die Leine gelegt. Krebszellen stammen aus körpereigenem Gewebe, weshalb das Immunsystem sie offenbar nur schwer erkennt. Und das, obwohl Krebszellen häufig auch Merkmale (Antigene) (griech. von antigennan - dagegen erzeugen) tragen, die sie als Tumorzellen und damit als krankhaft veränderte Zellen kenntlich machen.

\nDiese Toleranz gegenüber Krebszellen wollen Prof. Blankenstein und seine Mitarbeiter im MDC und in der Charité jetzt durchbrechen. Sie nutzen dabei einen Prozess, der in Säugetieren automatisch aus unreifen T-Zellen reife Immunzellen macht. Unreife T-Zellen haben noch keinen T-Zell-Rezeptor. Sie müssen deshalb aus dem Knochenmark in den Thymus wandern. In dieser Drüse, die Teil des Immunsystems ist, lagern sich die Gene des T-Zell-Rezeptors, mit dem die T-Zelle das Antigen erkennt, nach dem Zufallsprinzip um.

\nJede der millionenfach produzierten T-Zellen prägt nur einen T-Zell-Rezeptor auf der Zelloberfläche aus, mit dem ein Antigen erkannt wird. Im Thymus wird aber auch sichergestellt, dass alle T-Zellen, die körpereigene Strukturen erkennen, ausgeschaltet werden. T-Zellen, die spezifisch für fremde Antigene sind, werden von diesen Toleranzmechanismen verschont. Die Maus, beispielsweise, entwickelt keine Toleranz gegen Antigene menschlicher Krebszellen.

\n„Keine andere transgene Maus enthält vermutlich so viele menschliche Genabschnitte“

\nT-Zell-Rezeptoren bestehen aus einer alpha und einer beta Kette. Prof. Blankenstein und seine Mitarbeiter haben DNA-Bausteine des Menschen für diese Ketten mit Hilfe eines künstlichen Chromosoms (YAC - Yeast Artificial Chromosome) vermehrt und dann in embryonale Stammzellen der Maus geschleust. Insgesamt waren es circa 2 Millionen DNA-Bausteine, was 2 Megabasen oder rund 170 Gensegmenten entspricht. „Vermutlich enthält keine andere transgene Maus so viele menschliche Genabschnitte“, sagt Prof. Blankenstein.

\nTransgene Maus mit humanen T-Zell-Rezeptoren

\nMit den mit humaner DNA beladenen embryonalen Stammzellen züchteten die Forscher in Berlin in zehnjähriger Entwicklungsarbeit transgene Mäuse, die auf ihren T-Zellen alle möglichen T-Zell-Rezeptoren des Menschen bilden. „Diese humanen T-Zell-Rezeptoren in der Maus erkennen humane Antigene menschlicher Krebszellen. Für die Mäuse sind humane Tumorantigene fremd, erläutert Prof. Blankenstein das Ergebnis. „Solche hochwirksamen T-Zell-Rezeptoren gibt es beim Menschen nicht. Sie werden beim Menschen zerstört, um zu verhindern, dass sie körpereigene Strukturen angreifen. Übrig bleiben nur T-Zellen mit weniger wirksamen T-Zell-Rezeptoren“, betont er.

\nZiel ist, „hoch-affine“ humane T-Zell-Rezeptoren der Maus, für die menschliche Krebs-Antigene fremd sind, zu isolieren und in die T-Zellen von Krebspatienten einzuschleusen. Dadurch sollen die wirkungslosen T-Zellen der Patienten hochwirksam für die Zerstörung der Krebszellen gemacht werden. Im Gegensatz zu einer Knochenmarktransplantation, bei der im Empfänger viele T-Zellen des Transplantats aktiviert werden, was zu lebensgefährlicher Zerstörung gesunder Zellen führen kann, ist dieser Therapieansatz sehr selektiv. Damit hoffen die Forscher eine überschießende Reaktion des Immunsystems zu vermeiden.

\n\nOb die hochgerüsteten humanen T-Zellen aus der Maus im Menschen ihre große Wirksamkeit behalten, wird sich aber erst noch zeigen müssen. Derzeit bereiten die Forscher eine erste klinische Studie vor, in der sie die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser T-Zell-Rezeptoren bei Krebspatienten erproben werden.

\n\nProf. Blankenstein ist auch Sprecher des Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) „Grundlagen und Anwendungen der adoptiven T-Zell-Therapie“ in Berlin und München. Dieser von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis 2014 geförderte SFB erforscht neue Ansätze in der Krebstherapie unter Zuhilfenahme des Immunsystems. An dem Projekt sind in Berlin neben der Charité und dem MDC auch das Deutsche Rheumaforschungszentrum beteiligt, sowie in München das „Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit“ und die Technische Universität und die Ludwig-Maximilians-Universität.

\nVERÖFFENTLICHUNG

\nNature Medicine, doi: 10.1038/nm.2197: „Transgenic mice with a diverse human T-cell antigen receptor repertoire”

Research / 04.08.2010
Einladung zum Bucher Wissenschaftssommer

Die Einrichtungen des Campus Berlin-Buch: das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Charité und die BBB Management GmbH mit dem Gläsernen Labor laden gemeinsam mit weiteren Akteuren der Gesundheitsregion Berlin-Buch im August und September zum Bucher Wissenschaftssommer ein.

\n\nAm 21. August präsentieren sich Einrichtungen in ganz Buch: Auf dem Campus können Besucher mit dem Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke beim unterhaltsamen Vortrag „Dem Täter auf der Spur - forensische Entomologie und genetische Fingerabdrücke“ auf erkenntnisreiche Spurensuche gehen und Highlights der Forschung von MDC, FMP und Charité kennenlernen. Kinder sind herzlich eingeladen, im Forschergarten faszinierende Naturphänomene zu erkunden. Der Künstlerhof Buch, das HELIOS Klinikum Berlin-Buch, RENAFAN ServiceLeben Ludwigpark und die HOWOGE bieten ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen und Informationsständen. Für den musikalischen Rahmen sorgt u.a. Udo Lindenberg (Double).

\n\nAm 2. September lädt der Campus ein zum Hörspielkino unterm Campushimmel für Science Fiction- und Krimifans mit dem Stück „Das Wittgenstein-Programm“ nach dem Roman von Philip Kerr.

\n\nDer Bucher Wissenschaftssommer ist Teil des Berliner Wissenschaftsjahres 2010. Berlin feiert damit in diesem Jahr seine Wissenschaften, Anlass sind die Jubiläen von fünf der ältesten und renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen: So feiert die Staatsbibliothek zu Berlin ihre Gründung vor 350 Jahren, die Charité – Universitätsmedizin Berlin ihre Gründung vor 300 Jahren, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihr erstes Statut von 1710 und ihre Eröffnung 1711, die Humboldt-Universität zu Berlin ihre Gründung vor 200 Jahren und die Max-Planck-Gesellschaft die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, ihrer Vorläuferorganisation, vor 100 Jahren. Ebenso runde Geburtstage feiern das Museum für Naturkunde mit seiner Gründung vor 200 Jahren; der Botanische Garten und das Botanische Museum gedenken ihrem 100-jährigen Bestehen und Wirken am Standort Berlin Dahlem.



\n\nPROGRAMM am 21. August 2010

\n- Eintritt frei -

\n13.00 bis 15.00 Uhr
\nKonzert Udo Lindenberg (Double) \nFührungen/Radtouren zum HELIOS Klinikum Berlin-Buch, zu RENAFAN ServiceLeben Ludwigpark und zur HOWOGE
\nOrt / Startpunkt: Künstlerhof Buch, Alt-Buch 45-51, 13125 Berlin

\n\n15.00 bis 18.00 Uhr
\nExperimentieren für Kinder im Forschergarten: \nWarum hat man Fingerabdrücke? Wie schön sind Insektenbeine? Wie gleiten Schnecken über Glasscherben?
\nOrt: Max Delbrück Communications Center (MDC.C), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\n\n15.15 Uhr
\nHighlights der Forschung von Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und Charité:\nLaser-Scanning-Mikroskopie, Berlin Ultrahigh Field Facility und Stoffwechselkammer
\nStart: Foyer, Max Delbrück Communications Center (MDC.C), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\n\n16.00 Uhr
\nDr. Mark Benecke
\n„Dem Täter auf der Spur - forensische Entomologie und genetische Fingerabdrücke“,\nVortrag
\nOrt: Max Delbrück Communications Center (MDC.C), Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\n\nAb 18 Uhr
\nLive Musik und Unterhaltung
\nOrt: Mensa, Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\n\nVERANSTALTUNGSORTE:
\nKünstlerhof Buch, Alt-Buch 45-51, 13125 Berlin
\nCampus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin



\n\n\nPROGRAMM am 2. September 2010

\nHörspielkino unterm Campushimmel für Science Fiction- und Krimifans\n
Beginn 19.00 Uhr
\n„Das Wittgenstein-Programm“
\nNDR/WDR 1998, nach der Romanvorlage von Philip Kerr, Deutscher Krimipreis 1995
\nÜbersetzung: Peter Weber-Schäfer
\nHörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
\nHörspielmusik: Henrik Albrecht
\nVerlag: Rowohlt Verlag GmbH
\nDauer 110 Min.
\nEmpfohlen ab 16 Jahren.
\nMit freundlicher Genehmigung des Rowohlt Verlages, Reinbek bei Hamburg\nund des NDR.

\n\nEintrittskarten nur an der Abendkasse: 3,- Euro / ermäßigt 2,50 Euro
\nVeranstaltungsort: Campus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin
\nBei Regen findet die Veranstaltung im Max Delbrück Communications Center (MDC.C) statt.

Patient care / 03.08.2010
Erfolgreich rezertifiziert

Die Evangelische Lungenklinik Berlin (ELK) wurde zum dritten Mal in Folge erfolgreich nach den Kriterien der Kooperation für Transparenz und Qualität im\nGesundheitswesen(KTQ) zertifiziert.

\n\nHöchste medizinische Qualität wird in der Evangelischen Lungenklinik Berlin im Einklang mit dem fortwährenden Streben nach Wirtschaftlichkeit und Optimierung der Behandlungsabläufe erreicht. Das erfordert Transparenz und stetige Auseinandersetzung mit Stärken und Schwächen. Mit der erfolgreichen Rezertifizierung nach KTQ belegt die Evangelische Lungenklinik Berlin eindrucksvoll: Der Patient steht im Mittelpunkt. Seine Bedürfnisse bestimmen das Handeln.

\n\nBevor Geschäftsführer Bert Zeckser stellvertretend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das KTQ-Zertifikat erhielt, galt es zunächst in einer umfangreichen Selbstbewertung Leistungen, Prozessabläufe, Sicherheit, Informationswesen und das Qualitätsmanagement zu überprüfen. Ein aufwendiges Verfahren, das alle Berufsgruppen, Hierarchieebenen und Bereiche des Krankenhauses umfasst und Patienten wie Mitarbeitern gleichermaßen zugute kommt. Denn Ziel ist es, die Lebensqualität für Patienten und Mitarbeiter zu verbessern.

\n\nDie Ergebnisse der Selbstbewertung wurden im Anschluss kritisch im Auftrag der akkreditierten KTQ-Zertifizierungsstellen von drei externen Experten hinterfragt. Das einstimmige positive Fazit des\närztlichen, ökonomischen und pflegerischen Visitors empfahl die erneute Vergabe des KTQ-Zertifikats an die traditionsreiche Lungenspezialklinik in Berlin-Buch.

\n\nLaut der KTQ GmbH sind in Deutschland 539 Krankenhäuser (www.ktq.de - Stand: Juli 2010) zertifiziert. 75-80 Prozent der Einrichtungen sind bereits rezertifiziert und das teilweise wie die Evangelische\nLungenklinik Berlin schon zum zweiten Mal. Damit wird die Nachhaltigkeit der medizinischen, pflegerischen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit untersucht.

\n\nAls Gütesiegel können die im Internet zentral veröffentlichten KTQ-Qualitätsberichte Patienten Entscheidungshilfe bei der Krankenhauswahl sowie niedergelassenen Ärzten eine Orientierungshilfe für die\nEinweisung und Weiterbehandlung eines Patienten geben. Zudem erhalten Krankenkassen und planende Behörden wichtige Informationen zur Leistungsfähigkeit und zum Stand des Qualitätsmanagements der\nzertifizierten Einrichtungen durch die valide, rechtskonforme und einheitliche Darstellung.

\n\nDie Zertifizierung nach KTQ gilt drei Jahre. Danach kommen die Visitoren erneut ins Haus.

\n\nStichwort Evangelische Lungenklinik Berlin (ELK): Die Entwicklung zur Spezialklinik für akute und chronische Erkrankungen der Lunge sowie des Brustkorbes und seiner Organe begann im Jahr 1952. Heute\nwerden mehr als 12.000 Patienten jährlich ambulant und stationär behandelt. Die ELK ist ein Unternehmen der Paul Gerhardt Diakonie e.V., Berlin und Wittenberg (bis zum 30.06.2009 Verein zur Errichtung\nevangelischer Krankenhäuser e.V.), die sechs Krankenhäuser, mehrere Pflegeeinrichtungen, Ambulante Rehabilitationszentren sowie Medizinische Versorgungszentren in Berlin und Sachsen-Anhalt betreibt.

\n Pressemitteilung ELK www.pgdiakonie.de/Evangelische-Lungenk.77.0.html

Education / 26.07.2010
Neue Weiterbildung Außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege

Immer mehr Patienten werden in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses mit einer Beatmung längerfristig versorgt. Dazu benötigen die Pflegenden besondere Fachkenntnisse. Das Zentrum für Beatmungs- und Schlafmedizin der Evangelischen Lungenklinik Berlin (ELK) hat gemeinsam mit Kooperationspartnern des Pflegealltags und der Akademie der Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. eine neue Weiterbildung Außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege konzipiert.

\n\nMitarbeiter aus Gesundheitsberufen in Pflege und Therapie können sich berufsbegleitend neueste Fertigkeiten und Kenntnisse aus dem medizinisch-pflegerischen Fachbereich der außerklinischen Beatmungstherapie erarbeiten sowie Möglichkeiten zur aktivierenden, gesundheitsfördernden individuellen Pflege entwickeln.

\n\nOberärztin Dr. med. Barbara Wiesner, Leiterin des Zentrums für Beatmungs- und Schlafmedizin an der Klinik für Pneumologie, trägt die wissenschaftliche Leitung der neuen Weiterbildung. Der erste Kurs startet am 27. Oktober 2010 an der Akademie der Gesundheit Berlin / Brandenburg e.V., Campus Berlin und dauert acht Monate. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

\n\nDas Zentrum für Beatmungs- und Schlafmedizin (ZBS) in der Evangelischen Lungenklinik Berlin wurde 2006 eröffnet. Dort werden Patienten von einer Beatmung entwöhnt (Weaning) und auf eine invasive oder nicht-invasive Beatmung für Zuhause (Heimbeatmung) vorbereitet. In der interdisziplinären Station stehen 19 Beatmungsbetten zur Verfügung. Davon lassen sieben Betten aufgrund ihrer technischen Ausstattung und der Spezialisierung der Ärzte und Pflegenden die Betreuung von Weaningpatienten zu.

\n\nKONTAKT

\nOberärztin Dr. med. Barbara Wiesner
\nLeiterin des Zentrums für Beatmungs- und Schlafmedizin (ZBS)
\nEvangelische Lungenklinik Berlin
\nLindenberger Weg 27
\n13125 Berlin (Buch)
\nTelefon 030 94802-112

\n Pressemitteilung ELK

Patient care / 19.07.2010
Neue Ausstellung der HELIOS Galerie

Passend zum sommerlichen Wetter eröffnete die neue Ausstellung der HELIOS Galerie in Anwesenheit der Künstlerin Sabine Heller mit beschwingten kubanischen Rhythmen. Die drei Musiker der Gruppe „Kuba Feeling“ brachten temperamentvolle karibische Leichtigkeit ins HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\n\nDie Künstlerin Sabine Heller wurde 1956 in Berlin geboren und machte zunächst eine Ausbildung als Tischlerin. 1976 folgte das Studium an der Kunsthochschule in Weißensee, das sie 1981 mit Diplom abschloss. „Nur wenige Künstler haben ein so breit gefächertes Werk wie Sabine Heller“, sagte Professor Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung. „Es finden sich Kohlezeichnungen, Tuschezeichnungen, Aquarelle, Pastell und Ölpastell. Im Mittelpunkt ihres Interesses steht aber eindeutig die Figur.“ In immer wieder unterschiedlichen Techniken versucht die Künstlerin insbesondere die weibliche Figur in Plastiken zu erfassen und zu gestalten. Ihrer Website stellt die Künstlerin ihr Motto voran: „Gesten habe ich bei meinen Figuren nicht so gern. Das Wichtigste, was ich für meine Figuren wünsche ist, dass sie eine Seele bekommen.” Auffällig bei Sabine Hellers Plastiken ist das Material: Für die meisten ihrer zum Teil überlebensgroßen Figuren bevorzugt die Künstlerin noch nicht gebrannte Tonziegel. „Während keramische Plastiken im südlichen Kulturkreis zum öffentlichen Leben gehören, hat diese Technik in Deutschland wenig Tradition und ist in dieser Qualität selten bei uns zu sehen“, erläuterte Professor Ludwig.

\n\nDie Ausstellung ist noch bis zum 10. Oktober 2010 täglich im HELIOS Klinikum Berlin-Buch (grüner Bereich, 3. Stock, vor und auf dem Flur der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie) zu sehen und steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei.

\n\nDie „HELIOS-Galerie“, ehemals Rössle-Galerie, entstand 2004 im Projekt PIA (Patienten-Informiert-Aktiv) der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Das Projekt PIA hat das Ziel, Menschen mit einer Krebserkrankung bei der Verarbeitung ihrer Krankheit zu helfen. Ein fachübergreifendes Team bietet Info-Abende, Aktivitäten wie kreatives Gestalten oder Entspannungstraining und kulturelle Angebote. Die vierteljährlichen Ausstellungen organisieren die Initiatoren des PIA-Projekts gemeinsam mit dem Berliner Galeristen Dr. Wilfried Karger.

\n\nAbbildung oben: Weißer Torso I, 2006

\n\nFoto unten: v.r.n.l.: Dr. Wilfried Karger, Dagmar Peinzger, Sabine Heller, Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig
\n(HELIOS/ Thomas Oberländer)

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/nachrichten.html

Research / 11.07.2010
Bucher Porträts

Neuerscheinung: Lesen Sie diesmal das Porträt von Dr. Jens Peter von Kries, wissenschaftlicher Leiter der Screening Unit am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) auf dem Campus Berlin-Buch.

Research / 06.07.2010
Der Campus Berlin-Buch wächst

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch zählt zu den besten Instituten für Molekularbiologie und Genetik weltweit, und auch das Leibniz-Insitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) genießt weltweite Anerkennung auf seinem Gebiet. Neben den Forschungsinstituten auf dem Campus Berlin-Buch verzeichnen auch die dort ansässigen Biotechnologie-Unternehmen seit Jahren einen stetigen Aufschwung, der sich aktuell in Baugeschehen und Planungen für neue Gebäude sowie den Ausbau der Infrastruktur niederschlägt. Die Geschäftsführer der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch, Dr. Ulrich Scheller und Dr. Andreas Mätzold, stellten die neuesten Entwicklungen auf dem Campus beim Bucher BürgerForum im Juni vor.

\n\nDerzeit entsteht neben der Forschungsanlage für Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Bildgebung im Nordbereich des Campus ein neues Laborgebäude für experimentelle Forschung, das vom MDC errichtet wird. Es ist Teil des Experimental and Clinical Reseach Centers von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin, das künftig Ergebnisse der Grundlagenforschung möglichst rasch zur klinischen Anwendung bringen soll. Weitere Forschungsbauten von MDC und FMP sind geplant. Die Charité wird ihr Forschungshaus auf dem Campus, die ehemalige Robert-Rössle-Klinik (Clinical Research Center) umfassend ausbauen.

\n\nWährend die Bauarbeiten im Forschungsbereich bereits begonnen haben, wird\ndie städtebauliche und landschaftsarchitektonische Rahmenplanung für den gesamten Campus fortgeschrieben. Zu den Schwerpunkten der Planung gehört ein Konzept, das die räumliche und kommunikative Vernetzung der Campusnutzer optimiert. Zur Debatte steht auch, wie der Charakter des Landschaftsparks erhalten bleiben kann. Die Überlegungen zielen unter anderem auf eine Ausdehnung des Campus in die ehemalige Brunnengalerie. Hintergrund ist der hohe Flächenbedarf der Biotechnologie-Unternehmen; 15.000 Quadratmeter werden zusätzlich benötigt. Dabei geht es um größere und flexiblere Einheiten, teilweise mit spezieller Klima- und Reinraumausstattung. „Die BBB hat erheblich in den bestehenden Biotechpark investiert, unter anderem Klimatechnik nachgerüstet. Doch ab dem kommenden Jahr müssen wir unsere Kapazitäten vergrößern, um den Bedarf aufzufangen“, so Dr. Mätzold.

\n\nDie Eckert & Ziegler AG, die 37 Unternehmen weltweit besitzt und europäischer Marktführer bei der Brachytherapie ist, plant im Eingangsbereich der Robert-Rössle-Straße zwei neue Gebäude mit jeweils 5000 Quadratmeter Nutzfläche. Der Bau des ersten Gebäudes könnte bereits im nächsten Jahr starten. „Voraussetzung ist, dass der Senat bereit ist, ein Stück des Campus in private Hand zu geben“, so Dr. Scheller. Diesbezügliche Verhandlungen laufen bereits, und Dr. Scheller betonte die Wichtigkeit, die Eckert & Ziegler AG in Buch zu halten, die allein auf dem Campus Buch fünf Unternehmen neu gegründet hat.

\n\nAuf dem Campus steht noch ein weiteres Baufeld für den Biotechpark zur Verfügung, hier wird eventuell die BBB ein Gebäude mit flexiblen Flächen für Unternehmen errichten.

\n\nDie Erweiterungsfläche für den Campus in der ehemaligen Brunnengalerie ist bereits im Stadtumbau-Ost-Konzept für Berlin-Buch verankert: „Jetzt muss das Gelände auf Eignung geprüft werden. Die Gelder dafür sind bereits vom Senat bewilligt worden, doch seit fast einem Jahr warten wir darauf, dass das Bezirksamt die Ausschreibung formuliert“, so Dr. Mätzold. Das alte Gebäude der an den Campus grenzenden Hufelandschule, aus dem diese bald auszieht, soll nach Aussage der Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz weiterhin als Schulgebäude freigehalten werden und steht daher nicht für eine Erweiterung zur Verfügung.

\n \nDr. Mätzold verwies darauf, dass der Wissenschafts- und Biotechnologiecampus zunehmend Lieferverkehr generieren wird. Zwischen- und Abfallprodukte müssen über brandenburgische Dörfer und den Bucher Ortskern transportiert werden: „Wenn sich der Bezirk Pankow dazu bekennt, dass wir dringend eine Anbindung an die Autobahn A10 benötigen, wäre schon viel gewonnen.“ Hierfür setzt sich die „Initiative pro Autobahnanschluss“ ein, die über die CDU-Fraktion erst kürzlich einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksverordnetenversammlung stellte. Eine optimale Anbindung an die Autobahn, die in unmittelbarer Nähe des Campus verläuft, sei für die weitere Bindung von Unternehmen essenziell, betonte Dr. Mätzold.

\n\nNachdem kürzlich mit Mitteln des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie und des Konjunkturprogramms II auf dem Campus Berlin-Buch ein weiteres Schülerlabor, das FMP-ChemLab, eingerichtet werden konnte, gibt es noch weiteren Bedarf für eine Erweiterung des Gläsernen Labors. Diesen sollte das geplante Forscherschloss auffangen. „Für die Aus- und Weiterbildung können eventuell Räume im neuen Gebäude der Eckert & Ziegler AG genutzt werden“, so Dr. Scheller.

\n\nZu den Neuigkeiten vom Campus Berlin-Buch gehört auch, dass der Kindergarten „Campussterne“ demnächst einen Förderbescheid erhalten wird: Die Zahl der Plätze verdoppelt sich auf sechzig.

\n\nZum Abschluss luden die beiden Manager noch zum Bucher Wissenschaftssommer am 21. August 2010* ein: Mit einem spannenden und unterhaltsamen Programm werden sich an diesem Tag der Campus sowie weitere Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitsregion Berlin-Buch präsentieren. Den Rahmen dafür bildet das Berliner Wissenschaftsjahr 2010.

\n\n\n*Das Programm finden Sie in der Veranstaltungsrubrik Termine.

\n\nAbbildung Startseite: Das neue Laborgebäude für experimentelle Forschung im Entwurf
\nFoto oben: Dr. Andreas Mätzold
\nFoto unten: Dr. Ulrich Scheller

\n\n(Fotograf: S. Endruweit)

Research / 05.07.2010
Neuronale Stammzellen greifen Glioblastome an

Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch haben jetzt gezeigt, wie hirneigene Stammzellen und Vorläuferzellen Glioblastome, in Schach halten. Sie zählen zu den häufigsten und bösartigsten Hirntumoren. Dr. Sridhar Reddy Chirasani, Prof. Helmut Kettenmann und Dr. Rainer Glass (alle MDC) und Dr. Michael Synowitz von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, haben jetzt in der Zellkultur und in Mäusen zeigen können, wie dieser von ihnen vor einiger Zeit entdeckte körpereigene Schutzmechanismus funktioniert.

\n\nGlioblastome sind Hirntumoren, die meist im fortgeschrittenen Alter Mitte Fünfzig, Anfang Sechzig auftreten. Die Ursachen für ihre Entstehung sind bisher nicht bekannt. Die Forschung geht davon aus, dass fehlgesteuerte neuronale Stamm-/Vorläuferzellen zu Krebszellen mutieren und Glioblastome bilden können.

\n\nVor einigen Jahren jedoch konnten die MDC-Forscher zusammen mit Forschern der Charité zeigen, dass normale Stamm-/Vorläuferzellen des Gehirns den Tumor angreifen. Offenbar lockt der Tumor selbst diese Stammzellen aus den Keimzentren (Stammzellnischen) des Gehirns über weite Strecken an. Weshalb, ist unklar. Auch wissen die Forscher bisher nicht, welche Substanz die Stammzellen zu dem Tumor lockt. Jetzt fanden sie heraus, wie die Stammzellen den Tumor unter Kontrolle halten.

\n\nStammzellprotein schaltet Signal in Glioblastomzellen an\nDie Wissenschaftler konnten jetzt nachweisen, dass die neuronalen Stammzellen und die neuronalen Vorläuferzellen ein Protein ausschütten, das zu der Familie der BMP-Proteine (bone morphogenetic protein) gehört. Dieses Protein verdankt seinen Namen seiner zuerst entdeckten Fähigkeit, die Bildung von Knochen- und Knorpelgewebe auszulösen. Es ist aber im gesamten Organismus aktiv, auch im Gehirn.

\n\n\nIn der Umgebung von Glioblastomzellen schütten die neuronalen Stammzellen im Gehirn BMP-7 aus. Das Protein beeinflusst eine kleine Population von Krebszellen, die sogenannten Tumorstammzellen. Die Forschung geht inzwischen davon aus, dass diese Tumorstammzellen die eigentliche Ursache dafür sind, dass sich eine Krebsgeschwulst im Gehirn immer wieder erneuern kann. Eine kleine Menge dieser Zellen reicht aus, dass sich auch nach einer Operation wieder neue Tumore bilden. BMP-7 schaltet in den Tumorstammzellen einen Signalweg an, der sie in einen differenzierten Zustand versetzt. Das heißt, sie sind keine Tumorstammzellen mehr.

\n\nDie Aktivität der Stammzellen im Gehirn und somit der körpereigene Schutzmechanismus gegen Glioblastome nimmt aber mit zunehmendem Alter ab. Das könnte erklären, weshalb diese Tumore beim Menschen erst in höheren Lebensjahren auftreten, nicht aber bei Kindern und Jugendlichen.

\n\nZiel – Tumorstammzellen zu zerstören

\n\nDie Entdeckung der Tumorstammzellen hat auch zu neuen Konzepten in der Therapie von Glioblastomen geführt. Die „normalen Krebszellen“ können mit Hilfe herkömmlicher Therapien (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) zerstört werden, was bei Tumorstammzellen kaum gelingt. Ziel ist es daher, Therapiekonzepte zu entwickeln, die diese Tumorstammzellen zerstören. Die Erkenntnisse aus den Mausexperimenten der Forscher in Berlin könnten einen neuen Weg aufzeigen, Tumorstammzellen in harmlosere Zellen umzuprogrammieren, die mit einer Therapie zerstört werden können.

\n \nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nBrain, July 6, 2010, doi:10.1093/brain/awq128; Bone morphogenetic protein-7 release from endogenous neural precursor cells suppresses the tumourigenicity of stem-like glioblastoma cells

Research / 04.07.2010
Grundstein für neues Forschungsgebäude

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und die Charité – Universitätsmedizin Berlin haben am 5. Juli 2010 auf dem Campus Berlin-Buch den Grundstein für das neue Laborgebäude des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) gelegt. Mit dem Gebäude, das das MDC für rund 19 Millionen Euro errichtet, bauen MDC und Charité ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) weiter aus. Es soll 2012 der Forschung übergeben werden. Ziel des ECRC, ist es, Erkenntnisse aus den Labors beschleunigt in die medizinische Anwendung zu bringen.

\n\nMit dem neuen Forschungsgebäude bietet das MDC nach den Worten von Prof. Walter Rosenthal, Stiftungsvorstand des MDC, „eine hervorragende technische Infrastruktur für gemeinsame Forschungsvorhaben von Grundlagenwissenschaftlern und Klinikern, die sehr flexibel an den Bedarf der jeweiligen Projekte angepasst werden kann. Gleichzeitig lädt die Architektur des Gebäudes mit seinen großzügigen, offenen Laborzonen zum intensiven, interdisziplinären Informationsaustausch ein, aus dem wiederum neue Fragestellungen und Ideen entstehen können“. Das Gebäude des Dresdner Architekturbüros Rohdecan Architekten GmbH umfasst rund 2 600 Quadratmeter Labor- und Bürofläche.

\n\nStaatssekretär Dr. Georg Schütte vom Bundesforschungsministerium (BMBF) sagte: „Die Strukturen, die Sie hier schaffen, sind ein wichtiger Baustein für die translationale* Forschung. Hier kommt Expertise zusammen, die aus unterschiedlichen Bereichen gespeist wird.“ Zugleich verwies er darauf, dass das BMBF bereits 12 Millionen Euro für das ECRC zur Verfügung gestellt habe. Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung (Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin) betonte, „MDC und Charite haben den Wegfall der universitären Kliniken in Berlin-Buch kompensiert.“ Die Charité habe im ECRC Hochschulambulanzen eingerichtet. Damit werde Buch stärker und zu einem „herausragenden Standort“ für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses in der translationalen Forschung werden können.

\n\nNach Auffassung von Prof. Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité, „bieten das ECRC und das MDC für Kliniker der Charité ein exzellentes Umfeld, um klinisch relevante Fragestellungen mit Wissenschaftlern des MDC auf höchstem Niveau zu bearbeiten.“ Die Wissenschaftler des MDC profitierten ihrerseits von den klinischen Fragestellungen der klinisch tätigen Mediziner. „Diese Interaktion von MDC und Charité ist zukunftsweisend und soll in Zukunft noch stärker ausgebaut werden.“

\n\nZum ECRC gehört bereits ein Forschungshaus der Charité, in dem die patientennahe Forschung untergebracht ist. Es befindet sich in der ehemaligen Robert-Rössle-Klinik und verfügt über eine Probandenstation nach dem Modell eines amerikanischen „Clinical Research Center“ sowie Hochschulambulanzen für Patienten mit Muskel- und neurologischen Erkrankungen. Weitere Ambulanzen sind geplant. Weiter gehört zum ECRC ein Ultra-Hochfeld-Magnetresonanz-Zentrum. Es beherbergt einen der weltweit stärksten Magnetresonanztomographen (MRT), einen 7-Tesla-Ganzkörper-Scanner, sowie einen 3 Tesla-Ganzkörper-Scanner – beide für Untersuchungen am Menschen. Hinzu kommt ein 9,4-Tesla-Tier-Scanner. Das Zentrum war im Januar 2009 von Bundesforschungsministerin Annette Schavan eingeweiht worden.

\n\n* Übertragung von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung

\n\nFoto:

\n\nGrundsteinlegung des neuen Forschungsgebäudes des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) mit Prof. Friedrich Luft (ECRC-Direktor), Dr. Cornelia Maurer (ECRC-Programm Manager), Prof. Walter Rosenthal (MDC-Stiftungsvorstand), Staatssekretär Dr. Hans-Gerhard Husung (Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin), Prof. Annette Grüters-Kieslich (Dekanin der Charité – Universitätsmedizin Berlin), Staatssekretär Dr. Georg Schütte (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Frau Canan Rohde-Can (Rohdecan Architekten) (v. l.). (Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)

/ 01.07.2010
Audienz bei der „Königin der Nacht“

Am Samstag, dem 10.7.2010 lädt der Pankower Bezirksbürgermeister, Matthias Köhne, ab 12.00 Uhr in den Botanischen Volkspark an der Blankenfelder Chaussee zur „Audienz bei der Königin der Nacht“ ein.

\n\nDas Programm ist umfangreich:

\n \n· Offizielle Eröffnung um 14:00 Uhr durch den Pankower Bezirksbürgermeister, Matthias Köhne

\n· Besichtigung der sanierten Hochgewächshäuser in entspannter Atmosphäre mit Livemusik

\n· Vorführung der Berliner Forsten

\n· Attraktionen für Kinder, zum Beispiel eine Bastelstraße, Kremserfahrten, Ponyreiten und eine Kindereisenbahn

\n· Infostände u.a. des NABU informieren über vielfältige Themen, z.B. über Artenschutz an Gebäuden

\n\nDie Veranstaltung wird musikalisch umrahmt, für das leibliche Wohl ist gesorgt und an die Fußballfans wird gedacht.

\n\nDer Eintritt ist frei.

\n\nMatthias Köhne: „Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die sanierten Hochgewächshäuser, die im Februar eröffnet wurden und erstmals Bestandteil des Festes sind. Ich lade alle Pankowerinnen und Pankower sowie ihre Gäste ein, diese zu besichtigen, neue Entdeckungen im Botanischen Volkspark zu machen oder sich auch einfach nur vom abwechslungsreichen Programm unterhalten zu lassen.“

\n\nDer Botanische Volkspark ist mit den Buslinien 107 und 121 zu erreichen. Parkplätze stehen in begrenztem Umfang zur Verfügung.

Patient care / 01.07.2010
Sommerhitze ist Stress für den Körper

Endlich Sommer! Doch die hohen Temperaturen fordern unserem Herz-Kreislaufsystem Höchstleistungen ab – es kann zu Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden kommen. Wer einige Grundregeln kennt, kann das Sommerwetter aber unbeschwert genießen.

\n\nHeiße Tage, tropische Nächte – für den Körper stellt das Sommerwetter eine große Herausforderung dar. „Besonders wenn auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit mit den typischen Wärme-Gewittern hinzukommt, ist das eine große Belastung für den Kreislauf“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Henning T. Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\n\nDies gilt besonders – aber längst nicht nur – für ältere Menschen oder diejenigen, die schon mit Herz- oder Nierenproblemen vorbelastet sind oder einen zu hohen Blutdruck haben. Die Folgen der hohen Temperaturen können Müdigkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe sein. Wer unbeschwert durch die Hitzeperiode kommen will, sollte einige Grundregeln beachten.

\n\n„Oberstes Gebot ist es, bei Hitze mehr zu trinken als sonst“, rät Chefarzt Dr. Baberg. Etwa zwei Liter am Tag sollten es normalerweise sein, bei Hitze oder körperlicher Belastung auch deutlich mehr. „Bei Hitze versucht der Körper, sich durch Schwitzen zu kühlen – da können schnell mehrere Liter Flüssigkeit verloren gehen. Dies gilt auch ganz besonders für kleine Kinder. Hier müssen die Eltern auf das regelmäßige Trinken achten.“ Dabei ist auch die Wahl des Getränks wichtig: „Beim Schwitzen verliert der Körper viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte“, erklärt der Kardiologe. Diese können am besten durch Wasser oder Saftschorlen ausgeglichen werden, Elektrolyte z.B. durch Gemüsebrühe. Alkoholische Getränke sollte man als Durstlöscher hingegen ebenso meiden wie zuviel Kaffee oder Schwarzen Tee.

\n\nAuch wer sein Essverhalten bei hohen Temperaturen umstellt, erträgt die Hitze besser. „Bei großer Hitze sollte man lieber mehrere kleine Mahlzeiten statt der üblichen drei großen zu sich nehmen. Das belastet den Körper weniger“, weiß Dr. Baberg. „Besonders gut verträglich ist dabei leichte Kost mit viel Obst und Gemüse.“ Auch stark wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten wie Gurken oder Melonen helfen dem Körper, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

\n\nSport ist bei hohen Temperaturen nicht generell verboten – leichte Bewegung hilft, das Herz-Kreislaufsystem fit zu halten. Sportliche Aktivitäten sollte man aber lieber auf den frühen Morgen oder den späten Abend verlegen. „Besonders gut geeignet sind dabei Sportarten wie Radfahren – da kühlt der Fahrtwind noch zusätzlich“, rät der Chefarzt. Oft reicht aber auch schon der Spaziergang im schattigen Wald.

\n\nTipps für heiße Sommertage

\n· viel Wasser, Früchtetees oder Fruchtsaftschorle trinken. Suppen, Brühen, Gurken und Melonen erhöhen die Flüssigkeitszufuhr

\n· mäßig Alkohol trinken

\n· Kaffee und Schwarzen Tee nicht als Durstlöscher trinken, auf sehr süße Getränke verzichten

\n· sehr kalte Getränke regen den Körper dazu an, noch mehr Wärme zu produzieren und erhöhen die Flüssigkeitsausscheidung

\n· leichtes Essen, fette und schwer verdauliche Speisen belasten den Kreislauf zusätzlich

\n· Sport und anstrengende körperliche Arbeit nur in den kühleren Tages- oder Abendstunden

\n· bei hohen Ozonwerten keine körperlichen Anstrengungen im Freien

\n· Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung, Kopfbedeckung tragen

\n· Hautschutz durch Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Nachcremen nicht vergessen

\n\nFoto oben: fotolia
\nFoto unten: Dr. Baberg (HELIOS/ Thomas Oberländer)

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/

Patient care / 23.06.2010
1000. Geburt im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Carola Briese ist die 1000. Frau, die in diesem Jahr im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ein Kind auf die Welt gebracht hat. Tochter Johanna ist am 19.6.2010 um 6:59 Uhr auf die Welt gekommen. Für die 34-jährige aus Berlin-Pankow ist es bereits das zweite Kind.

\n\nFür Frau Briese und ihren Mann Sebastian war Johanna das absolute Wunschkind: „Am meisten freut sich aber die große Schwester“, erzählt die Mutter Carola Briese. Begeistert hatte die fünfjährige Annelie das neue Familienmitglied gleich durch die Gänge des Krankenhauses geschoben. „Jetzt hat sie endlich noch ein Geschwisterchen zum Spielen.“

\n\n„Wir freuen uns sehr über die 1000. Geburt in unserem Klinikum“, erzählt Professor Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Im letzten Jahr konnten wir im Juli die 1000. Geburt verzeichnen – das zeigt uns, dass unser Angebot von Jahr zu Jahr immer besser angenommen wird. Aus diesem Grund haben wir jetzt auch einen vierten Kreißsaal gebaut und aktuell in Betrieb genommen.“

\n\n„Sicher und individuell“ – das ist das Motto der geburtshilflichen Abteilung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Neben einer modernen Geburtshilfe bietet das Klinikum auch eine umfassende Versorgung von Risikoschwangerschaften, Mehrlingsgeburten und Frühgeborenen. So arbeiten im Bucher Perinatalzentrum, der höchsten Versorgungsstufe für Frühgeborene auch unter 1500 Gramm Geburtsgewicht, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik für Kinderchirurgie eng mit der Geburtshilfe zusammen. Diese intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit garantiert eine optimale Versorgung von Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt und dies rund um die Uhr.

\n\n\nKlinikkontakt:\t

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch, Geburtshilfe, Schwanebecker Chaussee 50, in 13125 Berlin, Telefon (030) 9401-53300, Schwangerenberatung unter 9401-53345. \n\nJeden 1., 2. und 3. Dienstag im Monat findet um 17.30 Uhr ein Informationsabend statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

\n\nUnter www.helios-kliniken.de/berlin finden Sie weitere Informationen zur Geburtshilfe sowie zur HELIOS Elternschule „Haus Kugelrund“.

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/fachabteilungen/gynaekologie-und-geburtshilfe/geburtshilfe/leistungsspektrum.html

Patient care / 22.06.2010
Chefarzt feierlich verabschiedet

Mit einer Feierstunde hat das HELIOS Klinikum Berlin-Buch den langjährigen Chefarzt des Instituts für Labormedizin, Dr. med. Detlef Becker, in den Ruhestand verabschiedet und seinen Nachfolger vorgestellt.

\n\n„Am 1. September 1971 erklärte das Emirat Katar seine Unabhängigkeit. Gleichzeitig trat das Bundesausbildungsförderungsgesetz in Kraft – aber das wichtigste Ereignis war natürlich, dass Dr. Becker im Klinikum in Buch angefangen hat.“ So begrüßte Christian Straub, Verwaltungsleiter im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, den Chefarzt und die zahlreich erschienenen Gäste anlässlich der feierlichen Verabschiedung von Dr. Becker. Fast 40 Jahre war Dr. Becker im Klinikum in Buch tätig, 18 Jahre davon als Chefarzt.

\n\nLaborkoordinator Dr. med. Michael Mehl, langjähriger Wegbegleiter von Chefarzt Becker, nahm die Anwesenden mit auf eine vergnügliche Reise durch die Geschichte der Labormedizin und den Lebenslauf von Chefarzt Becker, für den meist galt: „Jeder Moment ist Labor!“ Dr. Mehl würdigte Dr. Becker als einen Chef, der stets in der Sache argumentierte: „Das Laute war Ihre Sache nie, eher das Leise – aber Nachhaltige.“

\n\nAuch Professor Dr. med. Josef Zacher, Ärztlicher Direktor im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, wusste diese Eigenschaften an Dr. Becker zu schätzen: „Als ich nach Buch kam, fand ich ein hochmodernes Labor mit modernster Technologie und modernstem Wissen vor und einen Chefarzt, der stets freundlich und immer an der Sache orientiert argumentierte.“ Sein Resumee: „Das war eine gute Zeit für Buch.“

\n\nDr. Becker betonte, wie viel Spaß ihm die Arbeit in all den Jahren gemacht hat: „Ich werde vieles vermissen, aber jetzt freue ich mich auch auf den Ruhestand und die Zeit, die ich für andere schöne Dinge habe.“ Besonders anstrengend seien die vielen Umzüge des Labors in den letzten Jahren gewesen. Daher bekam sein Nachfolger, Priv.-Doz. Dr. Dirk Peetz, von ihm auch einen Bleistift und Millimeterpapier: „Damit sie für den Fall weiterer Umzüge gerüstet sind!“

\n\nDr. Peetz ist seit 1996 am Universitätsklinikum Mainz tätig, seit 2004 als Oberarzt. Er tritt am 1. Juli 2010 die Nachfolge von Dr. Becker an. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe hier im Klinikum“, sagte er in seiner Antrittsrede. „Mir wird ein gut strukturiertes, zukunftsfähiges Labor übergeben, das ich gemeinsam mit den Mitarbeitern in den nächsten Jahren weiter ausbauen möchte.“

\n\nFoto: Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Peetz, Dr. med. Detlef Becker
\nFotograf: Thomas Oberländer

\n www.helios-kliniken.de/berlin

Research / 19.06.2010
Bucher BürgerForum

Die Geschäftsführer der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch, Dr. Ulrich Scheller und Dr. Andreas Mätzold, informieren am 24. Juni 2010 beim BürgerForum über neueste Entwicklungen auf dem Forschungs- und Biotechnologiecampus Berlin-Buch sowie über Veranstaltungen im Wissenschaftsjahr 2010.

\nInteressiere sind herzlich eingeladen.

\n\nBEGINN: 18.00 Uhr

\n\nORT: Restaurant Il Castello, Karower Str. 1, 13125 Berlin-Buch



\nFoto oben: Labor für Medizinische Genomforschung (Timoféeff-Ressovsky-Haus) auf dem Campus
\nFoto unten: Dr. Mätzold (links) und Dr. Scheller

Patient care / 16.06.2010
Diabetes – die unterschätze Gefahr für die Augen

Diabetes ist in den meisten Fällen eine schleichende Krankheit. Zunächst verursacht sie keine Beschwerden, daher bleibt sie oft lange unerkannt – mit weitreichenden Folgen. Denn die Stoffwechselerkrankung schädigt auf die Dauer die kleinen Blutgefäße im Körper. Besonders ernste Auswirkungen kann diese Schädigung auf die Augen haben.

\n\n„Rund 60 Prozent aller Menschen mit Typ II-Diabetes entwickeln eine Erkrankung der Netzhaut, die sogenannte Diabetische Makulo- bzw. Retinopathie“, sagt Dr. med. Jörn Kuchenbecker, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Und die kann gravierende Folgen haben: „Neben dem grünen Star ist die Diabetische Retinopathie in Deutschland die häufigste Ursache für eine Erblindung.“ In Deutschland erblinden daran jährlich rund 6.000 Menschen.

\n\nBei der Diabetischen Retinopathie unterscheidet man zwischen zwei Formen. Bei der leichter verlaufenden Form, der „nichtproliferativen Retinopathie“, werden die Blutgefäße in der Netzhaut geschädigt. Es kommt zu Durchblutungsstörungen und zu geringen und vereinzelten Blutungen in die Netzhaut. Die schwerere Form - die „proliferative Retinopathie“, ist dadurch gekennzeichnet, dass sich neue Blutgefäße bilden, die in die Netzhaut bzw. den Glaskörper hineinwachsen. Ein Symptom kann hier eine plötzliche Sehverschlechterung durch eine Blutung in den Glaskörper sein. Bei dieser Form ist die Gefahr der Netzhautablösung und damit der Erblindung sehr hoch.

\n\nDamit es nicht soweit kommt, ist eine frühe Diagnose entscheidend. „Jeder Patient mit Diabetes sollte unbedingt regelmäßig zur Kontrolle zum Augenarzt überwiesen werden“, sagt Dr. Kuchenbecker.

\n\nWichtig ist hier auch die Zusammenarbeit mit den Diabetologen. „Die wichtigste Vorsorge die man treffen kann, ist ein gut eingestellter Blutzucker“, erklärt Dr. med. Sybille Wunderlich, Diabetologin im HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf. „Ist der Stoffwechsel optimal reguliert, kommt es häufig gar nicht erst zu einer Beteiligung der Augen. Aber auch bei einer bestehenden „Retinopathie“ kann ein Fortschreiten der Erkrankung möglicherweise verhindert werden.“

\n\nEin weiterer wichtiger Faktor gegen das Fortschreiten der Krankheit ist zudem die gute Einstellung des Blutdrucks.

\n\nDie beiden Berliner HELIOS Kliniken bieten das gesamte Spektrum der Behandlung der Begleiterkrankungen des Diabetes mellitus. Werden die Veränderungen an den Augen früh erkannt, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. „Wir haben in der Klinik für Augenheilkunde ein umfassendes Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und ein Team mit langjähriger Erfahrung in der Behandlung von Augenerkrankungen“, sagt Chefarzt Kuchenbecker. Mit Hilfe eines Lasers können beispielsweise die neu gebildeten Gefäße verödet werden, in manchen Fällen hilft auch eine medikamentöse Behandlung. Ist die Netzhaut schon zu stark geschädigt, ist eine Operation, bei der Teile des Glaskörpers im Auge entfernt werden (die sogenannte Vitrektomie), meist unumgänglich.

\n \n\nKlinikkontakt:

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch
\nKlinik für Augenheilkunde
\nTel. (030) 94 01-540 00
\nE-Mail: joern.kuchenbecker@helios-kliniken.de
\nInternet: www.helios-kliniken.de/berlin

\n\nHELIOS Klinikum Emil von Behring
\nKlinik für Innere Medizin II, Gastroenterologie und Diabetologie
\nTel. (030) 81 02-15 32
E-Mail: heinrich-josef.luebke@helios-kliniken.de
\nInternet: www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-zehlendorf.html

\n\nFotos: Thomas Oberländer

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/nachrichten.html

Education / 15.06.2010
Ehrenamtliche Paten und Coaches gesucht

Die gemeinnützige Albatros GmbH will Paten und Coaches gewinnen, die Jugendliche aus Buch und Karow im Rahmen eines neuen Projektes bei der Berufsorientierung und bei der Suche nach Praktika begleiten und ihnen dabei helfen. Gefragt sind engagierte Menschen aus allen Generationen, die Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen haben, sich vorstellen könnten, ein Kommunikationstraining für Jugendliche mitzuentwickeln und ihnen Anregungen und Unterstützung auf ihrem Weg zum Beruf zu geben.

\n\nDas Projekt heißt „Intergenerative Bildungslandschaften im Quartier und steht unter anderem im Zusammenhang mit der Schulstrukturreform: Mit dem Übergang zur Sekundarschule ist eine Öffnung zum Quartier verbunden, die den Schülerinnen und Schülern innerhalb des Schulalltags einen größeren Praxisbezug ermöglicht und damit neue Perspektiven für die Berufsorientierung eröffnet. Doch auch die Gymnasialschüler sollen von dem Projekt profitieren.

\n\n„Es geht darum, die eigenen Stärken und Schwächen zu entdecken, Ziele zu formulieren, sich möglichst den richtigen Praktikums- oder Ausbildungsplatz zu suchen, eine Vorstellung zu entwickeln von Dingen, die einen so sehr interessieren könnten, dass man sie zum Beruf machen will. Auch wenn die Berufsbilder heute schier unendliche Möglichkeiten eröffnen, tut es der Arbeitsmarkt ja oftmals nicht. Trotzdem gilt es, den Mut und die Ideale nicht zu verlieren“, so Projektmanagerin Martina Marko. Die ehrenamtlichen Paten und Trainer sollen den Jugendlichen dabei zur Seite stehen. „ Wir suchen Menschen, die Ihre Lebenserfahrungen an die junge Generation weitergeben und ihre soziale Kompetenz einbringen wollen.“

\n\nDas Projekt soll nachhaltige Strukturen zur Praktikumssuche und Berufswegeplanung in Buch und Karow schaffen. Hierfür sollen Partner in den Schulen, in der Wirtschaft sowie in sozialen und kulturellen Einrichtungen gewonnen werden. Interessante außerschulische Lernorte sollen einbezogen werden, um den Schülern Anregungen für ihre berufliche Zukunft zu geben. In der Region gibt es viele potenzielle Partner, angefangen von der HELIOS Kliniken GmbH, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch über kleinere Wirtschaftsunternehmen bis hin zu Kulturvereinen.

\n\nGeplant sind Workshops und soziale, kulturelle oder gemeinwesenorientierte Projekte, die den Jugendlichen Kommunikationsstrategien und soziale Kompetenzen vermitteln.

\n\nDie Hufelandschule und das Robert-Havemann-Gymnasium haben in den ersten Gesprächen großes Interesse am Angebot der Albatros gGmbH signalisiert.

\n\nDas Projekt „Intergenerative Bildungslandschaften im Quartier“ arbeitet seit März 2010. Die ersten Teilprojekte sollen noch im Juni mit den Schulen abgestimmt werden. Die Arbeit mit den Schülern beginnt dann mit dem neuen Schuljahr ab September. Wenn Sie Ideen und Vorschläge haben oder selbst aktiv werden wollen, dann melden Sie sich bitte bei der Albatros gGmbH.

\n\nDie Albatros gGmbH freut sich auf Ihre Mitarbeit!

\n\n\nKONTAKT

\n\nProjektmanagerin Martina Marko

\n\nProjekt „Intergenerative Bildungslandschaften im Quartier“(IBiQ)
\nKünstlerhof Buch (im Gutshaus)
\nAlt Buch 45
\n13125 Berlin

\nTel.: 225027721

\nE-Mail: ibiq@albatrosggmbh.de

Education / 14.06.2010
TSB Aktionstage 2010

Am 28. und 29. September 2010 finden die 5. TSB Aktionstage in der Urania Berlin statt. Alle Berliner Grundschüler der 3. bis 6. Klasse sind eingeladen, an den naturwissenschaftlichen Mitmach-Angeboten teilzunehmen.

\n\nDie TSB Technologiestiftung Berlin bietet zusammen mit dem Forschergarten, dem Gläsernen Labor, dem PhysLab, MATHEON und der Lise-Meitner-Schule zwei Tage lang Workshops und Mitmach-Versuche an, die darauf angelegt sind, dass sie von den SchülerInnen zu Hause, beziehungsweise mit ihren Lehrern im Unterricht nachgemacht und weiterentwickelt werden.

\n\nAb sofort können sich alle Berliner Grundschulen anmelden (Anmeldeschluss: 9. Juli 2010). Die Teilnahme ist kostenfrei.

\n\nAnmeldung nur mit beigefügtem Anmeldeformular per Fax 030/ 46302444 oder per E-Mail: schulinfo (at) tsb-berlin.de.

\n\n\n\n\nFoto: Spannendes unter dem Mikroskop entdecken... | Bild: Uwe Steinert/TSB

\n\n\n Pressemitteilung TSB Technologiestiftung Berlin

Education / 08.06.2010
‚Good practice‘ im naturwissenschaftlichen Unterricht

Am 11. Juni 2010 sind Pädagogen aus Deutschland und der EU zur Vorstellung der Publikation „Teaching Science in Europe 3“ in das Max Delbrück Communications Center (MDC.C) auf dem Campus Berlin-Buch eingeladen. Der Verein „Science on Stage Deutschland“ organisiert diese\neuropäische Lehrerfortbildung, um kreative Unterrichtskonzepte in den Naturwissenschaften zu erarbeiten und im Netzwerk mit\nKollegen aus anderen Ländern austauschen.\nZudem wird Science on Stage Deutschland wird im Rahmen dieser Veranstaltung die Auszeichnung als „Ort der Ideen 2010“ verliehen.

\nZum Auftakt erwartet die Gäste der unterhaltsame Auftritt des Wissenschaftsjournalisten Joachim Hecker mit „Heckers Hexenküche“.

\nDie Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und dem Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch statt.

Research / 08.06.2010
Wissenschaft vor Ort: Forschungscampus Berlin-Buch

Der Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. und das Zentrum für Molekulare Diagnostik (ZMDB) laden am 16. Juni 2010 zu einer Informationsveranstaltung auf den Campus Berlin-Buch ein. Das Thema lautet:

\n\nDie Molekulare Medizin auf dem Forschungscampus Berlin-Buch und das Experimental and Clinical Research Center von MDC und Charité

\n\nDer Forschungscampus Berlin-Buch hat eine bald 80jährige Tradition. Die \ngrößte Einrichtung auf dem Campus ist das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare \nMedizin (MDC) mit ca. 880 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das MDC ist eines \nvon vier nationalen Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft im Bereich \nGesundheit. Auftrag des MDC ist es, Erkenntnisse über die grundlegenden molekularen\nMechanismen des Lebens für neue Verfahren der Diagnostik und der Therapie\nnutzbar zu machen.

\n\nDas Experimental and Clinical Research Center (ECRC) wurde gemeinsam von \nMDC und der Charité - Universitätsmedizin Berlin ins Leben gerufen, um die \ndringend notwendige Überführung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in neue\nmedizinische Verfahren zu beschleunigen. Hierbei setzt das ECRC auf die\nAnwendung der Ergebnisse der molekularen Forschung, um die Diagnose, \nPrävention und Therapie der häufigsten Erkrankungen unserer Gesellschaft \n(Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Krebs, neurologische Erkrankungen) zu \nverbessern. Ein wichtiger Aspekt der ECRC-Strategie ist es, vielfältige Verbindungen\nzwischen Grundlagenwissenschaftlern und klinischen Forschern \nherzustellen und so eine gemeinsame Forschungskultur als Basis der Zusammenarbeit zu \nschaffen. Als eine gemeinsame Institution des MDC und der Charité stellt das ECRC nach\nkompetitiven Kriterien die wissenschaftliche und technische \nInfrastruktur, Expertise und Ressourcen für die translationale Forschung einschließlich\nklinischer Studien bereit.

\n\nPROGRAMM

\n\nBegrüßung:

\n\nProf. Dr. Walter Rosenthal
\nWissenschaftler Stiftungsvorstand des MDC

\n\nPeter Schuhe
\nBerliner Wirtschaftsgespräche e.V.

\n\nDrei Projektvorträge aus dem ECRC

\n\nProf. Dr. Ralph Kettritz, Charité / Helios: Kardiovaskuläre Forschung im ECRC am Beispiel entzündlicher Gefäßerkrankungen

\n\nPD Dr. Jörg Westermann, Charité-Campus Virchow-Klinikum: Experimentelle\nImmuntherapien bei Tumorerkrankungen: vom Labor in die Klinik

\n \nProf. Dr. Thoralf Niendorf, MDC/Charité: Hochfeld-Magnetresonanzbildgebung in der translationalen Forschung

\n\nAnschließend Besichtigung der Ultrahochfeld-MR-Facility am ECRC und Gelegenheit zu Gesprächen bei Brezeln und Wein.

\n\nBeginn: 17:00 Uhr | Ende: 19:00 Uhr

\n\nEintritt frei. Anmeldung unbedingt erforderlich.

\n\nVeranstaltungsort

\n\nForschungscampus Berlin-Buch
\nMDC Communication Center
\nRaum Dentdrit 2/3
\nRobert-Rössle-Straße 10
\n13125 Berlin

\n Mitteilung von BioTOP Berlin-Brandenburg

Research / 07.06.2010
Prof. Niendorf und Team erhalten Helmholtzförderung zur Firmengründung

Der Physiker Prof. Thoralf Niendorf und sein Team vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch erhalten aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft, Bereich Helmholtz-Enterprise, 100.000 Euro zur Gründung einer Firma für neuartige Komponenten für die Magnetresonanztomographie (MRT). Insgesamt werden aus diesem Fonds in diesem Jahr vier Ausgründungen von Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft mit jeweils 100.000 Euro unterstützt, ein weiteres Vorhaben erhält eine Förderung von 25.000 Euro.

\n \nProf. Niendorf leitet die Berliner Ultrahochfeld-Magnet-Resonanz (MR)-Anlage am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des MDC und der Charité-Universitätsmedizin Berlin in Berlin-Buch. Zusammen mit Dr. Ing. Tobias Frauenrath und Jan Rieger (beide MDC) hat er nach einer Mitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Vorhaben MRI.Tools „innovative Komponenten für die bildgebende Methode der Magnetresonanztomographie entwickelt“. Dazu gehören das Zubehörgerät „easy-ACT“, mit dem es möglich ist, sich bewegende Organe wie zum Beispiel das Herz mit der MR-Tomographie abzubilden, sowie „innovative Hochfrequenzantennen für die Ultrahochfeld-MRT“. „Die Zusatzgeräte können“, so heißt es weiter, „an bestehende MRI-Anlagen angeschlossen werden und erweitern die diagnostischen Möglichkeiten“.

Patient care / 04.06.2010
Lange Nacht der Wissenschaften begeisterte Jung und Alt

Am 5. Juni 2010 hieß es im HELIOS Klinikum Berlin-Buch „Medizin entdecken“ bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2010. Zahlreiche Führungen durch die OP-Säle, Labore und das Notfallzentrum luden zu einem Blick hinter die Kulissen einer Klinik der Maximalversorgung ein. „Von 15 Uhr bis 23 Uhr beantworteten Ärzte und Pflegefachpersonal den Interessierten Fragen rund um die Themen Gesundheit und Medizin sowie zu Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten verschiedenster Erkrankungen“ erklärte Prof. Dr. Josef Zacher, Ärztlicher Direktor des Klinikums.

\n\nStündlich durften in diesem Jahr bis zu 80 Besucher die modernen Operationssäle besichtigen und OP-Equipment zum Anfassen erleben. Zum Mitmachen luden auch die individuellen Gesundheitstests der Kliniken und Zentren ein: Unter dem Motto „Auf Herz und Nieren“ ließen rund 400 Freiwillige durch das Team des Zentrums für Kardiologie und Nephrologie sowohl ihren Cholesterinspiegel und ihr Herzinfarktrisiko ermitteln, als auch einen Herz- und Nierenultraschall durchführen. Die Auswertung der Ergebnisse fand im anschließenden Gespräch mit den Spezialisten der Klinik statt. Bis in die Nacht hinein führten die Mitarbeiter der Dermatologie an ihrem Stand fast 100 Hautkrebs-Screenings durch.

\n\nNeben zahlreichen Erwachsenen zeigten sich auch die Kleinsten interessiert am Klinikalltag. Beim Gummibärchenfischen war besonders die Geschicklichkeit im Umgang mit der minimalinvasiven Technik gefragt und zum Kuscheltierröntgen brachten insgesamt 145 Kinder ihr Lieblingsstofftier mit. „Keine Chance den Krankenhausinfektionen“ ließ die Krankenhaushygiene: Nach gründlicher Hände-desinfektion unter den wachsamen Augen der Hygienefachschwestern konnte beim anschließenden WAX-Cloning die eigene Hand als Wachsabbild verewigt werden.

\n\nBesonders gefragt bei Jung und Alt waren die Aktionen der Krankenhausapotheke. Neben den gut 2000 vorrätigen Medikamenten stellen die Mitarbeiter als „Unsichtbare Helfer“ des Klinikums jährlich zusätzlich 50.000 spezielle Arzneimittel, Salben und Säfte für kranke Kinder und Tumorpatienten her. Diese wichtige Aufgabe auch für andere sichtbar zu machen, war das Anliegen von Apothekenleiter Thomas Waßmann und seinem Team. Am Infostand gab es viele Fragen zu beantworten und unter fachmännischer Begleitung rührten die Besucher diverse Salben und Säfte eigenständig zusammen. Apothekerin Britta Karras war dabei überwältigt vom Besucherstrom, der bis zum Veranstaltungsende nicht abriss: „ Wir haben 5 Kilogramm Salbenmasse und fast 24 Liter Saft beim Mixen verbraucht und schließlich mehr als 250 Salben mit den Besuchern hergestellt.“

\n\nBei strahlendem Sonnenschein gab es für die knapp 6000 Gäste auch im Außenbereich des HELIOS Klinikums Berlin-Buch ein abwechslungsreiches Programm. Besonderes Highlight war dabei der schon traditionelle Auftritt des Cheerdanceteams der SG Schwanebeck 98 e.V. „Blue White Swans“. Zu schnellen Rhythmen tanzten die Mädchen jeder Altersklasse und begeisterten die zahlreichen Zuschauer. Die Hüpfburg und der Gipskurs für Kinder waren ebenfalls beliebte Anlaufpunkte. „Für alle Neugierigen die noch mehr Medizin entdecken möchten, öffnet das HELIOS Klinikum Berlin-Buch auch im nächsten Jahr wieder seine Türen“ kündigte Christian Straub, Verwaltungsleiter der Klinikums, an. Der Termin der Langen Nacht der Wissenschaften 2011 steht mit dem 28. Mai 2011 auch schon fest.

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/nachrichten.html

Research / 04.06.2010
Pulsierende Herzen, automatisierte Mikroskope, tanzende Gummibärchen

Die zehnte Lange Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch im Nordosten Berlins ist auch in diesem Jahr auf großes Interesse der Berliner und Brandenburger gestoßen. Bereits ab 15 Uhr waren die Veranstaltungen der Campuseinrichtungen Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Charité sowie Gläsernes Labor der BBB Management GmbH gut besucht. Das große Angebot an Laborführungen, Mitmachkursen und Präsentationen ermöglichte den Besuchern, einen Einblick in die Welt der Biologie, Chemie, Arzneimittel- und Genomforschung von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Forschung zu gewinnen. Zahlreiche Kurse boten Interessierten auch Möglichkeiten zum Mitmachen und Experimentieren.

\n\nEin besonderer Publikumsmagnet war die neue Berlin Ultrahigh Field Facility des Experimental and Clinical Research Centers von MDC und Charité. Mit dem Programmpunkt „Wo spürt man das Herz von Berlin“ beteiligte sie sich zum ersten Mal an der Langen Nacht. Besucher waren eingeladen, sich über neueste Technologieentwicklungen und Forschungsvorhaben zur klinischen und experimentellen Magnetresonanz (MRT)-Bildgebung zu informieren, die in der Herz-Kreislaufforschung, der Krebsforschung und der neurologischen Forschung Anwendung finden. Dabei konnten drei moderne MRT-Geräte besichtigt und in Aktion erlebt werden: ein 7-Tesla Ganzkörper-MRT (Siemens), ein 9,4-Tesla Kleintier-MRT (Bruker Biospin) und ein 3-Tesla Ganzkörper-MRT (Siemens). Auch der Mitmachkurs „CSI Buch“ des Gläsernen Labors zog die Besucher in den Bann. Hier konnten Interessierte mit wissenschaftlichen Methoden einen Tatort untersuchen und ein fiktives Verbrechen aufklären.

\n\nErstmals beteiligte sich im Gläsernen Labor das Schülerlabor „ChemLab“ des FMP mit einer chemischen Rundreise an der Langen Nacht der Wissenschaften. Besucher konnten chemische Phänomene hautnah erleben und dabei in einem chemischen Garten verweilen, tanzende Gummibärchen beobachten, einen Vulkanausbruch aus nächster Nähe bestaunen, wachsende Eisberge passieren und einen Sonnenuntergang erleben. Die Präsentation wurde von Lehrern und Schülern des Andreas-Gymnasiums unterstützt.

\n\nBeliebt bei den Besuchern waren ebenfalls die Führungen durch die Forschungslabore des MDC und des FMP. So hatten die Besucher zum Beispiel bei der MDC-Führung „Die Niere im Reagenzglas“ die Möglichkeit zu erfahren, welche Gene die Organentwicklung, Krankheit und Regeneration steuern. Die Führung „Wie funktioniert die Wirkstoffsuche heute?“ führte die Besucher in das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie. Demonstriert wurden Pipettierroboter und automatisierte Mikroskope, und die Besucher erfuhren, dass es Bibliotheken nicht nur für Bücher gibt. Mit der Führung „Starke Magneten und dreidimensionale Bilder“ erhielten die Besucher einen Einblick in den Forschungsbereich der NMR-Spektroskopie. Mit der NMR-Spektroskopie können Wissenschaftler untersuchen, wie ein Eiweißmolekül aussieht.

\n\n\nForscherdiplom für Kinder
\nEin Kinderparadies zum Experimentieren und Spielen lockte Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter zu den zahlreichen Experimentierstationen im Max Delbrück Communications Center, im Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie und im Gläsernen Labor. Eifrige kleine Forscher konnten auf dem Campus Berlin-Buch ein Forscherdiplom erhalten. An acht Stationen wurde experimentiert, mikroskopiert, gestaunt und entdeckt. Die kleinen Besucher führten im Forschergarten unter Anleitung Experimente mit Schallwellen durch, stellten Monsterschleim selbst her, lernten Kräuter- und Heilpflanzen kennen und machten Fingerabdrücke sichtbar. Wieder mit dabei war die Karower Robert-Havemann-Oberschule mit zahlreichen Experimentierstationen der Fachbereiche Biologie, Physik und Chemie. Einen bunten Jahrmarkt chemischer Mitmachexperimente bot die „Chemistry Fair“.

Patient care / 01.06.2010
Patienten bewerten HELIOS Kliniken in Berlin

Die beiden Berliner HELIOS Kliniken, das HELIOS Klinikum Berlin-Buch und das HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf, veröffentlichen erstmals die Ergebnisse ihrer seit Mitte 2009 regelmäßig durchgeführten Patientenbefragung. Der offene Umgang mit der Bewertung durch die Patienten ist Grundlage für weitere Verbesserungen und hat damit unmittelbar Auswirkungen auf die Steigerung der Patientenzufriedenheit.

\n\n„Wir wollen mit der Veröffentlichung der in unseren Kliniken kontinuierlich erfolgenden Patientenbefragung Transparenz zeigen und offen unsere Stärken und Schwächen darstellen. Nur durch die Beurteilung von Patienten, die unsere Häuser in vielen wichtigen Kategorien bewerten, erfahren wir, wo wir bereits eine gute Leistung abliefern, aber auch, wo die Betreuungsqualität noch steigerbar ist“, sagt Armin Engel, Regionalgeschäftsführer Berlin-Brandenburg der HELIOS Kliniken GmbH.

\n\nErst vor einigen Wochen haben die HELIOS Kliniken im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) umfangreiche Daten zur medizinischen Ergebnisqualität veröffentlicht. Die jetzt online einsehbaren Ergebnisse der Patientenbefragung sind eine wichtige Ergänzung. So können Patienten, Angehörige und einweisende Ärzte einen umfassenden Einblick in die Klinik bekommen.

\n\nBeide Berliner Häuser zeichnet eine außerordentlich hohe Zufriedenheit der Patienten mit der ärztlichen und pflegerischen Betreuung aus. Diese liegt bei nahezu 95%. Zudem würden mehr als 95% der befragten Patienten beide Kliniken weiterempfehlen. Die Gesamtzufriedenheit, die anhand eines Fragenkatalogs von 27 Fragen festgestellt wird, liegt bei über 94%.

\n\nDie Befragungen ergaben für beide Kliniken Verbesserungspotential im Bereich des Umgangs mit Schmerzen, die bei Patienten während eines Klinikaufenthaltes auftreten. Hier erfolgten in den letzten Monaten unter anderem intensive Schulungsmaßnahmen von Mitarbeitern zur frühzeitigen und täglich mehrmaligen Abfrage der Schmerzintensität mit dem Ziel einer besseren und individuellen Schmerztherapie. Eine eigens entwickelte „Schmerzfibel“ dient dabei als handliches und ständig verfügbares Hilfsmittel. Beide Häuser konnten die Werte der Patientenbefragung aus 2009 durch die rasch umgesetzten Maßnahmen deutlich verbessern.

\n\nDas HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurde zudem im Bereich der Speisenversorgung regelmäßig kritisch beurteilt. Das Klinikum sah dringenden Handlungsbedarf und wechselte zum 1. Mai 2010 den Speisenlieferanten, um den Patienten eine größere Menue-Auswahl und ein qualitativ höherwertiges Essen anbieten zu können.

\n\n„Die Analyse der Ergebnisse, die in unseren Kliniken regelmäßig und bis auf Stationsebene erfolgt, zeigt, dass Veränderungen auch in kurzen Zeiträumen umsetzbar sind und zu einer höheren Zufriedenheit unserer Patienten führen können. Dies bestätigt uns darin, die Befragung als wichtiges Arbeitsinstrument zur kontinuierlichen Steigerung unserer Betreuungsqualität zu nutzen“, erläutert Armin Engel.

\n\nAlle Ergebnisse der beiden Kliniken können eingesehen werden unter:

\nwww.helios-kliniken.de/berlinzehlendorf-betreuungsqualitaet/

www.helios-kliniken.de/berlinbuch-betreuungsqualitaet/

Patient care / 31.05.2010
Internationale Anerkennung der Thoraxchirurgie in Berlin-Buch

Auf der 18. Europäischen Konferenz für Thoraxchirurgie (European Conference on General Thoracic Surgery) in Spanien übernahm Dr. Gunda Leschber (Foto), Chefärztin der Klinik für Thoraxchirurgie, am 1. Juni 2010 die Präsidentschaft der European Society of Thoracic Surgeons (ESTS) - mit über 1.000 Mitgliedern die größte Thoraxchirurgische Vereinigung Europas und Amerikas.

\n\nZu ihrem Spezialgebiet gehören die gesamte minimal-invasive Chirurgie (VATS-Lobektomie/-Dekortikation) sowie die Metastasenchirurgie und die Video-Mediastinoskopie. Im Mai 2010 wurde ihr wissenschaftliches Engagement mit der Aufnahme in die American Association for Thoracic Surgery (AATS) gewürdigt. Die 1917 gegründete Organisation nimmt auf Vorschlag weltweit anerkannte Herz- und Thoraxchirurgen auf und hat derzeit ca. 1.200 Mitglieder aus 35 Ländern.

\n\n„Im Zuge der Globalisierung wird die internationale Vernetzung der Thoraxchirurgie immer bedeutsamer. Der Austausch von Wissen mit europäischen, amerikanischen und asiatischen Kollegen kommt den Patienten bei uns zugute. Zwar ist die Versorgung in spezialisierten Kliniken in Deutschland erstklassig, doch auch von anderen Ländern kann eine Menge gelernt werden“, sagt Dr. Gunda Leschber.

\n\nMit viel Leidenschaft wirbt sie für das Fachgebiet Chirurgie insgesamt, um in Zukunft die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Nachwuchsmangel droht auch in diesem zentralen Gebiet der Medizin. „Heute sind bereits 60 bis 70 Prozent der Medizinstudenten Frauen. Das ist unsere Chance, den Anteil weiblicher Chirurginnen in den nächsten Jahren zu steigern. Neben einem gut organisiertem Arbeitsumfeld und befriedigendem Arbeitsklima ist vor allem die Vorbildwirkung und das Engagement des Einzelnen wichtig, Begeisterung für das Fachgebiet Chirurgie zu wecken. Für junge Frauen sind weibliche Vorbilder wichtig. Noch sind nur 1,3 Prozent der Chefarztstellen in der Chirurgie in Deutschland mit Frauen besetzt, sagt Dr. Gunda Leschber. Sie selbst war die erste Chefärztin einer Thoraxchirurgischen Klinik in Deutschland. Im Juni 2003 wurde die Fachärztin für Chirurgie und Thoraxchirurgie von der Evangelischen Lungenklinik Berlin berufen.

\n\nDie Klinik für Thoraxchirurgie ist wesentlicher Teil des 2009 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten „Lungenkrebszentrums“ in der Evangelischen Lungenklinik Berlin und eine der ersten drei Kliniken in Deutschland, die im Oktober 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) als „Thoraxchirurgisches Zentrum“ zertifiziert wurde. Schwerpunkte bilden die operative Behandlung des Lungenkarzinoms und von Metastasen sowie die minimal-invasive Thoraxchirurgie (VATS). Die Thoraxchirurgie umfasst zudem auch die Chirurgie von entzündlichen oder gutartigen Erkrankungen (z. B.\nEmpyem oder Pneumothorax), diagnostische Eingriffe bei unklaren Veränderungen und Lungengerüsterkrankungen sowie Operationen an der Brustwand, dem Mittelfellraum, der Luftröhre.

\n\n\nFoto: Evangelische Lungenklinik Berlin

Pressemitteilung Evangelische Lungenklinik Berlin www.pgdiakonie.de

Research / 30.05.2010
Lange Nacht der Wissenschaften 2010

Vulkanausbrüche, schöne Insektenbeine, Zaubertränke: Bei der Langen Nacht der Wissenschaften gibt es viel zu entdecken. Am 5. Juni 2010 beteiligt sich der Campus Berlin-Buch in der Zeit von 15 bis 23 Uhr an der Langen Nacht der Wissenschaften. Mit dabei sind das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie das Gläserne Labor der BBB Management GmbH und Biotechnologieunternehmen des Campus.

\nIn den beiden Grundlagenforschungszentren können die Besucher an Laborführungen teilnehmen und sich die Arbeit der Wissenschaftler erklären lassen. Ein Höhepunkt sind Chemie-Experimentalshows, welche die Besucher in die zauberhafte Welt der Chemie und ins Harry-Potter-Internat Hogwarts entführen.

\n\nEin weiterer Publikumsmagnet sind die zahlreichen Mitmachkursen bei denen die Besucher eingeladen sind, in die Rolle des Forschers zu schlüpfen und selbst im Labor zu experimentieren. So können die Besucher bei der Chemistry Fair den Wirkmechanismus des Aspirins kennenlernen, in einfachen Schritten die eigene DNA aus der Mundschleimhaut extrahieren und dabei einige Grundlagen der Gentechnik kennen lernen.

\nZu Biologie, Chemie und Physik bietet der Campus ein umfangreiches Programm für Kindergartenkinder und Grundschüler mit spannenden Experimentierstationen. Dort können die jungen Besucher Monsterschleim und Brausepulver mixen, Fingerabdrücke sichtbar machen, die Schlange des Pharaos erleben und vieles mehr. Eifrige kleine Forscher erhalten ein Forscherdiplom.

\n\nVERANSTALTUNGSORT

\nCampus Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10,13125 Berlin

\n\nINFORMATIONEN

\n\nDas Programm und Informationen finden Sie unter: \nwww.campus-berlin-buch.de und www.LangeNachtDerWissenschaften.de (siehe Link unten)

\n\nTICKETS

\nKombi-Tickets im Vorverkauf (bis einschließlich 4. Juni 2010) 10 € / erm. 6 € / Familie 20 € (inkl. VBB-Fahrausweis Tarifbereich Berlin ABC) gibt es in allen Verkaufsstellen sowie an den Ticketautomaten der S-Bahn Berlin GmbH, außerdem unter www.LangeNachtDerWissenschaften.de und an den Abendkassen (12 € / erm. 8 € / Familie 24 € ). Die Abendkasse befindet sich im Foyer des Max Delbrück Communications Center (MDC.C) C83.

\nFotos: Peter Himsel (Ausschnitte)

\n\nHINWEIS

\n\nIn Buch beteiligen sich auch das HELIOS Klinikum Berlin-Buch, die Evangelische Lungenklinik und das Immanuel Krankenhaus, Rheumaklinik Berlin-Buch an der Langen Nacht der Wissenschaften. Das Programm erhalten Sie unter: www.langenachtderwissenschaften.de

Patient care / 26.05.2010
Live im OP am 5. Juni 2010

Für die Operateure der Nacht liegen grüne Hemden, Haarnetz, Brille, Mundschutz bereit. Auf dem OP-Tisch wartet eine mit Metastasen „aus Moltofill erkrankte“ Rinderlunge. Nach sorgsamen Tasten erklingt der Ruf: „Laser scharf“. Beim Assistieren am Modell erfahren die Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften wie der Laser an und durch das Lungengewebe kommt. Ein speziell für die Lungenchirurgie entwickelter Laser entfernt nur die Metastasen, gesundes Lungengewebe bleibt erhalten. Damit können Patienten mit Tochtergeschwülsten in der Lunge, die häufig in Folge einer Krebserkrankung entstanden sind, geheilt werden.

\n\nNoch immer kann nicht jeder Patient geheilt werden, doch in der Evangelischen Lungenklinik Berlin erforschen interdisziplinäre Ärzte-Teams Methoden, Metastasen gezielter und früher zu erkennen. Damit steigen die Heilungschancen für immer mehr Patienten. Konventionell werden Metastasen mit dem Skalpell herausgeschnitten. Welch ein Unterschied in der Größe der entfernten Tumore entsteht, ist am 5. Juni 2010 zu sehen und anzufassen.

\n\n„Laserchirurgie – Schonendes Operieren bei Lungenmetastasen“ ist einer der neun Mitmachkurse in der Evangelischen Lungenklinik Berlin anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften. So heißt es unter anderem: Testen Sie Ihre Lunge! Deren Leistungsfähigkeit zeigt ein einfacher Lungenfunktionstest von fünf bis zehn Minuten. Auf dem Weg entlang der Bronchien erleben die Besucher bei der Spiegelung der Atemwege die heutigen Möglichkeiten des Verfahrens.

\n\nSehen, was nicht sichtbar ist, gestattet auch die moderne Röntgendiagnostik und hilft so, frühzeitig Veränderungen im Brustkorb zu erkennen. Praktische Demonstrationen der Computertomographie und der drei-dimensionalen Bildbearbeitung lassen die nächtlichen Entdecker von Jung bis Alt ausnahmsweise erfahren, was in einem Überraschungsei steckt.

\n\nUnter dem Motto „Lachen statt rauchen“ können Kinder malen und Eltern ihr Wissen zum Thema Nichtrauchen testen, denn die Evangelische Lungenklinik Berlin wirbt für ein rauchfreies Lebens- und Lernumfeld für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das „Trainingslager Lunge“ für die ganze Familie lädt zum Innehalten und Luft holen im Trubel des wissenschaftlichen Fortschritts sowie zu viel Spaß beim Wattepusten ein.

\n\nTermin:

\nLange Nacht der Wissenschaften in der Evangelischen Lungenklinik Berlin

\n\n5. Juni 2010 von 16:00 bis 23:00 Uhr

\n\nMITMACHKURSE am Lindenberger Weg 27 in 13125 Berlin

\n\nANFAHRT mit S 2 Buch, Shuttle-Route 8: Buch, Shuttle-Haltestelle: Lindenberger Weg

Pressemitteilung Evangelische Lungenklinik Berlin www.langenachtderwissenschaften.de/Routen_Programm_76.html?route_id=2#H_130084

Patient care / 20.05.2010
Medizin entdecken

Unter dem Motto „Medizin entdecken“ lädt das HELIOS Klinikum Berlin-Buch zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ am Sonnabend, 5. Juni 2010. Zwischen 15 und 23 Uhr erwartet die Besucher jeden Alters ein abwechslungsreiches Programm.

\nInteressierte können einen Blick hinter die Kulissen des Klinikums werfen. Ärzte und Pflegefachkräfte informieren über neueste Medizintechnik und Therapiemethoden, sie bieten kostenfreie Gesundheitstests (u.a. Hörtest, Hautkrebsscreening, Herzinfarktrisiko, Schilddrüsen-Ultraschall) und beantworten Ihre Fragen.

\nBesichtigt werden können u.a. der zentrale OP-Trakt, Labore, die Kranken-hausapotheke, das Notfallzentrum, der Kardio-Magnet-Resonanz-Tomograph, die Strahlentherapie sowie die Narkosearbeitsplätze.

\n\nViele Angebote sind besonders für Kinder geeignet, wie z.B. ein Ultraschall-kurs, das Mikroskopieren und Bestimmen der eigenen Blutgruppe sowie das minimalinvasive „Operieren“ von Gummibärchen. Den Jüngsten werden dabei Fragen beantwortet wie „Was ist los im Bauch?“, „Wo kommt der blaue Fleck her?“ und „Was gehört in den Notarztkoffer von Frau Puppendoktor Pille?“. Zum Kuscheltierröntgen können alle Kinder das eigene Lieblingsstofftier mitbringen.

\n\nDas HELIOS Klinikum Berlin-Buch präsentiert Aktuelles aus der Medizin an Informationsständen, bei speziellen Führungen, Live-Demonstrationen und in Vorträgen.

\nZum Thema „Vom Reanimationszentrum zur Klinik für Intensivmedizin – ein halbes Jahrhundert Intensivtherapie im Klinikum Buch“ spricht Dr. med. Werner Kinzel, Oberarzt der Klinik für Intensivtherapie um 16 Uhr.

\nDer Frage „Intraoperative Wachheit: Vollnarkose - und trotzdem wach?“ geht Prof. Dr. med. Jochen Strauß, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie, um 17 Uhr nach.

\nUm 18 Uhr referiert Prof. Dr. med. Josef Zacher, Chefarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie zum Thema „Wenn die Gelenke versagen – Ursachen und moderne Behandlungsmöglichkeiten“. \n„Blut ist ein ganz besondrer Saft“ meint Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie um 19 Uhr.

\nFür Priv.-Doz. Dr. med. Henning Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie steht um 20 Uhr „Das Herz im Mittelpunkt – Funktion, Diagnose und Therapie von Erkrankungen“.

\n\n„Alles zum Mitmachen und Ausprobieren“ heißt es an diesem Tag auch auf der Wiese vor dem Klinikum mit Torwandschießen, Beachvolleyball, Demonstration von Rettungsaktionen, Gipskurs, Kinderschminken, Malen, Basteln, bei Spielen und Bewegungsübungen, Rollstuhl-Geschicklichkeitsfahren und auf der Hüpfburg.

\n\nUnser Bühnenprogramm ist für die ganze Familie geeignet:

\nDie Drachenshow mit Eddy und Freddy startet um 15 und um 17 Uhr, Herthinho (das Maskottchen der Hertha BSC) kommt um 16 Uhr zur Auto-grammstunde, das Cheerdanceteam der SG Schwanebeck 98 e.V. macht um 16.30 Uhr Stimmung und bis in die Nacht gibt es danach Dixieland und Swing. Unsere kulinarischen Angebote mit Thüringer Rostbratwurst, Berliner Kartoffelsuppe, Fassbrause, Crepes, Eis und vieles mehr erhalten Sie zu kleinen Prei-sen in der Caféteria, auf der Terrasse und auf der Wiese.

\n\nAktuelle Informationen zum Programm, Karten für Führungen und Kurse (bei einigen Aktionen ist die Teilnehmerzahl begrenzt) erhalten Sie am Sonnabend, dem 5. Juni 2010, ab 14.30 Uhr am Infotisch im Foyer des Klinikums. \nHerzlich willkommen im HELIOS Klinikum Berlin-Buch und viel Spaß beim „Medizin entdecken“.

\n helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/news-detail/archive/2010/mai/article/medizin-entdecken-bei-der-langen-nacht-der-wissenschaften-im-helios-klinikum-berlin-buch-am-5/4587.html

Patient care / 19.05.2010
Welthypertonietag: Patientenseminar zum Bluthochdruck

Anlässlich des Welthypertonietages im Mai veranstaltet das HELIOS Klinikum Berlin-Buch ein Patientenseminar. Betroffene, Angehörige und Interessierte sind zum 7. Bucher Herz-Patientenseminar am Mittwoch, 26. Mai 2010 um 17.00 Uhr in den in den Hörsaal des Max Delbrück Communications Centers (MDC.C), Raum AXON II, Robert-Rössle-Straße 10 eingeladen.

\n\nHerz-Kreislauf-Erkrankungen sind meistens chronische Prozesse und begleiten die Betroffenen über eine lange Zeit. Darum ist es für die Patienten wichtig, Krankheitsbilder, Ursachen und Risikofaktoren sowie Folgeerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten zu kennen sowie aktiv an der Therapie teilzu-nehmen, sind sich die Initiatoren der Patientenseminare, Privatdozent Dr. med. Ralf Dechend und Dr. med. Wolfgang Derer, beide Oberärzte der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie, einig.
\nBluthochdruck kann u.a. zu Herzrhythmusstörungen und Arteriosklerose an Herz- und Beinarterien führen. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind zudem eine der hauptsächlichen Todesursachen in Deutschland.

\nDie Spezialisten aus der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Nephrologie informieren zu Themen der Bluthochdrucktherapie sowie zum sogenannten Herzstolpern und Herzrasen. Privatdozent Dr. med. Henning Baberg, Chefarzt der Klinik und Poliklinik, geht der Frage nach: Was ist für Betroffene wichtig in der Therapie bei Herzerkrankung und Herzinfarkt? Dr. med. Zou-heir Chaoui, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, informiert über die soge-nannte „Schaufenstererkrankung“ und was man gegen die Schmerzen beim Gehen tun kann.\nNach den etwa 20-minütigen Vorträgen der Experten gibt es Gelegenheit zur gemeinsamen Diskussion oder auch für persönliche Fragen \nWährend der Veranstaltung können sich die Interessierten bei der Patienten-Selbsthilfegruppe der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Herzstif-tung über Aktivitäten und Hilfen informieren. Der Eintritt ist frei.

\n\nDas detaillierte Programm finden Sie in der Rubrik Termine dieses Internet-Portals.

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/news-detail/archive/2010/mai/article/7-bucher-herz-patientenseminar/4586.html

Patient care / 18.05.2010
Neuer Chefarzt der Neurologie-Klinik

Priv.-Doz. Dr. med. Georg Hagemann hat zum 1. Mai 2010 den Chefarztposten der Klinik für Neurologie/Cecilie-Vogt-Klinik im HELIOS Klinikum Berlin-Buch übernommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Hans-Peter Vogel an, der die Klinik seit 1994 leitete.

\n\n„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Hagemann. „Die Arbeit einer so traditionsreichen Klinik fortzuführen, ist eine spannende Herausforderung.“ Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Neurologie am Universitätsklinikum Düsseldorf war Hagemann seit 2001 an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena als Leitender Oberarzt tätig.

\n\nZu den Spezialgebieten des Neurologen gehören Epilepsie, entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems und die Behandlung von Schlaganfällen. „Ein entscheidender Vorteil in so einer großen Klinik sind die kurzen Wege zu den anderen Fachbereichen“, erklärt der Chefarzt. „Wir stehen hier in engem Austausch mit der Neurochirurgie, der Neuroradiologie, der Gefäßchirurgie und natürlich auch mit der Rettungsstelle. Dadurch können wir eine schnelle und effektive Behandlung gewährleisten und auch frührehabilitative Konzepte anbieten.“

\n\nDer bisherige Chefarzt der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. med. Hans-Peter Vogel, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Er steht den Patienten aber bis zum Jahresende zu speziellen Sprechstunden in der Ambulanz und Schmerztherapie weiterhin zur Verfügung.

\n\nIn der Klinik für Neurologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch werden Patienten mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven behandelt. Die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf der Spezialstation für Schlaganfall (Stroke Unit) ist einer der therapeutischen Schwerpunkte. Durch Kooperation mit dem Muskelzentrum Berlin und der Deutschen Heredo-Ataxie-Gesellschaft besteht auch ein Betreuungsschwerpunkt für Patienten mit seltenen Muskelerkrankungen und erblichen Ataxien (Koordinationsstörungen).

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 18.05.2010
MDC-Forscher entwickeln „knock-out“-Ratten mit Hilfe springender Gene

Krankheiten des Menschen können Wissenschaftler jetzt auch mit „knock-out“-Ratten erforschen. Das war bisher nur mit entsprechenden Mäusen möglich. Dr. Zsuzsanna Izsvák und Dr. Zoltán Ivics vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch haben zusammen mit Dr. F. Kent Hamra von der Southwestern University in Dallas, Texas, USA, mit sogenannten springenden Genen (Transposons) eine alternative Methode entwickelt, mit der sie Gene, deren Funktion sie untersuchen wollen, in Ratten ausschalten (engl. to knock out) können.

\n\nRatten gehören in der Forschung zu den wichtigsten Versuchstieren. Sie sind für die Erforschung einiger Erkrankungen des Menschen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten, besser geeignet als Mäuse. Zum einen sind sie größer, zum anderen lassen sich bestimmte physiologische Fragestellungen besser an ihnen untersuchen. Hinzu kommt, dass „fast jedes getestete Medikament während der Entwicklungsphase auch an Ratten untersucht wird“, so Dr. Izsvák vom MDC.

\n\nSeit den achtziger Jahren nutzen Forscher die Methode des Gene-Targeting, um bestimmte Gene in Versuchsmäusen gezielt auszuschalten und die Veränderungen im Genom so zu verankern, dass sie von Generation zu Generation weitervererbt werden. Diese knock-out-Mäuse dienen als Modell für die Entwicklungsbiologie sowie für Erkrankungen wie beispielsweise Krebs, kardiovaskuläre oder neurodegenerative Erkrankungen. Forscher können auf diese Weise die Funktion einzelner Gene und die Ursachen von Krankheiten identifizieren. Ziel ist die Entwicklung neuer Medikamente.

\n\n„Doch es ist sehr schwierig, das Rattengenom zu verändern“, sagt Dr. Izsvák. Warum das so ist, ist nicht bekannt. Die Forscher suchten deshalb nach einer alternativen Methode, um knock-out-Ratten zu entwickeln. Dazu nutzten sie das von ihnen generierte springende Gen „Dornröschen“. Sie fügten das Transposon in das Erbgut von Spermienvorläuferzellen von Ratten ein und implantierten diese veränderten Vorläuferzellen dann anderen männlichen Ratten, wo sie sich zu Samenzellen entwickelten. Die Nachkommen dieser Ratten weisen den „knock-out“ auf.

\n\nSpringende Gene haben die Eigenschaft, sich spontan und an einen zufälligen Ort in ein Genom einzuschleusen, teilweise sogar mehrfach und an unterschiedlichen Stellen. Dabei verändern sie die ursprüngliche Gensequenz, so dass das Ursprungsgen verändert oder gänzlich inaktiviert wird. Das von den Forschern benutzte Transposon „Dornröschen“ bringt sich jedoch nur ein einziges Mal in ein Genom ein, was für die Zuordnung eines inaktivierten oder veränderten Gens zu einem Krankheitsbild sehr wichtig ist. Dr. Ivics erläutert: „Mit der Transposon-Mutagenese steht eine alternative und erfolgreiche Technologie zu Verfügung, um knock-out-Ratten für die medizinische Forschung zu erhalten. Wir können nun endlich systematisch genetische Studien im Ratten-Modell durchführen. Vom Krankheitsbild ausgehend können wir nach den auslösenden Genen fahnden und Rückschlüsse auf die Krankheitsursache ziehen. Dies war bislang bei Ratten nicht möglich.“

\nVERÖFFENTLICHUNG

\nNature Methods, doi:10.1038/nmeth.1461; Generating knockout rats by transposon mutagenesis in spermatogonial stem cells

Patient care / 16.05.2010
Chefarzt der Klinik für Geriatrie in den Ruhestand verabschiedet

Mit einer Feierstunde verabschiedeten die Krankenhausleitung und die Mitarbeiter des HELIOS Klinikums Berlin-Buch den langjährigen Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Professor Dr. med. Jörg Schulz, in den Ruhestand.

\n\nProfessor Dr. med. Josef Zacher, Ärztlicher Direktor im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, begrüßte die zahlreichen Gäste. Unter ihnen waren auch Dr. med. Ramona Ullmann, die frühere Oberärztin der Bucher Geriatrie und jetzige Ärztliche Direktorin der HELIOS Klinik Berching, sowie Prof. Dr. med. Christian Zippel, Chefarzt i.R., MEDIAN Klinik Berlin-Mitte. Als langjährige Wegefährten von Prof. Schulz würdigten sie insbesondere sein Engagement für die Erforschung geriatrischer Erkrankungen und den Aufbau der Bucher Geriatrie, die unter seiner Leitung nicht nur regional, sondern inzwischen auch über die Landesgrenzen hinaus Bedeutung gefunden hat.

\n\nProfessor Dr. med. Michael Berliner, neuer Chefarzt des Zentrums für Geriatrie und Physikalische Medizin, dankte seinem Vorgänger für dessen Einsatz für die Verbesserung der medizinischen Versorgung älterer Menschen und versprach: „Wir werden die Arbeit in seinem Sinne fortsetzen.“

\n\nProf. Schulz wurde 1945 in Leipzig geboren und kam schon früh mit der Medizin in Berührung – bereits sein Vater war als Arzt in der Charité tätig. Seit 1979 war er Chefarzt der Klinik für Geriatrie in Berlin-Buch und lange auch Ärztlicher Direktor des Klinikums. Der leidenschaftliche Klavierspieler ist zudem auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Präventivmedizin und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Europäischen Akademie für Interdisziplinäre Medizin.

\n\nFoto oben (Ausschnitt): (v.l.n.r.) Gerrit Schwind, stellvertrender Verwaltungsleiter HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Professor Dr. med. Michael Berliner, Professor Dr. med. Jörg Schulz, Professor Dr. med. Josef Zacher.

\nFoto unten (Ausschnitt): Prof. Dr. med. Schulz

\n\n\nFotograf: Thomas Oberländer

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Patient care / 14.05.2010
Auszeichnung für Hirntumorforschung

Dr. med. Darko Markovic (34) hat den Preis der Deutschen Akademie für Neurochirurgie erhalten. Der Assistenzarzt in der Klinik für Neurochirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch hat in seiner Forschungsarbeit grundlegende Erkenntnisse über das Wachstum von Hirntumoren gewonnen.

\n \n„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung von Dr. Markovic“, sagt Professor Dr. med. Jürgen Kiwit, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, in der Dr. Markovic als Assistenzarzt arbeitet. „Es ist die verdiente Anerkennung einer Arbeit, die grundlegend neue Erkenntnisse für die Hirntumorforschung erbracht hat.“

Dr. Markovic und das Forscherteam um Prof. Helmut Kettenmann vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, haben herausgefunden warum sich eine bestimmte Art des Hirntumors, das sogenannte Glioblastom, so schnell im gesunden Gewebe ausbreiten kann. Glioblastome gehören zu den häufigsten und bösartigsten Hirntumoren. Sie wachsen sehr schnell und dringen tief in das gesunde Gewebe ein, weshalb bei einer Operation nie der gesamte Tumor entfernt werden kann.

Dr. Markovic hat jetzt herausgefunden: Die Glioblastomzellen nutzen für ihre Ausbreitung die wichtigste Immunabwehr des zentralen Nervenssystems, die sogenannten Mikrogliazellen. „Im Normalfall spüren die Mikrogliazellen mit Hilfe von speziellen Antennen, den sogenannten „toll-like Rezeptoren“ Krankheitserreger oder Entzündungen auf und bekämpfen sie“, erklärt Dr. Markovic. „Wir haben jedoch herausgefunden, dass die Abwehrzellen die Glioblastome nicht angreifen – im Gegenteil: die Immunzellen unterstützen das Wachstum des Tumors sogar.“

\n \nIn einem zweiten Schritt fanden die Forscher heraus, warum dies so ist: Die Krebszellen manipulieren die Immunzellen. Die Zellen des Glioblastoms produzieren Enzyme, die die Verbindung zwischen den einzelnen Zellen zerstören. Dies hilft Ihnen, sich in kurzer Zeit im gesunden Gewebe auszubreiten. Um die Wirkung dieses Enzyms ganz zu entfalten, benötigen die Tumorzellen jedoch ein weiteres Enzym, das sich in der Zellhülle der Abwehrzellen findet. Indem die Krebszellen nun bestimmte Rezeptoren an den Immunzellen stimulieren, bringen sie sie dazu, das fehlende Enzym zu produzieren. Folge: Der Krebs kann sich weiter ausbreiten. „Dies ist ein besonders wichtiger Teil der Arbeit“, erzählt Dr. Darko Markovic. „Denn wenn wir verstehen, wie die Krebszellen und die Abwehrzellen miteinander interagieren, dann ist das der erste Schritt, um herauszufinden, wie wir diese Interaktion verhindern können bzw. eine Therapie einsetzen.“

An Mäusen konnten die Daten schon bestätigt werden: „Sobald wir das Gen für den Rezeptor oder das Gen für das Enzym ausgeschaltet haben, funktionierte die Wechselwirkung zwischen Krebs- und Abwehrzellen nicht mehr so gut und der Tumor wuchs wesentlich langsamer.“

\n„Dieses Wissen ist möglicherweise entscheidend, um auch beim Menschen in Zukunft das Wachsen des Tumors zu verlangsamen“, sagt Chefarzt Professor Kiwit. „Es kann die Glioblastomforschung in eine ganz neue Richtung weisen.“

\n \n \nFotograf: Thomas Oberländer

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Education / 10.05.2010
Schülerlabor ChemLab startet zum Thema „Coffein“

Am 11. Mai 2010 eröffnet das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) das Schülerlabor ChemLab auf dem Campus Berlin-Buch. Ab sofort können Lehrerinnen und Lehrer die Kurse im Gläsernen Labor buchen.

\n\nSchüler von heute sind die Wissenschaftler von morgen!
\nDas ChemLab auf dem Wissenschafts- und Biotech-Campus Berlin-Buch bereichert den naturwissenschaftlichen Unterricht, denn der direkte Kontakt mit Wissenschaftlern vermittelt Methoden der Chemie anschaulich und unkonventionell. Dabei spannt das ChemLab einen Bogen zwischen anspruchsvollen chemischen Verfahren und gesellschaftsrelevanten Fragestellungen.

\n\nMit dem viel diskutierten Wirkstoff Coffein startet das Kursprogramm. Schüler konsumieren den Wirkstoff – meist ohne es zu wissen – in Erfrischungsgetränken und in Schokolade. Im ChemLab ermitteln sie, wie er wirkt und wo es überall enthalten ist.
\nDas ChemLab bietet zunächst drei Themen für die Sekundarstufe II an: Coffein, Farbstoffe und Kunststoffe. Kurse für die Sekundarstufe I sowie Primarstufe folgen im Herbst.

\n\nInhalte aus dem Kursprogramm „Coffein“

\nWie wirkt Coffein auf den Körper?
\nIst Coffein auch eine Droge oder nur ein Wirkstoff?
\nWelche Getränke beinhalten Coffein und mit welchen Methoden erfolgt der Nachweis?
\nDie Schüler führen u.a. Coffein-Extraktionen aus Kaffee und Tee mit Hilfe von Soxhlet-Apparaturen, Rückfluss an Dimroth-Kühlern und unter Vakuum am Rotationsverdampfer durch. Die Extrakte werden bis zum Reinstoff aufgearbeitet.

\n\nLeibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) – den Körper verstehen, Wirkstoffe finden, Heilung fördern

\nSchon immer haben die Menschen nach Substanzen gesucht, die dabei helfen, Krankheiten zu bekämpfen und Leiden zu lindern. Im Mittelpunkt der Grundlagenforschung am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) stehen Proteine, die wichtigsten Bausteine des Körpers. Unsere Wissenschaftler erforschen deren Aufbau, ihre Funktion und schließlich die Möglichkeiten, sie zu beeinflussen. Ziel ist es, Wirkstoffe zu finden, die an Proteine binden und deren Funktionen ändern können. Sie kommen dann als Werkzeuge für die Forschung sowie als Bausätze für neue Arzneimittel in Frage.

\n\nAnmeldung für das Kursmodul „Coffein“

\nJan Wolkenhauer
\nTel. (030) 9489 2931, Fax (030) 9489 2927
\nE-Mail jan.wolkenhauer@bbb-berlin.de
\nwww.glaesernes-labor.de

\n\nKontakt FMP

\nSilke Oßwald, Öffentlichkeitsarbeit
\nTel. (030) 94793 104, Fax (030) 94793 109
\nE-Mail osswald@fmp-berlin.de

\n\nDr. Almut Caspary, Wissenschaftliche Referentin
\nTel. (030) 94793 102, Fax (030) 94793 109
\nE-Mail caspary@fmp-berlin.de



\n\nFoto oben: Jan Wolkenhauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Gläsernen Labors, leitet Schüler im ChemLab an

\n\nFoto unten (Ausschnitt): Schüler experimentieren mit Coffein
(Fotografin: Silke Oßwald)

Pressemitteilung FMP

Education / 09.05.2010
Perspektiven der Sekundarschule in Buch

Die Hufelandschule in Berlin-Buch wird ab dem kommenden Schuljahr integrierte Sekundarschule sein. Schulleiterin Christel Hildenbrand und Lehrer Egbert Jahn informierten auf dem Bucher BürgerForum im April 2010 über die Chancen und Möglichkeiten der Schule mit neuem Profil.

\n\nBereits als Hauptschule war die Hufeland-Oberschule sehr erfolgreich. 2009 wurde sie als Berlins beste Schule, die zur Ausbildungsreife führt, ausgezeichnet. Zur Freude der Schulleiterin und des Kollegiums gab es sehr viele Anmeldungen für das Schuljahr 2010/2011; alle Plätze für die Sekundarschule sind vergeben. 70 Prozent der angemeldeten Kinder haben eine Realschul- oder Gymnasialempfehlung, und die Mehrzahl der künftigen Schüler stammt aus Buch und Umgebung. „Wir haben frühzeitig Kontakt zu den Grundschulen aufgenommen und für die neue Schulform geworben“, erläuterte Frau Hildenbrand. Insgesamt werden 250 Schüler den Unterricht im renovierten Schulgebäude in der Walter-Friedrich-Straße aufnehmen.

\n\nDie Bucher Sekundarschule startet zunächst dreizügig, dass heißt mit je drei Parallelklassen, die 25 Schüler haben werden. Die Form der Ganztagsschule, die von der Mehrheit der Eltern gewünscht wurde, bietet gute Voraussetzungen, die Bildungsziele der Hufeland-Schule zu erreichen. „Wir streben die bestmöglichen Abschlüsse und passende Anschlussperspektiven für alle Schüler an“, so Hildenbrand. Damit verbunden ist das Ziel, die Schüler individuell zu fördern und ihnen frühzeitig eine berufliche Orientierung zu ermöglichen.

\n\nIn Kooperation mit Schulen, die über eigene Oberstufen verfügen und Oberstufenzentren bietet die Sekundarschule alle Schulabschlüsse, einschließlich des Abiturs. Wahlpflichtunterricht und Profilstunden ermöglichen bereits ab Klasse 7 eine individuelle Förderung und Leistungsdifferenzierung. Der naturwissenschaftliche Schwerpunkt wird weiter ausgebaut und das Profil um den Themenbereich „Gesundheit“ erweitert. Zudem wird sich die Schule stärker in den Ortsteil Buch öffnen, weitere lokale Freizeitangebote einbinden und die Kooperation mit Bucher Unternehmen und Einrichtungen wie dem Gläsernen Labor verstärken.

\n\nDas duale Lernen, das in der Hauptschule eine wichtige Rolle spielte, fließt in ein umfassendes Konzept ein, das bei den Interessen der Schüler ansetzt, über die Berufsorientierung bis hin zur Begleitung beim Übergang in die berufliche oder weiterführende Ausbildung reicht. Praxistage, einwöchige Praktika, Projekte in den Oberstufenzentren, Betriebserkundungen, Unterricht in schuleigenen Werkstätten sowie eine Schullaufbahnberatung für Schüler und Eltern setzen darauf, berufliche Ziele zu entwickeln und zu verfolgen. „Nach unserer Erfahrung ist dies ungemein wichtig für die Lernmotivation der Schüler“, urteilte Herr Jahn.

\n\nEine besondere Form des dualen Lernens ist das „Produktive Lernen“, das die Hufelandschule weiterhin anbietet. Es ermöglicht Schülern der neunten und zehnten Klasse, die aus verschiedenen Gründen lieber vorwiegend praktische Erfahrungen sammeln möchten, eine selbst gesuchte Tätigkeit auszuprobieren. An drei Tagen der Woche arbeiten sie in Betrieben und Einrichtungen, zwei Tage sind für das Lernen in der Schule reserviert, wobei die Klasse höchstens 13 Schüler umfasst. „Die Schüler stellen ihren Bildungsplan eigenständig zusammen und dokumentieren ihre Leistungen“, so Herr Jahn. Selbstbewertung und -reflexion in Verbindung mit objektiv erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten führen nicht selten zu einem Motivationsschub für das schulische Lernen. „Wir kennen die Anzeichen für Schulmüdigkeit und können mit unserer Erfahrung gegensteuern“, erklärte Egbert Jahn. Die betriebliche Praxis ist ein Ansporn, die Schule so gut wie möglich abzuschließen.

\n\nDurch die neue Vielfalt der Schüler- und Elternschaft, das gemeinsame Lernen der Kinder und die Öffnung der Schule in den Ortsteil könne die Sekundarschule in Buch – im Gegensatz zur Hauptschule – eine sozial integrierende Rolle einnehmen, so Schulleiterin Hildenbrand. Darin liegt eine große Chance.

Patient care / 09.05.2010
Neu im HELIOS Klinikum Berlin-Buch: Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie und die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch haben sich zum „Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie“ zusammengeschlossen. Das Zentrum bietet den Patienten ein breites Spektrum an orthopädischer und unfallchirurgischer Versorgung unter einem Dach: „Das Zentrum bündelt mehrere spezialisierte Fachbereiche, die eng miteinander vernetzt sind“, erklärt Professor Dr. med. Josef Zacher, Chefarzt des neuen Zentrums im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Nach Etablierung des gemeinsamen Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie war die Bildung eines Zentrums ein logischer Schritt. Auf diese Weise können wir den Patienten jederzeit eine optimale Versorgung im fachübergreifenden Team bieten.“

\n\nDas Department Unfallchirurgie hat im Zuge des Zusammenschlusses der Kliniken sein Leistungsspektrum erweitert. Zudem wurde die Leitung des Departments mit Dr. med. Uwe-Jens Teßmann, vorher langjähriger leitender Oberarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, neu besetzt. „Wir behandeln alle Unfallverletzungen: Von der einfachen Schnittverletzung bis hin zur komplexen Behandlung von Schwerstverletzten, den sogenannten Polytrauma-Patienten“, erklärt Dr. Uwe-Jens Teßmann.

\n\nEinen weiteren Schwerpunkt des Departments bildet das Fachgebiet der Sporttraumatologie – hier werden alle Sportverletzungen und deren Folgeschäden - behandelt. Dr. Teßmann betreut zudem seit 2004 den Jugendbereich beim Fußballverein Hertha BSC. Wie wichtig Gesundheit für die jungen Sportler ist, weiß Dr. Teßmann aus eigener Erfahrung. Im Jahr 1980 war er selbst Vize-Weltmeister im Flossenschwimmen.

\n\nIm Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie werden alle Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule bei Kindern und Erwachsenen behandelt. Bei Gelenkoperationen kommen in der Regel die schonenden arthroskopischen Verfahren zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Das Zentrum arbeitet sehr eng mit der Poliklinik Berlin-Buch und bietet dort mehrere Spezialsprechstunden wie die „Gelenk – und Sportsprechstunde“, die „Handsprechstunde“, die „Becken- und Wirbelsäulensprechstunde“ die „Endoprothetiksprechstunde“ oder eine kinderorthopädische Sprechstunde an.

\n\nDas Department Unfallchirurgie ist als überregionales Traumazentrum zertifiziert; das bedeutet, dass auch Patienten mit lebensbedrohlichen Mehrfachverletzungen, Hirn- oder Wirbelsäulenverletzungen behandelt werden können. Damit ist es das einzige seiner Art im Norden der Region Berlin-Brandenburg. Dr. Teßmann ist als Durchgangsarzt und das Department Unfallchirurgie zum Verletzungsartenverfahren der Berufsgenossenschaften zugelassen. „Da wir an einen Maximalversorger angebunden sind, können wir mit vielen Abteilungen kooperieren“, erklärt Dr. Teßmann. „Das ist häufig von Vorteil: Bei verletzten Kindern arbeiten wir eng mit der Klinik für Kinderchirurgie zusammen, bei älteren Patienten stimmen wir das Behandlungskonzept mit dem Zentrum für Geriatrie und Physikalische Medizin ab.“

\n\nDarüber hinaus ist das Department Unfallchirurgie maßgeblich am Aufbau des „Traumanetzwerks Berlin“ beteiligt. Durch den Aufbau eines Netzwerks zwischen den Kliniken einer Region soll sichergestellt werden, dass jeder schwerverletzte Patient innerhalb von 30 Minuten zur Behandlung in ein geeignetes Krankenhaus gebracht werden kann.

\n\nFoto oben: Prof. Dr. med. Josef Zacher, Chefarzt Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\nFoto unten: Dr. med. Uwe-Jens Teßmann, Leiter Department Unfallchirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\nFotograf: Thomas Oberländer

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Education / 08.05.2010
Projekt „FuN – Familie und Nachbarschaft“ der Kindergärten NordOst

Seit 4. Mai 2010 läuft im Nordosten von Berlin ein einzigartiges Projekt für Familien. Der Kindergarten mit seinem Familienzentrum in der Busonistr. 145, das „Stadtteilzentrum im Turm“ und der Familientreffpunkt „Karowline“ laden bis zum 22. Juni 2010 wöchentlich immer dienstags von 16:00 bis 19:00 Uhr 6 bis 8 Familien und deren Kinder zum neuen Projekt „FuN – Familie und Nachbarschaft“ zu einer „gemeinsamen Familienzeit“ ein.

\n \nDie wöchentlichen Treffen werden abwechselnd von je einem Elternteil einer Familie mit vorbereitet. Dabei geht es vor allem darum, andere Familien kennenzulernen, gemeinsam zu spielen, zu basteln, Abendbrot zu essen, zu singen und einfach Spaß miteinander zu haben.

\n \nDie drei Institutionen haben sich dabei zum Ziel gesetzt, die Familienkompetenzen zu entwickeln:
\n— Eltern als wichtige Erziehungspersonen unterstützen
\n— Selbstvertrauen und Verständigung innerhalb der Familie stärken
\n— Zusammenarbeit von Kindergarten und Eltern fördern
\n— Familienstress mindern und Familienzusammenhalt stärken
\n— neue Kontakte im Stadtteil knüpfen

\n \nDie Teilnahme ist kostenlos. Beim 8. Treffen am 22. Juni 2010 erhalten alle teilnehmenden FuN-Familien eine Urkunde. Damit die gewonnenen Kontakte erhalten bleiben bzw. erweitert werden können, treffen sich die Familien nach dem FuN-Programm einmal im Monat weiter. Dabei werden sie von der Mitarbeiterin der Familienzentrums begleitet. Das Projekt wird unterstütz vom Bezirksamt Pankow von Berlin – Regionaler Sozialpädagogischer Dienst Bereich Weißensee.

\n \nZEIT: immer dienstags von 16-19 Uhr (mit Abendbrot) – nächstes Treffen also am Dienstag, 11. Mai 2010

\nORT: Familienzentrum Busonistr. 145, 13125 Berlin (Karow), Tel: 030 - 22329349

\n \nAnsprechpartner:

\n- Kindergarten Busonistr. 145, 13125 Berlin (Karow), Leiterin, Frau Scheduikat, Tel. (030) 9438 1100, kindergarten.busonistrasse@kigaeno.de
\n- Familientreffpunkt „Karowline“, SEHstern e.V., Claudia Bohn, Tel: (030) 9479 5691
\n- Stadtteilzentrum im Turm, Albatros gGmbH, Fabian Vogel, Tel: (030) 9438 0097
\n- Kindergärten NordOst – Eigenbetrieb von Berlin –, Storkower Str. 139b, 10407 Berlin, \nPädagogische Geschäftsleitung, Herr Witte, Tel. (030) 4208 078-21

Patient care / 04.05.2010
1. Nationaler Bauchaortenaneurysma Screening Tag

Anlässlich des ersten nationalen Aortenscreeningtages der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin laden die HELIOS Kliniken in Berlin und Brandenburg am 8. Mai 2010 zu Aktionen rund um das Thema geweitete Bauchschlagader, dem sogenannten Bauchaortenaneurysma.

\n\nRund eine Million Menschen leiden an einer krankhaft erweiterten Bauchschlagader, dem Bauchoartenaneurysma, vor allem Männer über 65 Jahren. Wissen tun es die wenigsten, denn Betroffene spüren weder Schmerzen noch andere Beschwerden. Erkannt wird die krankhafte Weitung der Bauchschlagader oft nur zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung. Reißt die übermäßig gedehnte Gefäßwand plötzlich, besteht für Betroffene aufgrund des Blutverlusts häufig Lebensgefahr.

\nEine frühzeitige Untersuchung, bei der die Bauchaorta mittels einer Ultraschalluntersuchung dargestellt wird, bringt Klarheit über den Zustand des Gefäßes. Eine rechtzeitig eingeleitete Behandlung verhindert so den lebensbedrohlichen Zustand.

\n\nAufklärung durch Fachvorträge zu Prävention, Risikofaktoren, Diagnostik und Therapie bieten am 8. Mai das HELIOS Klinikum Berlin-Buch, das HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf und das HELIOS Klinikum Bad Saarow.

\n\nInteressierte und Besucher sind darüber hinaus herzlich eingeladen, sich von Gefäßspezialisten der Kliniken den Zustand der eigenen Bauchaorta im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung, dem sogenannten Screening, erklären zu lassen.

\nDie Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

\n\n\n\t\n\n\nPROGRAMM in Berlin-Buch

\n11.00 Uhr und 12.30 Uhr; Vortrag: Aneurysma der Bauch-\nschlagader – eine tickende\nZeitbombe?
\nInformationen zur Prävention, zu\nRisiken, zur Diagnostik und Therapie
\nReferentin: Eva-Maria Baumann

\n11.15 Uhr bis 12.30 Uhr und\n12.45 Uhr bis 13.30 Uhr; Screening und individuelle Beratung
\nDr. med. Frank Wittstock, Dr. med. Bibiana Weber

\n\n\nORT

\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch, Gefäßzentrum • Atrium C1, Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin

\n\nKLINIKKONTAKT

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch
\n\nKlinik für Gefäßchirurgie/ Gefäßzentrum
\n\nSchwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin
\n\nChefarzt: Dr. med. Zouheir Chaoui
\n\nTelefon (030) 94 01-539 00
\n\nE-Mail: zouheir.chaoui@helios-kliniken.de

\n\n\n\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Research / 02.05.2010
„Junk“-DNA entpuppt sich als gefährlicher Krebstreiber

Forscher der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin sowie der Universität Leeds in Großbritannien haben einen neuen Mechanismus der Aktivierung von Krebsgenen und des Krebswachstums entdeckt. Beim Hodgkin-Lymphom, einem Lymphdrüsenkrebs, konnten sie erstmals für eine Tumorerkrankung des Menschen nachweisen, dass wiederholt auftretende Abschnitte im Genom, sogenannte LTRs, als gefährliche Krebstreiber agieren können. Dr. Stephan Mathas (Charité, MDC) und Prof. Constanze Bonifer (Universität Leeds) vermuten, dass aktivierte LTRs auch bei der Entstehung anderer Krebsarten eine wichtige Rolle spielen.

\n\nFast die Hälfte des menschlichen Genoms besteht nach bisherigen Annahmen der Wissenschaft aus DNA, deren Funktion unbekannt ist. Sie umfasst Regionen außerhalb der eigentlichen Gene, die keine Information für ein Protein tragen, darunter befindet sich auch sogenannte Junk-DNA (Englisch „junk“ steht für überflüssiger Krempel).

\n\nDazu zählen unter anderem DNA-Schnipsel, die wiederholt im gesamten Genom vorkommen und als LTRs (long terminal repeats) bezeichnet werden. Vor Jahrmillionen sind sie von Retroviren zu Tausenden in das Genom des Menschen gelangt. Solche Viren haben die Fähigkeit, ihr eigenes genetisches Material in das Wirtsgenom einzubauen. Sie werden über verschiedene Vorgänge (zum Beispiel DNA-Methylierung) jedoch in der Regel stillgelegt und richten somit keinen Schaden an.

\n\nUntersuchungen am Hodgkin-Lymphom
\n\nGeht diese Kontrolle verloren, können die zuvor stummen DNA-Stücke angeschaltet werden und Gene in ihrer Nachbarschaft aktivieren, darunter prinzipiell auch solche, die Krebs auslösen. Das konnten Forscher bereits in Mäusen zeigen, nicht jedoch bei Krebserkrankungen des Menschen. Björn Lamprecht, Dr. Stephan Kreher und Dr. Mathas von der Charité und dem MDC (Forschungsgruppe Prof. Bernd Dörken) sowie Dr. Korden Walter und Prof. Bonifer (Leeds Institute of Molecular Medicine, Universität Leeds) haben jetzt erstmals für das Hodgkin-Lymphom, einem Lympdrüsenkrebs beim Menschen, nachgewiesen, dass aktivierte LTRs zur Krebsentstehung beitragen können.

\n\nVerwirrende Eigenschaften
\n\nDie Krebszellen des Hodgkin-Lymphoms, die sogenannten Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen, waren ursprünglich Zellen des Immunsystems, haben aber fast alle Eigenschaften ihrer Ursprungszellen, der B-Zellen, verloren. Abhanden gekommen ist diesen Krebszellen auch der normalerweise für das Überleben von B-Zellen nötige B-Zell-Rezeptor - er fehlt auf den Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen. Was aber hält die Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen am Leben und bringt sie zum Wachsen, wenn der ursprüngliche B-Zell-Rezeptor verloren gegangen ist?

\n\nEs gelang den Forschern zu zeigen, dass das Wachstum der Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen wesentlich von einem Faktor abhängt, der normalerweise nicht auf den B-Zellen vorkommt. Dieser Faktor, kurz CSF1R, (die englische Abkürzung steht für colony stimulating factor 1 receptor) kontrolliert eigentlich die Bildung anderer Immunzellen, der Monozyten und Makrophagen. Weiter wiesen die Forscher nach, dass aus dem Ruder gelaufene LTRs das Gen für diesen Faktor in Hodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen aktivieren und damit das Überleben der Krebszellen sichern.

\n\nGenomweite Aktivierung von LTRs
\n\nHodgkin-/Reed-Sternberg-Zellen sind aber nicht die einzigen Krebszellen, die mit diesem Mechanismus die normale Wachstumskontrolle unterlaufen. Hinweise auf eine Aktivierung dieser LTRs und des Faktors CSF1R fanden die Forscher auch im anaplastisch großzelligen Lymphom, einer anderen Form von Lymphdrüsenkrebs. Die Krebsforscher vermuten deshalb, dass die Aktvierung des Faktors CSF1R durch LTRs bei der Entstehung weiterer Lymphome eine Rolle spielt.

\n\nAußerdem konnten sie zeigen, dass in Hodgkin Lymphomen nicht nur ein einzelnes LTR aktiviert wird, sondern hunderte, wenn nicht gar tausende von ihnen überall im Genom. Die Konsequenz dieser Genom-weiten Aktivierung von LTRs ist im Augenblick noch unklar. Die Forscher spekulieren jedoch, dass solche Aktivierungsprozesse große Auswirkungen auf die Stabilität des Genoms von Lymphomzellen haben könnten und dazu beitragen, dass Krebszellen über einen längeren Zeitraum irreversible genetische Schäden anhäufen. Solche Vorgänge könnten deshalb nach ihrer Ansicht in Zukunft für Diagnose, Verlauf und Therapie dieser unterschiedlichen Krebserkrankungen von Bedeutung sein.

\n\n\nVERÖFFENTLICHUNG

\n\nNature Medicine, doi 10.1038/nm.2129; De–repression of an endogenous long terminal repeat activates the CSF1R proto–oncogene in human lymphoma

Education / 30.04.2010
HELIOS Klinikum Berlin-Buch stellt sein Ausbildungsangebot vor

Anlässlich der 13. Bernauer Ausbildungs- und Studienbörse präsentierte das HELIOS Klinikum Berlin-Buch sein Angebot an Ausbildungsberufen und stellte sich den Fragen der Brandenburger Schülerinnen und Schüler.

\n\n140 Unternehmen und Universitäten nahmen an der diesjährigen Ausbildungs- und Studienbörse im Bernauer Paulus-Praetorius- Gymnasium teil. Schülerinnen und Schüler aus ganz Brandenburg konnten sich am Stand der Pflegedienstleitung über die Ausbildungsberufe in der Klinik informieren. Anita Härtel, stellvertretende Pflegedienstleiterin, beantwortete alle Fragen rund um Einstiegspraktika, die Ausbildung zum Gesundheitspfleger und zum operationstechnischen Assistenten: „Viele Interessenten hatten sich im Vorfeld schon sehr gut über unsere Angebote informiert und stellten dann gezielt Fragen. Die Schüler wollten meist wissen, welche Qualifikationen oder Vorpraktika sie besitzen müssen, um einen Ausbildungsplatz in unserer Klinik zu erhalten“.

\nZahlreiche Flyer, Infoblätter und Bücher luden am Stand zum Blättern und Informieren ein. Neben Broschüren der einzelnen Klinikbereiche stellte die Akademie der Gesundheit auch Fachliteratur zur Ausbildung im Gesundheitswesen zur Verfügung. Um den Schülern einen praktischen Einblick in die Ausbildungsberufe zu geben, bestand vor Ort zudem die Möglichkeit, am „lebenden Objekt“ Vitalparameter und Sauerstoffsättigung im Blut zu messen.

\nBesonders gefragt waren auch die beiden anwesenden Auszubildenden, die sich momentan im dritten Ausbildungsjahr am HELIOS Klinikum Berlin-Buch befinden. Sie konnten mit den Schülerinnen und Schülern „auf einer Ebene diskutieren und ihre Erfahrungen aus dem Ausbildungsalltag präsentieren“, berichtet Frau Härtel.

\nAufgrund des großen Interesses an der Ausbildung im Pflegedienst des HELIOS Klinikums Berlin-Buch und der zahlreichen Besucher wird Frau Härtel mit ihrem Team wohl auch im nächsten Jahr Teil der 14. Bernauer Ausbildungs- und Studienbörse sein.

Research / 29.04.2010
MDC- und FMP-Forscher klären grundlegenden Prozess für Proteinabbau auf

Der Abbau von Eiweißen (Proteinen) in Zellen ist lebenswichtig. Ist er gestört, können schwere Erkrankungen die Folge sein. Jetzt hat die Forschergruppe von Prof. Thomas Jentsch (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, MDC, Berlin-Buch/Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, FMP) einen dafür grundlegenden zellbiologischen Vorgang aufgeklärt. In gleich zwei Publikationen, die jetzt die amerikanische Fachzeitschrift Science veröffentlicht hat, konnten sie zeigen, dass der Proteinabbau in winzigen Zellorganellen entgegen gängiger Lehrmeinung nicht allein vom pH-Wert abhängt, sondern von der Anreicherung von Chloridionen in ihrem Innern.

\n\nProteine sind die Baustoffe und Maschinen des Lebens. Sie kommen zigtausendfach in einer Zelle vor und erfüllen lebenswichtige Aufgaben im Organismus. Haben sie ihre Funktion erfüllt, müssen sie abgebaut werden, um keinen Schaden anzurichten. Ein Weg, über den Proteine abgebaut werden, läuft über Verdauungsprozesse im Innern winziger Organellen in Zellen, den sogenannten Lysosomen. Der Transport der für den Abbau vorgesehenen Proteine zu diesen „zellulären Mülleimern“ erfolgt zum Teil über Endosomen. Sie nehmen diese Proteine von außen in die Zellen auf. Die Funktion sowohl von Endosomen als auch Lysosomen hängt von der Konzentration von Ionen in ihrem Innern ab. Insbesondere einer hohen Konzentration von Wasserstoffionen, dass heißt einem sauren pH, wird hier eine wichtige Rolle zugeschrieben.

\n\nDreh- und Angelpunkt der jetzt veröffentlichten Arbeiten von Dr. Stefanie Weinert, Dr. Gaia Novarino und Prof. Thomas Jentsch sind zwei bestimmte Ionentransportproteine, die Chloridtransporter ClC-5 und ClC-7. Diese sitzen in der Membran von Endosomen bzw. Lysosomen und tauschen negativ geladene Chloridionen gegen positiv geladene Wasserstoffionen aus.

\n \nClC-5 befindet sich in der Membran von Endosomen in Nierenzellen. Ist ClC-5 mutiert oder fehlt es, werden Proteine kaum mehr aus dem Harn aufgenommen und es kommt über indirekte Mechanismen zu Nierensteinen (Dent`sches Erbleiden).

\n\nClC-7 liegt in der Membran von Lysosomen in allen Zellen des Körpers vor. Die Gruppe um Thomas Jentsch hatte schon vor einigen Jahren gezeigt, dass Mutationen von ClC-7 in Maus und Mensch zu schweren Krankheitssymptomen führen. Durch gestörten lysosomalen Proteinabbau im Gehirn kommt es zu schweren degenerativen Veränderungen und massivem Absterben von Nervenzellen. Störung der Ansäuerung durch knochenabbauende Zellen, den Osteoklasten, führt zu stark verkalkten Knochen, der Osteopetrose.

\n\nDie Chlorid-Wasserstoff-Ionenaustauscher ClC-5 und ClC-7 fungieren parallel zur Wasserstoffionenpumpe, die ein saures Milieu in Endosomen und Lysosomen gewährleistet. ClC-5 und ClC-7 sorgen dafür, dass Chloridionen (negativ geladene Teilchen) in die Zellorganelle einströmen und den Ladungsausgleich für den Einwärtstransport positiv geladener Wasserstoffionen durch die „Pumpe“ sicherstellen. Bisher ging die Forschung davon aus, dass ClC-5 und ClC-7 nur für diesen Ladungsausgleich gebraucht werden. Ohne diesen Ladungsausgleich und diese Ansäuerung ist sowohl der Transport von Endosomen als auch der lysosomale Eiweißabbau gestört.

\n\nProf. Jentsch und seine Mitarbeiter hatten aber schon vor einigen Jahren zeigen können, dass sich der pH-Wert bei Lysosomen, denen ClC-7 fehlt, nicht verändert und dennoch eine lysosomale Speicherkrankheit sowie Osteopetrose auftreten. Das heißt, dass in Lysosomen ein Ladungsausgleich auch über einen anderen, bisher unbekannten Mechanismus erfolgen kann, und dass möglicherweise die Rolle von ClC-7 eher in der Regulation der Chloridkonzentration von Lysosomen zu sehen ist. Die Berliner Gruppe formulierte die Hypothese, dass der Austausch von Chlorid gegen Wasserstoffionen, die im sauren Milieu von Lysosomen höher konzentriert sind als im sonstigen Zellinnern, zu einer funktionell wichtigen Chloridakkumulation in der Organelle führt.

\n\nUm diese Hypothese zu testen, wandelten Dr. Novarino und Dr. Weinert, wie Prof. Jentsch weiter erläutert, „in einem eleganten Versuchsansatz“ die ClC-5 und ClC-7 Chlorid-Wasserstoff-Ionenaustauscher in der Maus in reine Chloridleitfähigkeiten (Kanäle) um. Dazu tauschten sie eine einzige Aminosäure von insgesamt rund 800 dieser Eiweißbausteine der Ionentransporter aus. Die dadurch entstandenen mutierten Transportproteine sind optimal für einen Ladungsausgleich für die Wasserstoffionen-Pumpe geeignet und sollten daher, so die Annahme der Forschergruppe, die Ansäuerung der Organellen bestens unterstützen. Die fehlende Kopplung von Chlorid- an Wasserstoffionentransport sollten jedoch die Chloridakkumulation im Innern der Organellen stark verringern, wie es die Forscher an ihrem Mausmodell experimentell bestätigen konnten.

\n\n„Erstaunlicherweise“, so Prof. Jentsch, „zeigten die entsprechenden Mäuse fast die gleichen Krankheitserscheinungen wie bei einem totalen Verlust der jeweiligen Proteine.“ Mit diesem Experiment konnten die MDC- und FMP-Forscher erstmals zeigen, dass nicht nur eine fehlende Ansäuerung, sondern die verringerte Ansammlung von Chloridionen in den Organellen bei defekten ClC-5 und ClC-7 eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser schweren Erbleiden des Menschen spielt. Diese erstmals entdeckte Funktion von Chlorid wird möglicherweise auch bei anderen Krankheiten des Menschen eine Rolle spielen.

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nScience Express online

\n\nDOI: 10.1126/science.1188070; „Endosomal Chloride-Proton Exchange Rather Than Chloride Conductance is Crucial for Renal Endocytosis“

\n\nDOI: 10.1126/science.1188072; „Lysosomal Pathology and Osteopetrosis Upon Loss of H+-Driven Lysosomal Cl- Accumulation

Research / 27.04.2010
Fesseln für unbekannte Grippeviren

Bei einer Infektion mit neuen, dem Körper unbekannten Grippenviren kann das menschliche Immunsystem rasch einen angeborenen Schutzmechanismus gegen die Erreger aktivieren. Dabei spielt ein Protein, kurz Mx genannt, eine wichtige Rolle. Es hindert die Viren daran, sich ungehemmt zu vermehren. Wie, war jedoch bislang unverstanden. Jetzt haben Strukturbiologen vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Virologen vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg die Struktur des Mx-Proteins zum Teil entschlüsselt und damit klären können, wie das Mx-Protein seine antivirale Wirkung entfaltet.

\n\nNeue Influenzaviren können ohne Vorwarnung immer wieder vom Tier auf den Menschen überspringen, wie die Erfahrungen mit dem H5N1-Vogelgrippevirus oder jüngst mit dem Schweinegrippevirus belegen. Obschon der Mensch meist keine vorbestehende Immunität gegen solche Erreger hat, ist sein Körper den Eindringlingen nicht schutzlos ausgeliefert. Er verfügt über eine rasch mobilisierbare Abwehr, die dafür sorgt, dass sich die Influenzaviren nicht ungehemmt vermehren können.

\n\nEin wesentliches Element dieses Schutzes besteht aus einem körpereigenen Protein, welches eindringende Viren in der Zelle abfängt und daran hindert, Nachkommen-Viren zu produzieren. Unter normalen Umständen ist dieses Schutzprotein Mx (kurz für: Myxovirus-Resistenz) gar nicht in den Zellen vorhanden. Es wird erst kurzfristig nach Bedarf hergestellt, und dann in großen Mengen. Der Befehl zur Herstellung wird durch den natürlichen Botenstoff Interferon vermittelt, der von virusinfizierten Zellen ausgeschieden wird und dem Organismus den Virusbefall ankündigt.

\n\nDieser Interferon-induzierte Schutzmechanismus ist für das Überleben einer Infektion mit Influenzaviren unerlässlich, wie Forscher experimentell dokumentieren konnten. Wie genau das schützende Protein die Virusvermehrung blockiert, war jedoch bisher nur ungenügend verstanden, weil dessen Struktur trotz jahrelanger Anstrengungen von Wissenschaftlern verschiedener Forschungseinrichtungen nicht aufgeklärt werden konnte.

\n\nDen Strukturbiologen Oliver Daumke, Song Gao, Susann Paeschke und Joachim Behlke vom MDC in Berlin-Buch ist es in Zusammenarbeit mit den Virologen Otto Haller, Alexander von der Malsburg und Georg Kochs in Freiburg gelungen, wichtige strukturelle Einsichten zu gewinnen und daraus weitreichende Voraussagen zur Wirkungsweise des antiviralen Proteins abzuleiten.

\n\nDas Mx Protein ist eine molekulare Maschine, die ihre volle Kraft erst nach Aneinanderlagerung der Einzelmoleküle zu einem hochmolekularen Verbund entfaltet, wobei sich Ringstrukturen ausbilden. Ein zentrales Element der Ringbildung besteht in der besonderen Faltung eines Teils von Mx, der als Stiel (engl. stalk) bezeichnet wird.

\n\nNach der genauen Struktur dieses Stiels wird seit Jahren gefahndet. Die beiden Forschergruppen entschlüsselten nun erstmals die „Stalk“-Struktur von Mx auf atomarer Ebene. Die jetzt bekannte Struktur erklärt den Aufbau von Mx und erlaubt testbare Voraussagen zur Funktionsweise des antiviralen Moleküls.

\n\nZusammen mit Ergebnissen aus früheren biochemischen Untersuchungen wird jetzt klar, dass Mx mit der „Stalk“-Struktur eine Art Fußangel bildet, die wichtige Bestandteile des Influenzavirus in der infizierten Zelle fesselt und inaktiviert.

\n\nDass es dennoch bei dem Auftreten neuer Grippeviren zu Epidemien oder gar Pandemien kommen kann, hängt mit der Aggressivität und Massivität dieser Erreger zusammen. Die Forscher sind zuversichtlich, mit ihren neuen Erkenntnissen über das schützende Mx-Protein die Grundlage für die Entwicklung neuer antiviraler Medikamente gegen die gefährlichen Influenzaviren gelegt zu haben. Sie sind ferner sicher, dass die an Mx gewonnenen Erkenntnisse auch das Verständnis für weitere Mitglieder dieser Proteinfamilie erhöhen.

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nNature, doi: 10.1038/nature08972; Structural basis of oligomerisaton in the stalk region of dynamin-like MxA

\n\nAbb.: Molekulares Modell für die ringförmige Anordnung des Mx Proteins. In infizierten Zellen werden Bestandteile des Grippevirus von diesem Ring umschlossen und das Virus damit an der Vermehrung gehindert. (Modell: Oliver Daumke/Copyright: MDC)

Patient care / 26.04.2010
Heimbeatmungstag 2010 - Lebensperspektiven für Betroffene

Immer mehr Patienten werden in Deutschland außerhalb eines Krankenhauses mit einer Beatmung längerfristig versorgt. Zum vierten Mal treffen sich Mediziner, Pflegekräfte, Patienten und deren Angehörige beim Heimbeatmungstag der Evangelischen Lungenklinik Berlin. Gemeinsam werden sie am 8. Mai 2010 die Möglichkeiten und Grenzen der außerklinischen Beatmungspflege diskutieren. In diesem Jahr stehen die Erfahrungen der Beatmung bei palliativmedizinischen Patienten und bei Erkrankungen wie amyothrophe Lateralsklerose (ALS) im Mittelpunkt.

\n\nDie Veranstaltung findet von 9:00 bis 15:00 Uhr am Campus Berlin der Akademie der Gesundheit Berlin / Brandenburg e. V. (Schwanebecker Chaussee 4 E-H, Haus 206, 13125 Berlin) statt. Der Eintritt ist frei.

\n\nDas Zentrum für Beatmungs- und Schlafmedizin (ZBS) in der Evangelischen Lungenklinik Berlin wurde 2006 eröffnet. Dort werden Patienten von einer Beatmung entwöhnt (Weaning) und auf eine invasive oder nicht-invasive Beatmung für Zuhause (Heimbeatmung) vorbereitet. In der interdisziplinären Station stehen 19 Beatmungsbetten zur Verfügung. Davon lassen sieben Betten aufgrund ihrer technischen Ausstattung und der Spezialisierung der Ärzte und Pflegenden die Betreuung von Weaningpatienten zu.

\n\nKONTAKT:

\n\nOberärztin Dr. med. Barbara Wiesner
\nLeiterin des Zentrums für Beatmungs- und Schlafmedizin (ZBS)
\nEvangelische Lungenklinik Berlin
\nLindenberger Weg 27
\n13125 Berlin (Buch)
\nTelefon 030 94802-112

\n\n Pressemitteilung ELK www.elk-berlin.de

Patient care / 22.04.2010
Gut hören in jedem Alter

Zum Internationalen Tag gegen den Lärm am 28.4.2010 nimmt das HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg seine Arbeit auf. Das Zentrum am Standort des HELIOS Klinikums Berlin-Buch bietet die konventionelle und operative Versorgung von Hörstörungen und Erkrankungen der Ohren für jede Altersstufe.

\n\n„Wir freuen uns sehr, dass wir unser Angebot für unsere Patienten erweitern konnten“, sagt Professor Dr. med. Marc Bloching, Leiter des HELIOS Hörzentrums Berlin-Brandenburg und Chefarzt der Klinik für Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie und Kommunikationsstörungen im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\n\nRund 12 Millionen Menschen sind allein in Deutschland von Hörstörungen betroffen – und sie sind längst keine Alterserscheinung mehr. Bei den über 65-jährigen sind Hörstörungen die vierthäufigste chronische Erkrankung, aber auch junge Menschen sind wegen der zunehmenden Belastung durch Verkehrslärm oder laute Musik häufig betroffen. Besonders wichtig ist die frühe Diagnose bei angeborenen Hörstörungen – hier ist die schnelle Behandlung und Förderung maßgeblich für den Spracherwerb von Kindern.

\n\nIm HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg finden sich von Diagnostik bis Therapie alles unter einem Dach: „Wir haben hier die neuesten diagnostischen Möglichkeiten“, berichtet Professor Bloching. „Stellen wir dann eine Hörstörung fest, beraten wir uns im fachübergreifenden Team aus Ärzten, Therapeuten, Audiologen und Hörgeräteakustikern, welche Therapie im individuellen Fall am sinnvollsten ist.“ Auch die Therapie kann anschließend im Hörzentrum stattfinden – von der Anpassung eines Hörgeräts bis hin zur Operation und dem Einsetzen einer Innenohrprothese. Die Frührehabilitation nach einem Eingriff kann zudem gleich vor Ort beginnen. „Das spart dem Patienten viele Wege“, weiß der Chefarzt. „Auch außerhalb unseres eigenen Teams bietet unsere Klinik die Möglichkeit der Kooperation mit anderen Fachrichtungen des Hauses. So arbeiten wir beispielsweise zur Erstellung der richtigen Diagnose häufig mit der Neuroradiologie zusammen.“

\n\nEin besonderer Schwerpunkt im HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg ist die Behandlung von Kindern. Eins von tausend Kindern kommt mit einer Schädigung eines oder beider Ohren zur Welt. „Bei den Kindern ist es ganz besonders wichtig, dass wir ganz früh mit der Förderung beginnen – denn Hören ist untrennbar verknüpft mit dem Spracherwerb“, erklärt Professor Bloching. „Denn ein Kind kann nur das sprechen lernen, was es hört.“ Das schmerzlose und unkomplizierte Neugeborenen Hörscreening, das im HELIOS Klinikum Berlin-Buch bei jedem Neugeborenen standardmäßig durchgeführt wird, schafft die Vorraussetzung für eine möglichst frühe Erkennung eines möglichen Hörschadens. Die optimale technische Versorgung mit Hörgeräten und Innenohrprothesen ist vor Ort gewährleistet.

\n\nDarüber hinaus gibt es speziell für Kinder die sogenannte „Auditiv-Verbale Therapie“. Bei dieser Therapie lernen die Kinder spielerisch sowohl die eigene Stimme als auch alle anderen Stimmen und Klänge des Lebens zu hören. Die Therapie vermittelt aber insbesondere den Eltern, mit Hilfe welcher Strategien und Techniken sie ihr Kind beim Hör- und Spracherwerb im Alltag unterstützen können.

\n\nAm 27.4.2010 stellt Professor Bloching im Rahmen seines Chefarztvortrags das HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg mit allen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vor. Im Anschluss haben alle Interessierten die Möglichkeit, mit Professor Bloching und seinem Team ins Gespräch zu kommen sowie einen kostenfreien Hörtest machen zu lassen.

\n\nKlinikkontakt:

\nKlinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie und Kommunikationsstörungen/HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg
\nTel. (0)30 9401-54100
\nE-Mail: marc.bloching@helios-kliniken.de

\n \n \n www.helios-kliniken.de/berlin

Patient care / 22.04.2010
Aktiver, leichter und gesünder

Der Sportjugendclub Buch bietet in Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow ein Kursprogramm für Kinder mit Gewichtsproblemen in Berlin-Buch an. Angesprochen sind 8- bis 11-jährige Kinder, die etwas gegen die vielen Pfunde unternehmen möchten.

\n\nBereits seit einigen Jahren kümmert sich die Pankower Projektgruppe „Bewegung und Ernährung“ um Kinder und Jugendliche, die sich aktiv mit ihren Gewichtsproblemen auseinandersetzen möchten. Schließlich können Bewegungsmangel und falsche Ernährung zu Übergewicht und damit auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

\n\nDer Kurs beginnt am Donnerstag, dem 6. Mai 2010 und geht zunächst bis zu den Sommerferien. Das Training findet im Turnraum und Freigelände des Sportjugendclubs Buch an jedem Donnerstagnachmittag (außer in den Ferien) von 16.30 bis 18.00 Uhr statt. Es umfasst ein aktives Bewegungsprogramm, Koordinationsschulung, Spiele und Entspannungsübungen. Zudem gibt es Ernährungsnachmittage, Elterngespräche und Informationsabende für die gesamte Familie. Nach den Ferien wird der Kurs in einer Schulturnhalle weitergeführt.

\n\nDer Kurs ist kostenfrei, einzige Bedingung: Die Familien wohnen im Ortsteil Berlin-Buch. Persönliche Anmeldung ist möglich am Donnerstag, d. 29.04.2010, 18.30 bis 19.30 Uhr im Sportjugendclub Buch, Karower Chaussee 169c, 1325 Berlin (Haltestelle Karower Chaussee, Bus 150 oder 158).

\n\nWeitere Informationen und telefonische Anmeldung:

\n\nSportjugendclub
\nHerr Mandelkow
\nTel. 94 9 78 25

\n\nBezirksamt Pankow
\nKoordinatorin für Gesundheitsförderung
\nFrau Goen
\nTel. 90295 5027
\ncarola.goen@ba-pankow.verwalt-berlin.de

Patient care / 21.04.2010
Qualitätsergebnisse transparent gemacht

Ab sofort sind die Qualitätsergebnisse des HELIOS Klinikums Berlin-Buch unter der Webadresse www.helios-kliniken.de/berlinbuch-iqm abrufbar. Hier lässt sich ablesen, wie erfolgreich die Klinik Patienten bei wichtigen Krankheiten, wie etwa beim Schlaganfall oder beim Herzinfarkt, behandelt.

\n\nDas HELIOS Klinikum Berlin-Buch weist bei der Behandlung von Herzinfarktpatienten mit 7,7% eine Sterblichkeitsrate auf, die deutlich unter dem IQM-Durchschnittswert (9,9%) liegt, genau so wie beim Schlaganfall mit 7,8% (IQM-Durchschnittswert 9,2%).

\n\nDie Letalität im Bereich der Hüftendoprothetik wies 2008 mit 0,89% bei einem IQM-Wert von unter 0,2% Verbesserungspotential auf. Konzernweit wurde eine zentrale Auswertung aller Todesfälle bei endoprothetischen Eingriffen vorgenommen und die sogenannten OP-Checklisten eingeführt. 2009 konnte das Klinikum den Zielwert mit 0,0% nicht nur erreichen, sondern auch unterschreiten.

\n\nDie Ergebnisse der Klinik sind Teil einer Datenauswertung von rund 100 anderen Kliniken in Deutschland, die der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) angehören. Patienten und Niedergelassene erhalten damit objektiv erhobene und umfassende Daten zur medizinischen Behandlungsqualität. Das HELIOS Klinikum Berlin-Buch nutzt das IQM-Verfahren für die laufende Qualitätskontrolle, und um trägerübergreifend mit Experten anderer Kliniken Verbesserungen umzusetzen.

\n\n„Die IQM-Werte unterstützen uns dabei, die bestmögliche Qualität in der medizinischen Versorgung unserer Patienten zu erreichen“, so der Ärztliche Direktor des Klinikums, Prof. Josef Zacher. „Bereits gute Ergebnisse sind Ansporn für eine weitere Steigerung. Schlechte Ergebnisse bedeuten eine intensive Auseinandersetzung mit Schwächen mit dem Ziel einer raschen Verbesserung.“

\n\nSogenannte Peer-Review Verfahren helfen, den Ursachen von Abweichungen auf den Grund zu gehen. „Das Peer-Review Verfahren setzt auf kollegiale Überprüfung durch IQM-Mitgliedskliniken und ist ein effektives Instrument zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse“, so Prof. Zacher. Gemeinsam werden kritische Patientenfälle auf mögliche Fehler in Abläufen und Strukturen analysiert. Schwachstellen werden identifiziert, Maßnahmen zur Beseitigung festgelegt.

\n\nDamit wird das wichtigste Ziel der Initiative Qualitätsmedizin erreicht: Durch Transparenz die Verbesserung der Behandlungsqualität aktiv voranzutreiben und damit die Qualität von Kliniken insgesamt kontinuierlich weiter zu verbessern.

\n\nWeitere Informationen zur Initiative Qualitätsmedizin und zu den Ergebnissen des HELIOS Klinikums Berlin-Buch finden Sie unter:

\nwww.initiative-qualitaetsmedizin.de

\n www.helios-kliniken.de/berlinbuch-iqm

Education / 18.04.2010
Bucher BürgerForum

Interessierte sind herzlich zum Bucher BürgerForum am 22. April 2010 eingeladen, bei dem Schulleiterin Christel Hildenbrandt (Foto) Möglichkeiten und Chancen der Sekundarschule Buch vorstellen wird.

\n\nBEGINN: 18.00 Uhr

\n\nORT: Restaurant Il Castello, Karower Str. 1, 13125 Berlin-Buch

/ 16.04.2010
Gewächshäuser im Botanischen Volkspark geöffnet

Der Pankower Bezirksbürgermeister, Matthias Köhne, teilt mit, dass ab dem 20. April 2010 die sanierten Hochgewächshäuser im Botanischen Volkspark täglich (auch an Sonn- und Feiertagen) von 15:00 Uhr – 18:00 Uhr geöffnet und frei zugänglich sind. Die Öffnung ist vorerst bis Ende Oktober 2010 befristet.

\n\nMatthias Köhne: „Ich freue mich, dass nunmehr alle Interessierten die aufwendig sanierten Gewächshäuser besichtigen können.“

\n\nDer Botanische Volkspark an der Blankenfelder Chaussee ist mit der Buslinie 107 zu erreichen. Parkplätze stehen in begrenztem Umfang zur Verfügung.

Research / 14.04.2010
Substanz EGCG in grünem Tee macht giftige Plaques bei Alzheimer unschädlich

Die Substanz EGCG (Epigallocatechin-3-gallate) in grünem Tee kann giftige Eiweißablagerungen, wie sie zum Beispiel bei der Alzheimerschen Erkrankung auftreten, unschädlich machen. Die Substanz bindet zunächst an die faserigen Eiweißablagerungen und wandelt sie in ungiftige und damit für die Nervenzellen harmlose, kugelige Eiweißaggregate um. Diese können dann von den Nervenzellen abgebaut werden. Das haben Forscher aus der Nachwuchsgruppe von Dr. Jan Bieschke und der Forschungsgruppe von Prof. Erich Wanker des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch in Versuchen im Reagenzglas und in Zellkulturen festgestellt.*

\n\nDie gefährlichen Eiweißablagerungen entstehen in einem mehrstufigen Vorgang über die Ansammlung verschiedener Vorstufen durch Proteinfehlfaltung. Sie sind für die Nervenzellen giftig und verursachen ihren Untergang. Proteinfehlfaltung gilt als Ursache der Alzheimer Krankheit, von Parkinson sowie auch von Chorea Huntington.

\n\nIn ihren Versuchen hatten die MDC-Forscher toxische Eiweißablagerungen in Zellen eingebracht, die ein Modell für molekulare Prozesse der Alzheimerschen Erkrankung bilden. Die Zellen zeigten daraufhin einen geringeren Stoffwechsel, außerdem war ihre Zellhülle weniger stabil, beides Anzeichen für eine Schädigung durch die Plaques. Diese Effekte verschwanden nach Behandlung mit EGCG und die Zellen konnten die toxischen Eiweißablagerungen abbauen. Die Forscher konnten damit erstmals den Mechanismus der Inaktivierung im Detail aufklären. Das Besondere bei der Inaktivierung ist dabei, so die Forscher, dass die giftigen Eiweißablagerungen nicht aufgelöst, sondern durch EGCG direkt in ungiftige Ablagerungen umgewandelt werden. Damit können während des Prozesses keine kleineren Bruchstücke der Eiweißablagerungen entstehen. Diese stehen im Verdacht, besonders giftig für Nervenzellen zu sein.

\n\nEGCG kann auch Bildung giftiger Eiweißablagerungen verhindern\nDie Studie schließt an Arbeiten an, in denen die Forscher der Arbeitsgruppe von Prof. Wanker gefunden hatten, dass EGCG die Bildung giftiger Ablagerungen im Vorfeld verhindern kann. Dabei bindet die Substanz in einer sehr frühen Phase direkt an die noch ungefalteten Eiweiße und verhindert damit deren Fehlfaltung. Das gilt für verschiedene Erkrankungen, die auf Proteinfehlfaltung zurückgehen. So hatten 2006 und 2008 Dr. Dagmar Ehrnhöfer und Dr. Bieschke zeigen können, dass EGCG die Bildung giftiger Ablagerungen in Modellen für Chorea Huntington sowie für die Alzheimersche und Parkinsonsche Erkrankung verhindert.

\n\n*VERÖFFENTLICHUNG:

\nPNAS, doi: 10.1073/pnas.0910723107; EGCG remodels mature alpha-synuclein and amyloid-beta fibrils and reduces cellular toxicity

Patient care / 13.04.2010
Feierliche Verabschiedung

Mit einer Feierstunde wurde Prof. Dr. med. Friedrich Luft, langjähriger Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Nephrologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch und international renommierter Forscher auf dem Gebiet der Erkrankungen der Niere und des Bluthochdrucks, in den Ruhestand verabschiedet.

\nProfessor Friedrich Luft war seit 1994 Chefarzt der Franz-Volhard-Klinik für Innere Medizin und Nephrologie in Berlin-Buch. „Es ist ein großes Ereignis, wenn ein so großartiger Mensch, Arzt und Lehrer aus unserem Klinikum verabschiedet wird“, sagte Armin Engel, Regionalgeschäftsführer Berlin-Brandenburg der HELIOS Kliniken GmbH, in seiner Laudatio. Eigens zur Feierstunde angereist war auch Dr. Lutz Helmig, der Gründer der HELIOS Klinikengruppe. Er würdigte Professor Luft als einen „der sich nicht nur als Forscher, sondern in erster Linie immer wie ein ‚einfacher Arzt’ gesehen hat, dessen Aufgabe es ist, den Patienten zu helfen.“ Mit ihm habe das HELIOS Klinikum Berlin-Buch nicht nur einen hervorragenden Arzt, sondern „auch viel geistiges Potenzial erworben“, so Dr. Helmig.

\n\nProfessor Luft ließ zum Abschluss der Feierstunde noch einmal die interessantesten Fälle der zurückliegenden Jahre Revue passieren. Oft kamen Patienten mit unklaren Symptomen in die Klinik – wie beispielsweise ein Mann, dessen Kreislauf im Liegen ganz normal funktionierte, sobald er aber aufstand, fiel der Blutdruck so rapide ab, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Professor Luft und sein Team mussten in solchen Fällen oft mit detektivischem Spürsinn herausfinden, welche Ursache das Leiden hatte. Hier stellte sich heraus, dass dem Patienten ein bestimmtes Enzym fehlte.

\n\nProf. Friedrich Luft wurde 1942 in Berlin geboren, zog aber im Alter von drei Jahren mit seinen Eltern in die USA, wo er später Medizin studierte und seine Karriere begann. Von 1975 bis 1989 war er Professor an der Abteilung für Nierenheilkunde (Nephrologie) und Intensivmedizin an der Indiana University School of Medicine in Indianapolis. 1989 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland, zunächst an die Universität Erlangen, später nach Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt ist Professor Luft auch Leiter einer Forschungsgruppe im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin.

\n\nZum Abschied aus dem HELIOS Klinikum Berlin-Buch erhielt Prof. Luft einen weißen Arztkittel und einen Schlüssel für das Haus – beides hatte er sich gewünscht, um auch in Zukunft im Klinikum junge Medizinstudenten ausbilden zu können.

\nFOTO: (v.l.n.r.) Gerrit Schwind, Professor Friedrich Luft, Armin Engel, Professor Dr. Josef Zacher und Dr. Lutz Helmig

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles/

/ 13.04.2010
Naturrefugium auf ehemaligen Rieselfeldern

Die ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde im Naturpark Barnim sind ein beliebtes Ausflugsziel. Ein umfangreiches Wegenetz lädt zum Spazieren und Radfahren ein, für Reiter ist besonders die offene Buschlandschaft mit ausgebauten Reitwegen reizvoll. Auf den Wiesen und Feuchtgebieten kann man Eisvögel, Neuntöter und geschützte Pflanzen beobachten. Skulpturen von Künstlern gestalten die Landschaft entlang der Pfade. Seit vielen Jahren setzen sich Berliner Forstverwaltungen, Gemeinden, Naturschutzbehörden, Anlieger und Künstler aus Berlin und Brandenburg für die landschaftliche und touristische Entwicklung dieses Gebiets ein.

\n\nAls 2007 ein Pilotprojekt auf einer sanierten Teilfläche der Rieselfelder startete, erhielt das Gebiet eine zusätzliche Attraktion: Ganzjährig weiden Hochlandrinder, Heckrinder und Konikponys auf einem abgegrenzten Areal von 50 Hektar. Im Auftrag der Berliner Forsten wird dort wissenschaftlich untersucht, welchen Einfluss die natürliche, ganzjährige „Waldweide“ auf die Entwicklung der Artenvielfalt in Flora und Fauna hat.

\n\nMit Hilfe des Weideverhaltens der Tiere soll eine halboffene Waldlandschaft etabliert bzw. erhalten werden, die sowohl der Erholungsnutzung als auch dem Naturschutz gerecht wird. Das Konzept setzt auf einen Zyklus, bei dem sich Grasland über eine strauchreiche Phase zum Busch (Wald) entwickelt und umgekehrt. Dieser Prozess wird durch den „Verbiss“ und „Tritt“ der „großen Grasfresser“ unterhalten, wobei zu jeder Zeit alle Phasen des Zyklus gleichzeitig auftreten und sich Lebensräume wie Hecken, Grasland, Busch, Mantel- und Saumvegetation immer wieder an neuen Orten bilden. Für diese Landschaft sind dornige Sträucher typisch, in deren Schutz sich auch Eichen ansiedeln können, die momentan durch Lichtmangel aus den Wäldern verdrängt werden. Der Kot der großen Tiere befördert die Artenvielfalt des Naturraums relativ schnell.

\n\nSchon seit den 80er Jahre laufen Versuche der Aufforstung, die jedoch nur auf Flächen erfolgreich waren, die mit Lehm stabilisiert wurden – einem aufwändigen Verfahren. Eine extensive Beweidung verspricht dagegen, mit relativ einfachen Mitteln einen ökologisch und touristisch wertvollen Raum zu schaffen. Nicht zuletzt soll sie einen landwirtschaftlichen Nutzen erbringen; die Tiere sollen perspektivisch vermarktet werden. Im Rahmen des Pilotprojektes wird untersucht, inwieweit die Schadstoffbelastung des Gebiets dies überhaupt zulässt.

\n\nRegelmäßig veranstaltet die „Arbeitsgemeinschaft Beweidung“, in der Flächeneigentümer, Tierhalter, Forschungsinstitute und Unterstützer des Projekts zusammengeschlossen sind, öffentliche Führungen durch das Gebiet, das bereits bemerkenswerte Veränderungen aufzuweisen hat. Die ganzjährige Weide bietet Dungkäfern permanent reichhaltige Nahrung. Ihre Population hat sich deutlich erhöht, was dazu geführt hat, dass Fledermäuse auf dieser Fläche ein besonders attraktives Jagdgebiet gefunden haben. Seltene Vögel wie der Neuntöter, der seine Nahrung in Büschen und Hecken findet, oder der Wendehals, dessen Nahrungsgrundlage Wiesenameisen sind, haben sich wieder angesiedelt.

\n\nAls Pilotprojekt gestartet, soll das Entwicklungs- und Erprobungsprojekt nun auf über 1.000 Hektar ausgeweitet werden. Das geplante Gebiet erstreckt sich von den Karower Teichen über die gesamten ehemaligen Riesefelder bis hin zur Schönower Heide und bezieht damit auch Brandenburg ein. Die Aufgabenstellung verknüpft dabei verschiedene Zielstellungen und bezieht neue Aspekte wie den Gebietswasserhaushalt ein. Derzeit wird eine Vorstudie vom Förderverein Naturpark Barnim e.V. erarbeitet, die als Grundlage für den Projektantrag an das Bundesamt für Naturschutz dient. Die Kosten für das Projekt könnten zwischen zwei bis vier Millionen Euro liegen, bezogen auf einen Zeitrahmen von 3 - 4 Jahren. Der Förderverein Naturpark Barnim e.V. wird auch Träger des Projekts sein, das verschiedene Kooperationspartner gemeinsam durchführen.*

\n\n “Wir wollen den gestörten Gebietswasserhaushalt der ehemaligen Rieselfeldflächen und der angrenzenden Moorstandorte verbessern, die Artenvielfalt des Naturraumes durch eine großflächige und extensive Beweidung aufwerten und das Gebiet durch infrastrukturelle Maßnahmen als Erholungsraum attraktiv gestalten,“ so Projektmanagerin Jutta Sandkühler.

\n\nBis zu drei „besucherfreundliche“ Rinder und Pferde könnten künftig jeweils auf 10 Hektar leben, verteilt auf unterschiedlichen Standorten innerhalb der Projektkulisse. Klapptore und Überstiege sollen Besuchern erlauben, das Gebiet zu begehen. Es wird auch weiterhin Wege durch das Projektgebiet geben, in denen sich der Mensch ohne die direkte Begegnung mit den Tieren bewegen kann. Der bisherige Entwurf sieht vor, 800 Hektar Aufforstungsfläche durch Beweidung zu entwickeln. Welche Rassen von Tieren zum Einsatz kommen, ist noch nicht abschließend geklärt.

\n\nZukunftsweisende Erkenntnisse erhoffen sich die Wissenschaftler vor allem von der Beweidung auf Waldstandorten. Extensive Waldweide, das heißt die Beweidung mit wenigen großen Tieren in mehr oder weniger geschlossenen Wäldern, ist bislang wenig erforscht. Die Beweidung von Waldflächen ist in der klassischen Waldbewirtschaftung nicht vorgesehen. Die Berliner und Brandenburger Forstverwaltungen gehen mit der Beweidung auf Waldstandorten somit ein Experiment ein, um ein forstliches Instrument zu finden, die Artenvielfalt im Wald zu fördern.

\n\nEin weiteres Ziel ist es, den natürlichen Wasserhaushalt des von Austrocknung bedrohten Areals durch wasserbauliche Maßnahmen nachhaltig zu stabilisieren. Vor allem gilt es, das Niederschlagswasser im Bereich des Oberlaufes zu halten, auch die Förderung der Grundwasserneubildung durch Waldumbau wird diskutiert. Insgesamt fünf Kilometer Fließgewässerstrecken und 200 Hektar ausgrenzende Niedermoore sollen revitalisiert werden.
\nZudem soll ein länderübergreifendes Naturschutzgebiet Lietzengraben zwischen Berlin und Brandenburg ausgewiesen werden.

\n\nAm und um den denkmalgeschützten Kornspeicher des ehemaligen Stadtgutes in Hobrechtsfelde soll ein Informationszentrum installiert werden, indem sich Besucher über die Geschichte der Rieselfeldlandschaft und die im Gebiet stattfinden Maßnahmen und Untersuchungen informieren können.

\n\nDas Projekt soll in den nächsten Schritten soweit konkretisiert werden, dass bis zum Spätsommer 2010 der Antrag zum Hauptprojekt entwickelt ist und das Hauptvorhaben zu Beginn des Jahres 2011 planmäßig an den Start gehen kann – als Modellprojekt zur Entwicklung vergleichbarer Standorte in Deutschland.

\n\n\n\nHINWEIS:

\n\nDie nächste Führung zum Beweidungsprojekt findet unter der Leitung von Frau Sandkühler (Naturpark Barnim) und Frau Koch (NABU Berlin) am 18. April 2010 um 14.00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Parkplatz Steine ohne Grenzen, Hobrechtsfelder Chaussee. (Details siehe Rubrik Termine auf dieser Seite.)

\n\nFoto oben: Konikpferde gehören zu den robusten Rassen, die ganzjährig auf der Weide bleiben können.
\nFoto unten: Besuchergruppe bei einer Führung der Arbeitsgemeinschaft Beweidung.

\n\n* Kooperationspartner sind u.a. die Länder Berlin und Brandenburg, die Berliner Forsten, das Landesumweltamt mit dem Naturpark Barnim, der Landkreis Barnim, die Gemeinden Panketal und Wandlitz, die Stadt Bernau, die Fachhochschule Eberswalde, die Agrar GmbH Hobrechtsfelde und der NABU Berlin. Alle ehemaligen Rieselfeldflächen, auch die im Brandenburger Teil des Projektgebiets, befinden sich im Eigentum des Landes Berlin. Die Flächen werden durch die Berliner Forsten verwaltet.

Patient care / 07.04.2010
Phase F-Versorgung in Berlin-Buch

Im RENAFAN ServiceLeben LudwigPark wurde am 30. März 2010 ein neuer Wohnbereich der Phase F eröffnet. Zahlreiche Gäste besichtigten an diesem Tag die Wohn-, Aufenthalts- und Therapieräume, die den besonderen Bedürfnissen von Patienten mit schwersten Schädel-Hirn-Verletzungen angepasst wurden. Fachvorträge informierten über die Phase F und die besondere Möglichkeit des „Snoezelens“.

\n\nIn der so genannten Phase F erfahren Menschen eine aktivierende Pflege und Betreuung, welche aufgrund von Schädel-Hirn-Traumata, Sauerstoffmangelzuständen, Hirnblutungen, cerebralen Durchblutungsstörungen,\nentzündlichen oder toxischen Hirnerkrankungen und Hirntumoren an schwersten neurologischen Beeinträchtigungen - bis hin zum Wachkoma (apallisches Syndrom) - leiden. Nicht selten ist eine Beatmung erforderlich.

\n\nMit dem Ausbau des spezialisierten intensivpflegerischen Angebots in Berlin-Buch ist ein klares Ziel verbunden: Die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine interdisziplinär abgestimmte Versorgung in einem wohnlichen Umfeld und ein\nrespektvoller und anerkennender Umgang mit den Bedürfnissen der Betroffenen und deren Angehörigen stehen dabei im Mittelpunkt von Betreuung und Pflege.

\n\n„Die Erweiterung unserer Möglichkeiten – hier im ServiceLeben LudwigPark –\nbegrüße ich sehr. Bis zu 14 Menschen mit schwersten Hirnschädigungen bieten\nunsere Räumlichkeiten ein neues Zuhause. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen und nahe stehenden Personen für unsere Arbeit unerlässlich ist und eine Bereicherung zugleich“, sagte Anke Elferich, Vorstandsmitglied der RENAFAN AG.

\n\nFür die Langzeitpflege für Menschen in der Phase F stehen zehn Einzel- und zwei Doppelzimmer zur Verfügung. Ein „Snoezelenraum“, der mit einer Kombination von Düften, Tönen, Lichteffekten und vibratorischen/ taktilen Reizangeboten die Sinne anregen oder beruhigen kann, ergänzt in optimaler Weise die vorhandenen Therapiemöglichkeiten.*

\n\nDie Versorgung ist darauf ausgerichtet, den in der vorausgegangenen Rehabilitation erreichten Zustand der Bewohner zu verbessern, zumindest aber zu erhalten, und sekundäre Komplikationen (Dekubiti, Kontrakturen oder Infektionen etc.) zu vermeiden. Dabei steht eine aktivierende, stimulierende und Ressourcen weckende Pflege im Mittelpunkt, denn der Zustand des Bewohners wird als Ausgangspunkt angesehen – noch nach Monaten oder Jahren können Fortschritte erzielt werden. So umfasst das spezielle Pflege- und Betreuungsprogramm Angebote der Basalen Stimulation, der Kinesthetik, des Bobath-Konzepts sowie Biographiearbeit. Ein interdisziplinäres Team aus Therapeuten, Ärzten und hochqualifizierten Pflegekräften, die nach dem Prinzip der Bezugspflege arbeiten, sowie individuell zugeschnittene Therapie- und Betreuungspläne sorgen für eine gleichbleibend hohe pflegerische und medizinische Versorgungsqualität. Eine Sozialarbeiterin steht dabei zur Seite.

\n\nDie hohe Qualität der Arbeit wird zudem begleitet durch Herrn Dr. Kinzel, Intensivmediziner und Facharzt für Anästhesiologie aus Berlin. Regelmäßige Visiten ermöglichen so einen Austausch zwischen Klinik, niedergelassenen Ärzten, Therapeuten und Fachpflegepersonal.

\n\n*Der Begriff Snoezelen wurde in Holland geprägt. Er kombiniert die Wörter „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern).

\n\nFoto oben: Dr. Kinzel beim Vortrag über Atemwegsmanagement beim Patienten der Phase F – Erkennen und Vermeiden von Notsituationen
\nFoto unten: Blick in den Snoezelenraum



\n\n\n\n\nKONTAKT

\n\nRENAFAN ServiceLeben LudwigPark
\nZepernicker Straße 2
\n13125 Berlin

\n\nAnsprechpartnerin:

\n\nFrau Barara Ebert
\nWohnbereichsleiterin Phase F

\n\n Tel.: (030) 29 77 30 0
\n Fax: (030) 29 77 30 100

\n\n E-Mail: serviceleben-ludwigpark@renafan.de

\n\nwww.renafan.de
\n\n\n\n\n\n www.serviceleben.de/standorte/ludwigpark/index.html

Patient care / 29.03.2010
Jetzt kann Wahida wieder lachen

Die siebenjährige Wahida aus Afghanistan hatte viele Monate an den Folgen einer komplizierten Schussverletzung gelitten. Jetzt konnte sie nach mehreren erfolgreichen Operationen aus dem HELIOS Klinikum Berlin-Buch entlassen werden. Das Friedensdorf International e. V. ermöglicht in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken teilweise kostenfreie Behandlung kleiner Patienten aus Krisengebieten.

\nDie kleine Wahida wurde vor knapp zwei Jahren in ihrem Heimatdorf in Afghanistan bei einem Streit zwischen Erwachsenen als Unbeteiligte von einem Projektil im Unterleib getroffen. Seither klafften in ihrem Bauch und ihrem Rücken große Löcher, das rechte Hüftgelenk war zertrümmert. Die Ärzte in Afghanistan taten ihr Bestens, um das Mädchen zu versorgen - doch ihr Zustand verschlechterte sich zusehends. Anfang letzten Jahres wandten sich ihre Eltern an die Hilfsorganisation „Friedensdorf International e.V.“, die Wahida eine Behandlung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ermöglichte. Von Anfang Februar 2009 bis März 2010 behandelten Spezialisten der Kinderchirurgie und Kinderorthopädie des HELIOS Klinikums Berlin-Buch die schwerwiegenden Verletzungen weitgereiste Patientin.

\n Wahida war von Anfang an sehr tapfer und willensstark. So konnte sie nach kurzer Zeit trotz lebensbedrohlicher Komplikationen über kleine Distanzen frei laufen, obwohl die Ärzte am Anfang das Gegenteil prophezeiten. „Sie wird in Zukunft sicher und frei laufen können. Wir alle hätten nie gedacht, dass sie das überlebt, für ihren starken Willen bewundern wir sie sehr“ berichtet das Team aus der Klinik für Kinderneuroorthopädie.

\nBei den vielen kleinen Erfolgen war sicherlich auch ihr Freund Nico (5) behilflich, der nicht von ihrer Seite wich und Wahida oft zum Lachen brachte. Mittlerweile spricht Wahida nahezu fließend und akzentfrei deutsch, singt lauthals Kinderlieder mit und hat die Krankenschwestern und Ärzte sehr ins Herz geschlossen.

\nJetzt konnte Wahida ins Friedensdorf nach Oberhausen ziehen, ein Rehabilitationszentrum das ihre weitere ärztliche Betreuung und Versorgung sicherstellt. Wahrscheinlich schon im Juli wird sie dann zurück nach Hause fliegen und endlich ihre Eltern und Geschwister in die Arme schließen können.

\nDas Friedensdorf International mit der Zentrale in Oberhausen (Ruhrgebiet) gibt es bereits seit 1967. Durch diese Initiative werden schwerkranke Kinder und Jugendliche aus aller Welt, insbesondere aus Kriegs- und Krisenregionen, in Deutschland, Österreich oder in den Niederlanden oft mehrere Wochen oder sogar monatelang medizinisch behandelt und betreut, um sie dann wieder in ihre Heimat und zu ihren Familien zu bringen. Nur durch das Engagement und die teilweise kostenfreie Behandlung in Kliniken ist es möglich, Kindern mit schweren Erkrankungen aus Krisengebieten eine Chance zu geben.

\nFoto oben: Wahida mit Heilerzieherin Beate Günther

\nFoto unten: (v.l.n.r.) Physiotherapeutin Ute Haroske, Zauberer- Magic Malini, Wahida, Rebecca Elisa Günther, Heilerziehrin Beate Günther, Nico Kramer

\n www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch.html

Research / 28.03.2010
Spatenstich für Forschungsgebäude

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und die Charité – Universitätsmedizin Berlin wollen ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) weiter ausbauen. Für rund 19 Millionen Euro errichtet das MDC als Teil des ECRC auf dem Campus Berlin-Buch ein Gebäude für experimentelle Forschung. Am 29. März 2010 erfolgte der Spatenstich für den Bau, der in zwei Jahren, 2012, der Forschung übergeben werden soll. Ziel des ECRC, einer gemeinsamen Einrichtung des MDC und der Charité, ist es, die Nutzung molekularbiologischer Erkenntnisse in der medizinischen Anwendung zu beschleunigen.

\n\n„Mit dem neuen Forschungsgebäude bieten wir eine hervorragende technische Infrastruktur für gemeinsame Forschungsvorhaben von Grundlagenwissenschaftlern und Klinikern, die sehr flexibel an den Bedarf der jeweiligen Projekte angepasst werden kann. Gleichzeitig lädt die Architektur des Gebäudes mit seinen großzügigen, offenen Laborzonen zum intensiven, interdisziplinären Informationsaustausch ein, aus dem wiederum neue Fragestellungen und Ideen entstehen können“, betonte Prof. Walter Rosenthal, Stiftungsvorstand des MDC, bei diesem Anlass. Insgesamt umfasst das Gebäude rund 2 600 Quadratmeter Labor- und Büroflächen.

\n\nDie Dekanin der Charité, Prof. Annette Grüters-Kieslich sagte im Vorfeld: „Für Mediziner, die in der Grundlagenwissenschaft tätig sind, bieten das ECRC und das MDC ein hervorragendes Umfeld, klinisch relevante Fragestellungen auf höchstem Niveau zu bearbeiten. Die Wissenschaftler des MDC profitieren andererseits von den klinischen Fragestellungen der klinisch ausgebildeten und klinisch tätigen Mediziner. Diese Interaktion von MDC und Charité ist zukunftsweisend und soll in Zukunft noch stärker ausgebaut werden.“

\n\nZum ECRC gehört bereits ein Forschungshaus der Charité, in dem die patientennahe Forschung untergebracht ist. Es befindet sich in der ehemaligen Robert-Rössle-Klinik und verfügt über eine Probandenstation nach dem Modell des amerikanischen „Clinical Research“ Center“ und zwei Hochschulambulanzen für Patienten mit Muskel- sowie neurologischen Erkrankungen. Weitere Ambulanzen sind geplant.

\n\nWeiter gehört zum ECRC eine Ultra-Hochfeld-Magnetresonanz-Tomographie-Anlage. Sie beherbergt einen der weltweit stärksten Magnetresonanztomographen (MRT), ein 7-Tesla-Ganzkörpersystem, sowie einen 3 Tesla-MRT – beide für Untersuchungen am Menschen. Hinzu kommt ein 9,4-Tesla-Tierscanner. Die Anlage war im Januar 2009 von Bundesforschungsministerin Annette Schavan eingeweiht worden.

\n\nFOTO:
Beim Spatenstich für ein neues Forschungsgebäude des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) auf dem Campus Berlin-Buch: (v.l.) Prof. Walter Rosenthal (Wissenschaftlicher MDC-Vorstand), Prof. Friedrich Luft, (ECRC-Direktor), Senatsrätin Karola Hladky (Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Berlin), Cornelia Lanz (Administrativer MDC-Vorstand), Oberamtsrätin Paula Heppner (Bundesforschungsministerium)
(Fotograf: Uwe Eising/Copyright: MDC)

Patient care / 28.03.2010
RENAFAN: Tag der offenen Tür und Eröffnungsfeier Phase F

RENAFAN eröffnet einen Wohnbereich für Phase F im ServiceLeben LudwigPark und lädt Interessierte herzlich dazu ein.
Beim Tag der offenen Tür am 30. März 2010 in Berlin-Buch werden interessante und relevante Informationen zu den Themen: Phase F, Wachkoma, Aktivierende Pflege und Snoezelen vermittelt.
\nErfahrene Referenten geben Einblicke in die Praxis des „Snoezelens“ und des „Atemwegsmanagements bei Patienten in der Phase F“.

\nPROGRAMM:

\n15.00 Uhr: Begrüßung durch Anke Elferich, Vorstand RENAFAN AG.

Anschließend kleiner Willkommensimbiss.

\n16.00 - 16.30 Uhr: Vortrag

“Snoezeln – Möglichkeiten in der aktiven Pflege”; Referentin: Claudia Artl, Heilerziehungspflegerin aus dem Kinderhospiz Sonnenhof.

\nAnschließend Besichtigung des Snoezelraums.

\n16.45 - 17.30 Uhr: Vortrag und fachlicher Austausch

“Atemwegsmanagement beim Patienten der Phase F –\nErkennen und Vermeiden von Notsituationen”; Referent: Dr. med. Werner Kinzel, Intensivmediziner und Facharzt\nfür Anästhesiologie.

\n\nDie Räumlichkeiten stehen Besuchern zur Besichtigung offen.

\nRENAFAN ServiceLeben LudwigPark
\nPhase F
\nZepernicker Straße 2 • 13125 Berlin
\nTel.: (030) 29 77 30 0
\nFax: (030) 29 77 30 100
\nE-Mail: serviceleben-ludwigpark@renafan.de
\nInternet: www.serviceleben.de



\n\nÜber den Wohnbereich Phase F im ServiceLeben LudwigPark:

\nAktivierende Pflege für Menschen in der Phase F

\nIn der Langzeitpflege für Menschen in der Phase F können bis zu 14 Patienten (10 Einzel- und 2 Doppelzimmer) mit schwersten Hirnschädigungen betreut werden. Die gesamte Versorgung ist darauf ausgerichtet, den in der vorausgegangenen Rehabilitation erreichten Zustand der Bewohner zu verbessern, zumindest aber zu erhalten, und sekundäre Komplikationen (Dekubiti, Kontrakturen oder Infektionen etc.) zu vermeiden. Die aktivierende, stimulierende und Ressourcen weckende Pflege steht dabei im Mittelpunkt.

\n\nKompetenz durch fachärztliche Begleitung

\nDie hohe Qualität der Arbeit wird begleitet durch Herrn Dr. Kinzel, Intensivmediziner und Facharzt für Anästhesiologie aus Berlin. Regelmäßige Visiten ermöglichen so einen Austausch zwischen Klinik, niedergelassenen Ärzten, Therapeuten und Fachpflegepersonal.

\n\nIntegrative Pflege und Betreuung

\n\nPrimäres Ziel ist die Verbesserung des individuellen Rehabiliationspotentials und der Teilhabe am sozialen Leben durch eine Verminderung der neurologischen Beeinträchtigungen. Dazu nehmen neben der Integration der Angehörigen als wichtigste Kotherapeuten, medizinisch-therapeutische Maßnahmen wie Ergo- und Physiotherapie oder Logopädie einen besonderen Raum ein. Angebote der Basalen Stimulation, der Kinesthetik, des Bobath und die Biographiearbeit sind in das spezielle Pflege- und Betreuungsprogramm eingebunden.

\n\nLebensqualität und Selbstbestimmung

\nDer Zustand eines Bewohners wird nicht als Endstadium, sondern als Ausgangspunkt angesehen, weil auch noch nach Monaten oder Jahren Fortschritte erzielt werden können. Ein interdisziplinäres Team aus Therapeuten, Ärzten und hochqualifizierten Pflegekräften, die nach dem Prinzip der Bezugspflege arbeiten, sowie individuell zugeschnittene Therapie und Betreuungspläne sorgen für eine gleichbleibend hohe pflegerische und medizinische Versorgungsqualität. Eine Sozialarbeiterin steht dabei begleitend zur Seite.

\n Einladung RENAFAN AG www.renafan.de

Research / 27.03.2010
Molekulare Lichtschalter

Moleküle, die erst bei Bestrahlung mit Licht ihre biologische Funktion entfalten, könnten an genau definierter Stelle im Organismus „angeschaltet“ werden. Wissenschaftlern vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und von der Technischen Universität Berlin ist es gelungen, solche lichtsensiblen molekularen Strukturen zu entwickeln. Als Vorbild diente ihnen dabei der Sehprozess im Auge.

\n\nLösliche Substanzen, also auch Medikamente, werden in der Regel im Gießkannenprinzip im Körper verteilt. Sie erreichen so zwar ihre Zielproteine – allerdings auch dort, wo dies gar nicht erwünscht ist. Wissenschaftler versuchen daher Methoden zu entwickeln, mit denen sie die Funktion von Wirkstoffen räumlich und zeitlich genau steuern können. Um ein ausgewähltes Areal von Zellen – etwa die Zellen eines Tumors – zu erreichen, muss der entsprechende Wirkstoff möglichst örtlich begrenzt in eine aktive Form überführt werden und beim Verlassen des Areals wieder in die inaktive Form überführbar sein. Wissenschaftlern vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung gelungen: Sie haben einen Lichtschalter in ein Peptidmodell eingefügt, das einen Teil eines biologisch aktiven Proteins modelliert. Befindet sich der Schalter im Grundzustand, hindert er das Peptid daran, an das Protein zu binden. Wird der Schalter durch Bestrahlung „umgelegt“, lässt er die Bindung des Peptids an sein Zielprotein zu. Christian Hoppmann vom FMP erläutert: „Mit diesem Modellpeptid können wir die entsprechende natürliche Protein-Protein-Wechselwirkung und damit die entsprechende Signalkette mittels Licht steuern.“

\n\nEin Peptid ist ein kleines Protein, wie dieses besteht es aus Aminosäuren in einer definierten Reihenfolge, die die biologische Information zur Wechselwirkung mit anderen Molekülen wie Proteinen enthält. Ein bekanntes Peptid ist Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, ebenso Gastrin, das die Produktion von Magensäure anregt. Peptide beeinflussen also gezielt Funktionen des Körpers – genau das sollen auch Medikamente tun – und darüber hinaus haben sie als körpereigene Substanzen den Vorteil, kaum Abwehrreaktionen des Körpers hervorzurufen. Peptide können ihre Form verändern, indem sie untereinander Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden. Diese sogenannte Sekundärstruktur kann eine Helix, also eine Spirale, oder ein Haarnadel-_-Faltblatt sein. Gelingt es mit Hilfe eines molekularen Schalters, in einem Peptid, die Sekundärstruktur zu destabilisieren oder zu fördern, lässt sich damit die Peptideigenschaft kontrollieren.

\n\nDer molekulare Schalter, den die FMP-Wissenschaftler in das Peptid eingebaut haben, liegt im Grundzustand in einer gestreckten Form vor, der sogenannten trans-Form. In dieser gestreckten Form hält der Schalter die beiden Ketten des Peptids auseinander und hindert sie daran, eine Sekundärstruktur zu bilden. Durch Bestrahlung mit UV-Licht der Wellenlänge von ca. 330 Nanometern wird der Schalter in die sogenannte cis-Form überführt, die den beiden flankierenden Peptidketten erlaubt, miteinander Wasserstoffbrückenbindungen und damit eine Sekundärstruktur auszubilden. Mit dem Schalter in der cis-Form wandelt sich das Peptid also in die für die Wechselwirkung mit dem Protein notwendige Haarnadel-ß-Faltblattstruktur um. Das Peptid bindet so an die spezifischen Stellen im Protein. Christian Hoppmann sagt: „Wir haben uns das Prinzip beim Sehprozess abgeguckt. Beim Sehen passiert nämlich auf der Retina genau das Gleiche: Durch Lichteinfall wird in dem natürlichen Schaltersystem ein Übergang von cis- zu trans-Form bewirkt, wodurch eine Strukturänderung in dem beteiligten Protein ausgelöst und das Signal übertragen wird.“

\n\nIm FMP ist es gelungen, das erste wasserlösliche, lichtschaltbare Peptidmodell einer Haarnadel-ß-Faltblattstruktur zu entwickeln, deren biologische Funktion mit Licht gesteuert werden kann. Diese sind in einer Vielzahl biologisch wichtiger Proteinwechselwirkungen involviert.

\n\nHoppmann, Christian el al.:Lichtgesteuerte Proteinbindung einer biologisch relevanten ß-Faltblattstruktur. In: Angewandte Chemie 2009-121/36, DOI 10.1002/ange.200901933

\n Pressemitteilung FMP

Research / 23.03.2010
Analytica Forschungspreis

Der Biologe Dr. Matthias Selbach vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ist in München mit dem Analytica Forschungspreis 2010 ausgezeichnet worden. Dr. Selbach erhielt den mit 25 000 Euro dotierten Preis „für seine Arbeiten über den Einfluß von microRNAs auf die Proteinproduktion von Krebszellen“. Die Auszeichnung wurde dem Forscher auf der Messe „Analytica 2010“ in München am 23. März 2010 überreicht. Den Preis vergibt die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e. V (GBM), das Preisgeld stiftet das Gesundheitsunternehmen Roche.

\n\nProteine steuern praktisch jede Zellaktivität: Gleichgültig ob sie Sauerstoff transportieren, Muskeln bewegen oder Nahrung verdauen - Proteine führen fast alle biologischen Prozesse aus. Der Bauplan für Proteine ist in den Genen gespeichert. Doch obwohl alle Körperzellen dieselben Gene haben bilden sie ganz unterschiedliche Proteine. Wie wird die Herstellung spezieller Proteine reguliert? Das mussten Forscher bisher mühsam für jedes Protein einzeln untersuchen.

\n\nJetzt haben Dr. Selbach und seine Mitarbeiter in ihrem Berliner Labor eine neue Methode entwickelt, mit der sie die Produktion von tausenden Proteinen gleichzeitig messen können. Sie markieren dazu Aminosäuren, die Bausteine der Proteine, mit stabilen Isotopen. Die Zellen bauen die markierten Aminosäuren in die Proteine ein. Anschließend quantifizieren die Wissenschaftler die Proteinsynthese mithilfe eines Massenspektrometers.

\n\nErst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass sogenannte microRNAs bei der Regulation von Genen eine wichtige Rolle spielen. MicroRNAs sind kleine Bruchstücke von Ribonukleinsäure (englisch abgekürzt RNA), einer chemischen Verwandten der DNA. Sie bestimmen damit auch mit, welche Proteine die verschiedenen Zellen produzieren. Schlägt die Regulation fehl, können viele Krankheiten entstehen. Forscher versuchen deshalb weltweit Methoden zu entwickeln, um zu erkennen, welche microRNAs in Körperzellen aktiv sind und welche Proteine sie steuern.

\n\nAber welche Proteine steuert nun eine microRNA? Um das herauszufinden haben sich die Forschergruppen von Dr. Selbach und Prof. Nikolaus Rajewsky am Max-Delbrück-Centrum zusammengetan. Mit Hilfe der neuen analytischen Methode konnten die Forscher erstmals systematisch den Einfluss der microRNAs auf die Produktion von Proteinen messen.

\n\nSie fanden heraus, dass eine einzige microRNA die Bildung von hunderten von Proteinen steuern kann. Auf diese Weise können microRNAs das Verhalten menschlicher Zellen programmieren. Da in Krebszellen andere microRNAs aktiv sind als in gesunden Zellen, gelten microRNAs als aussichtsreiche Kandidaten für Diagnostik und Therapie. Die Erkenntnisse könnten daher möglicherweise in Zukunft von großer Bedeutung sein.

\n\nMatthias Selbach, geboren 1971 in Düsseldorf, studierte in Münster, machte seine Doktorarbeit im Max-Planck-Institut (MPI) für Infektionsbiologie in Berlin und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend arbeitete er im „Center for Experimental Bioinformatics“ der Universität von Süddänemark in Odense sowie am MPI für Biochemie in Martinsried. Seit 2007 leitet er im MDC in Berlin-Buch die Arbeitsgruppe „Zelluläre Signalwege und Massenspektrometrie“.

\n\nFotograf: David Ausserhofer/Copyright: MDC

/ 19.03.2010
Milde Temperaturen machen Amphibien munter

Auch die heimischen Lurche können den Frühling kaum erwarten, um mit der Laichwanderung zu beginnen. Gestern wurde beim Bau des Amphibienschutzzaunes an der Moorlinse Buch im Bezirk Pankow letzte Hand angelegt, und heute waren bereits 20 Amphibien, vor allem Teichmolche, in den Fanggefäßen. Wurden in den letzten beiden Jahren Ende Januar bzw. Anfang Februar bereits die ersten Schutzmaßnahmen eingeleitet, beginnen die Amphibienwanderungen infolge des strengen Winters in dieser Saison relativ spät.

\n\nDer ca. 400 Meter lange Zaun verläuft entlang der Bahnböschung nahe des S-Bahnhofs Buch. Die Moorlinse Buch ist – neben ihrer großen Bedeutung für auf und am Wasser lebende Vögel - Laichgewässer einer besonders seltenen Krötenart: der Knoblauchkröte. Diese versteckt lebende, nachtaktive Krötenart, die ihren Namen einem bei Stress abgesonderten knoblauchähnlich riechenden Sekret verdankt, ist deutschlandweit streng geschützt.

\n\nGefährliche Hochzeit
\n\nDen Winter verbringen Frösche, Kröten und Molche an frostfreien Plätzen (Laub- und Komposthaufen, Baumstubben oder Erdbauen von Kleinsäugern). Einige Arten wie Gras-, See- und Springfrosch können im Sediment von Seen und Teichen überwintern. Im zeitigen Frühjahr beginnen die einheimischen Amphibienarten, einem uralten Instinkt folgend, die Wanderung in ihr Laichgebiet, in der Regel ihr eigenes Geburtsgewässer. Im Berliner Raum sind es zunächst die Teichmolche, die ihre Winterruhe beenden, gefolgt von den Braunfröschen (Grasfrosch und Moorfrosch) und schließlich von Kröten und Grünfröschen.\nDa die geschützten Tiere hierbei häufig viel befahrene Straße queren müssen, werden alljährlich Schutzaktionen durchgeführt. Der NABU betreut 4 von 11 Berliner Amphibienschutzzäunen.
\n\nIn der Hauptstadt kommen insgesamt dreizehn Amphibienarten vor, der Großteil und zwar neun davon steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Berlins.

\n\n\nAuf Händen getragen
\nAmphibienschutzzäune hindern die Tiere auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer die Straße zu überqueren. Beim Versuch den Zaun zu umgehen, fallen sie in die in den Boden eingelassenen Eimer. In den nächsten Wochen gilt es nun, diese Eimer kontinuierlich zu kontrollieren und die Tiere sicher über die Straße zu bringen. 2009 wurden den vom NABU betreuten Zäunen 2500 Tiere gefangen.\nDer Amphibienschutz mittels Schutzzaun ist eine aufwändige Arbeit, die verlässlich durchgeführt werden muss. Helfer sind immer willkommen: Wer etwas für die weltweit am stärksten gefährdete Tiergruppe tun und im praktischen Naturschutz mit anpacken möchte, kann sich in der NABU-Geschäftsstelle melden (Tel. 030/986 08 37 -0).

\n\n\nAutofahrer und Gartenbesitzer aufgepasst
\nDer NABU bittet die Autofahrer besonders an Straßen in der Nähe von Gewässern um erhöhte Vorsicht. Kröten, Frösche und Molche wandern vorzugsweise in den Abendstunden. An milden regnerischen Abenden kann es gar zu Massenwanderungen kommen. Bekannt dafür sind die Erdkröten, die manchmal zu Hunderten auf Hochzeitsreise unterwegs sind. Der NABU bittet auch Gartenbesitzer um Aufmerksamkeit: Achten Sie auf nicht abgedeckte Gruben oder steilwandige Gräben, auf Bassins, Wasseruhren und Lichtschächte. Immer wieder geraten Amphibien hinein, finden keinen Ausstieg und können innerhalb weniger Tage buchstäblich vertrocknen. Ist eine vollständige Abdeckung solcher „Amphibienfallen“ nicht sinnvoll oder möglich, reicht es Äste als Kletterhilfe hineinzustellen. b

\n\n\n\nEINLADUNG

\n\n\nBeobachtungen am Krötenzaun in Berlin-Buch

\n\n\n\nDer NABU-Artenschutzreferent Jens Scharon lädt am Abend des 6. April zu Beobachtungen am Krötenzaun an der Moorlinse. Treffpunkt ist um 18 Uhr am S-Bahnhof Buch, Südausgang.

\n\nFoto (Ausschnitt): Moorfrosch-Männchen kleiden sich zur Paarungszeit in zartes Blau.

Bildautorin: NABU/Monika Strukow-Hamel

Research / 16.03.2010
Zwei auf einen Streich - wie Zellen sich vor Krebs schützen

Zellen haben zwei verschiedene Schutzprogramme, die sie davor bewahren, bei Stress außer Kontrolle zu geraten, sich ungebremst zu teilen und Krebs zu entwickeln. Bisher ging die Forschung davon aus, dass sich diese Sicherungssysteme unabhängig und getrennt voneinander anschalten. Jetzt haben Krebsforscher des Max-Delbrück-Centrums (MDC) Berlin-Buch und der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstmals bei Lymphdrüsenkrebs (Lymphom) im Tiermodell gezeigt, dass beide Schutzprogramme durch ein Wechselspiel mit normalen Abwehrzellen zur Verhinderung von Tumoren zusammenarbeiten. Die Erkenntnisse von Dr. Maurice Reimann und seinen Kollegen aus der Forschungsgruppe von Prof. Clemens Schmitt könnten grundlegende Bedeutung für die Krebsbekämpfung haben.

\n\nSeit einiger Zeit wissen Forscher, dass krebsauslösende Gene (Onkogene) im Frühstadium der Entstehung einer Krebserkrankung paradoxerweise selbst diese Zellschutzprogramme aktivieren können. Das erklärt möglicherweise, weshalb manche Tumore Jahrzehnte brauchen, bis sie zum Ausbruch kommen. Das Krebsgen Myc löst den programmierten Zelltod oder Apoptose (griech.: fallende Blätter) aus. Das ist ein seit langem bekanntes Schutzprogramm, bei dem sich eine geschädigte Zelle umbringt, und damit den Körper als Ganzes vor Schaden bewahrt. Mit einer Chemotherapie aktivieren Ärzte dieses Schutzprogramm bei einer Krebsbehandlung.

\n\nDas zweite Sicherungsprogramm ist die Seneszens (lat.: senex für Alter, Greis). Es wird von einem anderen Krebsgen, dem ras-Onkogen, angeschaltet. Dieses Programm hält den Zellzyklus an, die Zelle kann sich nicht mehr teilen, lebt aber im Gegensatz zur Apoptose weiter und ist noch Stoffwechsel-aktiv. Prof. Schmitt, der in der Charité als Kliniker tätig ist und am MDC eine Forschungsgruppe leitet, hatte vor wenigen Jahren im Tierversuch an Hand eines Lymphdrüsenkrebs-Modells zeigen können, dass die Seneszenz die Entwicklung bösartiger Tumoren im Frühstadium blockieren kann.

\n\nKrebsgen Myc löst Kaskade zur Aktivierung beider Schutzprogramme aus \nJetzt konnten Dr. Reimann, Dr. Soyoung Lee, Dr. Christoph Loddenkemper, Dr. Jan R. Dörr, Dr. Vedrana Tabor und Prof. Schmitt erstmals nachweisen, dass das Krebsgen Myc eine Schlüsselrolle bei der Aktivierung beider Schutzprogramme spielt und zwar ohne Anwesenheit des ras-Onkogens. „Bemerkenswert an diesem Befund ist, dass ein Onkogen zunächst Apoptose auslösen kann und mit dem Tumorstroma – das ist das Gewebe, das den Tumor umgibt und auch gesunde Zellen enthält - sowie dem Immunsystem wechselwirkt und in der Lage ist, dort Signale anzuschalten, die dann zu Tumor-Seneszenz führen“, erläutert Prof. Schmitt die Forschungsarbeit.

\n\n„Grundlegende Bedeutung“
\nDie Kaskade läuft nach den Erkenntnissen der Forscher wie folgt ab: erst löst das Myc-Onkogen in den Lymphomzellen Apoptose aus. Die absterbenden, apoptotischen Zellen locken Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems an, die die abgestorbenen Lymphomzellen entsorgen. Die so aktivierten Fresszellen wiederum setzen Botenstoffe (Zytokine) frei, darunter das Zytokin TGF-beta. Es kann im Frühstadium einer Tumorerkrankung das Wachstum von Krebszellen hemmen. Die MDC- und Charité-Forscher stellten fest, dass der Botenstoff in den Tumorzellen, die der Apoptose entkommen sind, das Seneszenz-Programm anschaltet und die Krebszellen damit stilllegt.

\n\n„Unsere Ergebnisse haben vermutlich über die Lymphomerkrankungen hinaus grundlegende Bedeutung für die Krebsentstehung. Weiter zeigen sie, dass die durch Botenstoffe des Immunsystens ausgelöste Seneszenz möglicherweise ein wichtiges weiteres Wirkprinzip neben der durch Chemotherapie ausgelösten Apoptose ist.“

\n\nGegenwärtig beschäftigen sich die Forscher in der Arbeitsgruppe von Prof. Schmitt intensiv mit Chemotherapie-vermittelter Seneszenz. „Wenn wir genauer verstanden haben, ob wir Krebszellen, die wir nicht mehr abtöten können, auch durch Seneszenz-Anschaltung langfristig unter Kontrolle bringen können, ergäben sich wichtige neue Therapiemöglichkeiten“, sagte Prof. Schmitt.

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nCancer Cell, Vol. 17, Issue 3, 16 March 2010, pp. 262-272; DOI 10.1016/j.ccr.2009.12.043: Tumor Stroma-Derived TGF-? Limits Myc-Driven Lymphomagenesis via Suv39h1-Dependent Senescence

Patient care / 08.03.2010
Atemnot: Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie verbessert Lebensqualität

„Lungenhochdruck – nie gehört!“ Ratlos reagieren Patienten auf die Diagnose. Hinter ihnen liegen dann meist Monate oder gar Jahre mit zahlreichen, ergebnislosen Arztbesuchen – immer begleitet von schwerer Atemnot, die sich zuerst bei körperlicher Belastung zeigt. Ratschläge „mit Bewegung den Kreislauf“ anzukurbeln, lassen die Betroffenen verzweifeln, da oft nicht umsetzbar. Wirkungslose Behandlungen verunsichern ebenso wie Engegefühle in der Brust, Herzstolpern, starke Gewichtszunahme oder plötzliche, kurzzeitige Ohnmachtsanfälle, die im späteren Verlauf auftreten können.

\n\nIm Gegensatz zur bekannten Volkskrankheit des hohen Blutdrucks (Hypertonie) im großen (arteriellen) Kreislauf ist weithin unbekannt, dass auch der kleine, so genannte Lungenkreislauf unter erhöhtem Druck stehen kann. Dabei werden die Lungengefäßwände dicker und verlieren an Elastizität. Das erschwert den Gasaustausch und die Sauerstoffaufnahme geht zurück. Um den Mangel auszugleichen, pumpt die rechte Herzkammer immer stärker und vergrößert sich, was zum Herzversagen führen kann.

\n\nDer Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) kann eine Folge der arteriellen Hypertonie und anderer Herzkrankheiten sein. Auch Krankheitsbilder wie Lungenembolie, chronische Bronchitis, Lungenfibrose können dazu führen. Bindegewebserkrankungen, vor allem die verschiedenen Erscheinungsformen der Sklerodermie, sind ebenso mögliche Ursache.

\n\nDas gemeinsame Symptom all dieser Krankheiten ist Luftnot. Die Diagnostik des Lungenhochdruckes ist komplex und erfordert eine gemeinschaftliche Abklärung durch die verschiedenen Fachdisziplinen der Inneren Medizin wie Pneumologie, Kardiologie und Rheumatologie. In Deutschland werden derzeit ca. 4.000 Menschen mit pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) behandelt. Häufig wird die seltene Erkrankung nicht oder zu spät erkannt. Das Netzwerk pulmonal arterielle Hypertonie Berlin-Buch (PAH-Netzwerk Berlin-Buch) will eine frühzeitige Diagnostik und optimale Therapie der PAH-Patienten ermöglichen. Zudem strebt die Gemeinschaftsaktion niedergelassener und stationär tätiger Berliner und Brandenburger Ärzte eine stärkere Verbreitung des Fachwissens an.

\n\nDie qualifizierte Zusammenarbeit im Verbund dreier Kliniken* hat die interdisziplinäre Versorgung der Patienten bereits im ersten Jahr des Bestehens des PAH-Netzwerkes Berlin-Buch stark verbessert: Kurze Wege und ein schneller Austausch kommen den Betroffenen zunächst bei der Diagnostik entsprechend der europäischen Leitlinien 2009 zu gute. Gemeinsam werden spezifische pharmakologische Therapien abgestimmt, die die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten verbessern sollen. Die Verordnung besonderer Arzneimittel ist im Rahmen des Netzwerkes und der damit einhergehenden Fachkenntnis abgesichert. Für eine spezialisierte Nachsorge vor Ort der Patienten besteht eine enge Zusammenarbeit mit einem Rehabilitationszentrum für Innere Medizin im Land Brandenburg.

\n\nIn Zukunft bedarf es weiterer klinischer Studien zu Therapieoptionen, zur pharmakologischen Interaktion und zu neuen sowie bereits zugelassenen Medikamenten, wobei zuvor Vorteile für die Patienten wie frühzeitiger Einsatz neuer Medikamente vor Markteintritt, intensive Betreuung durch Studienärzte mit den Nachteilen wie zusätzliche Rechtsherzkatheter-Untersuchungen, häufige Kontrollen, mögliche Nebenwirkungen oder Placebo-Erhalt durch die Netzwerk-Mitglieder gründlich abgewogen werden. Zudem werden Patientendaten registriert, um die Prognose einer PAH-Erkrankung infolge von Lungenerkrankungen wie Sarkoidose oder Lungenfibrose zu ermitteln.

\n\n*Netzwerkpartner: Kardiologische Ambulanz im HELIOS Klinikum Berlin-Buch; Klinik für Pneumologie an der Evangelischen Lungenklinik Berlin; Immanuel Krankenhaus Berlin, Rheumaklinik Berlin-Buch; niedergelassene Fachärzte in Berlin und Brandenburg

\n\nKontakt:

\nProf. Dr. med. Christian Grohé
\nChefarzt der Klinik für Pneumologie
\nEvangelische Lungenklinik Berlin
\nTelefon 030 94802-112
\nE-Mail sekr.pneumologie@elk-berlin.de

\n\nDie Evangelische Lungenklinik Berlin ist ein Unternehmen der Paul Gerhardt Diakonie e.V., Berlin und Wittenberg (bis zum 30.06.2009 Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser e.V.), die sechs Krankenhäuser, mehrere Pflegeeinrichtungen, Ambulante Rehabilitationszentren sowie Medizinische Versorgungszentren in Berlin und Sachsen-Anhalt betreibt.

Pressemitteilung ELK www.elk-berlin.de

Education / 03.03.2010
Pankow gegen den Trend

Entgegen der von Senator Prof. Jürgen Zöllner am 02.03.2010 in einer Pressemitteilung dargestellten rückläufigen Schülerentwicklung im Land Berlin gehört Pankow zu den Bezirken mit einer völlig gegenläufigen Entwicklung.

\n\nStatt sinkender Schülerzahlen in den Klassenstufen 7 – 10 aller Oberschularten wird sich die Schülerzahl von 7.311 im Schuljahr 2009/10 prognostisch auf 9.821 im Schuljahr 2017/18 erhöhen. „Das ist eine Steigerung um 2.510 oder um rund 34 Prozent und stellt den Bezirk vor gewaltige Herausforderungen“, so die Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD). Dabei sei mit zu bedenken, dass alle diese Jugendlichen zuvor die Grundschulen des Bezirks durchlaufen werden. Hier sei die Not noch viel größer, da in den Grundschulen eine wohnortnahe Beschulung Pflicht sei, wolle das Land Berlin nicht den bisherigen Konsens „kurze Beine, kurze Wege“ verlassen.

\n\nEine weitere Verschärfung der ohnehin bereits aktuell angespannten Lage bei der Grundschulversorgung in Pankow verursacht die im November vergangenen Jahres beschlossene und pädagogisch zweifellos begrüßenswerte Frequenzabsenkung von 28 auf 26 Schüler/innen pro Lerngruppe in der Schuleingangsphase. Sie beschere dem Bezirk rechnerisch weitere acht bis neun nicht geplante erste Klassen. Zusammen mit den eingeplanten neun zusätzlichen ersten Klassen aufgrund von Zuwächsen und aus anderen Gründen käme der Bezirk nach derzeitigem Stand auf eine Anzahl von zusätzlich 22 ersten Klassen im Schuljahr 2010/11. „Egal, ob es letztlich ein oder zwei Klassen weniger sind, in jedem Fall müssen alle diese zusätzlichen Klassen auch mit Personal und sächlicher Ausstattung, wie beispielsweise Material, Mobiliar oder Gebäude versorgt werden“, erklärt Zürn-Kasztantowicz. „Seit drei Jahren nehme ich Jahr für Jahr neue Grundschulen an das Netz, inzwischen insgesamt sechs an der Zahl, doch der Bedarf wächst schneller als die Möglichkeit zur Kapazitätserschließung.“ Bereits Anfang des Jahres habe sie sich mit Lösungsvorschlägen an den Senator gewandt. Eine Antwort steht noch aus.

Patient care / 03.03.2010
Gesundheit als Beruf – Zukunftsbranche rekrutiert Nachwuchs und fördert die Qualifizierung

Der Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft für Berlin-Brandenburg ist\nhoch, Tendenz steigend. Unter dem Motto „Gesundheit als Beruf“ präsentieren deshalb\ndas Gesundheitsnetzwerk HealthCapital Berlin-Brandenburg, die IHK Berlin und\ndie Urania Berlin am 5. und 6. März 2010 bereits zum dritten Mal die vielfältigen Berufsbilder\nder Gesundheitswirtschaft. Der Eintritt für die Karriere-Messe in der Urania\nist frei.

\n\nSowohl Schüler, Studenten als auch Quereinsteiger und in der Gesundheitsbranche Tätige\nkönnen sich über die Berufschancen und Qualifizierungsangebote rund um das Thema Gesundheit\ninformieren. Wie in beiden Vorjahren werden mehr als 4.000 Besucher erwartet.\nSchirmherren der Messe sind Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck.

\nÜber 70 Aussteller, darunter Unternehmen, Hochschulen und weitere Bildungseinrichtungen,\nstellen sich mit einem breiten Informationsangebot zu Ausbildung, Studium und Weiterbildung\nsowie Job-Perspektiven vor. Das Spektrum der Angebote umfasst die Arbeitswelten\nvon Pflege, Soziales und Therapie ebenso wie Management, Verwaltung und Versicherung,\nTechnik, Forschung und Pharma, aber auch Wellness, Sport, Ernährung, Tourismus und\nHandel.

\nDie Organisatoren, die IHK Berlin, HealthCapital Berlin-Brandenburg und die Urania Berlin\ne.V., sehen die Fachkräftesicherung in der Region als wichtige Aufgabe an. „In Berlin-\nBrandenburg arbeiten bereits heute über 350.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft.\nUnd in Zukunft wird die Nachfrage noch steigen, schon allein aufgrund des demographischen\nWandels“, betonte IHK-Geschäftsführerin Dr. Marion Haß im Vorfeld. Mit diesem qualifizierten\nBedarf gehe ein enormes ökonomisches Potential einher.

\n„Mit einer Ausbildung oder einem Studium in der Gesundheitswirtschaft eröffnet sich ein breites\nSpektrum an Möglichkeiten, von der Verwaltung und Forschung bis zur Versorgung“, wie\nder Sprecher des Netzwerkes HealthCapital, Professor Dr. Dr. Günter Stock, erklärte. Gute\nBildung, wie sie in Berlin und Brandenburg angeboten werde, sei national und international\ngefragt. Allein schon über 50 Prozent der Unternehmen der regionalen Gesundheitsbranche\nrechnen in den nächsten Jahren mit einer Beschäftigungszunahme.

\n„Aktuelle gesellschaftliche Tendenzen - wie der demographische Wandel und seine Folgen –\nabzubilden und zukunftsweisende Maßnahmen und Lösungswege aufzuzeigen, sind heute\nMotivation für unsere Gesellschaft“, erläuterte die Vorstandsvorsitzende der Urania Berlin\ne.V., Dr. Jutta Semler. „Die zweitägige Messe ist eine zentrale Plattform für die Perspektiven\nin der Gesundheitsbranche. Ihre vielfältigen Zukunftschancen geben unserer Region\nBerlin-Brandenburg eine enorme Energie und Dynamik, von der wir alle nur profitieren können.“

\n\nHighlights der Messe

\n\nZur Eröffnung am 5. März, 09.45 Uhr, sprechen u. a. Berlins Gesundheitssenatorin Katrin\nLompscher und ihre brandenburgische Amtskollegin Anita Tack. Zudem werden Professor\nStock, Dr. Haß und Dr. Semler gemeinsam mit dem Gesundheitsexperten Dr. Jürgen Wismach,\nVorstandsvorsitzender des Berliner Sportärztebunds e.V., die Praxis der Gesundheit\nbeleuchten. Darüber hinaus wollen Vertreter des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin und\ndes Landessportbundes Berlin veranschaulichen, wie dynamisch und vital „Gesundheit als\nBeruf“ ist.

\nDie Podiumsdiskussion am 5. März, 17.00 Uhr erörtert die Frage „Welche Bildung braucht\ndie Gesundheitswirtschaft?”. Das interdisziplinäre Podium richtet seinen Blick dabei auf die\nAnforderungen an Bildung und Kompetenzen in der Gesundheitsbranche und an die Qualifizierung\nzur Fachkräftesicherung in den Gesundheitsberufen. Vertreter auf dem Podium sind\nu. a. Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung\nund Forschung, Brandenburgs Forschungsministerin Dr. Martina Münch, die Vorsitzende der\nGeschäftsführung Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, Margit\nHaupt-Koopmann, der Geschäftsführer der Akademie der Gesundheit Berlin-\nBrandenburg, Jens Reinwardt, der Geschäftsführer Personalmanagement von Vivantes,\nManfred Rompf, und Dr. Marion Haß.

\nWeitere Messe-Specials zeigen die Breite der Karrierechancen in der Gesundheitswirtschaft.\nEin Highlight wird die Stellenbörse in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit sein, die\nkonkrete Job-Angebote bereit hält. Den Gästen wird zudem verdeutlicht, wie sich die Anforderungen\nin der Arbeitswelt wandeln, sich Berufsbilder in einzelnen Arbeitsfeldern verändern\nund neue Berufe entwickeln. So gibt es vielfältige Möglichkeiten der Grund- und Weiterqualifizierung.\nMit einem Live-Frontcooking wird die Bethanien Diakonie anschaulich vermitteln,\nwie sich moderne Anbieter im Gesundheitswesen auf zunehmende Bedürfnisse im Bereich\nder Pflege einstellen. Konkret steckt dahinter ein innovatives Konzept „Mobile Küche in der\nPflege“. Außerdem lassen Live-Demonstrationen die Gesundheitsberufe lebendig werden.\nSchon von Weitem werden Rettungsfahrzeuge und -fluggeräte vor der Tür sichtbar sein und\nBesucher neugierig auf die Karriere-Messe machen. Ein Messe-Quiz rund um Fragen zur\n„Gesundheit als Beruf“ gewährt spielerisch Einblick in die Themen der Branche.

\n\nProgramm und weitere Informationen im Internet unter:

\n Pressemitteilung IHK Berlin www.gesundheit-als-beruf2010.de

Patient care / 03.03.2010
Aktionstag „Gesunder Darm“ im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Zum diesjährigen „Darmkrebsmonat“ März findet im HELIOS Klinikum Berlin-Buch am 17.03.2010 ein Aktionstag „Gesunder Darm“ statt. Neben Fachvorträgen zum Thema gibt es für die Besucher Gelegenheit, sich zum Beispiel über gesunde Ernährung zu informieren und am Darm-Modell minimalinvasive Operationsinstrumente auszuprobieren.

\n\nDarmkrebs ist mit rund 69.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung in Deutschland, fast 27.000 Menschen hierzulande sterben jährlich daran. Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen. Mit guter Vorsorge und rechtzeitiger Früherkennung wären viele dieser Erkrankungen vermeidbar. Mit einer Darmspiegelung lassen sich Veränderungen sicher und gut erkennen. In den Berliner HELIOS Kliniken werden jährlich mehr als 4500 Darmspiegelungen durchgeführt.

\n\n\nDoch gerade beim Thema Darmkrebsvorsorge gilt es, ein großes Hemmnis zu überwinden: Viele Menschen verunsichert es, über mögliche Probleme und Auffälligkeiten am Darm zu sprechen oder sie haben Angst vor einer möglichen Untersuchung.

\n\n\nAm Aktionstag „Gesunder Darm“ gibt es daher die Möglichkeit, sich über alle Themen rund um den Darm zu informieren. Experten der jeweiligen Fachbereiche laden ein, sich über Vorsorge und Früherkennung bis hin zu möglichen Therapieansätzen und minimalinvasiven Operationstechniken auszutauschen.

\n\n\nGemeinsam mit Darmspezialisten aus Arztpraxen referieren die Experten über die Themen Vorsorge und Früherkennung sowie optimale Operation und Behandlung. Im Anschluss an die Vorträge gibt es für alle Besucher die Gelegenheit, mit den Experten ins Gespräch zu kommen.



\n\nPROGRAMM

\n\nAktionstag am 17.03.2010 von 17:00 - 19:00

\nVeranstaltungsort: HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Hörsaal C.W. Hufeland, Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin

\nMODERATION

\nProf. Dr. med. Martin Strik
\nChefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie

\n\nVORTRÄGE

\nWelche Aufgabe hat der Darm?
\nProf. Dr. med. Herbert Koop
\nChefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie

\n\nVorbeugen und Vorsorgen
\nDr. med. Karin Scholze, niedergelassene Ärztin aus Berlin-Karow, Magen-Darm-Spezialistin

\n\nUnd wenn operiert werden muss…
\nDr. med. Claudia Benecke
\nOberärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie

\n\nWann und warum werden Medikamente eingesetzt?
\nDr. med. Albrecht Kretzschmar
\nOberarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie

\n\nSEMINARE

\nPräsentation Darmmodell: Wie ist der Darm aufgebaut? Wie und warum entstehen die Polypen, die sich zum Darmkrebs entwickeln?

\n\nAKTION AM DUMMY: Wie funktioniert eine Darmspiegelung (Endoskopie)?

\n\nAKTION AM MIC-TURM: Wie funktioniert die minimalinvasive „Schlüsselloch“-Chirurgie?



\n\n\nDas HELIOS Klinikum lädt die Besucher des Aktionstags zu einem Imbiss ein.



\n\nHINWEIS: Am 25.03.2010 findet der Aktionstag auch im Berliner Südwesten, im HELIOS Klinikum Emil von Behring statt.

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch.html

Research / 22.02.2010
MDC-Forscher dem Geheimnis der Berührung auf der Spur

Der Tastsinn befähigt den Menschen, über die Haut selbst leichteste Berührungen und Vibrationsreize wahrzunehmen. Dabei spielen mechanosensitive Ionenkanäle eine entscheidende Rolle. Ionenkanäle sind Proteine, die die Zellmembran von innen nach aussen durchspannen und durch die Ionen aus der Zelle heraus oder in die Zelle hinein gelangen können, sobald der Ionenkanal geöffnet ist. Dr. Jing Hu und Prof. Gary Lewin vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch haben jetzt entdeckt, dass ein Proteinfilament für die Öffnung und Schließung spezieller mechanosensitiver Ionenkanäle unerläßlich ist.

\n\nDie Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Öffnung und Schließung dieser Ionenkanäle buchstäblich „am seidenen Faden“ hängt. Diese „seidenen“ Fäden sind allerdings Proteinfilamente, die von sensorischen Nervenendigungen in der Haut gebildet werden. Sie sind, so vermuten die Forscher, wahrscheinlich integraler Bestandteil des mechanosensitiven Mechanismus. Er liegt der Empfindung von Berührungsreizen zugrunde.

\n\nDie Proteinfilamente sind ca. 100 nm lang - ein Nanometer entspricht einem Billionstel eines Meters - und fest mit der extrazellulären Matrix (ECM) verankert. (Die ECM ist der komplex strukturierte Raum zwischen den Zellen, der unter anderem für die Kommunikation und Formstabiltät von Zellen, Zellverbänden und Geweben essentiell ist.) Wie Dr. Hu and Professor Lewin zeigen konnten, befinden sich diese Proteinfilamente in so unmittelbar in der Nähe zu den mechanosensitiven Ionenkanälen in den sensorischen Nervenendigungen in der Haut, dass sie die Ionenkanäle wahrscheinlich direkt öffnen.

\n\nDie Wissenschaftler konnten in Experimenten mit neuronalen Zellkulturen sowie in Versuchen mit Mäusen zeigen, dass diese 100 nm langen Proteinfilamente für die Öffnung mechanosensitiver Ionenkanäle in der Haut benötigt werden: Spalteten die Wissenschaftler die Proteinfilamente mit Hilfe eines Enzyms, zerstörten sie also temporär die Verbindung der neuronalen Endigung zur extrazellulären Matrix, reagierten diese Neuronen nicht mehr auf Berührungsreize. Nach 12 Stunden hatten die sensorischen Nervenendigungen in der Haut jedoch die Proteinfilamente wieder gebildet, und die Neuronen gewannen ihre Berührungsempfindlichkeit zurück.

\n\n“Das bedeutet, dass die Anwesenheit dieser Proteinfilamente für Berührungsempfindungen unerläßlich ist. Die Proteinfilamente machen damit mechanosensitive Ionenkanäle hoch empfindlich für mechanische Stimuli und sind möglicherweise direkt involviert in deren Öffnungs- und Schließmechanismen. Andererseits spricht das auch dafür, dass allein die Dehnung sensorischer Membranen, die durch mechanische Stimuli ausgelöst werden können, zumindest in Berührungsrezeptoren offensichtlich keine signifikante Rolle spielt.“ erklärt Prof. Lewin.

\n\nGilt nicht für Schmerzrezeptoren
\nAllerdings verhält es sich etwas anders, wenn es um die sensorische Verarbeitung von Schmerzenreizen geht. „Schmerzrezeptoren hängen nicht von der Existenz dieser Proteinfilamente ab“, betont Prof. Lewin. Die Neurobiologen gehen aber davon aus, dass diese Proteinfilamente in Zukunft möglicherweise doch für die Medizin interessant werden könnten. Etwa, wenn es darum geht, Menschen, deren Tastsinn aufgrund ihres Alters beeinträchtigt ist, zu helfen, sowohl ihr Wohlbefinden als auch ihre Mobilität zu verbessern. Zudem sind Krankheitssymptome bekannt, die sich durch eine Überempfindlichkeit (Hypersensibilität) gegenüber Berührungen auszeichnen. Das ist zum Beispiel der Fall bei neuropathischen Schmerzzuständen, bei denen leichteste Berührungen schon als schmerzhaft empfunden werden. Hier könnten die Ergebnisse der Wissenschaftler helfen, therapeutische Ansätze zu entwickeln, um die Symptome neuropathischer Schmerzen zu lindern.

\nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nEMBO Journal, Vol. 29, No. 4, pp 855-867; doi: 10.1038/emboj.2009.398*; Evidence for a protein tether involved in somatic touch

Patient care / 18.02.2010
Versorgung von Frühgeborenen auf höchstem Niveau

Das Perinatalzentrum im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist von der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen und Krankenkassenverbände in Berlin als Zentrum der höchsten Versorgungsstufe von Früh- und Neugeborenen bestätigt worden. Risikoschwangere und kleinste Frühgeborene werden hier auf höchstem medizinischem Niveau versorgt. Damit ist das Zentrum das einzige seiner Art im Berliner Norden.

\n\n„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir als Perinatalzentrum Level 1 bestätigt wurden“, sagt Professor Dr. Lothar Schweigerer, Chefarzt der Kinderklinik im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Das ist eine wichtige Anerkennung unserer Arbeit und Aufgabe, die Versorgung von Risikoschwangeren und Frühgeborenen aus Berlin und Brandenburg in unserem Klinikum umfassend und bestmöglich sicher zu stellen.“

\n\nDer Einstufung von Entbindungskliniken in verschiedene Versorgungsstufen liegt die „Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen“ zugrunde. Diese hat der Gemeinsame Bundesausschuss, ein Gremium der Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen, definiert, um die flächendeckende Versorgung von Früh- und Neugeborenen in Deutschland zu gewährleisten. Die vier derzeit existierenden Versorgungsstufen sind durch klare Qualitätsmerkmale gekennzeichnet.

\n\nIn einem Perinatalzentrum Level 1, der höchsten Versorgungsstufe, werden neben Frauen mit unauffällig verlaufenden Schwangerschaften insbesondere Frauen mit Risikoschwangerschaften und Frühgeborene optimal versorgt. Um als Perinatalzentrum Level 1 anerkannt zu werden, muss neben einem hochmodernen Kreißsaal und einer Station für Risikoschwangere eine eigenständige neonatologische Abteilung und eine kinderchirurgische Abteilung vorhanden sein; Ärzte und Pflegepersonal haben entsprechende Zusatzqualifikationen in den Bereichen „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“, „Neonatologie“ und „Pädiatrische Intensivpflege“ nachzuweisen. Der Entbindungsbereich, der Kreißsaal- OP, die neonatologische Intensivstation und die Kinderchirurgie müssen sich in unmittelbarer räumlicher Nähe befinden. Darüber hinaus sind mindestens sechs neonatologische Intensivtherapieplätze Pflicht, sowie eine 24-Stunden Präsenz von Geburtshelfern, Neonatologen und pflegerischem Personal.

\n\nDas HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist eine der größten Kliniken für Geburtshilfe im Norden Berlins. 2009 kamen hier 2034 Kinder zur Welt. Von diesen Kindern waren rund 200 Frühgeborene, darunter auch 39 Hochrisikofrühgeburten mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm, 65 Zwillingspaare und einmal auch Drillinge. Im Bucher Perinatalzentrum werden Risikoschwangere auf einer eigenen Station und Frühgeborene ab der vollendeten 23. Woche rund um die Uhr von einem interdisziplinären Team aus Neonatologen, Kindermedizinern und Kinderchirurgen betreut.

\n\nDas Perinatalzentrum Level 1 im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist eine von drei Kliniken in Berlin mit einer auf Risikoschwangere und Frühgeborene spezialisierten kinderchirurgischen Abteilung.

\n\n„Durch die enge Zusammenarbeit und die räumliche Nähe von Schwangerenstation, Kreißsaal, neonatologischer Intensivstation und Kinderchirurgie in unserer Klinik ist die sichere Versorgung von Frauen mit Risikoschwangerschaft und Frühgeborenen rund um die Uhr gegeben“, sagt Professor Dr. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Die Anerkennung als Perinatalzentrum der höchsten Stufe spiegelt unseren hohen Qualitätsstandard wieder.“

\n\nAuch nach dem Krankenhausaufenthalt brauchen Frühgeborene oft noch Unterstützung in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung. Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) im HELIOS Klinikum Berlin-Buch steht für diese Kinder ein Team aus Ärzten, Logopäden, Physiotherapeuten, Psychologen und Sonderpädagogen bereit. So können Lern-, Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisprobleme erkannt und behandelt werden.

\n\nPerinatalzentrum / Geburtshilfe
\nSchwanebecker Chaussee 50
\n\n13125 Berlin
\n\nTelefon: (030) 94 01-533 30
\n\nTelefax: (030) 94 01-533 39
\n\nE-Mail: perinatalzentrum.berlin-buch@helios-kliniken.de
\n\nwww.helios-kliniken.de/berlin

\n\nFoto oben (Ausschnitt): Ab der vollendeten 23. Schwangerschaftswoche werden Frühchen im Perinatalzentrum Level 1 versorgt.

\n\nFoto unten (Ausschnitt): Prof. Dr. med. Klaus Schaarschmidt, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie; Prof. Dr. med. Lothar Schweigerer, Chefarzt der Kinderklinik und Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. (v.l.n.r.)

\n\nFotograf: Thomas Oberländer

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

Education / 16.02.2010
Robert-Havemann-Schule in Berlin-Karow

Bereits seit 1. August 2009 ist die Robert-Havemann-Schule in Berlin-Karow Gymnasium. Zum Schuljahr 2009/2010 wurden erstmalig drei Gymnasialklassen eröffnet. Der Gesamtschulzweig, der noch einmal vier Klassen der Stufe 7, einschließlich zwei Leistungsklassen aufgenommen hat, läuft aufgrund der Schulstrukturreform 2014 aus.

\n\n„Als Gymnasium in der Gesundheitsregion Buch-Karow werden wir den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt weiterentwickeln, durch den wir uns bisher als Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe ausgezeichnet haben“, so Schulleiter Josiger. \nDie bestehende Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und dem Gläsernen Labor auf dem Forschungscampus Berlin-Buch bietet dafür herausragende Bedingungen. So können Schüler/innen der Robert-Havemann-Schule regelmäßig in Forschungslaboren zellbiologische und gentechnische Experimente durchführen. Derzeit wird erprobt, „besondere Lernleistungen“ am Max-Delbrück-Centrum zu ermöglichen, die an die Stelle einer weiteren mündlichen Abiturprüfung im fünften Prüfungsfach treten können. Gleichzeitig bringen die Schüler/innen ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse zum Beispiel bei der Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus ein, indem sie dort Experimentierstationen betreuen.

\n\nZum Schulalltag gehören Wissenschaftstage, an denen Experten eingeladen werden, einen Einblick in ihre Arbeit und in mögliche Berufsfelder zu geben. Die jährliche Karower Gesundheitsmesse, bei der sich viele professionelle Anbieter aus der Region im modernen Bau der Robert-Havemann-Schule präsentieren, wird von Schüler/innen mitorganisiert und auch inhaltlich gestaltet.

\n\nDie Karower Schule versteht sich nicht als Spezialschule für Naturwissenschaf- ten, wie Oberstudiendirektor Josiger betont: „Wir bieten mit den Fremdspra- chen Spanisch, Französisch, Russisch und Latein ab Klasse 7 auch einen sprachlichen Schwerpunkt. Darüber hinaus sind die Schüler/innen sehr stark in den Bereichen Theater, Musik und Filmproduktion engagiert.

\n\nKonzerte, Talentwettbewerbe, Theateraufführungen prägen das Bild der Schule ebenso wie auch Vernetzungen ins Ausland, Schülerfahrten, Beteiligung am Europäischen Comenius-Projekt, um nur eine Auswahl zu nennen.

\n\nDie Robert-Havemann-Schule verfügt über ein klares Leitbild, das unter anderem der Erziehung zur Toleranz und zum gegenseitigen Respekt verpflichtet ist. Pädagogische und fachliche Kompetenzen der Lehrer/innen werden mittels interner und externer Evaluation transparent gehalten. Selbst organisiertes Lernen (SOL) bestimmt Teile des Unterrichtskonzepts. Daneben wird auf ein hohes Maß an Binnendifferenzierung Wert gelegt; die Schüler/innen sollen gezielt entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden.

\n\nDa die ehemalige elfte Klasse als Orientierungsphase im Gymnasium entfällt, wird ein Start der Wahlpflichtfächer schon ab der achten Klasse erprobt. „Wir halten es für wichtig, frühzeitig damit zu beginnen, Neigungen auszuprobieren und Talente zu entdecken“, so Josiger.

\n\nModerne Klassen- und Fachräume, eine vierteilige Turnhalle, eine große Aula, ein Ökogarten, eine Astronomiestation, drei Computerräume sowie ein voll ausgebauter Kunst-, Musik- und Arbeitslehrebereich gehören zu den Privilegien, die die Schule genießt. Die Stadtteilbibliothek Karow befindet sich im gleichen Bau. Der offene Ganztagsbetrieb der Schule wird von Sozialpädagogen unterstützt.

\n\nDerzeit werden ca. 850 Schüler an der Robert-Havemann-Schule unterrichtet, und es gibt ca. 65 Lehrer/innen. Perspektivisch wird sich die Zahl der Schüler/innen und Lehrer/innen erhöhen. Im kommenden Schuljahr kann das Karower Gymnasium fünf neue 7. Klassen aufnehmen.

\n\nTAG DER OFFENEN TÜR

\n\nEltern und Schüler/innen, Grundschüler/innen der jetzigen 6. Klassen und interessierte Anwohner in Karow, Buch und Umgebung sind am 20. Februar 2010 eingeladen, sich von 10.00 – 13.00 Uhr über das Angebot des Gymnasiums zu informieren.\nLehrer/innen und Schüler/innen präsentieren die einzelnen Fachbereiche, stellen Unterrichtsinhalte, Medien und Techniken vor und gewähren Einblicke in den schulischen Alltag.

\n\nFoto oben: Schulleiter Thomas Josiger
\nFoto unten: Unterricht im Fachraum

\nNähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Schule:

Education / 15.02.2010
Forscherferien für Kinder

Ab den Osterferien 2010 wird das Gläserne Labor im Rahmen des Projekts „Forschergarten“ naturwissenschaftliche Ferienbetreuung für Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren auf dem Campus Berlin-Buch anbieten.

\n\nInteressierte Eltern können bei den halb- oder ganztags buchbaren Betreuungsangeboten zwischen verschiedenen Experimentierangeboten wählen. Passend zur Osterzeit werden zahlreiche kleine Experimente rund um das Ei angeboten. Besonders gefragt sind darüber hinaus die Angebote „Kosmetik selbst hergestellt und „Bau des kleinsten Motors der Welt“. Neben dem selbstständigen Experimentieren werden natürlich Eier gefärbt sowie Wissenswertes über den Osterbrauch und die Geschichte des Osterhasen vermittelt.

\nDie Kursgebühr beträgt für einen achtstündigen Kurs beträgt 20,00 Euro pro Kind. Bei Interesse kann alternativ auch ein vierstündiger Vormittagskurs gebucht werden. Mitarbeiter/innen von Campuseinrichtungen erhalten in bestimmten Fällen Ermäßigungen.

\n\nDas Programm für die „Forscherferien“ und weitere Informationen erhalten Sie auf den Webseiten des Gläsernen Labors (Link siehe unten). Nach Ostern werden die Forscherferien in diesem Jahr in den Sommerferien (20 Tage) und in den Herbstferien (5 Tage) angeboten.

\n\nDer Forschergarten ist eine Initiative des Gläsernen Labors und wird getragen von Physikern, Biologen und anderen begeisterten Naturwissenschaftlern, die in Kindergärten und Grundschulen Berlins und Brandenburgs durch Experimentierkurse die Wissbegierde und Entdeckungsfreude von Kindern und ihr Interesse für Naturphänomene fördern möchten. Er wird von der Eckert & Ziegler AG und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) unterstützt.

Patient care / 11.02.2010
Neuer Verwaltungsleiter im HELIOS Klinikum

Das HELIOS Klinikum Berlin-Buch bekommt mit dem 35-jährigen Diplomkaufmann Christian Straub zum 1. Mai 2010 einen neuen Verwaltungsleiter.

\n\nStraub ist seit 2007 Geschäftsführer des HELIOS Klinikums Schwelm in Nordrhein-Westfalen. Vorherige Stationen waren die HELIOS Kliniken in Bad Saarow und in Berlin-Buch, wo er von 2002 bis 2006, zuletzt als stellvertreten-der Verwaltungsleiter, tätig war. Er wird unterstützt von Gerrit Schwind, 38, seit 2009 stellvertretender Verwaltungsleiter im HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

\n\n„Ich freue mich, wieder in das HELIOS Klinikum Berlin-Buch zurück zu kehren, das ich in guter Erinnerung habe“, so Straub. „Wir sind mit unserem Maximalversorger im Berliner Norden ein Haus mit höchster Qualität in der Krankenversorgung. Mit der Integration der Kinderklinik in den Neubaukomplex in diesem Jahr sind alle Disziplinen unter einem Dach vereint. Das bedeutet eine moderne Ausstattung und kurze Wege für alle unsere Patienten, und Mediziner und Pflegende können noch besser fachübergreifend zusammenarbeiten. An Buch schätze ich besonders das breite medizinische und pflegerische Spektrum. Dieses hohe Niveau werde ich mit den Mitarbeitern der Klinik weiter ausbauen. Der Standort Berlin ist ein herausragender Gesundheitsstandort und die beiden HELIOS Kliniken Berlin-Buch und Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf sind ein wichtiger Teil davon.“

www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/aktuelles

/ 10.02.2010
Fortschritte beim Erhalt der Moorlinse

Am 8. Februar 2010 haben Mitarbeiter einer Pflegefirma im Auftrag der Oberen und Unteren Naturschutzbehörde (NGA Pankow) mit Biotoppflegemaßnahmen an der Moorlinse Berlin-Buch begonnen.

\n\nDie Landschaftspfleger entnehmen im Uferbereich einige Weiden und schichten mit dem Schnittmate- rial Reisighecken am nördlichen Ufer auf. Es wird jedoch nur so viel Aufwuchs entnommen, dass ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die vielen Wasservögel erhalten bleiben. Der Zeitpunkt ist günstig, denn der starke Frost der vergangenen Wochen erlaubt das Betreten der Eisfläche und die Entnahme der Gehölze von der Wasserseite aus.
\nMit der Maßnahme wird der zunehmenden Verlandung durch den starken Aufwuchs von Bäumen Einhalt geboten, der Wasserkörper erhalten und es entstehen „Sichtfenster“, die den vielen Besuchern einen besseren Blick auf die Wasserfläche ermöglichen.

\n\nSeit Ende der 1990er Jahre entwickelte sich auf einer Ackerfläche nahe des S-Bahnhofes Buch in einem der Pankeniederung zugehörigen, degradierten Niedermoor ein offenes Gewässer – die „Moorlinse Buch“. Diese wurde 2008 als Teil des Zick-Zack-Grabens mit in das Gewässerverzeichnis von Berlin aufgenommen.\nDer NABU Berlin beobachtet die Entwicklung des Gebietes bereits seit vielen Jahren. Um das Biotop als Amphibienlaichgewässer sowie Brut- und Rastplatz für Vögel zu erhalten (Wasserrückhalt), beantragte der NABU bereits 2006 den Einbau einer Sohlschwelle am Auslauf der Moorlinse mit Mitteln des Ausgleichmittelfonds (über die Stiftung Naturschutz Berlin). Der Einbau wurde im Frühjahr 2009 fertig gestellt.

\n\nSowohl das Gewässer selbst als auch die umliegenden Flächen sind ein außerordentlich wertvolles Refugium für diverse Tierarten, insbesondere Amphibien, Reptilien und Vögel. Darunter Arten, die wegen ihrer Gefährdung in Berlin und Deutschland in eine Kategorie der Roten Listen eingestuft wurden bzw. in die Anhänge der europäischen Fauna-Flora Habitatrichtlinie (FFH-RL) und EU-Vogelschutzrichtlinie (RL 79/409/EWG) aufgenommen wurden.

\n\nDie Pflegemaßnahmen sind ein weiterer Schritt zum Erhalt dieses kleinen, aber feinen und artenreichen Berliner Schutzgebietes.

\n\n Pressemitteilung NABU

Research / 08.02.2010
MDC-Forscher entwickeln neues Instrument zur Erforschung von Ionenkanälen

Mit Giften (Toxinen) von Kegelschnecken sowie der australischen Trichterspinne erforschen Sebastian Auer, Annika S. Stürzebecher und Dr. Inés Ibañez-Tallon vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch die Funktion von Ionenkanälen in Nervenzellen. Ionenkanäle in der Zellmembran ermöglichen die Kommunikation von Zellen mit ihrer Umgebung und sind daher lebenswichtig. Die Forscher entwickelten ein System, mit dem es erstmals möglich ist, gezielt und langandauernd die Funktion einzelner Ionenkanäle von Säugetieren zu untersuchen und mit Toxinen zu blockieren. In transgenen Mäusen gelang es ihnen, durch ein in den Organismus eingebrachtes Toxin-Gen chronische Schmerzen zu blockieren.*

\n\n\nEs gibt schätzungsweise 500 verschiedene Arten von Kegelschnecken, die jede 50 bis 200 verschiedene Toxine produzieren. Aber auch Schlangen, Spinnen, Seeanemonen oder Skorpione produzieren Giftstoffe. Sie lähmen damit bei der Jagd ihre Beute. Forscher schätzen, dass es über 100 000 solcher Giftstoffe gibt. Sie sind für die Wissenschaft interessant, da Forscher mit ihrer Hilfe hoffen, gezielt die Funktion der verschiedensten Ionenkanäle untersuchen zu können. Dabei geht es auch darum, Krankheitsprozesse zu erkennen und möglicherweise Ansätze für neue Therapien zu entwickeln, etwa um zu aktive Ionenkanäle zu blockieren. So gibt es bereits einen Wirkstoff für die Behandlung von Patienten mit schwersten chronischen Schmerzen, der auf einem Toxin einer Meeresschnecke basiert (Ziconotid).

\n\n\nDie Forschungsgruppe von Dr. Ibañez-Tallon konzentriert sich auf zwei von derzeit zehn bekannten Ionenkanälen in der Membran von Nervenzellen, die auf elektrische Erregung (Aktionspotential) reagieren und daraufhin den Einstrom von Kalziumionen in die Zelle ermöglichen. Als Folge schüttet die Zelle Botenstoffe des Nervenssystems (Neurotransmitter) aus, welche das Signal dann auf eine nachgeschaltete Nervenzelle übertragen.

\n\nBisher setzten Forscher für ihre Untersuchungen Toxine von Kegelschnecken und der Trichterspinne ein, da sie speziell an die beiden Kalziumionenkanäle binden, die die Forscher interessieren. Die löslichen Gifte haben aber den Nachteil, dass sie, wenn sie in Gewebe injiziert werden, auch entfernter gelegende Ionenkanäle ansteuern und ihre Wirkung außerdem nicht lange anhält.

\n\nSebastian Auer, Annika S. Stürzebecher und Dr. Ibañez-Tallon ist es gelungen, dieses Problem mit Hilfe der Gentechnik zu umgehen. Sie entwickelten mit Lentiviren ein Shuttle, mit dem sie die Gene der Toxine in Nervenzellen schleusen, um sie in das Genom der Zelle einzubauen. Die Zelle kann, wenn das Gen angeschaltet ist, Toxine produzieren, die gezielt an die von den Forschern zur Untersuchung ausgewählten Kalziumionenkanäle binden und zwar langandauernd. Damit haben sie den ersten Schritt erreicht – die gezielte und langanhaltende Ankopplung eines Toxins an einen ganz bestimmten Ionenkanal.

\n\nIn einem zweiten Schritt konnten sie zeigen, dass sie auch in lebenden Tieren die Gene von Toxinen gezielt und langandauernd anschalten können, um Ionenkanäle zu untersuchen. In transgenen Mäusen gelang es ihnen, mit den Toxinen bestimmte Kalziumionenkanäle zu blockieren und damit chronische Schmerzen der Tiere zu unterbinden.

\n\n*VERÖFFENTLICHUNG:

\n\nNature Method, doi:10.1038/NMETH.1425: Silencing neurotransmission with membrane-tethered toxins

Research / 07.02.2010
Dem genetisch bedingten Schlaganfall auf der Spur

Forscher in Frankreich und Deutschland haben ein Mausmodell entwickelt, das es ihnen jetzt ermöglicht, die genauen Entstehungsmechanismen einer genetisch bedingten Form des Schlaganfalls und der Demenz des Menschen zu erforschen.
\n\nDie Erkrankung, kurz CADASIL* genannt, geht zurück auf Veränderungen (Mutationen) in dem Gen Notch3, das auf dem kurzen Arm des Chromosoms 9 liegt. Sie gehört zu den häufigsten genetisch verursachten Hirninfarkten. Betroffen sind meist Menschen in mittleren Jahren.

\n\nForscher um Dr. Anne Joutel (Université Paris, Frankreich) und Prof. Norbert Hübner (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, MDC, Berlin-Buch) haben das Mausmodell mit Hilfe eines künstlichen Chromosoms entwickelt. Sie konnten damit bereits zeigen, dass die Mutationen wie vermutet, tatsächlich zu einer Verengung und Blockade kleiner Blutgefäße führen, deren Folge ein Schlaganfall sowie eine Verringerung der geistigen Leistungen sind.

\n\n*CADASIL - Cerebral Autosomal Dominant Arteriopathy with Subcortical Infarcts and Leukoencephalopathy (zerebral autosomal dominante Arteriopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie)

\n\nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\nJournal of Clinical Investigation, Vol. 120, No. 2., Februar 2010, pp. 433-445: Cerebrovascular dysfunction and microcirculation rarefaction precede white matter lesions in a mouse genetic model of cerebral ischemic small vessel disease

Research / 31.01.2010
Neuer Forschungsbericht des Max-Delbrück-Centrums erschienen

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch hat jetzt seinen neuen Forschungsbericht veröffentlicht. In dem 284 Seiten starken Buch geben die 54 Forschungsgruppen des MDC einen Überblick über ihre Arbeit in den Jahren 2008 – 2009. Forschungsschwerpunkte des MDC sind Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Krebs und Erkrankungen des Nervensystems. Doch sind die Forschungen des MDC, wie MDC-Stiftungsvorstand Prof. Walter Rosenthal im Vorwort betont, „nicht auf einzelne Organe oder Krankheiten beschränkt“. Molekulare Forschung ist fast immer „grenzüberschreitend“. Dies wird durch neue Forschungsansätze wie etwa der Systembiologie, die biologische Vorgänge im Gesamtzusammenhang in Zellen, Geweben und Organismen erforscht, besonders deutlich.

\n\nProf. Rosenthal wies darauf hin, dass die Wissenschaft gegenwärtig eine rasante Entwicklung in den Technologien und Verfahren erlebt. So lieferten zum Beispiel die neuen Hochdurchsatzverfahren in kurzer Zeit riesige Datenmengen, was vor zehn Jahren noch nicht vorstellbar gewesen sei. „Sie eröffnen nicht nur ungeahnte Möglichkeiten, sondern stellen die Wissenschaft auch vor neue Herausforderungen.“ Er machte zugleich deutlich, dass die molekularmedizinische Forschung des MDC die „unverzichtbare Basis und häufig der Ausgangspunkt für patienten- und probandenorientierte Projekte“ sei. Deshalb kooperierten MDC und Charité weiter sehr eng miteinander, zum Beispiel im gemeinsamen „Experimental and Clinical Research Center“ (ECRC). Der Forschungsbericht enthält in Deutsch und Englisch verfasste Übersichtsbeiträge zu den Forschungsschwerpunkten des MDC, die Berichte der einzelnen Forschergruppen, die sich vor allem an Wissenschaftler richten, sind in Englisch.

\n\nDas MDC wurde 1992 auf dem Campus Berlin-Buch gegründet. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und erhält seine Grundfinanzierung von jährlich rund 61 Millionen Euro zu 90 Prozent vom Bundesforschungsministerium und zu zehn Prozent vom Land Berlin. Hinzu kommen von den Forschern eingeworbene Drittmittel von jährlich mehr als 20 Millionen Euro. Am MDC arbeiten derzeit 1 380 Menschen, davon sind rund 1 120 Wissenschaftler, unter ihnen rund 420 Gastforscher. Es kooperiert eng mit der Charité, dem FMP und dem Biotechnologiepark auf dem Campus mit seinen 47 Firmen und 740 Mitarbeitern. Insgesamt arbeiten auf dem Campus Berlin-Buch über 2 200 Menschen.

\n\nSie erhalten den Research Report auf Anfrage über die MDC-Pressestelle.

\n\nBarbara Bachtler
\nPressestelle
\nMax-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
\nRobert-Rössle-Straße 10
\n13125 Berlin
\nTel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
\nFax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
\ne-mail: presse@mdc-berlin.de

Research / 30.01.2010
Genregulation

Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch haben für die Funktionsweise eines bestimmten Genschalters, des Transkriptionsfaktors C/EBPb, einen neuen Mechanismus entdeckt, der darüber entscheidet, welches seiner Zielgene im Genom aktiviert wird und welche stumm bleiben. Die Ergebnisse von Dr. Elisabeth Kowenz-Leutz, Dr. Ole Pless, Dr. Gunnar Dittmar, Maria Knoblich und Professor Achim Leutz tragen zum grundlegenden Verständnis der Genregulation bei und liefern Ansatzpunkte für die Entwicklung medizinischer Wirkstoffe.*

\n\nAlle Körperzellen, ob Fettzellen, Hautzellen oder Leberzellen, verfügen über die gleiche Erbinformation (Gene) im Genom, die auf der DNA-Sequenz kodiert ist. Die Ausprägung verschiedener Zelleigenschaften und Erfüllung ihrer Funktionen steht unter der Kontrolle so genannter Transkriptionsfaktoren. Das sind DNA bindende Proteine, die das Ablesen ihrer Zielgene mit hoher Spezifität kontrollieren. Sie steuern das Anschalten aber auch Stilllegen verschiedener Gene, um für die Festlegung unterschiedlicher Zell-Programme zu sorgen.

\n\nDas Ablesen der Erbinformation und die Frequenz mit der diese abgerufen wird, basiert entscheidend auf Veränderungen an der Verpackung der DNA im Zellkern. Diese vererbbaren Veränderungen, sozusagen das zelluläre Gedächtnis, die sich auf die Zelleigenschaften (Phänotyp) auswirken, ohne die DNA-Sequenz zu verändern (Genotyp), bezeichnen Wissenschaftler als Epigenetik. Viele Krankheiten werden inzwischen auf Defekte in der epigenetischen Regulation zurückgeführt.

\n\nDie DNA ist im Zellkern mit Nucleosomen wie auf einer Perlenkette aufgewickelt (Wissenschaftler sprechen hier auch von Chromatin) und ist mehr oder weniger komprimiert. Ist die Wicklung nur lose, können die Gene gut abgelesen werden. Ist die Verpackung dagegen fest, sind die Genorte dort stillgelegt. Um wichtige Gene und deren Verpackung zu markieren, ist das Chromatin mit molekularen Lesezeichen durch Anheftung biochemischer Veränderungen ausgestattet. Dieser sogenannte Histon-Code verschlüsselt neben der DNA-Sequenz des Genoms eine zweite, übergeordnete Informationsebene: das Epigenom. Es entscheidet darüber, welche Gene zur Funktion, beispielsweise einer Fettzelle, Leberzelle, oder Muskelzelle notwendig sind.

\n\nDie MDC-Forscher haben jetzt auf C/EBPb einen epigenetischen Mechanismus entdeckt, der möglicherweise eine ähnlich wichtige Rolle wie der Histon-Code spielt: den so genannten Transkriptionsfaktor-Code. Einflüsse von außen werden über Signalkaskaden an C/EBPb weitergegeben und üben einen direkten Einfluss auf die Struktur und die Funktion des Transkriptionsfaktors aus. So wird festgelegt, wie und wann der Transkriptionsfaktor mit epigenetisch wirkenden Proteinkomplexen interagiert, die den Verpackungszustand des Chromatins ändern.

\n\nDie Studie ist nach Ansicht der MDC-Forscher ein wichtiges Beispiel dafür, wie extrazelluläre Information in epigenetische Information übersetzt wird. Die Forschungsergebnisse liefern nach Auffassung der Forscher außerdem interessante medizinische und pharmakologische Ansatzstellen für Wirkstoffe, die möglicherweise die Funktion von Transkriptionsfaktoren auf epigenetischer Ebene beeinflussen und so die Genregulation steuern können.

\n\n*VERÖFFENTLICHUNG:

\n\nEMBO Journal, doi:10.1038/emboj.2010.3: Crosstalk between C/EBPb phosphorylation, arginine methylation, and SWI/SNF/Mediator implies an indexing transcription factor code

Research / 29.01.2010
Unternehmensentwicklung des BiotechParks Berlin-Buch trotzt der Wirtschaftskrise

Die Bucher Biotechnologie-Unternehmen sind gut durch das Krisenjahr 2009 gekommen, bilanzierte Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch, auf dem Neujahrsempfang des Campus Berlin-Buch am 29. Januar 2010. Für das laufende Jahr wird eine positive Entwicklung prognostiziert. \n\nDer BiotechPark des Campus Berlin-Buch hat inzwischen 47 Unternehmen mit 740 Mitarbeitern. Damit ist mittlerweile jeder dritte Arbeitsplatz auf dem Campus Berlin-Buch in einem hier ansässigen Unternehmen. Diese positive Entwicklung wird sich im Jahr 2010 fortsetzen, mehr als die Hälfte der Unternehmen des Campus beabsichtigt in diesem Jahr Personal einzustellen.

\n\nZugleich plant eine Mehrzahl der ansässigen Biotechfirmen räumlich zu expandieren. In der nächsten Ausbaustufe des Campus stehen mehrere Neubauprojekte des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), eine Erweiterung des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) sowie die Sanierung und Modernisierung des Forschungsgebäudes der Charité auf dem Plan. Ein besonderer Schwerpunkt ist die technische Infrastruktur einschließlich des Verkehrs- und Wegesytems sowie die Versorgung mit Energie, die dem Zuwachs angepasst werden müssen. Dr. Scheller betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit des Einsatzes öffentlicher Mittel zum Ausbau und zur Entwicklung von Wissenschafts- und Technologieparks: „Mit einem Betrag zwischen vier und fünf Millionen Euro wäre die infrastrukturelle Entwicklung für die nächste Ausbaustufe gesichert“. Darüber hinaus regte Dr. Scheller die Etablierung von Finanzierungsprogrammen, „die von Forschung und Wirtschaft gleichermaßen in Anspruch genommen werden können“, als mehr als zeitgemäß an.

\n\nHarald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen: „Der Wissenschafts- und Gesundheitsstandort Berlin-Buch ist einer der zentralen Bestandteile des Clusters Gesundheitswirtschaft. Hier hat sich in den vergangenen Jahren eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlicher Forschung, medizinischer Versorgung sowie den Unternehmen der Medizintechnik und Biotechnologie entwickelt, die nicht nur national sondern auch international ausstrahlt. Life Sciences zählen seit über 10 Jahren zu den Schwerpunkten der Berlin-Brandenburger Innovationsförderung. Während es zu Beginn der 90er Jahre nur 12 Unternehmen in diesem Bereich in der Region gab, sind es jetzt fast 200 Unternehmen. Die Branche ist, wie sich im vergangenen Jahr gezeigt hat, auch relativ krisenfest. Es gab wenige Insolvenzen und die Zahl der Arbeitsplätze ist gegenüber 2008 sogar leicht gestiegen.“

\n\nDer Vorstandsvorsitzende der Bayer Schering Pharma AG, Andreas Fibig, betonte in seinem Gastvortrag die Notwendigkeit von strategischen Partnerschaften zwischen Pharmafirmen, Biotech-Unternehmen und der Grundlagenforschung, um künftig den globalen Herausforderungen bei der Arzneimittelentwicklung zu begegnen. Bayer Schering Pharma betreibe, so Fibig, seit langem erfolgreiche Partnerschaften und kooperiert beispielsweise mit Einrichtungen des Campus Berlin-Buch. Ein interessantes Angebot von Bayer Schering Pharma für akademische Partner seien die vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Fördermittel, die unter dem Motto „From Targets to Novel Drugs“ ausgelobt werden.

\n\nFoto oben (Ausschnitt):
\nHarald Wolf, Berliner Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen und Bürgermeister von Berlin.

\n\nFoto unten (Ausschnitt):
\n(v.l.n.r.) Prof. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Andreas Fibig, Vorstandsvorsitzender der Bayer Schering Pharma AG, Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Aufsichtsratsvorsitzender der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch und Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch.

\n\nFotograf: David Ausserhofer/Campus Berlin-Buch

Education / 22.01.2010
Die starke Hufeland-Oberschule wird Sekundarschule

Ab dem kommenden Schuljahr 2010/2011 wird die Hufeland-Oberschule eine Sekundarschule sein. Mit dem Start der neuen Schulform ab August 2010 ist auch der Umzug in die Walter-Friedrich-Straße 16-18 in Buch verbunden. Nachdem die Hufelandschule im vergangenen Jahr als Berlins beste Schule, die zur Ausbildungsreife führt, ausgezeichnet wurde, erhält sie jetzt ein verändertes Profil, das den neuen Anforderungen entspricht.

\n\nDie Hufeland-Sekundarschule wird offen für alle Schüler sein. Sie bietet sämtliche Abschlüsse von der Berufsbildungsreife über die erweiterte Berufs- bildungsreife und den mittleren Schulabschluss bis hin zum Abitur. Bei bestimmten Voraussetzungen berechtigt der mittlere Schulabschluss zum Übergang zur gymnasialen Oberstufe. Hierfür kooperiert die Hufelandschule zum Beispiel mit der Kurt-Tucholsky-Oberschule oder mit der Kurt-Schwitters-Oberschule, die über eigene Oberstufen verfügen sowie mit dem Oberstufenzentrum Gesundheit II und dem beruflichen Gymnasium Pankow. Praktika und gemeinsame Projekte werden den Schülern ermöglichen, die Oberstufen-Einrichtungen bereits im Vorfeld kennen zu lernen. An den kooperierenden gymnasialen Oberstufen stehen für die Schüler feste Plätze zur Verfügung.

\n\nMit der Entscheidung für den Besuch der Sekundarschule ist ein Wechsel an ein Gymnasium nicht mehr möglich, doch das Abitur der beiden Schulformen hat den gleichen Wert. „Zu den Vorteilen der Sekundarschulen gehört es, dass die Schüler sich bereits früh beruflich orientieren und mit konkreten Zielen den bestmöglichen Abschluss erzielen können“, sagt Christel Hildenbrand, Direktorin der Hufeland-Oberschule (Foto).

\n\nDie Hufelandschule zeichnete sich schon als Hauptschule durch besonders gute Berufsorientierung und -vorbereitung ihrer Schüler aus, sie verfügt über eine engagierte Lehrerschaft und zahlreiche Kontakte zu verschiedenen Institutionen in der Region, wie Betrieben, Kammern und zur Stiftung der deutschen Wirtschaft. Projekte im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gehörten zum Schulprogramm. Dieses Kapital fließt in die neue Schulform ein, die das duale Lernen stärken soll.

\n\n„Bereits ab Klasse 7 wollen wir beginnen, die Fähigkeiten und Interessen der Schüler zu sondieren und ihre Fähigkeiten zu trainieren. Ab der achten Klasse soll dann die konkrete Berufsorientierung beginnen. Dazu planen wir zum Beispiel Projekte mit Oberstufenzentren, Praktika in Betrieben oder Kurse im Gläsernen Labor“, erläutert die Direktorin. „Die Schüler sollen wissen, wofür sie lernen. Sie sollen ein Ziel entwickeln.“

\n\nUm das anspruchsvolle Konzept der Sekundarschule umsetzen zu können, hat sich das Kollegium für das Modell der gebundenen Ganztagsschule entschieden. Vier Tage in der Woche wird zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr ein Wechsel von Lern- und Erholungsphasen den Schulalltag bestimmen. Dabei ist die Stundentafel flexibel, Wahlpflichtfächer bieten neben Kernfächern die Möglichkeit, nach eigenen Interessen Schwerpunkte zu setzen.

\n \nIndividuelle Förderung und Leistungsdifferenzierung stehen an erster Stelle im neuen Schulkonzept. „Bisher haben wir sehr erfolgreich mit dem 2-Lehrer-System pro Klasse gearbeitet. Nach unseren Erfahrungen lässt sich dadurch ein hohes Maß an Motivation erzielen“, so Frau Hildenbrand. Individuelle Wochenpläne, Projektarbeit und Förderkurse bei einer gemischten Schülerschaft und einem Ansteigen der Klassenstärke von 16 auf 25 Schüler setzen neue Maßstäbe.
\n Zwei Sozialpädagogen sollen voll in die schulische Ganztagsarbeit eingebunden werden. „Entscheidend ist, dass wir adäquate Rahmenbedingungen erhalten“, sagt die Direktorin.

\n\nAls Sekundarschule wird die Hufelandschule den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt weiter ausbauen und den Themenbereich „Gesundheit“ aufnehmen. Das duale Lernen wird, wie erwähnt, in ein umfassendes Konzept einfließen, das bei den Interessen der Schüler ansetzt, über die Berufsorientierung bis hin zur Begleitung beim Übergang in die berufliche oder weiterführende Ausbildung reicht. Fortgesetzt wird die Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen und Sprache.

\n\nPerspektivisch möchte Direktorin Hildenbrand die Ganztagsbetreuung noch stärker im Ort verankern: „Mit vielen Bucher Einrichtungen wie dem Sportjugendclub Buch oder der Freizeiteinrichtung „Der Alte“ arbeiten wir bereits sehr gut zusammen, doch wir wollen gern weitere Partner gewinnen.“

\n\nDer neue Standort der Schule in der Walter-Friedrich-Straße verfügt über zwei große Gebäude. Eines davon wird derzeit mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II des Bundes für den Betrieb als Sekundarschule umgebaut. Das künftig barrierefrei erreichbare Haus wird über naturwissenschaftliche Fachräume, vernetzte Informatikräume, einen Hörsaal, einen Musikraum, Gruppen- und Teilungsräume verfügen. Im Souterrain werden eine Mensa, eine hauseigene Küche sowie Werkstätten für Holz und Textil eingerichtet. Eine Lernwerkstatt für das Produktive Lernen und eine Schulstation wird das neue Domizil ebenfalls bieten. Im Sommer soll sich das von einer Schülerfirma betriebene „Café Mahlzeit“ in den Garten ausdehnen dürfen.

\n\nLängerfristig muss auch das zweite Gebäude saniert werden, und dies nicht nur, weil die Zahl der Schüler steigen wird. Eine ansprechende Umgebung drückt auch Wertschätzung aus, weiß Direktorin Hildenbrand: „Wenn wir Schüler gewinnen wollen, dann muss unsere Schule ausstrahlen: ‚Bildung und Erziehung sind spannende Aufgaben; es lohnt sich, sich für die Schüler zu engagieren.‘“

\n\n\nAm 19. Februar 2010 sind interessierte Schüler und Eltern herzlich eingeladen, sich über die Hufeland-Oberschule und ihre Perspektive als Sekundarschule informieren:

\n\n09.00 – 12.30 Uhr: Schnuppertag
\n17.00 – 20.00 Uhr: Tag der offenen Tür

\n\nVeranstaltungsort: Karower Chaussee 97, 13125 Berlin-Buch

\n\n\nFoto oben: Christel Hildenbrand, Direktorin der Hufeland-Oberschule
\nFoto unten: Blick in den Werkraum der Schule

Research / 22.01.2010
Berliner Wissenschaftspreis für Prof. Rajewsky

Der Systembiologe Prof. Nikolaus Rajewsky vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch hat den Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin erhalten. Berlin würdigt damit seine „hervorragenden Forschungsleistungen, die in ihrer Umsetzung zu Problemlösungen in Wissenschaft und Gesellschaft beitragen“. Der Preis ist mit 40 000 Euro dotiert und geht an das MDC, in dem die Leistung erbracht wurde. Den Nachwuchspreis erhielt Dr. Vera Beyer, Freie Universität Berlin. Beide Auszeichnungen wurden im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Wissenschaftsjahres 2010 im Konzerthaus in Berlin überreicht. Laudatoren waren Prof. Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, für den Hauptpreis und Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, für den Nachwuchspreis.

\n\nDr. Rajewsky ist Professor für Systembiologie am MDC und der Charité in Berlin-Buch und wissenschaftlicher Leiter des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) des MDC. Seit 2008 ist er außerdem Global Distinguished Professor of Biology an der New York University.

\n\nSein aktueller Forschungsschwerpunkt, die Systembiologie, verbindet die verschiedensten Disziplinen wie Molekularbiologie, Biochemie, Mathematik und Physik mit dem Ziel, komplexe Vorgänge des Lebens quantitativ zu erfassen und vorhersagen zu können. Die Systembiologie erforscht biologische Vorgänge in Zellen, Geweben und Organismen und ihr Zusammenspiel. Dabei stützt sie sich sowohl auf experimentelle als auch auf statistische und mathematische Ansätze.

\n\nIn diesem Zusammenhang erforscht Prof. Rajewsky die Funktion von microRNAs, kleinen Molekülen, die aus Ribonukleinsäure (RNA) bestehen. Er konnte zeigen, dass eine einzige microRNA die Bildung von mehreren hundert verschiedenen Proteinen steuern kann. Damit bestätigte er, dass microRNAs fast alle wichtigen Lebensprozesse in Zellen und Organismen regulieren. MicroRNAs sind deshalb auch für die biomedizinische Forschung von großer Bedeutung, weil mit ihrer Hilfe krankheitsspezifische Vorgänge aufgeklärt und in Zukunft möglicherweise therapiert werden können.

\n\nProf. Rajewsky hat außerdem wichtige Beiträge zur Funktion von microRNAs im Stoffwechsel, im Immunsystem, und in der Embryonalentwicklung geleistet. Alleine im Jahre 2009 wurden seine Arbeiten mehr als 1 300 mal in internationalen Fachzeitschriften zitiert, in der Wissenschaft ein Zeichen für Forschung von grundlegender Bedeutung und höchster Qualität.

\n\nEnge Zusammenarbeit mit Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen in Berlin\nDas BIMSB des MDC wird mit rund 12 Millionen Euro Anschubfinanzierung (2008-2010) vom Bundesforschungsministerium und dem Berliner Senat unterstützt. Es soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden und in ein neues Gebäude auf dem neuen ‚Life Science Campus‘ der Humboldt-Universität (HU) nach Berlin-Mitte ziehen und eng mit den universitäten und außeruniversitären Einrichtungen in Berlin zusammenarbeiten. Kooperationspartner des BIMSB sind neben der Charité die HU, die Freie und Technische Universität (FU, TU) Berlin, das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch, das MATHEON, das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum sowie Institute der Max-Planck-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft.

\n\nZudem hat das BIMSB zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein gemeinsames Ausbildungsprogramm mit der New York University ins Leben gerufen. Mit diesen Kooperationen sollen die Ausbildung sowie die Gesundheitsforschung und die Biotechnologie in Berlin nachhaltig gestärkt und vorhandene Kapazitäten ergänzt werden.

\n\nDer Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters wurde 2008 zum ersten Mal vergeben. Den Hauptpreis hatte der Mathematiker Prof. Martin Gröschel von der TU Berlin und dem Konrad-Zuse-Zentrum erhalten.

Patient care / 21.01.2010
Neue Ausstellung der Rössle-Galerie

In der Rössle-Galerie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch sind ab 28. Januar bis April 2010 Werke von Joachim Dunkel zu sehen.

\n\nDer Berliner Künstler Joachim Dunkel (1925 bis 2002) lehrte von 1974 bis zu seinem Tod an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. Mit seinen Zeichnungen, Plastiken und Reliefs schuf er eine eigene Welt aus Mensch- und Tiergestalten. Viele seiner Figuren entnahm er der Literatur, häufig Gestalten aus der griechischen Mythologie – Mischwesen wie der Minotaurus schlagen die Brücke zwischen Mensch- und Tierwelt. In der neuen Ausstellung sind Plastiken und Zeichnungen des Künstlers zu sehen.

\n\nDie Rössle-Galerie entstand 2004 im Projekt PIA (Patienten-Informiert-Aktiv) der Robert- Rössle-Klinik. Die vierteljährlichen Ausstellungen organisieren die Initiatoren des PIA-Projekts gemeinsam mit dem Berliner Galeristen Dr. Wilfried Karger. Die Ausstellung ist täglich im Bereich der Magistrale und auf der Station für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch zu sehen und steht allen Interessierten offen.

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Research / 19.01.2010
„Dornröschen“ ist Molekül des Jahres

Das springende Gen (Transposon) „Dornröschen“ ist Molekül des Jahres 2009. Das gab der Präsident der International Society for Molecular and Cell Biology and Biotechnology Protocols and Researches (ISMCBBPR), Prof. Isidro T. Savillo, jetzt bekannt. Das Transposon haben Dr. Zsuzsanna Izsvák, Dr. Zoltán Ivics und Dr. Lajos Mátés vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch entwickelt. Eine internationale Jury hatte es aus 15 Molekülen ausgewählt, weil es „sehr vielversprechend für den Einsatz in der Gentherapie“ sei. Es könne Gene sogar in Stammzellen und Vorläuferzellen einschleusen und stabil in deren Erbanlagen einbauen und sei sicherer als virale Genträger. Damit hat erstmals ein Labor außerhalb der USA diese Auszeichnung erhalten.

\n \nTransposons sind molekulare Parasiten, die sich in Genomen vermehren. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass sich das Genom im Laufe der Evolution verändern kann. Etwa die Hälfte des Genoms des Menschen stammt von solchen Transposons. Genetische Veränderungen haben jedoch die große Mehrheit der Transposons inaktiv gemacht.

\n \nAus Fischtransposons, die vermutlich vor rund 20 Millionen Jahren aktiv gewesen waren, gelang es Dr. Ivics und Dr. Izsvák vor über zehn Jahren ein springendes Gen „wiederzubeleben“. Sie nannten es in Anlehnung an das Grimm`sche Märchen Dornröschen (Sleeping Beauty), weil sie es nach langem Schlaf aufgeweckt hatten.

\n \nUm es als Werkzeug für die Übertragung und den Einbau von Genen besser nutzen zu können, veränderten sie die genetische Bauanleitung des von ihnen entwickelten Transposons etwas. Es gelang ihnen damit Gene in Zellen von Wirbeltieren so effizient einzuschleusen, wie es bisher nur mit (entschärften) Viren als Gentaxis möglich gewesen war. Die Jury bewertete dieses „hyperaktive Transposon“ als revolutionär. Auf der Tagung der European Society of Gene and Cell Therapy in Hannover im November 2009 hatten Forscher „Dornröschen“ als Durchbruch für die Gen- und Zelltherapie gewertet.

\n \nDen Titel „Molekül des Jahres“ vergibt seit 2002 die im Jahre 2000 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft ISMCBBPR. Davor hatte das Wissenschaftsmagazin Science diesen Titel vergeben.

Patient care / 15.01.2010
Nierenentfernung durch einen winzigen Bauchschnitt

Im HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurde kürzlich erstmals eine Niere durch einen einzigen kleinen Schnitt entfernt. Die sogenannte „Single-Port“ Operationsmethode ermöglicht einen solchen Eingriff mit nur einem einzigen Schnitt. Die Methode ist besonders gewebeschonend. Die Patienten können bereits kurz nach der OP bereits wieder aufstehen.

\n\nDer 22-jährige Patient hatte seit seiner Geburt eine sogenannte Wasserniere, das heißt, wegen eines verengten Harnleiters konnte der Harn nicht mehr richtig abfließen und staute sich in der Niere. Dies verursachte bei dem jungen Patienten einen hohen Blutdruck. Um die langfristigen Folgeschäden durch den Bluthochdruck zu vermeiden, entschieden die Ärzte: Die Niere muss entfernt werden. Dabei wurde erstmals die sogenannte „Single-Port“-Operationsmethode angewandt, bei der nur noch ein einziger drei Zentimeter langer Schnitt im Bauchnabel nötig ist.

\n\n„Der entscheidende Vorteil einer solchen Methode besteht darin, dass wir kaum noch Gewebe zerstören müssen, um an das Organ zu gelangen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Gralf Popken, Chefarzt der Klinik für Urologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch (Foto). „Das hat zur Folge, dass es kaum noch Wundfläche gibt und die Gefahr von Infektionen deutlich geringer ist.“ War früher noch ein Bauchschnitt von 40 cm nötig, kam die laparoskopische Methode schon mit nur vier bis fünf kleinen Schnitten aus. Bei der Single Port Methode ist es nur noch ein einziger drei bis vier Zentimeter langer Schnitt in Bauchnabelnähe nötig. Über diesen Zugang werden alle notwendigen Instrumente – inklusive einer Kamera – eingeführt.

\n\nDie gebogenen bis zu 60 Zentimeter langen Greifarme sind nur fünf Millimeter dick und wurden von Dr. Popken und seinem Team in Berlin-Buch mitentwickelt. „Die große Schwierigkeit bei einer solchen Methode besteht darin, dass man durch die eine Öffnung mit den Instrumenten nur sehr wenig Bewegungsfreiheit hat. Das erfordert viel Übung und ein gut aufeinander eingespieltes Team im OP“, erklärt er. Ähnlich wie bei der Laparoskopie muss die Körperhöhle aufgeblasen werden, um an die Organe zu gelangen. Das kranke Organ wird mit einem Kunststoffsack umhüllt und aus der kleinen Öffnung am Bauchnabel herausgezogen.

\n\nDer Patient war sofort nach Nachlassen der Narkosewirkung in der Lage, aufzustehen und herumzulaufen. „Früher mussten die Patienten nach einem solchen Eingriff bis zu drei Wochen im Krankenhaus bleiben, jetzt können sie bereits nach zwei bis drei Tagen nach Hause entlassen werden. Dies ist besonders bei älteren Patienten, die Schwierigkeiten haben, nach langer Liegezeit wieder mobil zu werden, ein großer Vorteil“, erklärt Dr. Popken.

\n\nIn der Klinik für Urologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch werden alle allgemeinen urologischen Erkrankungen, wie gutartige Prostatavergrößerungen, Harnsteine, Harnröhrenstrikturen oder Harninkontinenz behandelt. Im interdisziplinären Prostatazentrum werden alle gutartigen und bösartigen Veränderungen an der Prostata behandelt. Bei chirurgischen Eingriffen kommen – soweit medizinisch möglich – die schonenden minimal-invasiven Verfahren zum Einsatz. 80 Prozent aller Nierenoperationen im HELIOS Klinikum Berlin-Buch werden laparoskopisch durchgeführt.

\n\nFoto (Ausschnitt): HELIOS/Thomas Oberländer

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Patient care / 07.01.2010
Ausstellung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Ab dem 7. Januar ist im HELIOS Klinikum Berlin-Buch die Ausstellung „…der Zukunft ein Stück voraus – Pankower Pionierinnen in Politik und Wissenschaft“ zu sehen.

\n\nIn der Ausstellung wird der Lebensweg von 17 Pankowerinnen, die sich in besonderer Weise in Politik, Kunst und Wissenschaft hervorgetan haben, nachgezeichnet. Viele dieser Frauen machten außergewöhnliche Karrieren als Bürgermeisterinnen, Professorinnen, Museumsleiterin oder Rabbinerin. Unter ihnen: Die Künstlerin Käthe Kollwitz, die erste Notenbankpräsidentin Greta Kuckhoff, die Begründerin der modernen Hirnforschung Cécile Vogt, Aenne Saefkow, die Bürgermeisterin von Pankow war oder Regina Jonas, die erste Rabbinerin weltweit.

\n\nErst 1908 wurden in Preußen Frauen zum Studium und zu politischen Organisationen zugelassen. Das allgemeine Wahlrecht kam erst nach der Oktoberrevolution im Jahr 1918 hinzu. In Pankow haben viele Frauen gelebt und gearbeitet, die wichtige Beiträge zur Gleichberechtigung geleistet haben.\nViele von ihnen leisteten aktiven Widerstand gegen das NS-Regime und beteiligten sich tatkräftig am Neuaufbau nach 1945. In der Ausstellung wird gezeigt, wie diese Frauen durch die Umsetzung ihrer Vorstellungen von Gleichberechtigung und Emanzipation die Gesellschaft verändert haben und durch ihr Zutun neue Rechte wirksam wurden.

\n\nDie Wanderausstellung wurde initiiert vom Frauenbeirat Pankow. Autorinnen und Recherche: Claudia von Geliéu, Sabine Krusen und Esther Stenkamp. Grafik: Hanne Sommer. Gefördert durch LSK-Mittel des Bezirks Pankow, EWA e.V. in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Bildung – Museumsverbund Pankow. Projektleitung: Dr. Ines P. Scheibe.

\n\nDie Ausstellung wird bis zum 1. März 2010 im Foyer im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Schwanebecker Chausse 50, 13125 Berlin gezeigt.

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Research / 07.01.2010
Neue Erkenntnisse über Kontrolle der zellulären Proteinproduktion

Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch haben neue Erkenntnisse über die Kontrolle der zellulären Proteinproduktion gewonnen. Mit Hilfe gentechnisch veränderter Mäuse konnten sie jetzt erstmals nachweisen, dass ein evolutionär konservierter Regulationsmechanismus der Proteinproduktion auch in hoch entwickelten Säugetieren von großer Bedeutung ist. Die grundlegenden Ergebnisse von Dr. Klaus Wethmar, Prof. Achim Leutz und Mitarbeitern könnten helfen, neue Therapien und Medikamente gegen Erkrankungen wie beispielsweise Krebs zu entwickeln.*

\n \nProteine sind die Grundbausteine jeder lebenden Zelle. Die Baupläne der Proteine liegen verschlüsselt in der DNA von Genen vor. Diese Baupläne werden zunächst in Boten-RNA umgeschrieben, die dann als Vorlage zur Proteinproduktion dient. Manche RNAs besitzen so genannte kurze offene Leserahmen (upstream open reading frames, uORF), die die Proteinproduktion abhängig von der jeweiligen Zellphysiologie steuern. Solche uORF Krontrollbereiche kommen in sämtlichen Lebewesen von der Hefe bis zum Menschen vor. Sie sind vor allem in den Boten-RNAs wichtiger Regulatorproteine anzutreffen, die für die Teilung, die Spezialisierung, den Stoffwechsel und die Stressbewältigung von Zellen entscheidend sind.

\n\nDie MDC-Forscher um Prof. Leutz haben jetzt erstmalig in einem Mausmodell die physiologische Relevanz eines bei allen Wirbeltieren, einschließlich dem Menschen, konservierten uORF nachweisen und messen können. Dabei stellten sie fest, dass Mäuse, denen der uORF eines wichtigen Regulatorproteins fehlt, eine gestörte Leberregeneration und ein verändertes Knochenwachstum aufweisen. Diese Ergebnisse, verbunden mit dem Vorkommen von uORFs in zahlreichen weiteren Boten-RNAs, lassen die MDC-Forscher zum dem Schluß kommen, dass entwicklungsgeschichtlich konservierte uORFs weitreichende Regulationsfunktionen im lebenden Organismus haben könnten.

\n\nDie Forscher vermuten, dass die Steuerung der Proteinproduktion durch uORFs im Zusammenhang mit vielen Krankheiten, insbesondere auch Krebserkrankungen steht, da beispielsweise Wachstumsfaktoren oder Onkogene häufig uORFs besitzen. „Bisher gibt es praktisch keine Medikamente, die spezifisch auf die Kontrolle der Proteinproduktion durch uORFs einwirken“, erläutert Prof. Leutz. „Nachdem die regulatorische Funktion der uORFs jedoch höchst relevant ist, wäre es sinnvoll nach Medikamenten zu suchen, die die Funktion der uORFs beeinflussen können“, meint er.

\n \nVERÖFFENTLICHUNG:

\n\n*Genes & Development, doi: 10.1101/gad.557910: C/EBP??uORF mice – a genetic model for uORF-mediated translational control in mammals

Research / 06.01.2010
Abgedichtet

Mit Flüssigkeit gefüllte Hirnkammern fangen wie Stoßdämpfer Erschütterungen oder Stöße ab und schützen das Gehirn vor Schaden. Forscher des Max-Delbrück-Centrums (MDC) und des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch konnten jetzt bei Zebrafischen zeigen, auf welche Weise sich diese Hirnventrikel bereits vor der Anlage der Blut-Hirn-Schranke bilden. Ein Protein (Claudin5a) ist dabei entscheidend. Es bildet eine Barriere zwischen dem Nervenzellgewebe und den Kammern. Fehlt es, können sich die Kammern nicht ausdehnen und die Formgestaltung des Gehirns der Tiere ist gestört. Diese Erkenntnisse könnten nach Ansicht der Forscher für Tests zur Durchlässigkeit von Medikamenten ins Gehirn genutzt werden.*

\n\nWie die Blut-Hirn-Schranke, die verhindert dass Krankheitserreger über das Blut ins Gehirn eindringen, sind auch die Hirnkammern oder Hirnventrikel von ihrer Umgebung abgeschottet. So können sich die Kammern mit Flüssigkeit füllen, ausdehnen und somit zur Stabilität des Gehirns beitragen. Die hierfür verantwortliche Barriere enthält im Gegensatz zur Blut-Hirnschrankekeine Blutgefäße, sondern besteht ausschließlich aus Nervenzellen, die aber ebenfalls fest über Proteinfäden miteinander verbunden sind. Ein Bestandteil dieser eng geknüpften Fäden, den tight junctions, ist das Protein Claudin5a.

\n\nJingjiing Zhang aus der Forschungsgruppe von Dr. Salim Seyfried (MDC) und Wissenschaftler aus der Forschungsgruppe von Dr. Ingolf E. Blasig (FMP) haben jetzt die Funktion dieses Proteins erstmals in einem sehr frühen Entwicklungstadium der Zebrafische entschlüsselt. In ihren Versuchen konnten sie zeigen, dass die Kammern sich nicht ausdehnen, wenn Claudin5a fehlt. Die Folge –die FormdesGehirnswird verändert. Stellten die Forscher aber die Funktion von Claudin5a wieder her, indem sie Claudin5a im gesamten Embryo wieder anschalteten, konnten sich die Hirnkammern wieder ausdehnen.

\n\nDr. Seyfried ist davon überzeugt, dass diese Erkenntnisse über die Dichtheit von Barrieren durch Claudin5 auch für die pharmakologische Forschung genutzt werden können. Medikamente finden kaum oder gar nicht durch die Blut-Hirn-Schranke, was die Behandlung von Hirnerkrankungen erschwert. „Im Zebrafisch könnte man untersuchen, welche Substanzen kurzzeitig die Funktion von Claudin5a ausschalten und damit zur Öffnung von Gehirnbarrieren wie der Blut-Hirn-Schranke beitragenDas könnte für die Entwicklung von Medikamenten von Bedeutung sein, die ihre Wirkung im Gehirn entfalten sollen.“

\n\n* VERÖFFENTLICHUNG:

\n\nPNAS, doi:10.1073/pnas.0911996107: Establishment of a neuroepithelial barrier by Claudin5a is essential for zebrafish brain ventricular lumen expansion

Patient care / 05.01.2010
Babyboom im Berliner Norden

Im HELIOS Klinikum Berlin-Buch erstmals seit 1990 wieder über 2000 Geburten.\nGeburtenrate 2009 steigt gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent.

\n\nEntgegen der aktuellen Statistik für das vergangene Jahr, die für Berlin einen Geburtenrückgang von 400 ausweist, freut man sich im HELIOS Klinikum Berlin-Buch über einen wahren Babyboom. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2009 mit 211 Geburten mehr als 2008 einen neuen Höchststand mit insgesamt 2034 Geburten.

\n\n„2034 Geburten mit 2101 Kindern – das ist ein toll! Wir konnten 2009 65 Zwillingspärchen und einmal sogar Drillinge auf die Welt holen“, freut sich Professor Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Von Jahr zu Jahr entscheiden sich immer mehr Familien für eine Geburt in unserer Klinik. Es freut uns sehr, dass unser Angebot so gut angenommen wird, und dass wir sozusagen gegen den Berlin-Trend einen Babyboom vermelden können.“ Seit dem Umzug in den Neubau vor drei Jahren steigen die Geburtenzahlen in Berlin-Buch kontinuierlich. „Aus diesem Grund werden wir dieses Jahr auch einen weiteren Kreißsaal eröffnen,“ erklärt Professor Untch.

\n\nNicole Oehlke, 22 Jahre, ist in diesem Jahr die 2000. Frau, die im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ihr Kind auf die Welt brachte. Sohn Justin kam am 27.12.2009, um 20:22 Uhr mit 50 Zentimetern und 3570 Gramm gesund zur Welt.

\n\nFür Nicole Oehlke und ihren Mann Thomas Finke, 27 Jahre, aus Bernau ist es bereits das dritte Kind. „Die Geburt ist völlig ohne Komplikationen verlaufen. Nach einer Stunde war der Kleine schon da“, erzählt die glückliche Mutter. Der dreijährige Jason wurde auch schon in Berlin-Buch geboren. „Nachdem wir uns bei der ersten Geburt hier auch schon so wohlgefühlt haben, war es für uns klar, dass unsere anderen Kinder auch hier geboren werden sollen,“ sagt Nicole Oehlke. Bei Tochter Jana-Lea kam es dazu allerdings nicht mehr – sie kam schon auf dem Weg ins Krankenhaus im Krankenwagen zur Welt.

\n \n\n„Sicher und individuell“ – das ist das Motto der geburtshilflichen Abteilung im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Neben einer modernen Geburtshilfe bietet das Klinikum auch eine umfassende Versorgung von Risikoschwangerschaften, Mehrlingsgeburten und Frühgeborenen. So arbeiten im Bucher Perinatalzentrum, der höchsten Versorgungsstufe für Frühgeborene auch unter 1500 Gramm Geburtsgewicht, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und die Klinik für Kinderchirurgie eng mit der Geburtshilfe zusammen. Diese intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit garantiert eine optimale Versorgung von Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt und dies rund um die Uhr.

\n\nKlinikkontakt:

\n\nHELIOS Klinikum Berlin-Buch, Geburtshilfe, Schwanebecker Chaussee 50, in 13125 Berlin, Telefon (030) 9401-53300, Schwangerenberatung unter 9401-53345. Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat findet um 17.30 Uhr ein Informationsabend statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Unter www.helios-kliniken.de/berlin finden Sie weitere Informationen zur Geburtshilfe sowie zur HELIOS Elternschule „Haus Kugelrund“.

\n\nAbbildung oben: Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im HELIOS Klinikum Berlin-Buch

\nAbbildung unten: Justin, das 2000. Baby im Jahr 2009 mit seinen Eltern Nicole Oehlke und Thomas Finke

\nFotos: Thomas Oberländer

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